Guten Morgen, Ihr Mütter!
Google feiert uns mit einem virtuellen Blumenstrauss.
Ein Sohn schon angerufen, 1 Minute nach Mitternacht. Anruf von Tochter um 9, ihr Geschenk an mich, ein Trip aus Hamburg, wo sie lebt nach Krakau, statt nach Wien; in Krakau bewölkt, Option auf Sonne, aber wer weiß.
Muttertagswünsche. Ich könnte ja noch schlafen, meint sie, aber bei Katz und Hund - wie bei Kindern - ist es um 9 schlecht möglich. Sie weiß, daß ich..., aber sie braucht es für sich, daß sie mir an diesem Tag sagt... No, ich bin ja nicht so; Kompromiss = keine Zelebration und ein herzlicher Anruf, beiderseitig, ich gratuliere Íhr dazu, daß durch ihre wunderbare Existenz ich mich Mutter nennen darf. Happy End. Meinen Maiglöckchenstrauss hab auch schon von ihr bekommen, den schenkt sie mir immer ganz überraschend, freue mich immer wirklich und wahrhaftig - nicht einmal ein Hauch von Ironie - sehr drüber.
Sie schaufelt nach, da sie gerade nach dem Buch von
Janusz Korczak, Wie man ein Kind lieben soll,
von Michael Winterhoff, Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit von Michael Winterhoff von Gütersloher Verlagshaus liest:
Mama, Du hast uns richtig erzogen, und das in der HochZeit von Antiautoritärer Erziehung und PatchworkfamilienStruktur. Du hast uns
nichtentscheiden lassen, ob wir Saiblingssymphonie auf Eichblatt oder Rindfiletträumereien in Pattissierter Paprikaeiscreme wollen, oder zwischen einem Ausflug nach Purkersdorf oder zum ComoSee. Wir haben auch keine zwei Kinderzimmer, keine zwei Geburtstagsfeier gaehabt und Zusatzeltern steckten uns kein Geld zu, damit wie Ruhe geben und sie lieb haben. Du hast mich nicht als Deine Freundin mißbraucht.
Ich liste ängstlich - zuviel des Guten vertrage ich nicht - alle Fehler, die uns aufgefallen sind, und auch manche von denen, die wir mit den Kindern besprochen haben, als sie 16, 17 gewesen sind. Sie lacht und meint, nobody is perfect, na, jetzt sind wir ja Freundinnen, also kein Widerspruch, das letzte Wort hab heute ich. Basta.
Mein Mann fragt danach: werden wir bald Großeltern? War das jetzt eine Pro-Babysitter-PR?
Der zweite Sohn honeymoont noch mit seiner taffen französischen Frau.
Der Morgen schön sommerlich. Wir fahren an den Neusiedler See. Hab Lust auf Fisch.