Radix und Moral/Ethik

(Nur als Hinweis, ich habe nicht Pluto am AC, es diente mir nur als Beispiel. Bei mir ist Krebs im AC.)

Okay.

Nungut, ich sehe Moral als dieses das ich für die Schwächeren Kämpfe und dabei versuche die "vermeintlich" starken bekämpfe und beraube.

Pluto Am AC in Waage beispiel meiner Moral.


Ich hatte Weihnachten 1994 eine Webeagentur geplündert und 11.300 Mark erbeutet und hab daraufhin mit den Obdachlosen aufm mittelstreifen gefeiert,- sprich Essen trinken usw. alles ausgegeben, immerhin hab ich mit einigen mal in einer stillgelegten Fabrik gewohnt, es war eins meiner schönsten Weihnachten.

Dies halte ich für Moralisch vertretbar, weil eine Werbeagentur m.E. nur für Ihre dämlichen Werbespots benötigt die den Leuten erzählen sollen was sie zum Leben benötigen und Medien die Suggerieren friss dass, sonst siehste scheiße aus.

So handle ich nach meiner Moral.

Später kam ich in den Knast (beugehaft, denn man hat mich nie erwischt und ich schäme mich nicht dafür und um obrigkeitshörigen Bastarden den Wind aus den Segeln zu nehmen, die sachen sind verjährt ;))und konnte dort nen Kinderficker enttarnen, der sich mal an mir vergehen wollte und ich bekam was ich wollte; Rache, und noch dazu hatte die Hamburger Justiz fortan ein schwarzes Schaf weniger in Ihren reihen, denn dort hat so jemand nichts zu suchen.
Was man auch tut solange es der eigenen Moral entspricht und keine anderen am Laib gefährdet, ist es das richtige.

Okay so ne Scheiße baue ich nicht mehr denn auch ich entwickel mich weiter, deshalb hab ich es mir zur Aufgabe gemacht, behörden mitarbeiter abzusägen wenn sie nicht nach meiner und des gesetzes Nase tanzen ( mit den eigenen Waffen schlagen ) denn ich weis ich handle richtig :)

LG

Freischnauze
 
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Wieso meinst du? Versteh dich nicht ganz.

Ich finde, UG ist ein sehr gutes Beispiel für das, wovon ich hier spreche. Einerseits blieb er sich selbst (seinem Radix) sehr treu, folgte mit äusserster Konsequenz seiner, sagen wir mal, Bestimmung. Andererseits dürfte er wohl sehr unter gewissen Dingen gelitten haben.

Einer Bestimmung zu folgen, impliziert, dass man es jemals nicht könnte, dem folgen, was du Bestimmung nennst.
Kannst du dich gegen das Hunger haben entscheiden? Oder gegen sexuelle Lust?
"The body is interested in eating and fucking". So ist er programmiert. Ein Radix ist eine gnädige Erweiterung einer ziemlich simplen Funktionsbeschreibung.

Es heisst beispielsweise, er sei am Morgen nach seiner (von der Familie gewünschten und initiierten) Hochzeit aufgewacht und habe mit Sicherheit gewusst, dass er soeben einen massiven Fehler begangen habe. Die Ehe dauerte dann noch 17 Jahre! Stell dir vor, was das für einen Menschen heisst, wie schwer diese Auseinandersetzung für UG gewesen sein muss.

Mit einer blöden Gans verheiratet zu sein, ist nicht so lustig, bestimmt. Die ist er ja irgendwann gut los geworden, indem er bankrott ging.

Man kann natürlich immer eine "höhere Perspektive" einnehmen und im nachhinein sagen, war alles nötig, unausweichlich, nötig für's Wachstum und was weiss ich sonst. Aber das ist ein Verdrehen der Kategorien und Perspektiven. Für UG lautete vermutlich die Frage: Scheidung oder nicht? Und da benötigte er halt irgendeinen Rahmen, irgendeine Art von Ethik oder Moral, an welcher er sich hätte ausrichten können.

Ist deine Grundannahme das "benötigen"?
Ja, benötigen, tut man fortwährend etwas. Wenn man ein Folgender ist, dann muss man sich nicht darum kümmern, ob man es bekommt oder integrieren kann oder... oder... es kommt einfach, gibt immer was zu tun. Manchmal braucht man halt eine dumme Gans, von der man sich früher oder später scheiden kann. Ist es dann wirklich eine Frage von "Scheidung oder nicht?" Sondern nicht eher "bin ich mit der Situation, die ich bekommen habe, zufrieden oder nicht?"

Oder ist Moral immer schon eine Illusion?

Ich sehe es so: Moral hat man; Ethik konstruiert man, wenn man nicht der Meinung ist, dass man das, was man gerade vorgesetzt bekommt, gut genug ist.
 
Moral hat man; Ethik konstruiert man, wenn man nicht der Meinung ist, dass man das, was man gerade vorgesetzt bekommt, gut genug ist.
:) Ha, was für ein schöner Satz.

Ok, ich halt mal dagegen: Was tust du in einer Situation, wo du einen inneren Konflikt verspürst? Und du nun mal der Situation nicht gewachsen bist, so dass du darüber stehen könntest? Wenn dich also die beiden (oder mehreren) Kräfte in dir so richtig zermalmen? Sind das nicht die Situationen, in welchen man dann sich tunlichst wünscht, man hätte eine Ethik? (Und blöderweise weiss, dass gerade weil man sie nicht hat, sie einem, wenn man sie hätte, auch gar nicht weiterhelfen würde?) Kannst mir sagen, was du willst, aber ich glaube, jeder Mensch kommt in diese Situationen, wo er nicht weiss, was er nun tun oder wie er wählen soll. Ob sein subjektives Gefühl irgendeiner äusseren Realität entspricht - das ist dann noch immer eine ganz andere Frage.
 
„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel
Tut mir leid, aber das ist eine Regel für etwas beschränkte Menschen.

Beispiel (sorry, jetzt fällt mir grad gar nix Gescheiteres ein, aber egal): Ich möchte, dass mir meine Freundin einen Blowjob gibt. Sie selbst will das aber nicht und mag das an sich selbst auch nicht. Soll ich sie jetzt so behandeln, wie ICH behandelt werden möchte (und ihr einen solchen verpassen, weil ich so behandelt werden möchte)? Oder wie SIE behandelt werden möchte (und ihr keinen verpassen, obschon das diese goldene Regel einfordert)? Voilà, schon passt hier gar nix mehr zusammen.

Aber natürlich wirst du jetzt entgegnen: "Hey, Joe, so ist das gar nicht gemeint! Natürlich geht's hier um R.E.S.P.E.K.T.! Was du willst, Joe, ist Respekt, also respektier die Leute um dich rum. Blowjob hin oder her."

Bloss...

...bringt dich das auch noch nicht weiter. Warum? Weil der Nebensatz "...wie du von ihnen behandelt werden willst." Ambiguitäten zulässt. Ein Mensch kann bekanntlich mehrere Dinge gleichzeitig wollen, die nicht oder nur schwer miteinander vereinbar sind. Wie soll er denn nun seine Mitmenschen behandeln?
 
Die Astrologie, so wie sie üblicherweise betrieben wird, macht deskriptive Aussagen. Sie schlägt aber nicht vor, wie ein Mensch mit einer bestimmten astrologischen Anlage, also seinem Radix, denn nun mit demselben umgehen soll. Wenn jemand beispielsweise Pluto Konj. AC im Löwen hat, was heisst denn das nun für den Betroffenen? Wie soll er konkret mit seinem vermutlich vorhandenen Macht- und Kontrollwillen umgehen? Dafür bietet die Astrologie herzlich wenig Anhaltspunkte. "Bewusst!" ist zwar ein Imperativ, aber darüberhinaus ist damit auch noch nichts ausgesagt. Nähme man zwei Menschen mit demselben Radix, und liesse sie ihr Leben leben, so würden sich trotz des gleichen Radix zwei unterschiedliche Lebensläufe einstellen.

Welche Moral ist aber zu wählen, wenn Entscheidungen und Handlungen erforderlich sind, die eben eine Ausrichtung an einer Ethik oder Moral notwendig machen? Und: Welche Ethik und Moral bitteschön soll denn nun herbeigezogen werden? Die Astrologie sagt dazu nichts. Muss jemand mit Pluto Konj. AC in Löwe unbedingt andere Leute beherrschen, um sich dieser Anlage bewusst zu werden? Und woher holt er sich den ethischen Rahmen, um diesen Herrschaftswunsch umzusetzen? Das Problem liegt ja gerade darin, dass oft Charakteranlagen uns erst bewusst werden, wenn wir sie mindestens einmal ausgelebt haben. Das Ausleben von Pluto Konj. AC in Löwe könnte aber problematisch sein. Es könnte Schaden an sich selbst und anderen entstehen. Muss nicht - aber könnte. Und genau da liegt eben die Krux.

Mit anderen Worten: Wie lassen sich Astrologie und Moral zusammenbringen? Wenn ich beispielsweise schon weiss - und das ist oft sehr nützlich! - dass ich einen Pluto Konj. AC im Löwen habe, was mache ich nun damit? Wie gehe ich damit um? Wie kann ich in der Lage sein, das in konstruktive Bahnen zu lenken? Und auch: Ist es letztlich nicht unvermeidbar, im Leben gewisse astrologische Anlagen auch unbewusst und vielleicht sogar destruktiv auszuleben - im Extremfall gar, dass es mir niemals im Leben gelingt, eine bestimmte Anlage bewusst zu integrieren? Was denn dann?

Was nützt mir die/eine Moral/Ethik, wenn so manches im Radix festgelegt ist?

Ich habe eine Zwillingsschwester, die 10 Minuten älter ist, also ist unser Radixhoroskop ziemlich identisch.
Und trotzdem leben wir unsere Themen im praktischen Leben sehr unterschiedlich.
Ich habe mehr Zugang zum Unterbewußtsein,bin also mehr introvertiert als meine Schwester, dadurch ergibt sich schon eine unterschiedliche Auffassung des Lebenssinns.
Nach außen scheint unser beider Leben sehr unterschiedlich zu verlaufen, aber letzten Endes entdecken wir immer gewisse Paralellen,die zwar anders gelebt, doch zum gleichen Ziel führen.
Will damit sagen, dass man durch sein Horoskop nie festgelegt ist, sondern je nach Wissensstand das Lebensthema so oder so für sich verarbeiten kann
Gruß Plejadine
 
Hallo fckw,

Ok, ich halt mal dagegen: Was tust du in einer Situation, wo du einen inneren Konflikt verspürst? Und du nun mal der Situation nicht gewachsen bist, so dass du darüber stehen könntest? Wenn dich also die beiden (oder mehreren) Kräfte in dir so richtig zermalmen?

Was ich tue? Ich gestehe mir ein, dass ich keinen Schimmer habe, wie dieser Konflikt zu lösen wäre und es nur unnötig schmerzvoll wäre, ihn weiter unter Verschluss zu halten. Bloß nicht versuchen, das selber zu lösen.
Tjaa und dann? :clown: ---> ?? ...Ich schreib erst mal weiter.

Sind das nicht die Situationen, in welchen man dann sich tunlichst wünscht, man hätte eine Ethik? (Und blöderweise weiss, dass gerade weil man sie nicht hat, sie einem, wenn man sie hätte, auch gar nicht weiterhelfen würde?)

:) Du bist ein Insider.
Ja, doch, das sind genau die Situationen. Und den Weg der Ethik zu gehen, ist eine Option. Aber sie stellt eine Verschiebung dar.

Kannst mir sagen, was du willst, aber ich glaube, jeder Mensch kommt in diese Situationen, wo er nicht weiss, was er nun tun oder wie er wählen soll.

Ohja. Aber der Makel des Nichtwissens ist doch tief menschlich und natürlich. :clown:
Meine Erfahrung ist, dass es Ethik ist, die mich stolpern lässt. Und stolpern ist nicht schlecht, wenn man Ethik los werden will.

Nennst du eine Ethik dein Eigen oder.... bist du der Ansicht, dass es unbedingt einen Hammer braucht, um einen Nagel irgendwo rein zu klopfen; dann bist du vielleicht ja nicht unwissend genug, um dir völlig neue Dinge fürs Nageln umfunktionieren zu können. Wie einen Stein. Nein, du bist auf einen Hammer konditioniert! Hammer nagelt Nagel ins Brett -- blöd nur, dass gerade dann, wenn ein Hammer dein Leben retten würde, sich der vergessliche Onkel Kuhnibert den vorgestern ausgeliehen hat. Was nur tun??? Panik schieb. *stolper* Scheiß Stei.... he, wart mal. Heey, cool. *hämmer*:banane:

Ist jetzt ein lahmes Beispiel.

Mooji spricht das Thema ganz pointiert aus, find ich. Hier: http://www.youtube.com/watch?v=Yg3o46zGUes

Ob sein subjektives Gefühl irgendeiner äusseren Realität entspricht - das ist dann noch immer eine ganz andere Frage.

Ja, ist es. Aber du erwähnst sie nicht umsonst, finde ich. Sie ist eng an die Frage des inneren Konflikts geknüpft.
 
Sind das nicht die Situationen, in welchen man dann sich tunlichst wünscht, man hätte eine Ethik? (Und blöderweise weiss, dass gerade weil man sie nicht hat, sie einem, wenn man sie hätte, auch gar nicht weiterhelfen würde?) Kannst mir sagen, was du willst, aber ich glaube, jeder Mensch kommt in diese Situationen, wo er nicht weiss, was er nun tun oder wie er wählen soll. Ob sein subjektives Gefühl irgendeiner äusseren Realität entspricht - das ist dann noch immer eine ganz andere Frage.
Das ist der Punkt, und der hat mit Astrologie nichts zu tun, meine ich. Solche Konfliktsituationen sind Bestandteile eines jeden Lebens. Und was "man" sich da wünscht, dürfte recht unterschiedlich ausfallen. Die einen hätten gern ein starkes Überich (das kannst Du nun mit Gottvater oder Sippenloyalitãt oder gesellschaftlichen Normen oder Ethik übersetzen), die anderen nehmen die Hände vom Lenkrad und schlagen sie vor den Augen zusammen und überlassen die Entscheidung dem, was sie für "Schicksal" halten, und aus beiden Positionen heraus kann ich natürlich auch astrologische Fragestellungen/Antworten entwickeln und meinen Bedarf an Gläubigkeit nähren.

Alternativen? Ich meine, es mag helfen, die Fragestellung aus der idealtypischen Zuspitzung herauszulösen und sich in einer Sicht zu üben, die die Komplexität der Kontexte menschlichen Verhaltens und menschlicher Haltungen (oder, günstigeren Falls: Bewegungen) fokussiert. Jede, wirklich jede Entscheidung (von der eine materialistisch orientierte Gruppe von Gehirnforschern meint, sie wäre eh schon getroffen, bevor das Bewusstsein sie wahrnimmt und ideologisiert) ist ein Hin und Her zwischen den verschiedensten Polen, und damit wir das überhaupt leben können und nicht dem Tausendfüßler-Syndrom erliegen, der nicht mehr gehen kann, weil er damit beschäftigt ist, über die Koordination seiner Füße nachzudenken, haben wir Muster entwickelt. Von manchen Mustern profitieren schon Fische (echte, nicht nur astrologische) und Regenwürmer, von anderen höher entwickelte Wesen und Sozietäten wie der Mensch. Und solche Muster heißen dann schon auch mal Ethik oder Moral oder Horoskop.

Der Vorteil, den ich darin sehe, das als Muster zu betrachten, liegt im Potenzial, Muster auf ihre Nützlichkeit zu überprüfen und ggf. zu modifizieren. Ich weiß schon, da lauert sofort wieder die Frage, welche Ethik z.B. denn eine solche Überprüfung als Maßstab heranzuziehen hätte. Nicht umsonst eine uralte Philosophenfrage, die nicht allgemeingültig zu beantworten ist (sage ich als einer, der dem Konstruktivismus zuneigt). Die Astrologie bietet da jedenfalls keine Hilfe - astrologische Konstellationen haben keine Bedeutung per se, sondern immer nur die, die wir ihnen geben.

Jake
 
Alternativen? Ich meine, es mag helfen, die Fragestellung aus der idealtypischen Zuspitzung herauszulösen und sich in einer Sicht zu üben, die die Komplexität der Kontexte menschlichen Verhaltens und menschlicher Haltungen (oder, günstigeren Falls: Bewegungen) fokussiert.
Unglücklicherweise glaube ich, du hast eben Recht. Aber mit der Komplexität umzugehen ist oft verdammt schwerig. Immerhin bin ich inzwischen in der Lage, mich in komplexen Situationen innerer Konflikte einer einfachen Moral/Ethik zu verweigern. Alleine schon das Wahrnehmen des inneren Konflikts ist in Kombination mit dem aus Erfahrung geborenen Wissen, dass die Welt komplizierter oder auch komplexer ist, als ich sie oft wahrnehme, äusserst hilfreich. Weil ich dann der Versuchung widerstehe, sofort irgendeine Lösung herbeiführen zu müssen.

Das wiederum hat mich dann aber in der Vergangenheit auch oft blockiert. Zu wissen, dass eine Lösung nicht sofort gefunden und gesucht werden muss, kann mit einem fehlenden Mut, auch das Falsche zu tun oder zuzulassen, zu einer inneren Stagnation, einem ewigen Abwarten führen. Und das wiederum ist blöderweise erneut die falsche Wahl, es passiert gleichzeitig nichts und trotzdem etwas (die Dinge erledigen sich einfach von selbst irgendwie, und nicht zwingend auf die "beste" Weise).
Der Vorteil, den ich darin sehe, das als Muster zu betrachten, liegt im Potenzial, Muster auf ihre Nützlichkeit zu überprüfen und ggf. zu modifizieren. Ich weiß schon, da lauert sofort wieder die Frage, welche Ethik z.B. denn eine solche Überprüfung als Maßstab heranzuziehen hätte.
Naja, da bin ich dann schon recht pragmatisch. Irgendwann muss man aufhören zu denken und anfangen zu tun. Aber prinzipiell gilt der Einwand schon.
astrologische Konstellationen haben keine Bedeutung per se, sondern immer nur die, die wir ihnen geben.
Interessanter Satz.

(Und überhaupt schön, mich mal wieder mit dir auszutauschen. Bin ja nicht mehr so oft hier im Forum unterwegs.)
 
Wenn ich das recht bedenke, dann ist es ungefähr so:

Wer sich zuerst bewegt, verliert. Wer sich nicht bewegt, verliert. Bitte finden Sie die Lösung. Sie haben 10 Sekunden Zeit.

(Ich denk hier mal einfach laut, vielleicht kommt nur Schwachsinn raus.) Bewegung konkretisiert das noch ungeborene Leben (ich könnte auch statt vom Leben vom Radix sprechen), sie verleiht ihm erst Gestalt. Aber indem ich mich bewege, indem ich somit dem Leben Gestalt verleihe, lege ich es auch fest. Es ist mir nun weder möglich, mich der Bewegung zu verweigern noch möglich, sie auszuführen, als ob sie keine Konsequenzen hätte.

Muss ich somit die Konsequenzen jeder Bewegung tragen? Ich meine: Eine solche Verantwortung ist doch letztlich unmöglich zu tragen. Ich weiss buchstäblich nichts, und habe einen Einfluss auf buchstäblich alles. (Wobei, das könnte man auch umkehren: "Buchstäblich alles hat einen Einfluss auf mich, während ich buchstäblich - nichts? alles? - weiss." Naja, whatever.)

Wie verhalten sich denn die Anlage der Gestalt zur konkreten Gestalt?

Bääh, ich seh schon, wie landen letztlich bei der philosophischen Frage, wie sich die blosse Idee zur Materie verhält. Nein, das gefällt mir nicht. Ich will das hier nicht erneut aufmischen, da haben schon Klügere als ich drüber nachgedacht. (Und auch weniger Kluge... .) Also den Gedanken hier abgebrochen.
Ausserdem hinterlassen derartige Überlegungen immer das etwas mulmige Gefühl des Selbstbetrugs. Hier ist das Leben, und dort ist die Reaktion angestrengten Denkens, welche zwar Bücher füllt, aber dem Leben doch keine Gestalt verleiht. (Die Regel bestätigt natürlich die Ausnahme.)

Also zurück zum Konkreten: Soll ich der Frau, die ich voraussichtlich am Freitag treffe, mitteilen, dass ich eine Freundin habe? (Und: Soll ich meiner Freundin mitteilen, dass ich am Freitag irgendeine Frau treffe, für die ich mich interessiere?)

Und erneut zum Abstrakten: Die Frage ist binär formuliert, als gäbe es nur gerade diese zwei Optionen. Dabei ist die Welt doch prinzipiell unendlich, nicht? Oder abzählbar unendlich? Was auch immer. Jedenfalls fällt mir gar keine dritte Wahl ein. Oder doch: Die dritte Wahl ist, einfach mal schauen. Anstatt mir eine Strategie vorzulegen, die ja dann doch nicht richtig funktioniert, lieber spontan entscheiden, und weiterschauen, was sich für Notwendigkeiten aus dem Leben selbst ergeben.

Womit wir wieder beim Anfang wären. Shit.
 
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.Also zurück zum Konkreten: Soll ich der Frau, die ich voraussichtlich am Freitag treffe, mitteilen, dass ich eine Freundin habe? (Und: Soll ich meiner Freundin mitteilen, dass ich am Freitag irgendeine Frau treffe, für die ich mich interessiere?)
.

Da hier bereits von Moral und Ethik die Rede war, könnte die Frage schon früher ansetzen und lauten:

Ist es für mich moralisch vertretbar, dass ich mich mit einer Frau treffe, obwohl ich eine Freundin hab.

Es geht m.E. nicht um eine gesellschaftskonforme Moral, sondern um deine eigene moralische Gesinnung.

Welche Möglichkeiten ergeben sich:

1. Es ist für dich in Ordnung. (Wäre das so, würdest du dir wahrscheinlich keine Gedanken machen und hättest auch nicht gepostet.

2. Du hast moralische Bedenken. Ein Teil in dir möchte das Treffen, ein anderer hebt den moralischen Zeigefinger. (SA/UR?)

Wie deine Entscheidung letztlich ausfällt, hängt wohl damit zusammen, wie du deine moralischen Konditionierungen an deine Wünsche anpassen und ggf. umformen kannst.

lg
Gabi
 
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