Täter / Opferrolle auf welcher Achse

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Hier mal meine teils astrologischen Überlegungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit: :

Mars ist die Tat, Neptun das Opfer

Man kann eine Tat bewusst/überlegt ausführen, man kann unterbewusst zu einer Tat verführt oder von außen manipuliert und zur Tat verleitet werden und man kann absichtlich aggressiv zur Tat schreiten. Ändert aber nichts daran, zumindest subjektiv ein Täter zu sein.
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Sehr gute Überlegungen, Martina :) dein Posting gefällt mir sehr gut! Übrigens findet sich in "Astrologie Heute", Nr. 120 auf den Seiten 52-56 eine Abhandlung von Barbara Egert zur Opfer-Täter-Beziehung. Zusammengafaßt sind
"bei Täter-Opfer-Beziehungen Themen wie Macht und Ohnmacht, Angst, Aggressivität, Passivität, Dominanz und Unterwerfung und vor allem auch die Frage des Selbstwertgefühls betroffen. Neptuns Hausposition gibt uns nicht nur gute Hinweise darauf, wo wir Gefahr laufen, zum Opfer zu werden, sondern auch, in welchem Bereich wir vielleicht Opfer bringen müssen oder sollten." (Quelle: Astrologie Heute, Nr. 120, S 52ff

Auch sie sieht primär bei den Opfern einen starken Neptun und bei Täteren einen starken Mars, berücksichtigt aber sehr wohl die Tatsache, daß in jedem Opfer ein Täter und in jedem Täter ein Opfer stecken kann und verweist für diese Wechselrolle primär ins 8. Haus.

Alles Liebe
Gerry
 
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Hi Ihr Lieben,

also man sollte das mit einem starkem Neptun= Opfer aber unbedingt nur Zusammenhang mit dem Gesamtradix betrachten.
Ich selbst habe einen sehr starken Neptun im QUA zum Mond und in Opp. zur Sonne. Stärker gehts kaum, oder?
Aber ich war und bin niemals der passive Empfänger für die Angriffe anderer Menschen gewesen, ganz im Gegenteil.
Meine Widder-Sonne steht im Trigon mit Pluto und im Quadrat zum Uranus. Außerdem im Trigon zum Mars und im Sextil zum Jupiter.
Merkwürderweise wurde ich auch noch niemals von jemandem angegriffen, höchstens verbal und damit kann ich ganz gut umgehen.
Ich denke, diese Opferhaltung ist eine Sache des Selbstbewusstseins und wie du Dich der Welt zeigst und präsentierst. Und ob Du Selbstbewusstsein hast, steht m.E. im direktenZusammenhang mit einem intakten Elternhaus. Denn wenn Du als Kind, auch unbewusst, das Signal erhältst, Du bist nicht wichtig, Du bist die kleine Nummer: Nun, dann ist man im späteren Leben eben auch die kleine Nummer, die sich hin herschubsen und verprügeln lässt. Ist man jedoch Papis Liebling gewesen, dann hat man einen Schatz mitbekommen fürs Leben und man wird auch im späteren Leben Stärke demonstrieren.

Nun denn, ich hatte gute Eltern. Will nicht sagen, daß sie mich angebetet haben, aber ich hatte eine schöne, behütete Kindheit. Vielleicht kommt daher mein Selbstbewusstsein?
Auf jeden Fall wirkt sich der Neptun nicht in dieser Art bei mir aus. Gott sei Dank!


Liebe Grüße
Silke
 
Hallo, :)

danke Dir Gerry und danke für den Hinweis auf die Abhandlung. Vielleicht lassen mich meine Kiddies irgendwann mal wieder in Ruhe Zeitunglesen. :)

Liebe Silke, :)

Sicherlich hat die Erziehung, das Elternhaus in jeder Beziehung eine immense Auswirkung auf die persönliche Entwicklung. Gerade was die Opferhaltung anbelangt kann es in verschiedene Richtungen gehen.

Es gibt Kinder, die werden so wenig beachtet, dass sie später die wehleidigen spielen, die ständig mit Wehwehchen um Aufmerksamkeit heischen oder aber sich gänzlich von der Welt abwenden und eine eher unsichtbare Opferhaltung einnehmen. Und es gibt die, wo ich mich dazu zähle, von denen schon sehr früh viel zu viel verlangt wurde, was dem Alter nicht gerecht war, woraus sich die Haltung ergibt, "ich tue was man mir sagt, mucke nicht auf, dann kann nix anbrennen" (dabei ist einem aber nicht bewusst, dass man ein unterdrücktes Opfer ist).... eine Haltung jedenfalls, die sich sehr lange durchhalten lässt, obwohl man trotzdem nichts richtig macht und das angesprochene Selbstwertgefühl braucht dann auch entsprechend lange, um sich zu entwickeln. Obwohl ich auch Widder bin, ;)

Aber wie bei allen astrologischen Betrachtungen heißt es ja nicht, dass diese jeweils eins zu eins auf jeden Menschen anzuwenden sind. Mich freut es wenn jemand wie Du von glücklicher Kindheit erzählt und ich lege bei Leibe keinen Wert darauf, dass düstere Deutungsansätze in der Realität ihre Bestätigung finden. Lieber ist's mir andersrum, ganz unrealistisch Neptun in 12 eben, es soll doch bitteschön allen Menschen gut gehen.

Liebe Grüße
Martina
 
Hallo ihr Lieben,

Die Opferrolle in der Kindheit spiegelt sich über Pluto-Mondaspekte, am häufigsten über das Quadrat, sowie Uranus-Mond, auch Mars-Mondaspekte. Nur, man darf blos nicht den Fehler machen, dass eine Verletzung oder Traumatisierung vorliegt, nur weil jemand solche Aspekte hat. Aber, Menschen, die solche Verletzungen hatten, haben diese Aspekte....

Alles liebe!

Arnold
 
Ich sehe da noch einen Aspekt, der zum Beispiel in der systemsichen Arbeit eine große Rolle spielt und IMHO zur Diskussion um die Rollenverteilung zwischen Opfern und Tätern unbedingt dazugehört: Opfer und Täter sind das nicht im luftleeren Raum, sondern sie sind aufeinander bezogen. Sprich: Opfer brauchen Täter, und Täter brauchen Opfer. Zweiteres klingt banal, das Erste provokant ... ist aber eins so wichtig wie das andere.

Von der Depression, um diesen unscharfen Allerweltssbegriff mal so undifferenziert zu benutzen, wissen wir, dass man sie auch als gegen sich selbst gerichtete Aggression betrachten kann. Ich würde also auch bei einem "Opfer" zum Beispiel die Mars-Position anschauen ... Mars kann ja bei entsprechender Konstellation ganz gut dafür stehen, ihn erlitten zu leben, statt ihn auszuagieren. Und ich würde bei Tätern auch den Mond betrachten ... wo liegen seine Defizite, all das auf ihn Strömende zu verarbeiten, dass es über Opfer abgeleitet werden muss? Der "unpersönliche" Neptun wäre mir da weniger aussagekräftig, was das Verhalten als Opfer oder Täter betrifft. Allenfalls über die Hausstellung, um "sensible Stellen" anzudeuten... oder über Aspekte, die er auf persönliche Planeten bzw. die Lichter wirft. Wenn es um Lösungswege aus der Opferrolle geht, würde ich mir gern auch Synastrien anschauen, um mögliche spezielle Aspekte von Täter-Opfer-Beziehungen herauszufiltern (wobei freilich oft das Datenproblem gegeben sein wird).

Vor allem aber: Wenn sich jemand als "typisches Opfer" fühlt und das auch noch astrologisch unterfüttern möchte, dann ist das zu 98 % jemand, der von dieser Rolle profitieren möchte. Wie oft ist es so, dass Opfer von ihrer Rolle wesentlich mehr haben als Täter!? Über wirkliche Opfer wird selten geredet...

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Martina (Kayamea),:)

gerade jetzt, da der R-Pluto auf meinem Schütze-IC steht, scheinen Kindheitserlebnisse und die Gedanken an früher viel Raum in meinen Überlegungen einzunehmen.
Ich habe mal gelesen, daß man unter diesem Transit unangenehme Kindheitserlebnisse sehr gut aufarbeiten kann oder muß. Manchmal, wenn es Schwierige waren, erfolgt oft gar der Bruch mit den Eltern oder man verlässt seine Heimat und zieht für immer fort us.w.
Nun, daß ist bei mir nicht der Fall, da ich gute Erinnerungen an meine Eltern habe, die selbst keine so gute Ehe führten, aber mir gegenüber beide sehr liebevoll, gelassen und großzügig agierten. Ich staune, was für Freiheiten sie mir eingeräumt hatten und wie sie mich beurteilt haben.
Wenn sich andere über mich beklagten (Das Kind ist Sprunghaft und kann nicht Stillsitzen), dann war ich für meine Eltern eben nur sehr lebhaft.
In der Schule quasselte ich alle in Grund in Boden. Meiner erstaunten Lehrerin entgegnete mein Vater aber nur, Kinder müßten beizeiten lernen, sich auch verbal gut ausdrücken zu können, grins....
Hatten wir Besuch, so platzte ich mitten in die Gesellschaft mit dem Vorschlag, ihnen ein Theaterstück aufführen zu wollen. Meine Eltern waren begeistert. (Der Besuch nicht).;)
Ich stand also im Mittelpunkt, war das Nesthäkchen und wurde beschmust. Neulich traf ich eine Schulfreundin wieder und die sagte mir wörtlich: "Ich hab Dich immer um Dein heiles Elternhaus beneidet und wie Du mit Deinen Eltern sprechen durftest. Auf mir wurde immer nur herumgehackt und ich mußte den Mund halten."
In unserem Haushalt lebten auch meine Großeltern mütterlichseits. Meine Oma hat mich ebenfalls sehr verwöhnt und geliebt. (Mein Jupiter steht auf ihrem AC und ihr Jupiter steht auf meinem AC). Ihr Tod über Nacht war ein großer Schock für mich und warf den ersten großen Schatten auf meine Kindheit. Da war ich 10.
Der zweite große Schatten war dann der Tod meines Vaters mit fast 15. Ich denke, der früher Tod meines Vaters resultiert aus meinem SO/NE-Aspekt. (Abwesenheit des Vaters) Als er starb, stand der R-Pluto auf meinem AC.
Oh Gott, ich wollte gar nicht so viel schreiben, sondern nur anmerken, daß es vielleicht gar nicht so verkehrt ist, ein Kind in den Mittelpunkt zu stellen, um damit sein Selbstbewusstsein zu stärken, damit sich, wie Du schon schriebst, später als Erwachsener nicht die Haltung "Ich tue was man mir sagt, mucke nicht auf, dann kann nix anbrennen" die Folge ist. Als Erwachsene sind das dann all die blöckenden Schafe, die der Herde hinterher laufen und zur Schlachtbank geführt werden.


Lieben Gruß
Silke
 
Finde eure Zusammenhänge sehr interessant.

Der Täter setzt meiner Meinung nach immer eine zerstörerische Energie ein, während das Opfer sich opfert vielleicht aus Hilflosigkeit

Es scheinen Energien zu sein, die fehlgeleitet sind, destruktiv eingesetzt.

Es gibt Menschen , die bleiben Täter, bis sie Opfer iherer Taten werden.

Es gibt Opfe, die sich rächen und dann zum Täter werden.

Ich würde auch Dominaz, Aggressivität, Macht, erzeugt Unterwerfung, Ohnmacht, Angst beim Opfer. Es muß ja eine Anziehungskraft da sein.

Es gibt zum Beispiel Frauen, die immer wieder an Männer geraten, die sie Betrügen, schlagen oder zum Schluß umbringen.

Kinder sind die einfachsten Opfer von feigen Tätern. Der Täter ist dem Opfer gegenüber meist im Vorteil.

Ich würde es auf die 2/8 Achse legen und finde es sehr plutonisch. Der Täter will imme die Kontrolle über die Tat haben und Macht ausüben, während das Opfer unvorbereitet ist, also neptunisch, die Lage falsch einschätzt.

LG Laura
 
Hallo!

Finde eure Zusammenhänge sehr interessant.

Ich würde auch Dominaz, Aggressivität, Macht, erzeugt Unterwerfung, Ohnmacht, Angst beim Opfer. Es muß ja eine Anziehungskraft da sein.denke ich auch..

Es gibt zum Beispiel Frauen, die immer wieder an Männer geraten, die sie Betrügen, schlagen oder zum Schluß umbringen.das mit dem umbringen geht nicht wesentlich öfter als ein mal würde ich sagen ;)

Kinder sind die einfachsten Opfer von feigen Tätern. Der Täter ist dem Opfer gegenüber meist im Vorteil.

Ich würde es auf die 2/8 Achse legen und finde es sehr plutonisch. Der Täter will imme die Kontrolle über die Tat haben und Macht ausüben, während das Opfer unvorbereitet ist, also neptunisch, die Lage falsch einschätzt.ich denke nach wie vor, dass jedes thema..jede themenkombination dieses muster von täter/opfer aufweisen kann

alles auf pluto schieben.. oder ja nach thema auf saturn halte ich für ebenso unvollständig wie falsch..

ich denke es sind eher aspekte...

plutos oder saturns edle seiten werden ausgeklammert oder geleugnet oder vergessen, ist es doch ein zeichen mangelnder auseinandersetzung mit dem was die banausen repräsentieren..


LG Laura

lg ;)
 
Wie können dann Opfer aus ihrer Rolle ausbrechen, wenn sie ihr Opferdasein erkannt haben und es leid sind? Die Konstellation konstruktiv nutzen, ohne vllt. selber zum Täter zu werden?

Beim Täter dürfte die Einsicht schwieriger sein, wenn nicht gesellschaftliche Sanktionen drohen (Ausschluß aus Gruppe, Strafe oder schlechtes Karma ;) ).

Ich denke mir, diese Einsicht könnte schleichend kommen oder auch durch ein einschneidendes Ereignis (wichtiger Transit) ausgelöst werden.

lg,
Echelon
 
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Hi Echelon,

Ich denke man muss bei Opfern Unterscheidungen vornehmen, man kann Opfer einer Dreiecksbeziehung sein, oder als Kind Opfer einer sexuellen Bedrohung oder eines Übergriffs. Sicher ist an dem Gedanken etwas dran, dass Täter und Opfer etwas auszugleichen haben. Aber da müsste man gleich vom kollektiven Menschheits- und Ahnenschicksal, Familienschicksal ausgehen, um überhaupt einen Sinn darin erkennen zu können. Ich habe in sehr vielen persönlichen Beratungen Opfer bei mir gehabt, wobei ich eher von traumatisierten Menschen sprechen möchte.

Aber es ist sicher sinvoll solche Kategorien zu unterscheiden, da es so viele Möglichkeiten gibt, wie Kriegsopfer, oder man erfährt körperliche und seelische Gewalt...wie sie auch aussehen mag.

Meine Motivation liegt darin solchen Menschen irgendwie helfen zu können, da genau oft das erlebte der Auslöser für echte Weiterentwicklung sein kann. Ich kenne eine Frau, sie ist Yogalehrerin und ist geschult in Heilhypnose. Als Kind war sie sieben Jahre das Opfer ihres Stiefvaters. Damals, so sagte sie mir, wurde sie so auf sich selbst zurückgeworfen und dabei entdeckte sie die Spiritualität in sich. Vom Opfer zum Heiler kann auch ein Weg sein, egal wie er auch aussehen mag, er hat seinen tieferen Sinn.

Alles liebe!

Arnold
 
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