Radix und Moral/Ethik

Soll ich der Frau, die ich voraussichtlich am Freitag treffe, mitteilen, dass ich eine Freundin habe? (Und: Soll ich meiner Freundin mitteilen, dass ich am Freitag irgendeine Frau treffe, für die ich mich interessiere?)
Warum beendest du nicht eine Beziehung, in der du anscheinend unzufrieden bist, um frei für etwas Neues zu sein? Warum sind Männer immer so feige und fahren zweigleisig?
 
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Muss ich somit die Konsequenzen jeder Bewegung tragen?
Natürlich. Genau wie du die Konsequenzen jeder Bewegungslosigkeit tragen musst.
Die Frage ist: kennst du die Konsequenzen überhaupt oder malst du sie dir nur vorher gedanklich aus?

fckw schrieb:
Wie verhalten sich denn die Anlage der Gestalt zur konkreten Gestalt?
1:1, will heißen: die Anlage IST die Gestalt. Anders gesagt: die Person ist Programm.

fckw schrieb:
Bääh, ich seh schon, wir landen letztlich bei der philosophischen Frage, wie sich die blosse Idee zur Materie verhält.
Ganz genau. *lol
Materie ist die fleischgewordene Idee- das zu sehen, ist die Lösung. Es zu sehen, während es geschieht, wohlgemerkt!- nicht theoretisch, sondern praktisch, fckw.

fckw schrieb:
Also zurück zum Konkreten: Soll ich der Frau, die ich voraussichtlich am Freitag treffe, mitteilen, dass ich eine Freundin habe? (Und: Soll ich meiner Freundin mitteilen, dass ich am Freitag irgendeine Frau treffe, für die ich mich interessiere?)
Schönes, praktisches Beispiel.

a- du sagst der Frau, dass du eine Freundin hast
b- du sagst der Frau nicht, dass du eine Freundin hast
c- du sagst deiner Freundin, dass du eine andere Frau triffst
d- du sagst deiner Freundin nicht, dass du eine andere Frau triffst

Moralisch richtig ist nur die Kombi a+c, das weißt du natürlich- und malst dir die Konsequenzen aus: die Frau wird dich nicht wollen, weil du eine Freundin hast, deine Freundin wird dich verlassen, weil du eine andere Frau triffst. Das denkst du --> das wird geschehen. Idee --> Materie.

Kannst du es anders denken? Nein. Weil die Idee, sprich dein Denken Programm ist, siehe Radix.

Du könntest natürlich von deinem Vorhaben, die Frau zu treffen, ablassen und sie nicht treffen. Kannst du das? Nein. Weil du an einen Blowjob denkst, den deine Freundin dir nicht gibt- vielleicht aber diese Frau? Kannst du das anders denken? Nein. Siehe Radix. ... usw.


Der Punkt ist der: es geht nicht darum, ob du einen Blowjob kriegst oder nicht, sondern darum, ob du erkennst, dass sich verwirklicht, was du wirklich denkst. Denken = Materie. Freude ist nicht abhängig vom Ergebnis, sondern davon, ob du durchschaust, wie das Ergebnis zustande kommt- während es geschieht.
 
Also zurück zum Konkreten: Soll ich der Frau, die ich voraussichtlich am Freitag treffe, mitteilen, dass ich eine Freundin habe? (Und: Soll ich meiner Freundin mitteilen, dass ich am Freitag irgendeine Frau treffe, für die ich mich interessiere?)
Je nach Moral und ethischem Konzept kannst Du da verschiedene Antworten haben. Auf jeden Fall gilt das, was Du eh schon formuliert hast: Egal wie Du's anstellst, es wird Konsequenzen haben. Wie jedes Tun Konsequenzen hat, und oft ist ja auch schon das Denken ein Tun. Mach was gegen einen Gedanken, wenn erst mal "eingeschlagen" hat. Und der schlägt nicht aus heiterem Himmel ein, sondern ist selbst schon eine Konsequenz aus Vorherigem. Deterministisches Chaos heißt das, oder: Nachher sind wir immer gescheiter. Den "Gedanken" kannst Du auch durch Gefühl, Eros etc. pp. ersetzen ... hier und jetzt ist die Schnittstelle, die Bifurkation im Sinne der Chaostheorie, der Flügelschlag des Schmetterlings, der darüber entscheidet, ob Deine Beziehungszukunft stürmisch wird oder nicht. Tu dies oder lass jenes, es wird Folgen haben. Manche nennen's Karma, das ist ja nicht gleich Schuld, sondern schlicht der Umstand, dass mein Handeln oder Nichthandeln (ich halte das Wu wei der Taoisten für einen Selbstbetrug) eine Spur hinterlässt, meine eigenen Kontexte schafft und in die Kontexte anderer verwoben ist. Alles ist mit allem verbunden.

Das kann freilich lähmend werden, wenn man das Absolute sucht, das "Richtige". Wenn man's pragmatischer etwas billiger gibt, kann ich mich fragen, was ich womöglich "wirklich" anstrebe. Konkret: die Begegnung mit einer interessanten Frau muss ja nicht eine Beziehung gefährden. Tut sie es doch, könnte es sein, dass die Beziehung ausschließender ist, als es der eigenen Entwicklung gut tut. Das ließe sich bearbeiten, vielleicht sogar klären. Es kann auch sein, dass eine "raus aus der alten Beziehung"-Dynamik manifest wird, die ich mir selbst noch nicht eingestanden habe ... dann kann "die Neue" so etwas wie eine unbewusste Inszenierung sein ... was "die Neue" zugleich instrumentalisieren würde ... und so weiter. Argumente werden nicht helfen. Wenn Du in Dich reinspürst, wohin tendiert's denn am ehesten? Das Bauchgefühl ist ja in der Regel ein brauchbarer Wegweiser ... und dazu muss dann halt die Erfahrung kommen, mit welcher "Ausrüstung" Herz und Hirn mit dem Bauch korrespondieren, damit aus dem Wegweiser auch ein guter Weg wird ... oder ein Stück guten Weges.

Die schizophrene Methode: Du stellst Dir vor, wie Du in einem halben Jahr auf all das zurückblickst. Und malst Dir aus, bei welchem Verhalten Du Dir dann anerkennend auf die Schulter klopfen würdest, ganz auf Dich bezogen: "Gut gemacht, Alter!"

Egal wie, Konsequenzen hat's immer. Karma. Oder, hier im Astro-Umfeld: Saturn. Die Illusion, saubere Finger zu behalten, können wir uns abschminken. Und Lösungen gibt es nur ausnahmsweise, in der Regel wird nur eine Herausforderung durch eine neue ersetzt. "Immer besser scheitern" hat mal ein gescheiter Mensch formuliert, dessen Name mir jetzt nicht einfällt.

Und die Freude, mal wieder mit Dir zu schreiben, ist ganz meinerseits. Ich lass mich ja nur noch selten triggern, auf ein Thema einzugehen. Jetzt aber hat der Gardasee Vorrang, ich geh Schifferl fahren...

Und wie relativ doch die Probleme sind ... Haufenweise sind hier Postings, in denen gefragt wird, wann denn endlich "sie" oder "er" daherkäme. Und Du schöpfst gleich aus dem Vollen, hast die Wahl... oder doch eher die Qual?

Alles Gute...

Jake
 
Jetzt weißt du Bescheid. Wenn du jetzt nicht die richtige Möglichkeit wählst, dann holt dich der Teufel.

Oder Lilith. Also die biblische.:banane: See ya.
 
Hi fckw, :)

Mit anderen Worten: Wie lassen sich Astrologie und Moral zusammenbringen? Wenn ich beispielsweise schon weiss - und das ist oft sehr nützlich! - dass ich einen Pluto Konj. AC im Löwen habe, was mache ich nun damit? Wie gehe ich damit um? Wie kann ich in der Lage sein, das in konstruktive Bahnen zu lenken? Und auch: Ist es letztlich nicht unvermeidbar, im Leben gewisse astrologische Anlagen auch unbewusst und vielleicht sogar destruktiv auszuleben - im Extremfall gar, dass es mir niemals im Leben gelingt, eine bestimmte Anlage bewusst zu integrieren? Was denn dann?

Mir fällt da mal ein Beispiel ein: als ich 12 Jahre war, da meinte meine Tante sehr laut und deutlich zu mir: "Du bist ein dermaßener Klugscheißer, das ist für Dein Alter echt unerträglich." Ich habe das Gesicht, ihre Stimme und ihre Laune noch genau vor Augen.... Gut, es stellte sich die Jahre über zunächst mal raus, dass ich tatsächliches sehr vieles besser wusste als meine Tante :D, aber irgendwann hatte ich verstanden, dass sie Recht hat, wenn es sie stört.

Noch etwas später erkannte ich, dass es ein nettes Spiel ist, sich dumm zu stellen und mal auszuprobieren, was passiert, wenn ich so tue, als könne ich nicht bis 3 zählen. Noch später kam dann die Identitätskrise, weil ich merkte, dass beide Verhaltensweisen nicht sonderlich förderlich für Zwischenmenschliches sind. Für die einen war ich zu clever, für die anderen zu doof. So, noch später kam ich zur Astrologie und klar, das Thema war in meiner Schütze-Betonung recht deutlich abgebildet.

Es folgte die Zeit, wo ich dann eben wusste, dass ich eben alles weiß und dass das mein Radix so aussagt und deshalb gut so ist. Dann erkannte ich, dass es aber keinen Spass macht, zu wissen, dass man ist, wie man ist, wenn es niemandem gefällt, wie man ist. :-(

Ich musste also einen Weg finden, mein Wissensthema in den Griff zu bekommen. Ich merkte dann irgendwann, dass es keinen Sinn macht, mich zu bemühen, mich entweder als besonders klug darzustellen oder mich als Deppen zu präsentieren. Irgendwann erkannte ich, dass egal, was ich mache und tue, die anderen entscheiden werden, wer ich "für sie" bin und dass andere bewerten werden, ob ich mich moralisch/ethisch so verhalte, dass es für die anderen akzeptabel ist oder nicht.

Naja, und dann endlich, checkte ich, dass es drauf ankommt, was ich vor mir selbst vertreten kann und dass ich eben erkennen lernen muss, wer mit mir so kann, wie ich bin und ich mit ihm und wer eben nicht. Und schwupp die wupp, sind Themen abgearbeitet - dauert so ca. 20 Jahre pro Thema. :D

Liebe Grüße
 
Naja, und dann endlich, checkte ich, dass es drauf ankommt, was ich vor mir selbst vertreten kann und dass ich eben erkennen lernen muss, wer mit mir so kann, wie ich bin und ich mit ihm und wer eben nicht. Und schwupp die wupp, sind Themen abgearbeitet - dauert so ca. 20 Jahre pro Thema. :D

Liebe Grüße

Für die nächsten 20 Jahre: es ist egal, ob jemand mit dir kann oder nicht! Dann erst kannst du wirklich mit dir selbst ;) LG :zauberer1
 
Für die nächsten 20 Jahre: es ist egal, ob jemand mit dir kann oder nicht! Dann erst kannst du wirklich mit dir selbst ;) LG :zauberer1

Auch das habe ich "gewusst", dass Du Klugscheißer, kaum dass ich hier wieder poste, mir einen Rat"schlag" geben "musst". Kannste nicht lesen? Genau das was Du sagst, habe ich geschrieben. Aber Du musstest es ja überlesen, sonst hätteste nix zum Ratschlagen gehabt. *gähn* - das ist so langweilig mir Dir...
 
Auch das habe ich "gewusst", dass Du Klugscheißer, kaum dass ich hier wieder poste, mir einen Rat"schlag" geben "musst". Kannste nicht lesen? Genau das was Du sagst, habe ich geschrieben. Aber Du musstest es ja überlesen, sonst hätteste nix zum Ratschlagen gehabt. *gähn* - das ist so langweilig mir Dir...

:lachen::lachen:

Das werden lange 20 Jahre.. :lachen:
 
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