Spiritualität ohne Religion?

@Hekate:
Du sprichts mir aus der Seele :) Du hast das toll in Worte gefasst.

Ich habe mittlerweile für mich erkannt das ich keine Religion im klassischem Sinne brauche. Meine Religion ist mein individueller Glaube. Allerdings möchte ich nicht alles wiederholen was du gesagt hast, denn es bringt es einfach auf den Punkt.


Meine verwirrtheit vom Anfang hat sich gegeben. Ich sehe nun einiges klarer und kann schon besser arbeiten.

Lieben dank
Verzaubert
 
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Ich weiß nicht, ob Du mit meiner Definition etwas anfangen kannst, aber ich versuchs einfach....

Worte wie "Gott" etc. empfinde ich als personifiziert und außerhalb von mir - und das ist nicht stimmig für mich.

Ich habe in meinem Kopf ein Bild zusammengezimmert, das in etwa so aussieht:

Die gesamte Masse an Lebewesen ergibt eine Riesenmasse an Bewusstsein, und das ist für mich eine Gesamtseele, die alle Erfahrungen, alle Emotionen, Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart, einfach alles beinhaltet. Und das ist dann "Gott".

Wenn es in einer Religion heißt, Gott wäre in Dir oder auch "wir sind Kinder Gottes", so macht das bei diesem Bild Sinn. Wir sind Teil dieses Ganzen, jeder. Und wir formen dieses Bewusstsein ständig mit, durch unsere Gedanken, durch unsere Gefühle, durch unsere Erlebnisse, durch unsere Entscheidungen und dem Erfahren der Konsequenzen.

Wenn ich früher öfters mal die Augen zugemacht hatte um Infos zu erfragen (andere machens mithilfe von Karten), dann stellte ich mir vor, ein Tropfen in einem unendlich großen Meer zu sein. Und die Informationen sind überall, jederzeit vorhanden und abrufbar, für jeden Tropfen...

Somit brauchte ich mir nicht etwas Personifiziertes vorzustellen.

Ich hoffe, es kommt richtig rüber, was ich meine....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ja man, ich bin jetzt 32 und hab angefangen mir Gedanken zu machen da war ich 13 (Konfirmation und so). Da waren viele Zweifel. Glauben heißt für mich mittlerweile auch arbeit an sich selbst. Ich habe viele Wege ausprobiert und erkannt, das alle Wege zu "Gott" führen, und das irgendwie "alles" wahr ist. Am Ende ist es doch eh egal, welchen Namen wir dem "Kind" geben, Hohes Selbst, Gott, Universum,... es trifft doch alles irgendwie zu und reicht doch nicht aus. Ich glaube den "perfekten" Namen gibt es nicht (wenn dann nur für jeden einen persönlichen), wir können mit Worten allein immer nur umschreiben. Das wichtigste finde ich, ist dass wir überhaupt an etwas glauben, an etwas gutes, und uns nicht deswegen streiten, weil einer sagt, nee, das ist so, und der andere sagt , quatsch das ist soundso... (ihr versteht mich schon!)

Beim Kartenlegen ist das Höhere Selbst wahrscheinlich mit am besten geeignet um angerufen zu werden... ansonsten gefällt mit der "Name" eigentlich auch...

Was ES für mich ist:
Was ist es, das sich solange vor dem Menschen verstecken kann, ohne gefunden zu werden, und doch ist es die ganze
Zeit um uns herum und sogar in uns drinnen.

Es steckt in jeder unserer Zellen und ist in jedem Atom. Es hält alles zusammen und ist doch von allem getrennt. Es ist da und auch wieder nicht.

Es existiert seit Anbeginn der Zeit und war doch niemals vorhanden.

Du kannst es nicht sehen, doch es sieht dich. Du kannst es nicht spüren, doch es spürt dich. Du kannst es nicht verstehen, und doch versteht es dich.

Es kennt dich, wie du dich nicht kennst. Es liebt dich, wie du dich niemals lieben kannst.

Mit allem was da ist umgreift es dich und trägt dich. Es hält dich sicher und warm. Es beschützt dich vor dir selbst.

Es wird immer da sein und hat doch niemals existiert. Es hat die Existenz selber erschaffen.

Es ist jenseits von allem und in allem drin. Es ist einfach und doch kompliziert.

Es macht sich keine Gedanken darüber, es läßt sich Gedanken machen.

Es ist das Rätsel und die Lösung. Es ist eins und keins. Es ist alles und nichts.

Es ist der Große Geist des Lebens, der auch der Geist des Todes ist, denn das Leben heißt Tod und der Tod heißt Leben.
 
also man muss nicht einer religion zugehören, oder einen ganz bestimmten glauben haben um ein spirituelles leben führen zu können.

wenn man mit seinem gewissen nicht vereinbaren kann, dass man beides verbindet, dann sollte man das tun, was für einem gut ist, wo man sich zugehörig fühlt.

ich meine buddhisten führen auch ein spirituelles leben und glauben und leben ihre religion.

ich bin mehreren religionen zugetan, wobei keines auf dem papier steht und ich führe ein spirituelles leben.
 
"Welcher Religion ich bekenne? - Keine von allen, die du mir nennst. -
Und warum keine? Aus Religion."
(Friedrich Schiller in "Mein Glaube")

Eine Religion ist immer an den Glauben an etwas Großes, Unendliches und Allumfassendes gebunden. Ich denke keine Religion kann etwas so gewaltiges wie "Gott" für sich alleine beanspruchen und sollte auch nicht versuchen ihn zu erklären. Gott gehört uns allen und wir alle gehören Gott. Jeder ist der Schmied seines Glückes und auch seines Glaubens. Selbst innerhalb einer religiösen Gemeinschaft gibt es oft soviele verschiedene Ansichten wie es Gläubige gibt. (Wieviele "Christen" und "Moslime" haben sich im Namen der Religion untereinander abgeschlachtet? Und die Inquisition gibt es heute auch noch, sie heißt nur anders). Kein Mensch hat das Recht über die Religion eines anderen Menschen zu urteilen. Schließlich weiß ja keiner von uns ganz genau was nun wahr ist. Ich denke alles könnte wahr sein. Gott ist für mich das größte Paradoxon überhaupt, aus unserer Perspektive unvereinbar mit sich selbst und doch existent. (Als Paradoxon kann er eben da sein, und auch nicht, beides gleichzeitig und keines von beiden).

Für mich sieht das so aus:
Spiritualität ist Hauptbestandteil einer Religion, doch Religion nur ein nebensächlicher (und oft überschätzter) Teil der Spiritualität.

Religion dreht sich um Spiritualität, doch Spiritualität dreht sich nicht um Religion.

Glück auf allen euren Wegen...
 
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Bei mir geht spiritualität ohne religion, und das sehr gut, um an gott und die engel zu glauben, brauche ich die kirche nicht.:)
 
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