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Condemn
Guest
Ich las gerade einen interessanten Artikel:
FDP-Spitzenkandidat: "Stern"-Reporterin wirft Brüderle Aufdringlichkeit vor
Rainer Brüderle soll die FDP als Spitzenmann in den Bundestagswahlkampf führen, der Pfälzer gilt als jovial und leutselig. Jetzt hält eine "Stern"-Reporterin dem Fraktionschef der Liberalen vor, sie mit unangemessenen Bemerkungen bedrängt zu haben.
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Interessant ist er natürlich erstens wegen der Vorwürfe und weil man daran schon auch erkennen kann, wie Brüderle so tickt - falls die Schilderungen stimmen. Ein paar Auszüge:
Aber interessant ist auch der Zeitpunkt. Die von der Journalistin geschilderte Situation liegt ziemlich genau ein Jahr zurück, vorgestern wurde Brüderle zum FDP-Spitzenkandidaten der FDP ernannt. Insofern ist das Timing des Artikels m.A.n. schon ein bisschen seltsam. Man könnte fast den Eindruck bekommen, der Artikel lag ein Jahr in der Schublade und sollte genau dann herausgeholt werden wenn Brüderle FDP-Chef oder/und Spitzenkandidat wird (was absehbar oder zumindest wahrscheinlich war).
Meine persönliche Ansicht ist:
Ich gönne ihm den Tiefschlag, weil ich ihn nicht leiden kann, aber so wirklich sauberer Journalismus ist das m.A.n. nicht (womit ich nur das Timing meine, nicht das Veröffentlichen solcher Vorwürfe an sich).
FDP-Spitzenkandidat: "Stern"-Reporterin wirft Brüderle Aufdringlichkeit vor
Rainer Brüderle soll die FDP als Spitzenmann in den Bundestagswahlkampf führen, der Pfälzer gilt als jovial und leutselig. Jetzt hält eine "Stern"-Reporterin dem Fraktionschef der Liberalen vor, sie mit unangemessenen Bemerkungen bedrängt zu haben.
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Interessant ist er natürlich erstens wegen der Vorwürfe und weil man daran schon auch erkennen kann, wie Brüderle so tickt - falls die Schilderungen stimmen. Ein paar Auszüge:
Brüderles Blick wandert auf meinen Busen. "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen."
Im Laufe unseres Gesprächs greift er nach meiner Hand und küsst sie. "Ich möchte, dass Sie meine Tanzkarte annehmen."
"Herr Brüderle", sage ich, "Sie sind Politiker, ich bin Journalistin."
"Politiker verfallen doch alle Journalistinnen", sagt er.
Ich sage: "Ich finde es besser, wir halten das hier professionell."
"Am Ende sind wir alle nur Menschen."
Zum Ende des Artikels erzählt die Reporterin, wie der Abend an der Stuttgarter Hotelbar zu Ende gegangen sein soll. Irgendwann habe Brüderle doch noch auf ihre Frage geantwortet, warum er glaube, nach all den Jahren plötzlich so beliebt geworden zu sein. "Weil ich der Beste bin", habe der FDP-Politiker geantwortet. Gegen ein Uhr nachts habe Brüderles Sprecherin ihren Chef dann zum Aufbruch gedrängt:
Brüderle verabschiedet sich von den umstehenden Männern. Dann steuert er mit seinem Gesicht sehr nah auf mein Gesicht zu. Ich weiche einen Schritt zurück und halte meine Hände vor meinen Körper. Die Sprecherin eilt von hinten heran: "Herr Brüderle!", ruft sie streng. Sie führt ihn aus der Bar. Zu mir sagt sie: "Das tut mir leid." Zu ihm sagt sie: "Zeit fürs Bett."
Aber interessant ist auch der Zeitpunkt. Die von der Journalistin geschilderte Situation liegt ziemlich genau ein Jahr zurück, vorgestern wurde Brüderle zum FDP-Spitzenkandidaten der FDP ernannt. Insofern ist das Timing des Artikels m.A.n. schon ein bisschen seltsam. Man könnte fast den Eindruck bekommen, der Artikel lag ein Jahr in der Schublade und sollte genau dann herausgeholt werden wenn Brüderle FDP-Chef oder/und Spitzenkandidat wird (was absehbar oder zumindest wahrscheinlich war).
Meine persönliche Ansicht ist:
Ich gönne ihm den Tiefschlag, weil ich ihn nicht leiden kann, aber so wirklich sauberer Journalismus ist das m.A.n. nicht (womit ich nur das Timing meine, nicht das Veröffentlichen solcher Vorwürfe an sich).