Nada Brahma

Weraltklänce

Neues Mitglied
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6. April 2009
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Hallo an Alle:

Ich bin ein neues Mitglied und wurde dazu bewogen, mit anderen Menschen über esoterische, spirituelle und geistige Erfahrungen zu sprechen durch etliche Weisen. Es wurde mir als Kind zurechtgelegt, dass ich nicht einen bedingten Glauben zu hegen brauchte, sondern dass meine Vorstellung einer höheren Macht egal welcher Gestalt und Form beständig richtig wäre. Ich komme ursprünglich aus den Vereinigten Staaten, einem besonderen Land der protestantischen konservativen "Demokratie", in welcher die linksorentierten gewöhnlicherweise selbst den rechten Politikern Europas als "rechtsradikal" erscheinen können. Es überrascht mich, dass mir die Option dieser Art Glaubens so früh von meiner Mutter zu Verfügung gestellt wurde und sehe nun in meinem jetzigen Dasein, wie sehr ich mich darüber freuen kann. Dies allein eröffnete mir unzählige Gänge und Möglichkeiten. Durch selbst geholte Erfahrungen und Menschenkreise, die ähnliche oder gleiche Denkarten genießen, habe ich mich niemals von einer esoterischen, eher spirituellen Anbetrachtung der Dinge abgewandt, die bei den trockenen, rationalisierten Menschen der Wissenschaften und abendländischer Vernunft gar nicht erscheint.

Ich bitte um Entschuldigung, dass der Beitrag etwas lang ist und hoffe, dies verursacht keinen Verlust der Leserzahl. Ich habe vor kurzem das Buch von Joachim Ernst Berendt "Nada Brahma - Die Welt ist Klang" gelesen. Ich schreibe diesen Beitrag für die Bücherabteilung dieses Forums nicht, weil ich nicht dieses Buch als ein durchschnittliches Buch über Spiritualität, Religion oder Esoterik ansehe, sondern als eine mögliche Revolution, eine mögliche Verwandelung und positive Veränderung der jetzigen Menschen, die sonst in einer so misslichen Lage zu stecken scheinen. Obendrauf möchte ich über unsere Gesellschaft mit Euch schreiben, über Eure Empfindung dieser Dinge.

Seitdem ich dieses Buch gelesen habe, ist mein musikalisches Gehör (ich spiele seit 14 Jahren Geige) nicht nur verbessert worden, sondern mein allgemeines Gehör. Ich habe begonnen, Obertöne zu singen und eine innerliche Ruhe und Stille in mir zu verspüren, die vor wenigen Tagen überhaupt nicht anwesend war. Ich kann nicht beschreiben, welche Angst mir manchmal der Alltag erzeugte, was für Stress ich in meinem Brustkasten spürte, immer nagend, immer zerrend und reißend an meinen Lungen, meinen Atem verschüttelnd und meine Gedanken herrschend. Das ist nun alles fort. Es ist fort, weil ich ein neues Bewusstsein genieße, das mich nämlich nie vergessen lässt: Die Welt...das Universum...alle Menschen, alles was existiert (auch das unsichtbare) ist Klang. Berendt schreibt über zahlreiche Themen in seinem Buch, die aber alle immer wieder darauf zurückführen, dass unser Universum aus Klang besteht und dass der moderne Mensch sein Gehör vernachlässigt hat. Mit unseren Augen können wir nur Andeutungen wahrnehmen, wir können nur Abbilder sehen, nur schätzen. Augen können nicht die Frequenzen von Farben auf den genausten Ton messen, wie die Ohren eines trainierten Musikers die haargenauesten Unterschiede zwischen den Frequenzen etlicher Varianten eines Cs oder sonstiger Note hören. Augen sind aggressiv, sie werfen uns in die Welt hinein und projezieren, Sehen heißt erfassen, ergreifen und fixieren. Wenn wir hören, fließt das Gehörte eher in uns hinein. Wenn wir Dinge ansehen, können wir sie verstehen, aber das Verstehen des Gesehenen geschieht durch verinnerlichtes Hören: wir hören die Erklärungen im Kopf, die Stimme, die uns erläutert, was die Dinge sind, die wir sehen. Die Augen führen uns in die Welt, die Ohren führen die Welt in uns. Die Ohren empfangen, die Augen, selbst unsere "inneren" Augen, die Bilder im Kopf, die Vorstellungen, werfen uns in Räume, in denen wir gar nicht existieren. Wir in Gedanken verloren bleibt, wer sich unaufhörlich Dinge vorstellt, kann nicht im Jetzt und Hier existieren, denn seine Atome, seine Elektronen bewerfen sich mit der Energie des Vorgestellten und ein großer Teil von uns ist tatsächlich dort in dieser Vorstellung. Die Gabe der Sicht ist doch wunderbar, aber (nun zum gesellschaftlichen Teil) wäre besser, wenn wir alle gemeinsam darüber nachdächten.

Schaufenster bewerfen uns mit Kleidervorstellungen, möglichen Trachten, die wir haben können. Der Fernseher, der schlimmste aller Ursachen, bewirft uns mit schönen Gesichtern, Werbungen, in denen erwünschbare Dinge gezeigt werden, Familien werden gezeigt, wie sie aber gar nicht sind, wir glauben, die Welt tatsächlich zu erleben wie sie ist, aber wir sehen nur Abbilder, nur Illusionen und viele sehen Gewalt, Krieg, Blut, viele sehen diese Dinge aus bloßer Vergnügung, weil es in unserer Gesellschaft als Unterhaltung verstanden wird. Selbst in der Politik unserer Gesellschaft ist das Gesagte völlig unwichtig geworden. In den amerikanischen Wahlen war es für mich am deutlichsten gewesen: es ist gleichgültig, was der Kanidat sagt, hauptsächlich, er sieht anständig aus und führt sich dementsprechend auf. Die Amerikaner haben sogar Umfragen während der Wahlen durchgeführt und festgestellt, dass die Mehrheit es für wichtiger hielt, dass der Anzug des Kanidaten, sein Lächeln und seine Familie gut aussähen als die Qualität seiner Stimme oder seiner Reden. Selbst bei Debatten war die Rede größtenteils von derartigen Winzigkeiten wie der Art, in der Bush einen Schluck aus seinem Wasserglas nahm, wie John Kerry den Fahnenaufstecker unabsichtlich kopfgestellt hatte, und es gab Treppenabsätze, auf denen die Kanidaten standen, um sie auf die gleiche Größe zu bringen.

Ich sehe an diesen Dingen die Hauptursache für die "Krise" in welcher die vielen Menschen der Erde stecken. Vielen von uns ist nun egal geworden, woraus etwas besteht, was darin enthalten ist, wie es vibriert, wie es schwingt, wie seine Atome auf unsere eigenen Elektronen durch Schwingungen, also durch "Klang" auswirken, sondern die Wichtigkeit ist immer dem Aussehen zuzuschreiben. Es gilt immer nur das, was auf der Oberfläche verharrt. Empfindet dies jemand hier ebenfalls so? Wäre es vernünftig zu behaupten, dass eine "hörende" Gesellschaft, eine Gesellschaft des Aufnehmens und des Im-Hier-Und-Jetzt-Seins entsprechend eine erheblich schönere wäre? Es gibt so viel zu diesem Thema...statt alles hier in einem einzigen Beitrag hinzuschreiben, hoffe ich, dass mehr von Euch kommt, dass wir vieles darüber sprechen und dadurch die meisten Punkte berücksichtigen müssen.

Ich weiß nur, als Berendt in seiner Radiosendung des Buches Beispiele der kosmischen Klänge spielte, nämlich Aufnahmen der Sonnentöne, die auf dem magnetischen Feld der Erde gespielt werden, und das strahelnde G des Erdtons, habe ich unwillkürlich begonnen zu weinen. Als ich auf einer Baustelle in verstaubter Luft beim Sägen sauschwerer Bretter, die ich alle selbst mittels der Treppe ins fünfte Stock getragen hatte, diese Klänge durch die Ohrenstöpsel vernahm, erwachte eine Bestätigung aller Hoffnungen, die ich einst für vergeblich gehalten hatte. Während wir hier unten einander bekriegen, in unsere endlosen Wirrwarre verloren gehen, die durch Großstädte, Vernetzung und menschliches Chaos verursacht werden, während ich in einem finsteren verstaubten Raum mit schmerzenden Rücken und dem Gefühl einer Gefangenschaft, einer Hoffnungslosigkeit das Schreien einer Säge erleide und meinem Körper etliche Lebenszeit im Tausch gegen Geld entziehe, singt die Sonne ein unaufhörliches Lied auf uns hernieder, das fortwährend in perfekter Harmonie erklingt. Sie ist so warm und so beruhigend, eine "wiegende" und bestrahlende Melodie, so unbeschreiblich liebend, dass ich dabei plötzlich weinen musste. Es war für mich Beweis einer göttlichen Kraft und einer hinter allem steckenden Intelligenz, eines Wesens, welches gütig und liebend ist. Denn der, der gesunde, schöne Musik macht, muss auch lieben.

Liebe und Wärme an Alle,

Weraltklänce
 
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