Gedanken, Emotionen

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casscia

Guest
Hallo..

nach einiger Zeit der Stille mal wieder ein Thread von mir..
Ihr habt mir sehr geholfen und ich fühle mich hier auch verstanden und angenommen..deshalb möchte ich euch etwas fragen..denn mir ist gerade ein Gedanke gekommen..

Nachdem ich festgestellt habe, dass meine Mutter narzisstische Züge hat und für viele Dinge in meinem Leben die Regie übernommen hat.. habe ich mich erst einmal zurück gezogen.. allgemein und auch von ihr.
Bei den letzten Treffen mit ihr habe ich mich auf keinen ihrer Trigger eingelassen, bin drüber weg gegangen oder habe so getan als habe ich es nicht gemerkt..so als stünde ich unter Valium.

Wir hatten ja in meinem anderen Thread das Thema Vergeben angesprochen.. und ich möchte das auch.. für mich..um wieder Ich sein zu können..

Im Laufe der Jahre habe ich mich von meinen Geschwistern distanziert.. ich bin stehen geblieben..blieb zurück und war traurig weil es scheinbar keiner gemerkt hat.. jetzt denke ich mir, dass unsere Mutter da einen Anteil dran trägt..
Da sie ja darum weiß was in mir vorgeht.. hätte sie etwas zu meinen Gunsten ändern können..tat sie aber nicht.. hier passt dann das Isolieren sehr gut.. alles lief über sie.. sie hat (te) die Kommunikationsfäden in der Hand.. konnte lenken und dosieren..

Fakt ist, dass auch in der Zeit in der ich immer mal wieder den Kontakt zu meinen Geschwistern gesucht hatte.. alles sehr einseitig war.. sie sprachen immer nur von sich..

Im Grunde bin ich ein empathischer Mensch.. doch durch all das, habe ich mich selbst von meiner empathischen Seite abgeschnitten..

Früher war ich sehr empathisch.. ich lernte schnell Menschen kennen und kannte auch viele Menschen..
Es fiel mir leicht auf andere zu zugehen.. ich konnte leicht vergeben.. war nicht nachtragend.. doch irgendwann fing es an.. ich weiß nicht genau wann das begann..was der Auslöser war..

Ich hörte gerne den Menschen zu.. es erfüllte mich, ihnen etwas Gutes zu tun..
Jetzt habe ich oft nicht mehr den Nerv Jemanden zuzuhören.. wandere mit meinen Gedanken ab.. wenn ich Jemanden etwas Gutes tun kann..wäge ich ab..
Selten, dass ich einem Impuls nachgebe und einfach handle..

Ich nehme mich immer mehr zurück..und das gefällt mir nicht..

Meine Mutter ist wie sie ist.. das weiß ich.. ich habe jetzt 2 Möglichkeiten.. vllt auch ein paar mehr..
Entweder ich minimiere den Kontakt auf ein absolutes (ungewolltes ) Minimum.. oder ich akzeptiere einfach, dass sie so ist..verzeihe und lebe damit.. aber als Erwachsene.. nicht mehr als das abhängige Kind.. denn abhängig bin ich nicht mehr.. mit allem was dazu gehört.. ua mit Grenzen, Unabhängigkeit, eigener Meinung, Mut, Selbstbewusstsein, Selbstwert und Selbstliebe..

Ich möchte wieder strahlen.. ich möchte Ich sein..

Ich hatte den Gedanken, dass ich das nicht bin, wie ich mich im Moment wahr nehme.. wenn ich mich beschreiben müsste..dann würde ich sagen, das mein Licht gedimmt ist.. und ich mich in einer grauen irgendwie leeren Umgebung befinde.. das ist mein reines Gefühl..

Der weitere Gedanke war, dass ich meine Geschwister vllt einfach kontaktiere und sie frage, was Muttern über mich erzählt.. ich weiß nicht, ob ich eine ehrliche Antwort bekomme. Aber wenn ich es nicht frage, werde ich es nie erfahren.

Vllt wirft es mich zurück..vllt aber.. kann ich es nun mit den neuen Erkenntnissen loslassen.
Vllt hat es aber unterm Strich gar keine Bedeutung mehr.. die Wahrheit ist wahrscheinlich nicht mehr heraus zu bekommen.

Ich möchte, dass meine Geschwister teil haben an der Verantwortung die sie mir aufgebrummt haben..
ich möchte wieder mehr leben und teilnehmen am Leben.. ich bin nun bereit dazu, Grenzen zu ziehen und mein Leben voranzubringen..

Aber ich möchte es nicht auf die harte Tour machen.
Meine Mutter wird Ende November 85.. und ich weiß nicht, wie viel Zeit uns allen noch bleibt..
Ich möchte nicht irgendwann zurückblicken und das Gefühl in mir haben, etwas falsches getan zu haben, was dann nicht mehr reparabel wäre.

Sonja
 
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Hallöchen Sonja,

Weißt Du was ich jetzt gerade fühle, nachdem ich Deinen Post gelesen habe?
Noch mehr Frieden und Gelassenheit... aus mir und aus Deiner Richtung kommend... egal wo Du Dich gerade befindest.
Sehr schöne Worte die Du hier geschrieben hast... Dich dabei reflektiert und auch ehrlich unter die Lupe genommen hast.

Was möchtest Du für Dich... jetzt in diesem Moment?

Freue mich, hier weiterhin von Dir lesen zu können...

LG ... und auf ein Neues!!!
 
Was möchtest Du für Dich... jetzt in diesem Moment?
Ich möchte wieder das Licht in mein Leben lassen.. ich möchte wieder selbst strahlen und aus meinem tiefsten Inneren agieren ohne Argwohn, ohne abwägen.. ich möchte meinen Impulsen Raum lassen und meiner inneren Stimme vertrauen.. mich leiten lassen..
Ich möchte einfach Sein.
 
Ich möchte wieder das Licht in mein Leben lassen.. ich möchte wieder selbst strahlen und aus meinem tiefsten Inneren agieren ohne Argwohn, ohne abwägen.. ich möchte meinen Impulsen Raum lassen und meiner inneren Stimme vertrauen.. mich leiten lassen..
Ich möchte einfach Sein.

Das hört sich gut an... und passt so wundervoll auch zu Deiner Signatur von Mahatma Gandhi... und somit bist Du, wenn Du diese Worte verinnerlichst schon auf einem guten Weg dorthin!

Wie für mich aus Deinem ersten Beitrag zu lesen war, hast Du Dir schon eingehende Gedanken gemacht in Richtung einer Lösung... Deinem neuen Weg!

Was hast Du denn bisher schon so für Dich getan, unternommen, in die Wege leiten können, um wieder zu Deinem "Sein" zu kommen?
 
@Elementezauber

Ich habe mir Zeit für mich genommen und meine Gedanken schweifen lassen.. habe die Zusammenhänge erkannt..das Muster hinter den Ereignissen..meine eigenen Muster dazu.. hinterfragt.. reflektiert und gespiegelt.
Ich habe mich meiner Trauer hingegeben und alles hinaus geweint.. die Leere in mir ausbreiten lassen und dann schließlich akzeptiert.
Ich habe mich gedanklich neu ausgerichtet.. habe nach neuen Möglichkeiten geschaut um eine räumliche Distanz herzustellen. Meditiert, innere Gespräche geführt..

Heute hatte ich die Erkenntnis, dass ich selbst diese ganzen negative Emotionen in mir festhalte und ihnen somit immer wieder Raum schenke und sie wachsen lasse. Doch ändert es nichts an dem was je war.. ich möchte es los lassen.. um selbst meine Veränderung zu sein..zurück zu mir.

Ansonsten habe ich wieder am Leben teil genommen.. habe mich mit alten Freunden getroffen..habe die Musik aufgedreht und einfach getanzt.. Bilder gemalt und ein Stück Wald erkundet, den ich noch nicht kannte.
 
Liebe Sonja,

es ist für mich richtig spürbar, wie Du wieder - ich nenne es jetzt mal krass - zum Leben erwachst, wie aus einem Schlaf, der Dich gefangen hielt!
Sehr schön finde ich auch, dass Du Dich all dem bewusst geöffnet und hingegeben hast, was wieder in Dein Leben kommen darf und soll. Dich auf das was Du willst fokussierst, das Neue, Andere... womit Du Dich wohlfühlen kannst und willst.
Genau... und durch dieses sich Öffnen haben sich dann auch (neue) Möglichkeiten gefunden, an die Situation und auch die Menschen herangehen zu wollen, mit einer neuen Sichtweise auf alles.
Du hast für Dich selbst herausgefunden, dass Du all dem, dem Du Deine Aufmerksamkeit widmest somit auch Deine Energie schenkst... und dies eben auch positiv nutzen kannst, um Dich weiterzuentwickeln... und aus Dir Deine für Dich wünschenswerte Veränderung zu kreieren.
Und glaube mir... fühlst Du Dich aus Dir selbst heraus wohl, wirst Du auch wohlwollendes denken, tun für Dich und andere.

Es liest sich einfach voller Zuversicht und Freude für mich! Herzlichen Glückwunsch... das darfst und sollst Du für Dich auch feiern!!!

Wenn Du also auch in Zukunft Dir Zeit für Dich selbst nimmst, um Deinen Gedanken Raum geben zu können, gelangst Du ins Erkennen und findest dadurch Möglichkeiten loszulassen, wodurch sich aus Dir heraus Veränderungen in Deinem Leben ergeben und Du wieder bei Dir selbst sein kannst...

Du kannst stolz auf Dich sein und nun gilt es auch weiterhin all dies zu leben, was Du "für Dich" erkannt hast...
Ganz viel Glück wünsche ich Dir weiterhin dabei und drücke Dich von ganzem Herzen...
 
Letzte Nacht träumte ich davon, dass ich in guter Erde ein Loch grub, um das Fundament meines Hauses zu gießen..

Ich bin mit einem sehr guten und positiven Gefühl aufgewacht..
Ich denke, dass mir dieser Traum zeigt, dass ich mich löse und zu Mir selbst zurückkehre.. zu meinen Wurzeln.

In den ersten Tagen nach dem "Klick".. hab ich auch mit meinem inneren Kind gearbeitet.. es war ganz interessant, was dabei so raus kam..

Ansonsten versuche ich wieder viel mehr auf meine innere Stimme zu hören und mich wieder meinen ursprünglichen Gedanken zu öffnen.. denn ich habe mich schon früh für Esoterik interessiert, es aber im Laufe der letzten Jahre..irgendwie aus meinem Leben entfernt.

Momentan fallen mir immer mal wieder Begebenheiten mit meiner Mutter ein.. sobald ich die narzisstische Schablone drauf lege wirds erkenne ich das Muster, den Sinn.. die Manipulation.. doch anders als zuvor.. lasse ich dann das Bild los.. ich denke, dass das Mein Weg zur Heilung ist..und der Weg aus Mir heraus..

Ich fühle mich aber jeden Tag etwas freier.. und die Schuldgefühle lassen nach..

Ich merke, dass ich mich neu ausrichte.. habe aber noch kein konkretes Ziel vor mir.. nur dass sich etwas in mir löst.. und ich gebe mich diesem Gefühl hin.. ohne Erwartungen oder Druck.. ich lass es einfach da sein und wirken..
 
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Seit geraumer Zeit passiert es mir immer wieder, dass mich fremde Menschen ansprechen.. mich in ein Gespräch verwickeln und auch ich gehe wieder offener durch die Welt.. ich lächle viel mehr und bekomme auch immer ein Lächeln oder ein paar Worte zurück.

Zu meiner Mutter habe ich den Kontakt wieder etwas intensiviert.. ich lese aber nicht mehr zwischen ihren Zeilen.. wenn sie etwas von mir möchte, dann muss sie es konkret formulieren.. und fragen.

Wenn sie mal wieder von meinen Geschwistern erzählt.. (ich hatte sie mal darum gebeten das zu lassen) gehe ich drüber weg, ebenso über Spitzen die sie ablässt..

Wenn sie auf immer wieder kehrenden Themen rumtrampelt.. sage ich neuerdings immer: Du kennst meine Meinung darüber.
Dann ist das Thema beendet.. ich merke dann, wie sie mich anschaut.. manchmal denke ich, dass sie dann eine Reaktion von mir erwartet.. dieser Reaktion komme ich aber nicht nach.

Gerne macht sie mich auch die Missstände mit meiner Schwiegerfamilie aufmerksam.. aber auch da reagiere ich nicht mehr drauf und sage: Das ist nicht von Relevanz.

Den Kontakt zu meinen Geschwistern habe ich nicht aufgenommen.. ich vermisse sie auch nicht.. aber wenn es mal um Muttern gehen sollte, werde ich sie schon mit ins Boot holen.. das steht fest..

Ich merke, dass ich immer friedvoller werde.. und mit mir ins Reine komme.
Das fühlt sich wunderbar an..

Doch manchmal funken alte Muster oder Gedanken rein.. aber Diese erkenne ich meist recht schnell und versuche sie aufzulösen.. oder umzukehren in etwas Positives.
 
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