Reue

Ethik ist der kleinste gemeinsame Nenner der verschiedenen Moralvorstellungen einer Kultur. Soll sie ruhig mit der individuellen Moral ringen. Da drüber zu stehen, ist eine der einfacheren Herausforderungen.

Wenn man es für sinnvoll hält, sie zu vermeiden, fährt man damit am besten, dass man einfach alles, was man so anstellt, für richtig erklärt - wie es viele Magier tun, die hier schreiben. Ich halte es nicht für sinnvoll und sehe in der östlichen Praxis, unter großem Siegesgeschrei alles abzuschneiden, was man nicht problemlos in den Griff bekommt, nutzlose Verstümmelung.

Der Mensch soll sich transzendieren, nicht (z)ersetzen. Unangenehme Gefühle müssen nicht abgestellt, sondern urbar gemacht werden, und wenn das auch ein Leben lang nicht funktioniert, ist man hinterher immer noch mehr als ein verdammter Torso mit aufgeblasenem Ego.
Dieses Transzendieren, wie kann das stattfinden?
Sicherlich nicht, indem man etwas für richtig erklärt, sondern in der Transzendierung ist es , wie es ist.
Wie fühlt sich in der Transzendierung Reue an?
Sicherlich entsteht Transzendenz nicht, indem man unangenehme Gefühle abstellt, auch sie sind, wie sie sind. Reue gibt es nicht wirkend in der Transzendenz. Transzendenz spaltet nicht und führt zusammen durch Durchlässigkeit.
Du triffst es m.E. Auf den Punkt. Gerade mit dem Begriff Transzendenz lösen sich sämtliche Begriffe auf oder entmachten sich. Moral, Ethik, Reue, usw sind dann alles und nichts. Vielleicht dienten sie als Mittel, als Hammer für den Amboss, aber nicht etwa, indem man ihnen anhängt, sondern allein als Prozess zur Transzendenz.
In der Transzendenz kann dann Magie leicht gestaltet werden, nur erübrigt sich die Notwendigkeit.
 
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Das Problem mit Reue ist eben das es nicht so einfach ist. Man kann schlechtes tun und es bereuen. Man kann aber auch Gutes tun und es bereuen, weil es nicht das erwartete Ergebniss zeigt.Man kann aber auch gar nix tun und es bereuen weil man vermeintlich was verpasst hat. Reue lässt sich am einfachsten vermeiden wenn man weitesgehend ergebnissoffen arbeitet und handelt um des handelns willen

Sehe ich genauso.
Es geht nicht um gutes, böses oder nix tun, sondern nur um das, was man eigentlich erwartet hat, bzw. die vorstellung von etwas und die reale diskrepanz dazu. Sich was vorzustellen steht im grunde im widerspruch zur feststellung, wo eben was getan wird und das gewicht auf dem tun liegt und nicht auf der fantasie von etwas.
So geht es mir manchmal so, dass ich bewusst nix tue, es aber nicht bereue und auch nicht als verpasst ansehe, sondern als nötige zeit, um etwas festzustellen.
 
Weil es nicht fair ist, wenn ich verlange, dass er seine Grausamkeit, die er hier verallgemeinert darstellt, obwohl sie ja eigentlich evtl. rein personellen Schaden anrichten soll, ehrlicherweise dann bitte auch so gegenüber Wesen praktizieren soll, die ihm weniger egal sind als die Leute, die hier schreiben?
Also, er könnte ruhig behaupten, es sei okay, beliebige Menschen halt abzuknallen, wenn sie nerven, aber wenn ich frage, ob das auch für ein Wesen in seiner Nähe gilt, das er als solches betrachtet, bin ICH die Person, die sich unrechtmäßig verhält.
Liebstes, ich wage das zu bezweifeln. Manchmal erinnern Menschen sich halt erst daran, wenn sie welche sind, wenn man sie an einen Kontext erinnert, in dem sie sich normalerweise auch wie welche verhalten. Dass man es sich auf diesem Forum hier verkneifen sollte, wurde allerdings über Jahre von energetisch relativ starken Persönlichkeiten etabliert.

Besagte Grausamkeit und Gleichgültigkeit gegenüber anderen hier Schreibenden dürfte in diesem speziellen Fall damit zu tun haben, dass er hier einfach schon so viele Nicks als "falsche Gesichter" verbraten hat, dass er vermutlich längst vergessen hat, dass es hier Leute gibt, die als Menschen hinter ihrem Nick agieren, und im Gegensatz zu ihm nicht als Schauspieler, die sowieso nur ihrer Rolle folgen.
Wobei Letzteres auch wieder eine interessante Interpretation von Freiheit ist.

Wegen

Es geht nicht um das, was SYS schreibt und um was sich Eurer Streit dreht, sondern darum, daß sein Kind nichts damit zu tun hat und es unfair ist, es ins Spiel zu bringen und schlechte Erziehung zu unterstellen, nur um dem anderen eines reinzuwürgen.

Bei Eurem Streit kenne ich mich nicht aus, und bei den Nick-Wechseln sowieso nicht, wenn Ihr Euch jahrelang angeht unter den verschiedensten Namen kann ich da gar nicht dahinter steigen.

Wenn man Moral und Ethik und soziales Handeln einem anderen abspricht, kann man nicht selber unter der Gürtellinie angreifen, dann ist man nämlich keine Spur besser.
 
Reue ist die Konsequenz aus der Erkenntnis, dass man wegen eines Irrtums unverhältnismäßigen Schaden angerichtet hat,

Ist das wirklich so? Ich kann etwas bereuen, ohne einen schaden angerichtet zu haben. Was den irrtum angeht: Da gehts m.a.n. um die frage, wie bewusst ich mir im betreffenden augenblick/zeitpunkt war, oder? Muss ich zwangsläufig bereuen, wenn ich es nicht war?

und verweist auf die Fähigkeit, Pfade nicht nur als falsch zu erkennen, sondern gegebenenfalls auch zu verlassen. Sie ist, finde ich, als Korrektiv in der Magie durchaus wichtig, insofern man Wert darauf legt, über sich selbst hinaus zu gehen.

Ja.

Wer mehr will als nur seine ausgelatschten Pfade betonieren und mit Glitzersternchen schmücken, muss ja mit der Zeit von sich abweichen, muss auch gegen die eigene Intuition handeln, denn die besitzt keine höhere Weisheit, sondern ist die Stimme des zu überwindenden Status Quo.

Du bringst mich zum nachdenken. Bis jetzt war ich immer der ansicht, (meine) intuition sei eine art weisheit, eine art tieferes wissen, wenn du so willst. Im grunde hast du aber schon recht: Sie ist eine stimme, die sich aus prägung, erziehung, charakter, erfahrung, etc. zusammensetzt und vermutlich versucht, aus einer situation oder whatever 'das beste rauszuholen'. Wie verlässlich ist sie tatsächlich und ist das überhaupt nötig? Dann wäre es, wie du sinngemäss schreibst: Man rührt im persönlichen einheitsbrei, bleibt in deckung.
Ich für mich habe damit gute erfahrung gemacht, die intuition hat mich nie getäuscht und ich habe das ab und an auch getestet, indem ich sie überging, bewusst.;)
Das hab ich dann bereut.

Die Fähigkeit und die Bereitschaft, Reue zu empfinden, spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Inwiefern jetzt?
 
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Reue ist ein bewusster Akt, während das Bedauern eine Emotion ist.

Aus der 4ten Arkana, der Herrscher, entspringt die weltliche Ordnung aus der Gesetze gemacht werden, die 5te Arkana, der Hierophant, beschreibt die Naturgesetze und die hermetischen Gesetze, ebenso alles metaphysische, aber auch die Moral und Ethik und der religiöse Glaube und die dazu gehörenden Dogmen.

Beide spiegeln das mittelalterliche feudale Weltbild vom König und Klerus welche gemeinsam herrschten.

In der 5 der Kelche (Wasser) findet man dann wieder die Gefühle auf der Ebene des Hierophanten wieder, nämlich das Bedauern.

Die Reue sind die 5 Schwerter, also der Hierophant auf der Ebene des Denkens (Luft).

Im Wort Treue steckt Reue, bei einer Niederlage (5 der Schwerter) wurde Treue auf den neuen Herrn geschworen.

Bis heute findet die Idee der Reue judakativ seinen Spiegel, in der die tätige Reue als strafmildernd gilt.

e.wikipedia.org/wiki/Tätige_Reue

Zusammenfassend ist Reue ein Thema des Jupiters.
 
Es ist das Ego, das sich aufbläst, und Reue nicht zulässt.
Die Intuition wird dann gern überhört, sogar angegriffen, wenn man sie nach außen projiziert.
Und was liegt hinter dem aufgblasenen Ego?
Die Erkenntnis, dass, egal, wie oder was ich tu, ich es nicht überblicke, mein menschliches Entscheidungsvermögen ein Witz ist, weil ich doch nur vom momentanen Standpunkt aus sehe, und dieser Standpunkt sich laufend ändert.
Da, wo etwas nicht aus/ mit Liebe geschieht (auch zu sich selbst), da entsteht Reue. Und da, wo wir unfähig oder unwillig sind, die Folgen zu fühlen, die unser Verhalten erzeugt, liegt unser eigener Schmerz. Boys don`t cry und girls oft auch nicht.
Reue macht verletzbar, das Ego ist kurzzeitig in sich zusammengesunken und zuckt die Achseln.
Darunter ist dann nur Klein-Erna oder Hansl, der ja doch nur ausgelacht wird, wenn er sich nackisch macht.
Deshalb ist die Devise: sich keine Blöße geben und immer schön von seinen Handlungen überzeugt sein. Und wenn mal nicht, dann tun wir eben so.
Wie Adam und Eva, die sich ein Blatt vor die Scham hängen, als sie erkennen, dass sie nackt sind. Lichtkleid verloren, und jetzt brauchts halt ein dickes Fell.
"Hard for me to say I'm sorry."
 
Du bringst mich zum nachdenken. Bis jetzt war ich immer der ansicht, (meine) intuition sei eine art weisheit, eine art tieferes wissen, wenn du so willst. Im grunde hast du aber schon recht: Sie ist eine stimme, die sich aus prägung, erziehung, charakter, erfahrung, etc. zusammensetzt und vermutlich versucht, aus einer situation oder whatever 'das beste rauszuholen'. Wie verlässlich ist sie tatsächlich und ist das überhaupt nötig? Dann wäre es, wie du sinngemäss schreibst: Man rührt im persönlichen einheitsbrei, bleibt in deckung.
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Nein, eben genau das nicht! Genau diese Prägung muss überwunden werden, damit sie gehört werden kann und das geht nur, wenn man gegen sie handelt und Reue empfindet. Das ist ein ganz wichtiger Erkenntnisprozeß.
Reue veranlasst sein Handeln zu überdenken und Dinge zu ändern. Sie ist also ein ganz wichtiger Faktor.
 
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Wer mehr will als nur seine ausgelatschten Pfade betonieren und mit Glitzersternchen schmücken, muss ja mit der Zeit von sich abweichen, muss auch gegen die eigene Intuition handeln, denn die besitzt keine höhere Weisheit, sondern ist die Stimme des zu überwindenden Status Quo. Die Fähigkeit und die Bereitschaft, Reue zu empfinden, spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Sehe ich anders.
Die feine Stimme der Intuition meldet sich dann, wenn ein oder mehrere wichtige Faktoren der eigenen bewußten Aufmerksamkeit/Achtsamkeit entgangen sind. Intuition weist darauf hin sich die eigene Vorgehensweise/Idee nochmal aufmerksamer und achtsamer anzuschauen und vorab zu einer erweiterten Erkentnis zu kommen (sich darüber bewußt werden, was einem entgangen ist) bevor man das tut was man (zu) tun gedenkt/will. In dem Sinne ist sie Weisheit. Auf eigene Intuition zu hören bedeutet m.e.n. auch nicht, dass man seine ausgelatschten Pfade nicht verlassen will bzw. betoniert.
Wer mehr will als nur seine ausgelatschten Pfade betonieren und mit Glitzersternchen schmücken, muss ja mit der Zeit von sich abweichen,
Das hat eher was mit überwindung von Angst und übersteigertem Sicherheitsbedürfnis zu tun und weniger mit Intuition.
Die Intuition kann ja auch flüstern die ausgelatschten Pfade endlich zu verlassen und nicht ständig zu betonieren.
 
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