Gregor Gysi - Stasi-IM?

Es kann viele Gründe geben, warum man keine Akteneinsicht gewähren möchte. Privatpersonen zeigen ihre Akten sicherlich auch nicht gerne herum. Die Existenz einer Stasi-Akte bedeutet ja zuerst mal, das die betreffenden Personen bespitzelt wurden und noch nicht, das sie selbst IMs waren. Und mit Sicherheit werden da nicht nur schöne Dinge drinstehen... aber bei wem wäre es schon so? Es ist auch ein bisschen seltsam, wenn man einerseits die Stasi verurteilt, andererseits genau deren Spitzelmethoden benutzen will.

Du findest es doch auch gerechtfertigt, dass Gysi jetzt der Prozess gemacht wird, oder nicht? Du setzt verschiedene Maßstäbe an
 
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sorry, aber das ist ja wohl ein kleiner Unterschied. Ein jetziger Privatmann, wer mal aktiv in der Stasi war, das interessiert ja wohl keinen was er in der Vergangenheit getan hat. es ist eben so, fertig.
aber von "meiner":rolleyes: Bundeskanzlerin hätte ich doch schon ganz gerne gewußt was mit ihr mal war. und ob sie nicht doch... aber das hängt vielleicht damit zusammen daß ich sie und ihre sch.. Partei nicht mag. Weil beim Gysi stört es mich ja auch nicht... er ist aber auch nicht in so einer hohen Position politisch. Aber im Grunde ist es mir egal generell ob jemand in der Stasi war oder nicht, weiß auch nicht warum, vielleicht weil mir niemand was getan hat. oder weil ich denke, daß sich solche Methoden sowieso ganz andere Leute ausgedacht haben, die wahrscheinlich nie zur Rechenschaft gezogen werden, bzw. wurden, sondern sich klammheimlich aus dem Staub machen wenn es brenzlig wird. Und Menschen sowas gemacht haben, weil ihnen möglicherweise nichts anderes als Gefängnis übrig blieb. und wer will da schon gerne rein...

:thumbup:
 
sorry, aber das ist ja wohl ein kleiner Unterschied. Ein jetziger Privatmann, wer mal aktiv in der Stasi war, das interessiert ja wohl keinen was er in der Vergangenheit getan hat. es ist eben so, fertig.
Noch mal: Das eine Stasi-Akte existiert bedeutet nicht, dass jemand bei der Stasi war. Es bedeutet zuerst mal das er/sie überwacht wurde.

aber von "meiner":rolleyes: Bundeskanzlerin hätte ich doch schon ganz gerne gewußt was mit ihr mal war. und ob sie nicht doch... aber das hängt vielleicht damit zusammen daß ich sie und ihre sch.. Partei nicht mag.
Kann man ja auch so sehen. Aber das Zurückhalten einer Akte bedeutet noch nicht, das jemand damit verheimlichen will für die Stasi tätig gewesen zu sein. Kohl hat seine Akte auch nicht freigegeben.
 
Du findest es doch auch gerechtfertigt, dass Gysi jetzt der Prozess gemacht wird, oder nicht? Du setzt verschiedene Maßstäbe an

Warte... Gysi taucht ja vor allem in den Akten anderer auf. Als IM Gregor und als IM Notar. Das ist juristisch nicht bewiesen aber es ist letztlich sehr eindeutig. Er war Anwalt und Informationen über seine Mandanten wurden der Stasi verfübgar gemacht. Das bestreitet er nicht mal, allerdings behauptet er, dass diese Informationen von der Stasi sozusagen aus seinem Büro geklaut wurden... immer wieder...
 
Warte... Gysi taucht ja vor allem in den Akten anderer auf. Als IM Gregor und als IM Notar. Das ist juristisch nicht bewiesen aber es ist letztlich sehr eindeutig. Er war Anwalt und Informationen über seine Mandanten wurden der Stasi verfübgar gemacht. Das bestreitet er nicht mal, allerdings behauptet er, dass diese Informationen von der Stasi sozusagen aus seinem Büro geklaut wurden... immer wieder...

Das bestreitet er nicht mal, allerdings behauptet er, dass diese Informationen von der Stasi sozusagen aus seinem Büro geklaut wurden... immer wieder...

aus meiner Kenntnis wäre möglich, daß in der Kanzlei von Gysi ein Aufpasser angestellt war. Nicht ungewöhnlich - auch in Firmen, die mit Ausland zu tun hatten, gabs einen V-Mann. Hab als Dolmetsch in 3 Jahren bei Delegationen oft erlebt. Ein Männchen meist, das thematisch nichts zu sagen hatte, außer auf die Mitglieder der Delegation und auf den Verlauf der Gespräche aufzupassen. Ich hatte sogar einen Test parat, um auf den ersten Ton quasi herauszufinden, wer der Stecker (=wtyczka, salopp für Spitzel, V-Mann) gewesen ist. Ich brauchte nur als Dolmetsch für Deutschsprachige eine polnische Stadt, gelegen in Schlesien, Oberschlesien, Pommern, in deutscher Sprache zu sagen, was ganz korrekt ist, nur bei polnisch-deutschsprachigen Gesprächen gabs den sensiblen Punkt: keine Stadt der Westgebiete, ehemals deutsch, darf deutsch genannt werden, nur polnisch. Also ich sagte Danzig, Breslau...und gleich hörte ich eine hektische Stimme, Gdańsk, Wrocław sagen... klar, der grauanzug mit dem klobürstenschnitt wars ...;)
 
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aus meiner Kenntnis wäre möglich, daß in der Kanzlei von Gysi ein Aufpasser angestellt war. Nicht ungewöhnlich - auch in Firmen, die mit Ausland zu tun hatten, gabs einen V-Mann. Hab als Dolmetsch in 3 Jahren bei Delegationen oft erlebt. Ein Männchen meist, das thematisch nichts zu sagen hatte, außer auf die Mitglieder der Delegation und auf den Verlauf der Gespräche aufzupassen. Ich hatte sogar einen Test parat, um auf den ersten Ton quasi herauszufinden, wer der Stecker (=wtyczka, salopp für Spitzel, V-Mann) gewesen ist. Ich brauchte nur als Dolmetsch für Deutschsprachige eine polnische Stadt, gelegen in Schlesien, Oberschlesien, Pommern, in deutscher Sprache zu sagen, was ganz korrekt ist, nur bei polnisch-deutschsprachigen Gesprächen gabs den sensiblen Punkt: keine Stadt der Westgebiete, ehemals deutsch, darf deutsch genannt werden, nur polnisch. Also ich sagte Danzig, Breslau...und gleich hörte ich eine hektische Stimme, Gdańsk, Wrocław sagen... klar, der grauanzug mit dem klobürstenschnitt wars ...;)


Ja, möglich wäre das sicherlich. Aber Gysis Version ist im Gesamtkontext absolut nicht glaubhaft. Es landeten auch Informationen über einen Mann bei der Stasi der von Gysi während einer Autofahrt ausgefragt wurde und da war niemand sonst anwesend. Die Indizien sind extrem stark und es sind viele.

Ich finde seine Verteidigungslinie nicht klug. Ich denke, er könnte auch zugeben das er IM war, aber eben trotzdem versuchte das beste für seine Mandanten rauszuholen. Es gab in der DDR ja so gut wie keine Anwälte die frei von der Staatsführung arbeiten konnten. Anders gesagt: Seinen Job konnte er anders möglicherweise gar nicht machen. Und es gibt auch Mandanten, die gleichzeitig wissen das er sie "bespitzelte" und trotzdem sagen, dass er für sie gute Arbeit geleistet hat.

Insofern würde ich es klüger finden wenn er da die Wahrheit sagt oder früher gesagt hätte... denn jetzt ist er natürlich festgelegt weil er sonst eine Art Meineid geleistet hätte.
 
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