Schwarzes Loch in der Brust

was soll ich bloss tun wenn ich nicht mehr leiden muss?
dann ist da ja gar nichts mehr...und ich bin einfach weg...leiden hält mich am leben..:)
gehts auch ohne ?
willst es denn wirklich?
was ist hinterm leiden ...?nichts ....
also dann leiden wir doch lieber weiter...
denn das loch ist riesengross...kann nur mit leiden gestopft werden...
gibts erlösung...?
nur jetzt ...sonst nicht...

denn da ist kein leiden ...nur vergangenheit und die ist immer gestern...
 
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Schön und gut, ich bin jetzt wieder zu mir selbst zurück gekehrt, aber eine Frage beschäftigt mich noch: ist die Liebe nicht ein sehr sekundäres, periphäres, nebensächliches Phänomen, wenn am Ende doch wieder die Selbstbehauptung siegt?

Wir haben da die drei Teile eines ganzen, unteilbaren Menschen. Körper, Seele, Geist.
Der Mensch ist ganz und unteilbar und diese Einteilung hat nur insofern Bedeutung, soweit sie sich in ihrer Funktion unterscheiden.

In der Seele spüre ich die Zugehörigkeit zu dem anderen Menschen, fühle mich hingezogen, will die Nähe und finde Vereinigung im Körper. Soweit würde alles passen, wäre da nicht der analytische Geist, der seine Pfeile in die Seele schießt. Der Verwalter aller Strategien, mit denen der Mensch sein bisheriges Leben und alle Traumata (oft mehr schlecht als recht) zu bewältigen versucht. Der Geist, der moralische Konstrukte definiert, krampfhaft versucht, Seele und Körper in diese hinein zu pressen, und einen möglichen Partner fürs Leben gleich mit dazu.

Der Hass aber, ein manifester Männerhass, der vor Jahrzehnten bereits durch schwere Verletzungen entstanden ist, hat sich noch immer nicht aufgelöst. Er köchelt, im Alltag kaum zu bemerken, leise vor sich hin. Erst durch die seelische Nähe habe ich ihn zu spüren bekommen. Ich weiß nicht, ob ich diese Frau wirklich geliebt habe, ich weiß auch nicht wirklich, was Liebe ist. Für mich hat sie sich wieder einmal mehr als peripheres Phänomen gezeigt, das den Geist der Vernunft zerstört und alle Selbstschutzmechanismen abschaltet. Und manchmal frag ich mich, wozu das gut ist. Es kann doch nicht sein, dass das keinen Sinn hat.

Ich sage ja, ich habe geliebt, ich war ausreichend verwirrt und spüre den Schmerz nach der Trennung. Aber ich wollte auch noch etwas anderes. Ich habe die Frau "gesehen". Wärme, Liebe, aber auch viel Verachtung und Misstrauen. Und ich habe mich hingezogen gefühlt und wollte Verachtung und Argwohn auflösen, weil die seelische Nähe sonst nicht zu ertragen gewesen wäre. Aber man kann die Schutzwälle eines anderen Menschen nicht einfach niederreißen, die sich über Jahrzehnte manifestiert haben.

Sie hat auch sehr schnell gemerkt, dass ich mich nicht in ihrer Wärme und Liebe vergrabe, sondern direkt ihre Verachtung und ihr Misstrauen angreife. Das musste ich auch, wenn ich eine gemeinsame Zukunft erwog. Ich habe mich aber nicht besonders geschickt und diplomatisch angestellt und bin gescheitert.

Aber dennoch war es eine sehr interessante, kräfteraubende Begegnung.
 
Schön und gut, ich bin jetzt wieder zu mir selbst zurück gekehrt, aber eine Frage beschäftigt mich noch: ist die Liebe nicht ein sehr sekundäres, periphäres, nebensächliches Phänomen, wenn am Ende doch wieder die Selbstbehauptung siegt?

Die richtige Antwort gibts auch gleich dazu.
Nein! Die Liebe ist kein sekundäres, periphäres, nebensächliches Phänomen, denn auch Selbstbehauptung ist Liebe.
Selbstliebe und ohne die geht gar nichts.

Jetzt hab ichs begriffen.
 
...ich weiß auch nicht wirklich, was Liebe ist. Für mich hat sie sich wieder einmal mehr als peripheres Phänomen gezeigt, das den Geist der Vernunft zerstört und alle Selbstschutzmechanismen abschaltet. Und manchmal frag ich mich, wozu das gut ist. Es kann doch nicht sein, dass das keinen Sinn hat.

Der Sinn liegt in der Selbsterfahrung. Um eine Erfahrung bin ich nun reicher.
 
Aber man kann die Schutzwälle eines anderen Menschen nicht einfach niederreißen, die sich über Jahrzehnte manifestiert haben.

Mir war auch klar, dass ich Jahre brauchen würde, ihr Vertrauen zu gewinnen.
Aber soviel Zeit hatten wir nicht, weil wir uns beide gezwungener Maßen recht intensiv und bewusst mit dem Phänomen unserer Endlichkeit auseinander setzen müssen.

Und sie hat gespürt, dass ich ihre Schutzwälle angreife und hat gekämpft wie ein Widderskorpion.

Ich bin ein Zwillingslöwe und wenn ich geblieben wäre, hätten wir uns vor der Zeit umgebracht.
 
Wie kann man sich nur so verlieben, wenn die Mentalität so gar nicht passt?
Das versteh ich bis heute nicht. Da denk ich oft drüber nach, aber ich komm nicht drauf.


Man kann auch einen Menschen lieben, zu dem man nicht passt, das sehe ich positiv, auch wenn es dann nicht klappt. Aber vielleicht hat Dir diese Person in dieser Zeit doch etwas geben können, vielleicht hast Du dadurch etwas in Dir bemerkt, was nicht sichtbar geworden wäre, wärest Du mit einer "gleichgesinnten" Person zusammen gewesen. Und Du solltest vielleicht einfach spüren, dass Du einen Menschen lieben kannst, egal wie er ist, egal wie unterschiedlich man ist.
 
Ich wäre sicher zuerst gestorben, denn wenn ich mich in was verbeiße, mach ich mir keine Sorgen mehr um mein Überleben.
In dem sinnlosen Kampf, durch den mich diese perverse Liebe treibt, höre ich mit essen und trinken und allem auf was mich am Leben hält.

Das heißt, wenn ich einen groben Irrtum bei dem anderen entdecke, ein moralisches Konstrukt ohne Hand und Fuß - wenn etwa ein Mensch, der der gerne hin und wieder Alkohol trinkt mich zum Giftler abstempelt, weil ich ausnahmsweise mal bei einer Tüte mitrauche, weil Haschisch ja eine Droge ist und Alkohol nicht - und ich diesen Menschen aber liebe, der mir da ungerecht begegnet, dann werde ich alles rationale und irrationale tun, um diesem Menschen seinen Irrtum vor Augen zu führen. Die Sinnlosigkeit meines Unterfangens sehe ich dann nicht. Da bin ich vorübergehend völlig blind dafür.

Das ist krank, ich weiß. Es treibt mich in eine wahnsinnige Besessenheit und ich werde dabei immer weniger. Das passiert immer dann, wenn ich die Liebe zu mir selbst vergesse und die Liebe zu einer Frau über den Geist der Vernunft stelle.

 
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Aber ich verstehe meine Besessenheit.

Weil mir einfach nicht in den Kopf will, wieso ein Mensch, der am Wochenende auf der Karaokeparty gern mal vier Gspritzte und fünf Marillerne trinkt und behauptet mich zu lieben, diese Liebe letztendlich davon abhängig macht ob ich die Einladung zu einer Haschischzigarette ablehne oder annehme.

Gott sei dank is vurbei.

Und danke an die Engeln, die ma gholfen haben, wegen dem Weib ned zum saufen anzfangen.

 
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