Resilienz - Wiederstandskraft

es geht vielleicht vor allem darum, nicht mehr das unkritisch als wahr zu betrachten, was andere gesagt haben -
sondern der eigenen erfahrung mehr raum zu geben. :)

so plakativ wird das als aufruf zum aufbau des selbstvertrauens vermittelt.

ich sage -
es geht darum, etwas wiederzufinden, was in jedes leben gelegt ist -
urvertrauen.
Ja, letztlich. Ich stelle mir aber vor, daß es Leben gibt, wo dieses Urvertrauen nie entstehen konnte. Von der hormonellen Lage im Mutterleib angefangen. Es entsteht ja, wenn ich mich da an das Psychologiebuch erinnere, innerhalb des ersten Lebensjahres. Und wenn dort zu viel alleine schreiend und weinend rumgelegen wurde, weil man elterlicherseits dachte, das sei für die Entwicklung des Kindes doch gut, zu schreien - oder wenn das Kind mit ängstlichen Fingern der jungen Eltern berührt und gepflegt wurde - dann kann man nicht erwarten, daß Urvertrauen entstanden ist. Man kann es sich dann auch nicht zurückholen.

lg
 
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es geht vielleicht vor allem darum, nicht mehr das unkritisch als wahr zu betrachten, was andere gesagt haben -
sondern der eigenen erfahrung mehr raum zu geben. :)

so plakativ wird das als aufruf zum aufbau des selbstvertrauens vermittelt.

ich sage -
es geht darum, etwas wiederzufinden, was in jedes leben gelegt ist -
urvertrauen.
Ja, letztlich. Ich stelle mir aber vor, daß es Leben gibt, wo dieses Urvertrauen nie entstehen konnte. Von der hormonellen Lage im Mutterleib angefangen. Es entsteht ja, wenn ich mich da an das Psychologiebuch erinnere, innerhalb des ersten Lebensjahres. Und wenn dort zu viel alleine schreiend und weinend rumgelegen wurde, weil man elterlicherseits dachte, das sei für die Entwicklung des Kindes doch gut, zu schreien - oder wenn das Kind mit ängstlichen Fingern der jungen Eltern berührt und gepflegt wurde - dann kann man nicht erwarten, daß Urvertrauen entstanden ist. Man kann es sich dann auch nicht zurückholen.

lg

ich bin der überzeugung, dass jedem leben das urvertrauen mitgegeben wird - mit dem akt der zeugung.

aber ich gebe dir durchaus recht, dass dieses mitgegebene urvertrauen - jedes lebens - schon im mutterleib empfindliche störungen erfahren kann.

aber - es ist da.

und was da ist, kann auch erfahren werden.

je schwieriger der weg - je größer die herausforderung, die bewältigt werden kann -
desto eher findet mensch, was verloren geglaubt ist.

es ist eine positivspirale.
je mehr ich mir sicher bin, dass es nur aufzufinden gilt was da ist - desto schneller werde ich es finden können.

ist im grunde genommen nur eine kleine transformation der glaubensfrage. :)
 
es geht vielleicht vor allem darum, nicht mehr das unkritisch als wahr zu betrachten, was andere gesagt haben -
sondern der eigenen erfahrung mehr raum zu geben. :)

so plakativ wird das als aufruf zum aufbau des selbstvertrauens vermittelt.

ich sage -
es geht darum, etwas wiederzufinden, was in jedes leben gelegt ist -
urvertrauen.


ich bin der überzeugung, dass jedem leben das urvertrauen mitgegeben wird - mit dem akt der zeugung.

aber ich gebe dir durchaus recht, dass dieses mitgegebene urvertrauen - jedes lebens - schon im mutterleib empfindliche störungen erfahren kann.

aber - es ist da.

und was da ist, kann auch erfahren werden.

je schwieriger der weg - je größer die herausforderung, die bewältigt werden kann -
desto eher findet mensch, was verloren geglaubt ist.

es ist eine positivspirale.
je mehr ich mir sicher bin, dass es nur aufzufinden gilt was da ist - desto schneller werde ich es finden können.

ist im grunde genommen nur eine kleine transformation der glaubensfrage. :)

Ja, das kann ich nachvollziehen. Das hiesse, daß auf jeden Fall etwas vorhanden ist, auf das ich mich beziehen kann und das "heil" in mir ist.

Vielleicht muß dieser Punkt, in oder an dem ich mich als heil vermute, nicht unbedingt das Urvertrauen sein. Aber vermutlich kommt man beim Heilprozess doch irgendwann dort am Urvertrauen an. Bzw. vermutlich ist jede Quelle, in oder an der ich mich als heil vermute, mit dieser Urvertrauensquelle verbunden, hat sie im Hintergrund. Jetzt verstehe ich, wie Du es meinst, glaube ich.

Das ist natürlich die spirituelle Variante der Betrachtung von Traumaheilung. Und von geschwächter Widerstandskraft. Dass ich einen Punkt weiß oder an einen Punkt glaube, an dem ich heil bin. Warum? Weil meine durch das Leben erworbene Schwächung dort keine Rolle spielt.

....ich habe übrigens noch ein spirituelles Problem mit dem Gedanken, daß das Urvertrauen in der Zeugung liegt. Denn es gibt nun viele Zeugungen, aus dem kein Urvertrauen erwachsen kann. Einige Zeugungen sind ja auch mit Gewalt, Schmerz und Angst verbunden. Von daher muss ich es mir vermutlich so vorstellen, daß das Urvertrauen nicht im Fleisch mit drin steckt, als eingebautes Vermögen. Sondern im Fleisch wird das Urvertrauen geschändet und vertrieben. Vermutlich ist es die Sehnsucht der Menschen nach Liebe, die daheraus entsteht?

Wer aber Urvertrauen "hat", der spürt die Liebe, lebt in ihr, ist die Liebe vielleicht sogar selber. Trägt sie herum und verbreitet sie. Jesus von Nazareth fällt mir ein und Mahatma Gandhi. Hier lag das Urvertrauen im Geist. Ob es nur dort gefunden werden kann?

lg
 
Hallo magdalena,

es gibt einen Entwicklungspsychologen, der heißt Erik H. Erikson. Er hat über das Urvertrauen so seine Beobachtungen angestellt und seine Entwicklungstheorie entworfen, wobei zunächst Urvertrauen oder ein Urmisstrauen entsteht. Demnach hat das Vertrauen mit der Umwelt zu tun, in der ein Kind aufwächst. Kann es seiner Umwelt, die bei den Eltern anfängt, nicht vertrauen, wurzelt das Misstrauen.

Das alles baut sich jedoch im Laufe des Lebens aus:
1. Stufe = Vertrauen oder Misstrauen
2. Stufe = Autonomie (Selbstständigkeit) oder Scham und Selbstzweifel
3. Stufe = Initiative gegen Schuld
4. Stufe = Kompetenz gegen Minderwertigkeit
5. Stufe = Identität gegen Rollendiffusion
6. Stufe = Intimität gegen Isolation
7. Stufe = Generativität gegen Stagnation
8. Stufe = Ich-Integrität gegen Verzweiflung

Die Störung kann aber auch zu einem späteren zeitpunkt geschehen sein.


@Trixi,

wenn ein Trauma geschehen ist, geht dann die Resilienz verloren?

Und wenn in einem Leben so eine Erinnerung nicht vorhanden ist, in der Fülle in der Kindheit war, dann halte ich es für schwer, Fülle im Leben zu finden. Dann denke ich, daß man vielleicht versuchen müsste, mit "weniger" klar zu kommen und nicht so grosse Ansprüche zu stellen.

Ich glaube, dass dies Menschen, die keine Resilienz aufgebaut haben, das nicht können. Dass sie in der Not oder schwierigen Zeit unersättlch, praktisch gierig werden nach Erfüllung ihrer Wünsche von außen.

---
Eure Überlegungen haben mir schon ein bisschen weiter geholfen.

Viele Grüße Pluto
 
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tja - @triximaus und @pluto.

ich kann nur versuchen die antworten in mir selbst und meiner entwicklung zu suchen.

ich frage mich oft, wo meine doch sehr außergewöhnliche widerstandkraft herkommt -
die fähigkeit jede noch so große lebensschwierigkeit als herausforderung zu betrachten, sie bewätigen zu lernen -
und an jeder bewältigung in meinem vertrauen in mich selbst weiter zu wachsen.

interessanterweise bin ich schon als kleines kind schwierigkeiten nicht aus dem weg gegangen.
mein leben wäre völlig anders verlaufen, hätte ich mich nicht fast von anfang an gegen eine extremst egozentrische mutter gestellt, die mich in jeglicher erdenklichen form bestraft hat dafür, dass ich ihre überzogenen erwartungshaltungen an mich nicht erfüllen wollte.

meine cousinen (töchter der schwestern meiner mutter) sind in ähnlicher situation die bequemeren wege gegangen.

irgendwie scheinen da schon die gene mitzuspielen - das mischungsverhältnis, das mehr oder weniger dem zufall unterliegt.

nur so sind - denke ich - die 'schwarzen schafe' innerhalb einer familie zu erklären -
die ausbrecher, die nicht den wegen anderer folgen.

was bei mir sicher auch eine große rolle spielt, sind die sehr extremen und damit augenfälligen unterschiede.

die mutter, die sich auschließlich an äußerlichem orientiert hat -
aber - und das ist das positive, das ich von ihr mitbekommen habe -
in jeder krise zur form aufgelaufen ist.
auch ihr gewaltiger egoismus - in transformierter form -
lässt mich einen besonders starken überlebenswillen entwickeln.

der vater - im gegensatz dazu - ein mensch, für den ausschließlich innerliche werte zählten -
eine ausschließlichkeit, die ihn hilflos machte -
ein überlebenswillen, der nicht stark genug war, um dass 63.lebensjahr zu überleben.

unterwegs habe ich gelernt beide zu verstehen - den mix zu transformieren - und immer mehr eine mitte zu finden.

aber - wie gesagt - da muss schon von anfang an auch ein entsprechender genmix mitgespielt haben.

ich weiß schon - es hat gar nichts damit zu tun -
(sprich - die medizin hat ganz natürliche erklärungen dafür) -
finde es aber zumindest symbolisch schon sehr interessant.
meine eltern waren beide rhesus positiv - ich aber rhesus negativ.
(elternschaft sicher).

interessant auch, dass mein (ex)mann - also jedenfalls vater meiner söhne - ebenfalls rhesus negativ ist.

da haben 'zufall' - schicksal schon ganz ordentlich mit hineingepfuscht.

im zusammenleben mit ihm, ist mir die widerstandskraft abhanden gekommen -
ich habe mich komplett zurückentwickelt.

da hat natürlich eine große rolle gespielt, dass ich irrtümlicherweise bei ihm mehr die positiven eigenschaften des vaters zu erkennen glaubte (wunschdenken?) -
als die negative orientierung meiner mutter.

nach fast dreißig jahren ehe, war ich ein absolutes, depressives hascherl, das auch körperlich immer kränker wurde.

bis - ja bis die krankheit meines sohnes mich vor so gewaltige herausforderungen gestellt hat, dass ich nach und nach wieder entdeckt habe, was tatsächlich in mir steckt -

der mut meinen individuellen weg zu gehen -
in möglichster achtsamkeit mir selbst - aber auch anderen gegenüber -

zwar mit dem bedürfnis von anderen anerkannt und geliebt zu werden -
aber ohne die bereitschaft, dafür kompromisse einzugehen.

lieber alleine - so hart es ist -
und ich stehe nicht an zuzugeben, dass es hart ist -
aber kompromisse würden mich nur wieder in depressionen treiben -
und in krankheit.

sorry für die länge - aber ich suche schreibend immer mehr von mir selbst zu erfahren -
und -
ihr habt mich angeregt neue aspekte zu betrachten. :)

vielleicht ist ja etwas dabei, das auch euch anregt weiter zu forschen.

samen, die fliegen - ob sie nun auf fruchtbaren boden treffen - oder auch nicht.

ist schon ein eigenartiges ding mit der evolution -
eine art russisches roulette -
das aber dennoch die entwicklung ständig weiter treibt....
 
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