Meine Reisen, meine Länder...










Das erste Mal kam ich 77 her. Ich war auf der Durchreise von Deutschland nach der Algarve, und dann weiter nach Rio.
Die Pastelaria Suiça muss man einfach erlebt haben. Die ganzen süssen Köstlichkeiten ansehen, ich trank nur einen Galão. Ein Galão ist so etwas Ähnliches wie der Latte Macchiatto in Deutschland, aber eben doch nicht ganz so.



Ich setzte mich draussen auf die Esplanada, und beobachtete die Touristen und Einheimischen
Da kam auch ein Touristenbus und ich konnte einfach nicht widerstehen zwei der Damen mit meiner Kamera festzuhalten
















Ali:liebe1:

 
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Es war so um die Mittagszeit, als ich zum Museo de Arte Antiga fahren wollte, das Museum ist sehr schön gelegen, am Fluss des Tejo
um mein Lieblingsbild von Hieronymus Bosch zu besuchen:



die Versuchung des heiligen Antonius​




Da es Feiertag in Portugal war, hatte ich Pech denn das Museum war geschlossen
So fuhr ich nach Belém raus und besuchte das Kloster des heiligen Jeronimo



Das Convento São Jeronimo ist sehenswert und im manoelinischen Baustil 1501 fertig geworden und im Innrene befindet sich das Grab von Vasco da Gama
So besuchte ich innerhalb kurzer Zeit zwei Gräber der wichtigsten Seefahrer…
das Grab von Cristobal Colombo besuchte ich zwei Wochen vorher, in der Kathedrale von Sevilla






















anschlieβend noch den Torre de Belém am Tejo besuchen, wo früher die Seefahrer los segelten






That's Us Portugal
http://www.youtube.com/watch?v=jPE6fRmCHwk
Sting&Mariza




Ali:liebe1:
 
oh wie schön!!!

was für eine tolle Stadt!

übrigens ist eines meiner Lieblingsbilder "The garden of delights" von Bosch; es hängt bei uns im goldenen Rahmen im Schlafzimmer.
:)

einen schnuckeligen Gruß zum Abend,

Yvonne
 
Die Grabstätte des Vasco da Gama ... das klingt in meinem Gehörgang nach!?
Auf jeden Fall eine wunderschöne Architektur ... da könnte man ja jeden
Bogen stundenlang, demütig betrachten. Wirklich Herrlich!
... und schonwieder "Torre de Belém" - wieder dieses seltsame Empfinden!
Beklemmung und Freiheitsdrang in einem ... ?
Du Ali, ich glaub ich muss mal auf einen Sprung bei dir vorbeikommen :D


Euer, von den Bildern (abgesehen von den Touristen) begeisterter, Ischariot ;)
 
Liebe Ali,
nachdem ich aus südlichen Balearengefilden in Berlin landete fühlte ich auch eine bleierne Schwere, vor allem in den Mundwinkeln.
Von wegen das Volk der Dichter und Denker...wir sind das Volk der Grübler und Blender.:D (sehr sarkastisch, ich weiss)

Zu Portugal: ich war nie da. Etwas hält mich zurück. Es ist so eine ungewisse Angst, oder nein, ein beklemmendes Gefühl obwohl mich die Bilder sehr faszinieren.

Ich weiss nicht was es ist, aber er zieht mich ran und innerlich nehme ich trotzdem Abstand.

Verstehst du das?
 



liebe east

das kann an einer vorhergehenden Inkarnation liegen, oder?
wie gefiel dir Berlin?


lieber Ischariot


Portugal und Lissabon ist sicher eine Reise wert...
komm ruhig vorbei, freue mich immer über Besuch




Das Mosteiro de São Jeronimo ist wirklich beeindruckend durch seinen manoelinischen Baustil, mit seinen Muscheln und Formen die das Meer inspirierte.
In diesem groβartigen Bauwerk, beteten die Seefahrer zum Schutz und Segen ihrer Reise, bevor sie am Belém Turm in die neue, unbekannte Welt in See stachen. Damals waren es die Caravelas, die sich mutig hinauswagten, aus heutiger Sicht, wie kleine Nussschalen, im Vergleich zu den Ozeanriesen, die fünfhundert Jahre später unsere Meere befahren.

Solche Gedanken kommen einem, wenn man am Ufer des Tejo, am Belém Turm steht und hinaus auf den Tejo blickt, der hier bereits immer breiter wird und vorne bei Guincho ins Meer mündet.
Für mich ist dieser Turm ein magischer Ort. Das war einmal, im Vergleich das heutige Cape Canaveral, wo die Raumschiffe in den Weltraum starten. Die damaligen Seefahrer waren mindestens genauso mutig, wie unsere heutigen Astronauten.
Wenn man von der Praça do Rossío, als dem Herzen Lissabons spricht, so ist für mich der Belém Turm, die Seele Portugals.

Früher kamen wir oft her, als die Kinder noch klein waren, und als ich einfach noch das Bedürfnis hatte, in die Grosstadt zu kommen.











Wir waren in Belém im Kulturzentrum und sahen Barischnikov über die Bühne schweben. Klein-Alex schlief zwar ein und schnarchte
aber das war eher lustig. Dann nach der Aufführung noch Spätabends zurück. Damals begann man die Autobahn erst zu bauen und es gab nur eine Schnellstrasse mit Gegenverkehr.






Um drei Uhr holte mein Mann mich in Belém ab, der gerade von einem Kongress kam. Wir beschlieβen drauβen in Guincho Mittag zu essen und so den Tag ausklingen zu lassen.




Estoril



Cascais


Die Fahrt führt an der Küstenstrasse des Rio Tejo entlang, der immer breiter wird. Durch Parede, Oeiras, Estoril und Cascais. Es ist Feiertag und die Lisboetas sind zum Badevergnügen unterwegs. Wir können nur dankbar sein, an der Algarve zu leben und den Menschenmassen einer Zweimillionenstadt zu entkommen. Zwar ist bei uns im Sommer auch alles voll, aber es gibt immer Geheimplätze, wo man einen halbleeren Strand anfindet.

Vorbei geht es an der „Boca do Inferno“, der Höllenschlund genannt, weil dort der Atlantik direkt auf die Steilküste trifft und manches einmal kocht. So sind dort überall Warnschilder dass man nicht zu nahe an die Küste ran soll. Einmal hat es eine ganze Gruppe Jugendlicher dort getroffen, als eine Welle kam und sie in den Tod mitriss. Aber das ist schon lange her
José Manuel, ein Freund, erzählte es uns und seitdem sind die Warnschilder angebracht worden.




Boca do Inferno


Wir erreichen die Steilküste von Guincho, dort wo die Wellen des offenen Atlantik anrollen und ein groβartiges Schauspiel bieten. Unten ist ein langer Sandstrand, die Wellen eigenen sich besonders zum surfen und es kommen Surfer aus der ganzen Welt her.









Unser Lieblingsrestaurant von ganz Portugal, Porto de Santa Maria, zählt zu den Besten des Landes und ist seit Jahren im Besitzt eines Michelin Sternes. Hoch oben auf den Klippen hingebaut, sitzt man in einem modernen Ambiente aus hellem Holz, Pastellblau und Weiβ und blickt hinaus auf die Unendlichkeit des Atlantiks.

Immer wieder kommen wir gerne her, das letzte Mal vor zwei Jahren. Die Kellner kennen uns und begrüβen uns freundlich, obwohl es schon halb Vier ist.



Und was speist man hier?
Zuallererst einen eiskalten Portwein als Aperitif. Mein Mann bestellt frische Austern und ich, Melone mit „Pata Negra“ Schinken, eine Spezialität in Portugal, die Schweine werden mit Mandeln ernährt.
Als Hauptgang ein gegrillte Rotbarbe mit ein wenig Knoblauch und Olivenöl darüber geträufelt, dazu ein Gemüsebouquet.
Und nicht zu vergessen: ein hervorragender portugiesischer Weiβwein. So ein Essen ist immer ein Fest. Die Stimmung ist dort immer phantastisch, das Restaurant ist sehr beliebt
von der Lisboa –Upperclass.
Zum Abschluss eine Bica, das ist ein kleiner Espresso und zurück geht’s. Der Tag neigte sich dem Ende. Drei Stunden Autobahn, und wir erreichten die Algarve.




Ali *love*
 


Brasilien -Bahia



Es war einmal wieder soweit!
Ein wenig verspätet, flogen wir mit der SATA, einer Charterfluggesellschaft der Azoren, am 3 August um 15 Uhr von Lissabon los.
Um 20 Uhr Ortszeit, erreichten wir mein geliebtes Paradies im Süden von Bahia: Ponta de Apaga Fogo, an der Praia do Arraial. Für uns war es eigentlich ein Uhr Nachts, als man uns im Hotel, die erste Caipirinha als welcome drink anbot. Aber nach lokaler Uhrzeit war es erst neun Uhr abends… warum also nicht?
Und ich gestehe: sie weckte sofort erneut alle Geister in mir! Über dem Meer die Sterne vom Kreuz des Südens und meines geliebten Argonautenschiffes, Jupiter hoch oben am Zenit, dazu eine lauwarme Brise und das Rauschen der Wellen vom Riff. Ja, ich war wieder da. Endlich!



Das empfing uns am nächsten Tag um 5.30 Uhr zur Begrüβung. Solche spektakulären Sonnenuntergänge, erwarteten uns fast jeden Morgen… dazu der Gesang des „Bem te vi“ und anderer Vögel.






Diesmal beschlossen wir einen Ausflug nach Monte Pascoal zu machen. Von Porto Seguro, in nörliche Richtung, sechzig Kilometer entfernt.
Die Portugiesen landeten dort zuerst, am Monte Pascoal, dem Osterberg, wo am 22 April 1500, die erste Messe in Brasilien gelesen wurde, heute ein Nationalpark.








Mit dem Jeep fuhren wir in das Indianerreservat der Pataxó Indianer. Die ersten Indianer, mit denen die Portugiesen in Kontakt kamen, waren nicht die Pataxó, die damals noch Nomaden waren, sondern der Stamm der Tupí-Guarany. Später haben sich aber die Pataxó im Süden von Bahia angesiedelt.

Über die ganzen verbrecherischen Greueltaten, die an den Pataxó und den anderen Indianerstämmen, begangen wurden, habe ich nicht vor, detailliert zu berichten.
Groβes Aufsehen erregte in den neunziger Jahren der Mord an dem Pataxó-Indianerhäuptling
Galdino Jesus dos Santos, er wurde im Morgengrauen des 20. April 1997 an einer Bushaltestelle in Brasília tief schlafend mit Benzin übergossen und angezündet, woraufhin er aufgrund starker Verbrennungen starb. Auf Einladung des Präsidenten, war er in die Hauptstadt gekommen, um für die Rückgabe einer 778 Hektar großen Fazenda zu sprechen, das von Fazendeiros (Farmern) unrechtmäßig beschlagnahmt wurde. Seine Mörder waren junge Leute der oberen Zehntausend von Brasília – später versuchten sie ihre schreckliche Tat zu rechtfertigen, indem sie erklärten, sie hätten geglaubt, er sei ein Bettler!

1982 kehrten einige junge Pataxó (Ha-Ha-Hae) auf ihr Land zurück. Seitdem kämpfen sie um ihr Recht auf ihr angestammtes Land und dessen Demarkierung mit Hilfe des CIMI (Conselho Indigenista Missionario) und anderer indigener Hilfsorganisationen.
1988 wurde ein für sie erfolgsversprechender Artikel in die brasilianische Verfassung aufgenommen. Dieser garantiert den indigenen Völkern das Recht auf ihren ursprünglichen und angestammten Landbesitz. Der brasilianische Staat wird verpflichtet, die alten Grenzen indigenen Lands zu ermitteln und entsprechende Besitzurkunden auszustellen.

Spätestens seit dem internationalen Umweltgipfel in Rio de Janeiro, wird für die Indianer mehr getan. Durch das Interesse der jungen Brasilianer, und der Weltöffentlichkeit, wuchs der Druck auf die Regierung. Aber auch die Pataxó haben inzwischen begriffen, dass sie nur überleben können, wenn sie sich weiterbilden und anderseits ihre Traditionen, wie Sprache und die Kenntnisse der Pflanzen und Tiere, erhalten.


Die Fahrt führte an der Küstenstraβe entlang, zuerst noch einige kleine Hotels und Ausflugslokale hinter Porto Seguro. Dann nur noch rechts der Atlanische Ozean und links, die „Mata Atlântica“, so nennt man den Urwald in Bahia.



Irgendwann bog der Fahrer, ein waschechter Bahiano, von dunkler Hautfarbe, nach links ab. Eine Erdstraβe führte erst durch Mangrovensümpfe, später durch Buschwerk, das mehr und mehr dichter wurde.

Dann kam ein groβes, mehr symbolisches Tor, schmuckvoll dekoriert aus geflochtenen Palmenfasern: „Reservado Indio Jaqueira Pataxó” Wir stiegen aus und ein junger Indianer, der sehr gut aussah!!!... begrüβte uns.




der sieht doch echt schmuck aus!!!​

Wir durften wir uns in ein Gästebuch eintragen. Der Indianer, in seiner Tracht gekleidet und einem Pferdeschwanz mit Federschmuck, begleitete uns einen schmalen Pfad durch den Urwald, den Berg hinauf. Der Fahrer unseres Jeep kam mit uns, auch er wollte ein wenig von den Indianern lernen, statt unten stumpfsinnig Stunden auf uns zu warten…




Der Indianer erklärte uns einiges über seinen Stamm und ihre Art im Urwald zu kommunizieren. Es werden immer Tierstimmen nachgeahmt, nie wird mit menschlicher Stimme gerufen. Er hatte einen Stock mit dem er aufschlug und uns ankündigte. Die Pataxó verwenden ein Palmenholz, auf welches geklopft wird und dessen Klang man bis zu einem Kilometer weit hören kann. Ein weiterer Indianer erschien und nahm uns in Empfang und führte uns zur groβen, runden Versammlungshütte, wo schon einige Touristen, alles junge brasilianische Ethnologiestudenten, saβen und einem Vortrag beiwohnten. In der Mitte der Hütte stand eine Indianerin, auch in ihrer Tracht, die gerade über ihren Stamm erzählte:
„Wir waren fast ausgestorben“, sagte sie. „Es waren nur noch 1500 Pataxó am Leben, heute sind wir bereits 5000. Die Regierung gab uns 1000 Hektar Land, wo wir ganz in den alten Traditionen leben. Unsere Kinder gehen auf die Schule und einige studieren, kommen aber nachher zu uns zurück, um mit ihrem Wissen uns Pataxó zu unterstützen.
Anschlieβend an den Vortrag, wurden Fragen von den Studenten gestellt, so erfuhren wir, dass die Pataxó von der Jagt und vom Fischfang leben, aber auch Fleisch dazu kaufen.

"Die Indianer hoffen nach 500 Jahren Ausbeutung auf eine neue Zeit, auf bessere 500 Jahre."
Häuptling Nailton Pataxó: " Wir haben erreicht, dass uns 1000 ha Land wieder zurückgegeben wurde. Unser Siedlungsgebiet ist das südliche Bahia, wo vor 500 Jahren die Portugiesen das erste Mal an Land gingen."






Nailton Pataxó, war bereits nach Deutschland gereist, wo er sehr herzlich von der Kirchengemeinde in Pressbaum, als Ehrengast empfangen wurde. Die katholische Kirche in Brasilien, hat sich seit Jahrzehnten ganz hinter die Armen gestellt. So war unlängst der Hungerstreik des Franziskanerpaters Luis Flávio Cappio vom Rio São Francisco, international in der Presse. Der Rio São Francisco grenzt im Norden von Bahia an den Staat Pernambuco. Durch die Monokulturen des Zuckerrohranbaus, will man den Rio São Francisco umleiten um so das Wasser für ein Kanalsystem für die Plantagen zu haben. Fazit: das Wasser fehlt dann den einfachen Bauern…

Erst kamen die Jesuitenpatres 1500 nach Brasilien, wie Padre Anchieta oder Padre da Nobrega und unterwarfen die Indianer, zwangen sie das Kreuz anzubeten. Heute helfen die Priester, wo sie nur können…

Mata Atlântica

Im Gebiet der Entdeckungsküste ist das gerade noch ein Sammelsurium aus Restwäldchen von insgesamt 112000 Hektar. Wissenschaftlich erforscht ist bisher wenig. Immerhin zählte man auf einem Hektar 576 verschiedene Baumarten. Die UNESCO vermutet daher "die größte biologische Artenvielfalt überhaupt auf der Welt", und setzte das Gebiet Ende 1999 auf die Liste des Weltnaturerbes.


http://www.videos.es/reproductor/excursooreservandiadajaqueiraportoseguro1-(lDAAX-T43xk


http://www.youtube.com/watch?v=kfdT0Jx0wfg


Da es Dienstag war, wurde an diesem Tag der Tag der Sonne gefeiert. Eine Gruppe von Indianern betraten singend und musizierned den lichtdurchfluteten Raum und tanzten in Ehrerbietung der Sonne und um eine gute und gesegnete Energie für uns zu erbitten. Nachher durften wir auch noch mittanzen. Auf einmal erschien ein kleines Mädchen von vielleicht vier Jahren. Sie hatte einen normalen Trainingsanzug an und kein Baströckchen… alle fanden sie süβ… aber es zeigte und zeugte von der perfekt inszenierten Show, die man uns darbot…









 
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Jetzt machten wir uns alle gemeinsam zur Urwaldwanderung auf und wurden von einem anderen Indianer in Empfang genommen. Zuerst besichtigten wir eine Wohnhütte, Rundbau, und bekamen die genaue Bauweise erklärt, die heute mit Lehmwänden gefertigt wird. Das Dach besteht weiterhin aus Palmenblättern. Dadurch, dass die Pataxó von Nomadentum nun sesshaft geworden sind, änderte sich einiges bei ihnen. In der Hütte ist an einer Wand eine Feuerstelle, der Rauch entweicht durch das Dach. Die Palmenfasern ziehen sich durch den Rauch, mehr und mehr zusammen. Es kann so kein Regen in die Hütte gelangen. Eine Hütte beherbergt Platz für eine siebenköpfige Familie: ein Ehepaar und fünf Kinder. Geschlafen wird in Hängematten. Auch wie Fleisch konserviert wird, erläuterte uns der Indianerführer „Corajoso“, der Tapfere, hieβ er. Die Pataxó haben keinen elektrischen Strom und somit keinen Eisschrank.





Corajoso-der Tapfere​


Dann begann die Rundwanderung von ungefähr einer Stunde, wo wir verschiedene Tierfallen erklärt bekamen, denn die Indianer sind versiert im Fallen stellen und jagen auch mit dem Blasrohr. Weiterhin haben die Patxó in ihrem Gebiet sehr viel Bäume erneut angepflanzt, die vor dem Aussterben bedroht waren wie: Pau Brasil, Jacarandá, auch Heilpflanzen wurden gepflanzt. Es gibt z.B. keinen Indianer mit Brille. Sie haben eine sehr weit entwickelte Heilkunst und der Corajoso zeigte uns unzählige Heilpflanzen.



Bis vor 500 Jahren besiedelten die Pataxó noch große Teile der Mâta Atlântica vor allem im Süden Bahias. Die „Mâta Atlântica“ ist eine Region, welche über eine enorme Biodiversität verfügt. Geprägt durch Regenwald, Sumpf und Mangrovenküste, beherbergt diese Landschaft unzählige Tierarten. Die Anzahl der Tierarten mag sogar höher sein als in Amazonien und ein Hektar Wald im Süden von Bahia beherbergt 576 verschiedene Baumarten. Im Vergleich dazu gibt es in ganz Europa nur 60 Baumarten insgesamt.



Die Artenvielfalt des atlantischen Regenwalds in Zahlen:
• 261 Arten Säugetiere (davon 73 endemisch)
• 620 Vogelarten (davon 160 endemisch)
• 260 Arten von Amphibien (davon 128 endemisch)•
• 20‘000 Pflanzenarten (davon 50 % endemisch)

Begriffserklärung endemisch: Endemische Arten können nur in einem für sie spezifischen Ökosystem überleben, da sie spezielle ökologische Nischen besetzen, die sehr leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen sind.
Wissenschaftlich erforscht ist bisher wenig. Die UNESCO vermutet "die größte biologische Artenvielfalt überhaupt auf der Welt", und setzte das Gebiet Ende 1999 auf die Liste des Weltnaturerbes, was auch nötig war, um die Augen der Öffentlichkeit auf dieses Gebiet zu lenken: Seit der portugiesischen Entdeckung schrumpfte der Küstenwald durch den Export tropischer Edelhölzer (besonders Brasilholz), durch die Ausdehnung der Plantagen heute in Gestalt von riesigen Eukalyptus Monokulturen) und die Goldsuche im Hinterland, auf nur 2 % der ursprünglichen Ausdehnung.

Während der Wanderung kamen wir noch auf einen Fuβballplatz, mitten im Urwald. „Ja!“, erzählte uns Corajoso stolz. „Wir nehmen den zweiten Platz in der Liga ein und trainieren viel. Das macht uns Indianern groβen Spaβ…“ Die Pataxó müssen sich im Tragen von Baumstämmen ertüchtigen. Wenn sie heiraten, dann wird die Braut auf einem Baumstamm getragen, falls er dies nicht schafft, darf er sie nicht heiraten.

Am Ende unseres Ausflugs durch den Urwald, durften wir gebackenen Fisch, der in Kokospalmenblätter eingewickelt, in einer ihrer Hütten auf dem Feuer bereits verlockend duftete, probieren. Dazu gab es Tee oder frisches Quellwasser.




ein Jaca Baum​

Zum Schluss kauften wir noch von den wirklich schönen, selbst angefertigten Andenken. Ich erwarb einen wunderschönen Haarschmuck aus Papageien und Ararafedern…





hier wird Schmuck angefertigt​


Die Pataxó leben von den Einnahmen der Souvenirs und sind auf die Touristen angewiesen. Auch um das Reservat zu besuchen zahlten wir einen Eintrittspreis, aber mit welch einer Gastfreundschaft wurden wir dafür belohnt!
Es kommen Menschen aus aller Welt zu ihnen inzwischen zu Besuch, Italiener und Franzosen, Argentinier und Portugiesen sowieso…
eine tragikkomische Sache: zuerst kamen die Portugiesen als Eroberer und heute kommen sie als Touristen und bewundern die Pataxó in ihrem Federschmuck… that´s life!







der Reisebericht wird fortgesetzt...



Ali:liebe1:

 

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