Politik-Sexismus-Journalismus

IN der CDU/CSU wird nicht anders vorgegangen. Da sind Frauen mit ganz seltenen Ausnahmen nur braves Beiwerk, für Gehorsam und Folgsamkeit gibts Belohnung eines Posten.
Ausklinken von Frauen hat doch wirtschaftliche Gründe, es gibt weniger Posten, es gibt mehr ExistenzAngst - ähnliche Entwicklung könnt ihr bei allen staatlichen und städtischen Arbeitsgebern sehen. Es geht gerade dort in erster Linie nicht um Qualifikation und Leistung, sondern um sicheren Job, den frau/man, man/frau nur per Vitamin B ergattert. In der freien Wirtschaft sind Frauen und Männer gezwungen mehr zu arbeiten, um weniger Lohn, der Arbeitsalltag ist in Relation zu staatlichen Jobs eher mit einem Lageralltag zu vergleichen, die Leine wird empfindlich kürzer.
Der beissender Kapitalismus hat uns voll im Griff, der Wind, der aus China kommt, die immer mehr an Einfluß gewinnt, bringt noch mehr VerSklavung.
Selbständigkeit ist ein harter Ausweg, aber wenigstens bin mein eigener Boss.

Das Thema hängt m.A.n. nicht mit Kapitalismus zusammen, sondern ist ein komplett "menschliches Problem": Die eigene Schwäche und das daraus resultierende Bedürfnis nach Macht.

Deshalb neigen Menschen dazu Hierarchien zu ihren eigenen Gunsten herstellen zu wollen, vor allem aus Schwäche heraus. Respektlosigkeit ist dann das Mittel dazu eine andere Person sozusagen etwas kleiner zu machen. Das kann aber auf vieles zielen... Sexismus ist nur eine der Möglichkeiten.
 
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Genau diese Begründung ist aber doch bescheuert. Wenn es um Sexismus geht kann der Unterschied doch nicht sein, ob Brüderle "nur" Fraktionsvorsitzender ist oder jetzt die FDP in den Wahlkampf führt. Fühlt sich eine Frau je nachdem wie "relevant" der Mann ist mehr oder weniger bedrängt?
Weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist, du bist doch sonst auf Draht. Außerdem hat es Joey dir bereits in epischer Breite erklärt: Die öffentliche Aufmerksamkeit bezüglich eines Themas ist selbstverständlich umso höher, je mehr eine Person, die im Brennpunkt steht, an Wichtigkeit gewinnt. Brüderle war als Fraktiomsvorsitzender eine graue Maus, die allenfalls durch die Satiresendung "Heute Show" Bekanntheitsgrad hatte. Jetzt ist er der Leithammel, der die FDP in den Wahlkampf führen und ihr "ein neues Gesicht" verleihen soll. Dementsprechend hoch ist auch das mediale Echo.

Es ist daher strategisch sinnvoll, zu einem Zeitpunkt zu veröffentlichen, wo das Thema Sexismus das größte Medienecho erfährt und das ist exakt jetzt.

Und du siehst, wie groß das Medienecho ist. Ich finde das gut.

Was dein Problem ist, habe ich noch nicht rausgefunden.
 
Die taz titelt heute:



Auszug:



http://www.taz.de/Kommentar-Sexismus-von-Politikern/!109705/

Wäre schon, wenn Brüderle eine breitgefächerte Debatte über Sexismus in der Politik und natürlich auch allgemein am Arbeitsplatz auslösen würde. Dann hätte er, ohne das zu wollen, doch noch etwas Gutes getan. :)

Igitt..... noch sone politisch korrekte kleine Parteisoldatin mit kommunistischen Parolen.

Meine Güte, der Brüderle & Konsorten, die sind doch bloß nen klitzekleines bißchen jovial....dat is halt nix für unprofessionelle, unbedirndelte, kleinliche und noch dazu junge Journalistinnen.

:rolleyes:
 
Auch wenns in einer Woche vergessen ist, so wirft es doch ein Spotlight auf Brüderles Charakter. Und auch seine Frau, mit der er 30 Jahre verheiratet ist, wird es interessant finden, was sich Brüderle unter einem Interview vorstellt.

Das ist doch mal ein sinnvoller Gedanke. Aber die weiss das längst. Eigentlich sollten einem beide leid tun.
 
Das Thema hängt m.A.n. nicht mit Kapitalismus zusammen, sondern ist ein komplett "menschliches Problem": Die eigene Schwäche und das daraus resultierende Bedürfnis nach Macht.

Deshalb neigen Menschen dazu Hierarchien zu ihren eigenen Gunsten herstellen zu wollen, vor allem aus Schwäche heraus. Respektlosigkeit ist dann das Mittel dazu eine andere Person sozusagen etwas kleiner zu machen. Das kann aber auf vieles zielen... Sexismus ist nur eine der Möglichkeiten.

Kapitalismus habe ich in bezug zu kleiner werdenden Frauenquoten bei Postenverteilung gebracht. Der Hals wird auf jeden Fall enger, es werden Stellen gekürzt, zusammengezogen (2 für 1 Job nimmt zu). Ganz verschwunden (in Wien, Magistrat) sind pragmatisierte Stellen für Behinderte Menschen = zu große Gefahr für häufige Krankenstände, daraus sind nicht einmal gewöhnliche Arbeitsplätze geworden.
Den Einfluß Chinas kannst du bei Mitarbeitern von chinesischen Konzernen beobachten, genauso übrigens bei südkoreanischen Firmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist, du bist doch sonst auf Draht. Außerdem hat es Joey dir bereits in epischer Breite erklärt: Die öffentliche Aufmerksamkeit bezüglich eines Themas ist selbstverständlich umso höher, je mehr eine Person, die im Brennpunkt steht, an Wichtigkeit gewinnt. Brüderle war als Fraktiomsvorsitzender eine graue Maus, die allenfalls durch die Satiresendung "Heute Show" Bekanntheitsgrad hatte. Jetzt ist er der Leithammel, der die FDP in den Wahlkampf führen und ihr "ein neues Gesicht" verleihen soll. Dementsprechend hoch ist auch das mediale Echo.

Es ist daher strategisch sinnvoll, zu einem Zeitpunkt zu veröffentlichen, wo das Thema Sexismus das größte Medienecho erfährt und das ist exakt jetzt.

Und du siehst, wie groß das Medienecho ist. Ich finde das gut.

Was dein Problem ist, habe ich noch nicht rausgefunden.

Natürlich ist das Medien-Echo jetzt am Größten. Aber genau dieses strategische Verhalten nimmt der Diskussion über Sexismus doch die Grundlage. Wenn das Thema offensichtlich ein Jahr warten konnte und dieser Argumentation folgend vermutlich nie erschienen wäre, wenn Brüderle nicht noch einen Schritt auf der Karriereleiter nach oben gemacht hätte, wird sofort die Frage gestellt: Worum geht es denn hier eigentlich? Tatsächlich um das Thema wie Frauen von manchen Männern (in der Politik) behandelt werden? Oder gehts um Auflage? Gehts um Kampagne?

Es gibt kaum einen Artikel der die Frage nach Timing und Motiv nicht zumindest anschneidet und vor allem gibt es einen Haufen Politiker die das Thema auf diesen Nebenschauplatz umleiten können. Es gibt auch viele Journalisten die das tun.

Und ich habe damit kein Problem, sondern finde das sehr interessant. Aber ich finde es eben auch dumm. Und vor allem glaube ich: Die Journalistin wurde hier (wieder) benutzt, ihre Geschichte wurde benutzt. Die Chefredaktion lässt da einen Artikel groß rausbringen und vermutlich wurde sie sogar eher dazu "motiviert" (glaube nicht, das es ihre Idee war) und sie selbst steht ab jetzt in der Schusslinie...

Ich sage es mal anders: Wäre ich Chefredakteur hätte ich sie davor geschützt und das wäre auch machbar gewesen. Das ist eine reine Frage WIE so ein Artikel rauskommt und mit welcher Argumentation/Begründung. Nicht mal das wurde vorher wirklich geklärt (Sie begründet anders als die Chefredaktion). Denn das Medien-Echo das sie jetzt kriegt... das würde jede/n überfordern. Und wenn Deutschland das schon lange vergessen hat wird sie in ihrem Job als politische Journalistin im Berliner Haifischbecken noch immer damit zu tun haben.
 
Hängt das Dilemma der FDP nicht in direkter Folge mit dem Tod von Möllemann?
Danach hat sich sehr viel verändert. Kamen Figuren zum Vorschein, die früher nicht möglich gewesen wären.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Natürlich ist das Medien-Echo jetzt am Größten. ....... Und wenn Deutschland das schon lange vergessen hat wird sie in ihrem Job als politische Journalistin im Berliner Haifischbecken noch immer damit zu tun haben.

es gibt immer mehrere Seiten.

Vor ein paar Monaten hätte vermutlich kaum ein Hahn anschließend gekräht.

Und jetzt hat es ne Debatte angestoßen, die nicht nur Brüderle betrifft...ergo gutes Timing, auch was die *Größen* der FDP angeht.

Und ich finde du übertreibst, so groß ist die Story nun auch wieder nicht, daß sie damit nu nicht wieder aus dem Haifischbecken rauskommt.

Gibt sicherlich noch nen paar, die wissen wollen, wie die Körbchengröße in Natura ist und nen Interviewtermin machen.
Den Rest interessiert es nicht.
 
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und nochwas: die, die jetzt lauthals jammern, was das doch für ne pöhse termingerechte Kampagne is, sind echt zum wiehern.

Das ist deren tägliches Geschäft...den möglichst besten Zeitpunkt suchen, um den politischen Gegner mitwasauchimmer an die Wand zu nageln.

:D
 

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