Guten Morgen,
ich habe mich gefragt, wie man die Bevölkerungsentwicklung der heutigen Zeit auf Reinkarnationsebene bewerten würde.
Schaut man sich z.B. in Europa die Geburtenentwicklung an, merkt man, dass immer weniger Menschen geboren werden. Gleichzeitig wird die Bevölkerung immer älter.
Woanders auf der Welt ist das grade umgekehrt: Viele Geburten, früher Tod.
Kann man also, im Hinblick auf den Reinkarnationsgedanken sagen, dass in Europa die Seelen weniger Bedürfnis haben, durch möglichst viele Leben zu kommen und dass sie stattdessen mehr vom jetzigen leben mitnehmen wollen?
Wie sehr ihr das?
Hallo Diana7,
zur Zeit beschäftige ich mich mit dem Henochischen System und der Kabbalah. Dort finden sich auch einige Theorien zu Wiedergeburt und Reinkarnation. Um auf Deine eingangs gestellte Frage kommen zu können, muss ich ein bißchen ausholen:
Die Seelen der Menschen und Gottes Bewusstsein werden als ein Glas Wasser dargestellt. Die Bibel drückt es poetischer aus:
und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. (1. Buch Moses 1,2). Die Seelen der Menschen (Zitat: Wasser) und Gottes Bewusstsein (Zitat: Geist Gottes) vermegen sich in diesem Glas. In der Kabbalah hat dieses Glas bzw. dieser Ort einen bestimmten Namen.
Ein Tropfen, der aus der großen Ansammlung der menschlichen Seelen (auch kollektives Unterbewusstsein genannt) und ein kleiner Teil des Gottes Bewusstsein besteht, so ähnlich wie ein Spermatropfen, gelangen bei der Zeugung in die Eizelle. Obwohl das Judentum erst mit dem ersten Atemzug dem Neugeborenen Leben oder Menschsein zuspricht (und nicht vorher), so besagt die Kabbalah, dass sich die Seele des Kindes seine Eltern vor der Geburt ausgesucht hat. Also eine bestimmte Absicht genau da geboren zu werden, wo man sich die Eltern ausgesucht hat, besteht vor dem Geboren werden.
In Europa, um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen, werden dieser Theorie nach weniger Menschen geboren, weil
1.) die Seelen durch jene Menschen im Körper gehalten werden, die sehr alt werden (Europa altert). Zudem gibt es für die Seelen in Europa wenig zu lernen, denn wir haben es trotzalledem noch gut (...). Das führt letzendlich dazu, dass sich immer mehr Menschen an die alten, vorhergehenden Leben erinnern ...
2.) Die neugeboreren Seelen hingegen suchen sich jene Eltern bzw. Leben aus, von denen sie das meiste lernen können. Damit ist gemeint, dass sie sich nicht das schöne Leben (bspw. in Europa) aussuchen, sondern das beschwerliche Leben (in ärmeren Regionen der Welt). Es ist eine traurige Tatsache, dass der Mensch durch Leiden mehr als durch Freude lernt. Vielleicht durchbrechen wir irgenwann diesen Kreis.
Im Henochischen System heißt es, dass der Geist Gottes als Wille Gottes (Thelema) auf Erden bezeichnet. Er habe keinen Einfluss auf Engel aber umso mehr auf die Menschheit. Es geht dort sogar soweit, dass gesagt wird:
Während sich die Natur laut Charles Darwin durch Mutationen weiterentwickelt, erklärte die Wesenheit des 21. Äthyrs, dass sich der menschliche Geist hingegen durch den Einfluss des Heiligen Geistes weiterentwickeln würde. Jeder Wechsel zu einem neuen Zeitalter sei vom Heiligen Geist eingeleitet worden. (Zitat)
Das bedeutet, dass der Heilige Gesit im Menschen dies bewirkt. Es ist nichts außerhalb des Menschen, sondern ein Teil das bereits bei der Geburt und vielleicht sogar vor der Geburt in uns ist ...
Die Seelen, die in menschlichen Körper leben, bilden alle zusammen das kollektive Bewusstsein der Menschen. Das oben beschriebene Glas, kann aber nicht leer werden. Wir müssen klar definieren, dass es aber dennoch eine beschränkte Anzahl menschlicher Seelen gibt. Deshalb gibt es auch die apokalyptische Aussage, wenn der Ort von denen die Seelen in die Körper fahren um zu Leben leer ist, wir ein Kind ohne Seele geboren ... und der Wlet Ende ist nah usw.
Liebe Grüße
Asasel