Da muss ich ja mal wieder gegen den Strom schwimmen, denn ich sehe das nicht so ...
Wenn mir andere begegnen, kann ich in ihnen ausschließlich das (wieder-)erkennen, was mir bekannt ist, also meine eigenen Anteile/Erfahrungen/Gefühle/etc.
Alles andere was dieser Mensch evtl. in sich trägt und über das ich selbst nicht verfüge, das mir selbst unbekannt ist, kann ich auch nicht erkennen. Ich werde niemals irgend etwas erkennen können, von dessen Existenz ich nicht weiß. Da geht es dann eher in Richtung Vermutung/Unterstellung/Glauben/Projektion.
Und somit würde ich niemals von mir behaupten andere erkennen zu können, nur weil ich mich selbst kenne, denn Menschen sind in ihrer Anlage und Lebensgeschichte derart verschieden, dass ich nicht sagen würde "Kennst du einen (mich selbst) kennst du alle!"
R.
ich hatte spontan auf gefällt mir gedrückt, weil ich dachte, ja so ist es.
wenn ein mensch anteile in sich trägt, die ich nicht kenne, dann kann ich ihn nicht verstehen.
in der refelexion bin ich draufgekommen, dass es so nicht stimmt.
ich kann anteile im anderen nicht erkennen, wenn ich diese anteile in mir selbst noch nicht
erkannt habe - nicht, weil sie nicht
vorhanden wären.
wir tragen alle alle anteile in uns - allerdings in absolut individueller zusammensetzung - und induviduellem umgang mit den anteilen -
so sehe ich es jedenfalls.
wenn ich einen anderen menschen nicht, oder nur partiell verstehen kann, dann wird dieser mensch spannend für mich - dann interessiert er mich - denn durch ihn kann ich neue anteile in mir selbst erkennen lernen.
in jedem fall - je mehr anteile von mir selbst ich kenne und im anderen erkennen kann, desto eher kann ich ihn annehmen wie er ist, ihn sein lassen wie er ist -
so wie auch ich mich selbst immer mehr annehmen und sein lassen kann.
das (zwischen)resultat ist gradmesser für mich - wie weit kenne ich mich schon selbst.