Selbstliebe, Selbstwert, Eifersucht?- Was tun?

nstsCK

Mitglied
Registriert
7. Juni 2020
Beiträge
58
Hallo zusammen,

ich (weiblich, 23) merke immer wieder, dass das Thema Selbstwert und Selbstliebe noch eine große Baustelle bei mir ist. Auch wenn ich mir über vieles bewusst bin und mich wirklich bemühe mich selbst zu priorisieren, mich nicht so schnell von Kleinigkeiten verletzt zu fühlen, Bücher darüber lese, Affirmationen höre etc., bin ich da noch nicht so "stark" sag ich mal.

Ich fühle mich von Kleinigkeiten und so banalen Dingen getriggert und auch bin auch evtl. eifersüchtig/besitzergreifend und das ohne "Berechtigung".

Ein Beispiel: Ein Kumpel aus Australien war zu Besuch für eine Woche, wir haben uns Jahre vorher nicht gesehen, sind familiär befreundet diesmal aber echt gut verstanden und ab und zu geflirtet (aber da er in Australien wohnt, selbst eher Probleme im Leben hat etc. kommt das für mich auf Ernst nicht in Frage, also da ist kein ernsthaftes Interesse meinerseits sondern eher "aus Spaß".
Dennoch habe ich seine Aufmerksamkeit genossen und als er abgereißt ist, hab ich gesehen, dass er einem Mädchen aus meiner Stadt auf Instageam gefolgt ist. Allein das war mir nicht ganz recht. Aber gleichzeitig reflektiere ich meine Gedanken oder meinen Trigger und sehe ja, dass das total unberechtigt ist so zu fühlen/denken.
a) war überhaupt nichts zwischen uns b) wird aus mir und ihm sowieso nichts aufgrund der Umstände c) bin ich selbst nicht mal ernsthaft interessiert an ihm. Ich glaube ich habe einfach Langeweile und beschäftige mich dann einfach mit sowas.. ich sehne mich nach Abenteuer und Action. d) bedeutet ja ein folgen nicht mal was. Aber ich mache dadurch direkt unterbewusst mein Wert abhängig -> sprich nichts besonderes in seinen Augen.
(zu b) muss ich noch sagen, dass ich seit 4 Jahren single bin und bisher nur Leute interessant finde, wo entweder die Männer Probleme im Leben haben, psychisch auch Baustellen haben oder wo Umstände bestehen, wo eine Beziehung z.B. keinen Sinn macht oder zumindest mit Hürden verbunden ist)

Genauso hat die Freundin von meinem Bruder ein Bild gepostet, welches er geliked hat. Und selbst da, obwohl das absolut keinen Sinn macht, da wir ja familär befreundet sind, hatte ich ganz kurz den Gedanken "iwie will ich nicht das er liked" -> ich hätte es am liebsten wenn er gefühlt von niemanden liked außer von mir, weil dadurch ich mich besonderer fühlen würde von jemanden der im Endeffekt auch keine große Rolle in meinem Leben spielt. Ich hoffe dass man das alles hier nicht falsch versteht. Es geht mir hier nicht um ihn, sondern um mich als Person, dass ich mich von so banalen Sachen getriggert fühle auch wenn ich mir dessen bewusst bin. Und das soll nur dem Beispiel dienen.. solche Gedanken habe ich auch in anderen Situationen.

Wenn ich solche Gedanken bei jemanden habe, wo ich emotional nicht mal verwickelt bin, wie wird das bitte wenn ich eines Tages jemanden lieben sollte?

Und wie schaffe ich es solche negativen und unnötigen Gedanken loszuwerdne bzw. mich nicht getriggert zu fühlen?

Danke im Voraus :)
 
Werbung:
Wie wäre es denn, wenn Du aus einem spontanen Gedanken/Gefühl nicht mehr draus machen würdest als es ist, also kein riesen Gewitter daraus machen, was eigentlich sonst nur ein vorbeiziehendes Gedankenwölkchen wäre.
 
Wie wäre es denn, wenn Du aus einem spontanen Gedanken/Gefühl nicht mehr draus machen würdest als es ist, also kein riesen Gewitter daraus machen, was eigentlich sonst nur ein vorbeiziehendes Gedankenwölkchen wäre.
Danke für deine Antwort. Ja das wäre die Lösung wahrscheinlich. Nur nehme ich immer auch bewusst wahr was in meinem Körper passiert.. also ein negativer Gedanke ist für mich nicht nur ein Gedanke sondern ich spüre direkt in meiner Brust/im Herzen als ob sich was zusammenzieht und hab dann Druck dort, bin angespannt und es fühlt sich an als ob ich schwerer atme bzw. ich muss immer tief Luft holen um mich zu entspannen. Also es triggers mich innerlich. Vielleicht muss ich auch das einfach nur annehmen ind akzeptieren und vielleicht wird es dann mit der Zeit. Aber mich nervt das, weil ich mich dadurch nicht frei bzw. abhängig von Situationen im außen fühle.
 
... ich (weiblich, 23) merke immer wieder, dass das Thema Selbstwert und Selbstliebe noch eine große Baustelle bei mir ist. .....und auch bin auch evtl. eifersüchtig/besitzergreifend und das ohne "Berechtigung". ....

Super, daß du den Zusammenhang zwischen Selbstliebe und Anderen ihr kleines oder auch größeres Glück gönnen können siehst. Schätze, du bist damit auf dem genau richtigen Weg. Ein weiser Klassiker ist "deinen Nächsten lieben wie (=und auch) dich selbst". Kann man den Anderen auf entspannte Art wahrnehmen, fühlt man sich auch selber relaxt, weil man automatisch auch sich selbst als wertig empfindet. Schließlich bist du einer von allen und in punkto Wert allen gleich. Konkurrenzkämpfe, die eh bloß Kraft kosten, nichts einbringen und einen runterziehen, sind überflüssig, und insgesamt kann es viel friedlicher werden.

Hilfreich finde ich, sich im Stillen klar zu machen, also nicht nur übers Denken sondern auch mit dem Gefühl, daß Jeder etwas hat was ihn belastet, wovor er sich fürchtet, wonach er sich sehnt, worunter er leidet, was er verloren hat, und so weiter. Auch wenn du von jemand nicht weißt, was es bei ihm ist, kannst du davon ausgehen, daß irgendwas ihm oder ihr das Leben schwer macht. Wenn du -nur für einen Moment- daran denkst und alles Andere beiseite läßt, was du sonst so von der Person hältst, dann fühlst du mit ihr, ein nicht näher definiertes Mitgefühl. Und wo Mitgefühl ist, da ist auch die einfache menschliche Liebe nicht weit.
 
Hallo zusammen,

ich (weiblich, 23) merke immer wieder, dass das Thema Selbstwert und Selbstliebe noch eine große Baustelle bei mir ist. Auch wenn ich mir über vieles bewusst bin und mich wirklich bemühe mich selbst zu priorisieren, mich nicht so schnell von Kleinigkeiten verletzt zu fühlen, Bücher darüber lese, Affirmationen höre etc., bin ich da noch nicht so "stark" sag ich mal.

Ich fühle mich von Kleinigkeiten und so banalen Dingen getriggert und auch bin auch evtl. eifersüchtig/besitzergreifend und das ohne "Berechtigung".

Ein Beispiel: Ein Kumpel aus Australien war zu Besuch für eine Woche, wir haben uns Jahre vorher nicht gesehen, sind familiär befreundet diesmal aber echt gut verstanden und ab und zu geflirtet (aber da er in Australien wohnt, selbst eher Probleme im Leben hat etc. kommt das für mich auf Ernst nicht in Frage, also da ist kein ernsthaftes Interesse meinerseits sondern eher "aus Spaß".
Dennoch habe ich seine Aufmerksamkeit genossen und als er abgereißt ist, hab ich gesehen, dass er einem Mädchen aus meiner Stadt auf Instageam gefolgt ist. Allein das war mir nicht ganz recht. Aber gleichzeitig reflektiere ich meine Gedanken oder meinen Trigger und sehe ja, dass das total unberechtigt ist so zu fühlen/denken.
a) war überhaupt nichts zwischen uns b) wird aus mir und ihm sowieso nichts aufgrund der Umstände c) bin ich selbst nicht mal ernsthaft interessiert an ihm. Ich glaube ich habe einfach Langeweile und beschäftige mich dann einfach mit sowas.. ich sehne mich nach Abenteuer und Action. d) bedeutet ja ein folgen nicht mal was. Aber ich mache dadurch direkt unterbewusst mein Wert abhängig -> sprich nichts besonderes in seinen Augen.
(zu b) muss ich noch sagen, dass ich seit 4 Jahren single bin und bisher nur Leute interessant finde, wo entweder die Männer Probleme im Leben haben, psychisch auch Baustellen haben oder wo Umstände bestehen, wo eine Beziehung z.B. keinen Sinn macht oder zumindest mit Hürden verbunden ist)

Genauso hat die Freundin von meinem Bruder ein Bild gepostet, welches er geliked hat. Und selbst da, obwohl das absolut keinen Sinn macht, da wir ja familär befreundet sind, hatte ich ganz kurz den Gedanken "iwie will ich nicht das er liked" -> ich hätte es am liebsten wenn er gefühlt von niemanden liked außer von mir, weil dadurch ich mich besonderer fühlen würde von jemanden der im Endeffekt auch keine große Rolle in meinem Leben spielt. Ich hoffe dass man das alles hier nicht falsch versteht. Es geht mir hier nicht um ihn, sondern um mich als Person, dass ich mich von so banalen Sachen getriggert fühle auch wenn ich mir dessen bewusst bin. Und das soll nur dem Beispiel dienen.. solche Gedanken habe ich auch in anderen Situationen.

Wenn ich solche Gedanken bei jemanden habe, wo ich emotional nicht mal verwickelt bin, wie wird das bitte wenn ich eines Tages jemanden lieben sollte?

Und wie schaffe ich es solche negativen und unnötigen Gedanken loszuwerdne bzw. mich nicht getriggert zu fühlen?

Danke im Voraus :)
Guten Morgen

Bei mir ist das sogar mit 37 noch ein riesen Thema

Vielen Dank und viele Grüße

Schade eigentlich
 
In meinem Leben ging es eine Zeit lang, sehr oft um "Liebe deinen nächsten".
Damit lief ich scheinbar durch mein Leben, sah nach anderen, den die mir am nächsten sind.

Nach meiner Eingebung betrachtete ich die Aussage erneut.
Warum schloss ich in meiner Betrachtung etwas aus?

Nun sah ich die Aussage in einem neuen Licht und sie lautete:
Liebe das Nächste, also das was kommt.

Schaut man in die Zukunft, ist da einfach nichts.
Die Zukunft ist wie ein unbeschriebenes Blatt von hier aus, jetzt.
Und da sehe ich es - das Nächste - ich nehme es so wie es kommt und es wird kommen.
Das ist so dermaßen auf den Punkt gebracht, dass einem die Selbstliebe und das Selbstwertgefühl abhanden kommt, eins mit der totalen Präsenz des Seins - Liebe das Nächste - Einfach so - Hier und Jetzt als das was du bist, selbst.
Das Ich ist angeboren, aber du selbst ... du lebst.
Und du bist, du wirst sein.
Kein Ende in Sicht.
Grenzenlos.

Also, der Weg bleibt.
Ihn zu gehen, Stück für Stück, das ist die Kunst.
Und das ist die Kunst für egal wer ich bin.
Selbst sein - nicht Ich.
 
Wenn ich solche Gedanken bei jemanden habe, wo ich emotional nicht mal verwickelt bin, wie wird das bitte wenn ich eines Tages jemanden lieben sollte?

Und wie schaffe ich es solche negativen und unnötigen Gedanken loszuwerdne bzw. mich nicht getriggert zu fühlen?

Wir alle sich mit einem Bild von uns unterwegs und wissen nicht immer, wer wir wirklich sind. Besonders wenn man noch so jung ist wie du.

Du sprichst von eifersüchtig sein. Eine Theorie könnte sein, dass das Thema „Neid“ dich triggert.

Um dem auf die Spur zu kommen beschäftige dich mal mit dem Enneagramm (Typmodell)

Wenn die ganz klar ist, wie du ´tickst´ und was deine Anliegen ist, hast du auch schon die Lösung.

Da verstehst du deine Haltung,

Vielleicht bist du jemand, der mit dem Gegenwärtigen nie zufrieden ist, und dein Focus liegt auf dem, was fehlt?

Die Lösung wäre, nach dem Sinn deines Lebens zu suchen, was dich ausfüllt und glücklich macht um nicht gewöhnlich zu erscheinen.

Was du von anderen Menschen brauchst, um gesehen zu werden.

Das ist jetzt nur eine These, auf die ´Reise´ musst du gehen.
 
Werbung:
Hallo @nstsCK,

ist Dein Bruder den Du hier erwähnt hast eigentlich älter oder jünger als Du?

Vielleicht muss ich auch das einfach nur annehmen ind akzeptieren und vielleicht wird es dann mit der Zeit. Aber mich nervt das, weil ich mich dadurch nicht frei bzw. abhängig von Situationen im außen fühle.
Das wäre schon mal ein guter Schritt, Dich zunächst einmal anzunehmen so wie Du bist. Sich selber gut zu kennen und einzuschätzen ist eine wichtige Sache. Dies verschafft Dir mit der Zeit eine gute Portion Selbstvertrauen und einen sichereren Stand im Leben.

Hier so aus dem Ärmel heraus eine Lösung für Dich zu präsentieren wäre natürlich toll, aber das ist nicht ganz einfach. Du hast ja nun schon von verschiedener Seite Anregungen bekommen und wirst vielleicht auch noch weitere Antworten bekommen. Wichtig ist denke ich, dass Du Dir anschaust (fühlst) was Dich anspricht und dann wie hier schon erwähnt "Deinen Weg" suchst und gehst.

Natürlich kann es nervig sein wenn Du Dich unfrei oder abhängig fühlst, das verstehe ich, aber mit der Zeit kannst Du sicherlich einen Weg für Dich finden um mit der Sache besser umgehen zu können oder Dich sogar ganz frei davon zu machen. Diese Möglichkeit hat grundsätzlich ein jeder von uns.

Jeder Mensch hat andere Ziele, Interessen und Wertigkeiten. Finde mit der Zeit heraus, was für Dich wirklichen Wert im Leben hat, Du hast ja noch eine Menge Zeit. Und sei Dir darüber im Klaren, dass es immer wieder Dinge gibt, die nicht "rund" laufen. Ich habe die 60 überschritten und weiss wovon ich rede. ;)

Von einer gewissen Gelassenheit will ich hier jetzt garnicht reden aber es ist aus meiner Erfahrung gut, sich ab und an Zeit für sich selbst zu nehmen und sich zu reflektieren.

Hier noch ein kleiner Tipp von mir:

Wenn Du einmal Zeit und Muße dazu hast und ein Problem beleuchten willst, gebe dem Problem einen Namen. Stelle Dir vor, es wäre auf ein Blatt Papier geschrieben und direkt vor Deinem Gesicht. Und dann....

Beobachte dieses Wort einfach nur! Mit offenen oder geschlossenen Augen, so wie es sich für Dich gut anfühlt. Versuche Dich nicht von Gefühlen einfangen zu lassen. Es geht einfach nur um das Beobachten dieses Wortes/Problemes.

Manchmal bekommen wir dann - wenn wir aufmerksam dafür sind - vom Leben Lösungsvorschläge in den Weg gelegt, so jedenfalls meine Erfahrung.

Ich wünsche Dir viel Glück!:)
 
Zurück
Oben