Meine Reisen, meine Länder...

Liebe Aphrodite

also da bin dann doch neidisch - Schreibworkshop!!!
da :schmoll: + :schmoll: + :schmoll: ich mal ein paar Minuten oder Stunden

... schööön für Dich - Du Glückliche!
 
Werbung:



Mein Lisboa









so viel wurde über diese Stadt bereits geschrieben
eine Stadt mit der Patina der Vergangenheit
und es ist die Vergangenheit, die einen wehmütig erinnert an jene Zeit
der Entdeckungen und das Weltreich Portugal
auch die Mauren waren hier für ganze siebenhundert Jahre
und haben Spuren hinterlassen, wie in der Alfama
dem ältesten Viertel auf einem der sieben Hügel dieser Stadt

dieses Weltreich lebt ja auch ein wenig auf der anderen Seite
des groβen Meeres weiter: in Brasilien
dem Atlantische Ozean, in welchen die Seefahrer damals in See stachen
auf der Suche nach Gewürzen, Gold und edlen Hölzern


„Terra à vista!“ riefen die Seefahrer nach langen Wochen endlich
und landeten in Porto Seguro
Americo Vespucci wiederum entdeckte Rio de Janeiro
er dachte es sei ein Fluss, und da es Januar war nannte er jenen Ort
Januar Fluss - Rio de Janeiro
dann floh Don Jão V vor den Franzosen nach Brasilien
und es wurde mit Pedro I und Pedro II ein neues Kaiserreich in Rio gegründet

durch die Kolonien kam groβer Reichtum ins Land
herrliche Prachtstraβen mit groβ angelegten Bauten, entstanden so in Lissabon


das Erdbeben 1755 zerstörte die ganze Stadt Lissabon
gefolgt von einer riesigen Feuersbrunst und Flutwelle fast vollständig

Marquês de Pombal lieβ alles erneut aufbauen
breite Strassen und schachbrettartige Konzeption
gaben der Stadt den richtigen Schliff…
später wird man diese Strassen einmal als klein empfinden
soll Pombal gesagt haben

aber über die Geschichte Lissabons, kann jeder nachlesen
ich möchte eher mal einen Tag in dieser Stadt beschreiben:



Am späten Nachmittag, von der Algarve kommend
erreichten wir den Rio Tejo und überquerten die imposante Brücke,
Ponte do 25 Abril, früher hieβ sie Salazar Brücke
aber das war vor langen Jahren, als Salazar, der Diktator dieses Volk knebelte
mit der Geheimpolizei Pide und ihren Foltermethoden des Schreckens

die Brücke spannt sich hoch über den Tejo
so dass die groβen Ozeanriesen darunter durchfahren können
sie ist über 2 Km lang und 170 Meter hoch

die Sonne erreichte bald den Horizont und verlieh den Silhouetten der Dächer
und Kirchtürme einen goldenen Glanz
wenn man diese Brücke überquert, so überkommt einen unweigerlich ein Gefühl von Weite
links hat man den Blick auf die Flussmündung und das offene Meer

An diesem Abend besuchten wir eine brasilianische Churrascaria
in der Nähe unseres Hotels im Stadtteil Saldanha
Morgens machte ich mich auf den Weg mein Lisboa zu besuchen


der Taxifahrer nahm die Praça Marquês de Pombal und fuhr die Avenida da Liberdade
eine der groβen Prachtstraβen, hinunter bis zum Rossío
dort stieg ich aus und ging die paar Schritte zum alten Fahrstuhl Santa Justa
der mich zum Chiado bringen sollte, die höhere Stadt


der Fahrstuhl mutet einen vorsintflutlich an und der Fahrstuhlschaffner auch
als ich ihn fragte, da meinte er: „Ich arbeite seit dreiβig Jahren hier.“
1902 wurde von einem Schüler Eiffels diese imposante 45 Meter hohe Stahlkonstruktion gebaut


die Sicht von dort oben ist einfach herrlich und ich versuchte ein wenig davon festzuhalten:












im Juni blühen die Jacarandá Bäume, sie stammen ursprünglich
aus Brasilien und besitzen ein besonders edles, sehr hartes Hoz




ich ging dann eine Gasse mit Stufen erneut hinunter
zum Rossío, dem grosen Platz in Lissabon, dem Herzen
dieser einerseits pulsierenden, jedoch sagenhaft
gemütlichen Stad am Ufer des Tejo









Fortsetzung folgt...





Ali*love*
 
Ach - Du Liebes!

Wie schreibst Du nur?
sooo schön
mmmmmmmmmmmmm
ich kann
mit Deinen Wörtern
in die Stadt eintauchen
ich kann
mit Deinen Bildern
Lisboa
riechen
und
schließ ich meine Augen
kann ich diese Stadt fühlen
und das nur deshalb
weil Du sooo unglaublich mit Deinen Worten mein Vorstellungsvermögen berührst - berühren kannst

war ein schöner Moment
der Spaziergang durch Deine geliebte Stadt

:danke: das Du uns mitgenommen hast


Hmmm und vorher - kannte ich nur Tejo
 
hab WAS vergessen

schöne Reise! - wünsch Dir eine erfüllende Zeit

liebe Mora,


danke dir
zu reisen ist für mich etwas erfüllendes
es gehört einfach zu meinem Leben dazu
von Anfang an
erst mit meinen Eltern
später ich allein
und dann mit meinem Mann...

ich habe die Umzüge mal gezählt
es waren weit mehr als zwanzig
aber seit einigen Jahren wird es ruhiger
immerhin werden es im September vierundzwanzig Jahre
die ich in Portugal lebe
und während dieser Zeit nur drei mal umgezogen:D




Ali
:liebe1:
 




Ich nahm eine schmale Gasse mit Treppen wieder hinab und stieg am Rossío in ein Taxi.
der Taxifahrer hieβ Senhor Diamantino und arbeitete seit dreiβig Jahren als Taxifahrer und zwängte sich durch die engen Strassen den Berg hinauf zur Alfama.

Tram 28

http://www.youtube.com/watch?v=loKyYMtnJqo&feature=related




http://www.youtube.com/watch?v=TPpqrLtizrk&feature=related



Das Castelo São Jorge, ältestes Bauwerk der Stadt und vierhundert Jahre im Besitz der Mauren. Unterhalb davon befindet sich das alte maurische Viertel mit seinen verqueren Gassen und schiefen, uralten Häusern. 1147 wurde die Burg von Don Afonso zurückerobert.
Die Fahrt führte über die Praça do Comercio, jenem prachtvollen Platz am Ufer des Tejo, wo früher der Handel stattfand und die Residenz des Königs.






Oben hielten wir an zwei Aussichtspunkten und ich schoss ein paar Bilder, denn die Aussicht von dort oben ist einfach phantastisch.













Ich dachte zurück an jene Zeit in Luanda, als mir portugiesische Freunde, das erste mal von ihrer Metrópole, wie sie ihre Stadt nannten, vorschwärmten.
Vorne am Tejo ist die Praça do Comercio, von ihr führen drei groβe Straβen zur Praça do Rossío, dem Herzen Lissabons: die Rua de Ouro (Gold), die Rua da Prata(Silber) und die Rua Augusta in deren Mitte. Und dort sind die schönsten und elegantesten Geschäfte, die du dir nur vorzustellen vermagst…

Auch heute ist von diesem Flair noch ein wenig geblieben, aber die groβen Shopping Center wie Shopping Colombo oder Vasco da Gama, haben den Luxus und die abgehobenen Boutiquen abgelöst.








Centro Comercial Colombo



Vasco da Gama Shopping Mall​



In den ganzen vierundzwanzig Jahren, kamen wir manchmal einmal im Monat nach Lissabon
die Kinder wollten in den Zoo und das war immer die Hauptattraktion. Oft besuchten wir dann eines der Shopping Center, denn früher gab es kaum Kino an der Algarve. Heute ist alles da: modernste Shopping Center im maurischen Stil mit Wasserspielen und Kacheln und natürlich Kinos.

Ich schaute hinunter auf den Tejo, über mir spannte sich ein wolkenloser blauer Himmel
Die Saudade, ein Wort, das Heimweh und Fernweh und Sehnsucht gleichzeitig beinhaltet, die ist im Portugiesen und in mir verkörpert…
diese Sehnsucht in weite Fernen zu reisen, den Fluss hinunter und hinaus in die Weite des Ozeans, ja… diese Kulisse der Tejoflussmündung, sie prägte das ehemalige Seefahrervolk
und trieb sie voran, an ferne Küsten zu segeln.
In Portugal leben 11 Millionen und in Lissabon 2,5 Millionen. Einige Millionen aber leben in der ganzen Welt verstreut, wie: Kanada, Südafrika, Australien, USA und ganz Europa.
Einige kehren irgendwann wieder zurück und machen eine Pastelaria auf, ein Cafe.






Lisboa romantica

http://www.youtube.com/watch?v=F55bmC1bBGk&feature=related


Lied über Lissabon

http://www.youtube.com/watch?v=GmOEi6-wMOs&feature=related


Fortsetzung folgt...



Ali :liebe1:

 
Hallo liebe Ali!

Deine Geschichte hat mich sehr berührt!
Hast Du tatsächlich in Köln gelebt?
Das Bayerwerk in Leverkusen empfinde ich auch als eine sehr herbe Gegend...; Arbeit regiert diese Welt.
Das Grau der Menschen, die aufgesetzte Freundlichkeit; ich empfinde es mal so mal so; oft wundere ich mich warum die Menschen so grau wirken, selbst wenn sie offenkundig alles haben, was sie zum Leben brauchen. Aber ich freue mich über jedes Strahlen, jeden Lebensglanz.

Heute war ich in Porz im Jugendzentrum Engelshof auf einem Flohmarkt. Da war ich früher immer feiern; Outsider, Junkies, Individualisten, Alternative fanden und finden sich hier ein. Obschon alles neu saniert ist, flirrt immer noch der Flair der früheren Zeiten dort herum. Und dort kommt es noch auf jeden Euro an, den man mit alten Ramsch hofft sich zu verdienen!
Habe einigen Gesprächen gelauscht...; "die Gesellschaft versteht einen nicht", "die Reichen werden immer nur reicher", "es kümmert sich doch kein Schwein um einen", "wir werden immer nur verarscht"...
Es hat sich nicht viel geändert.
Und dennoch "der rheinische Frohsinn"; auch und gerade(!) dort; der Punkpapi feixend mit seiner Punktochter, die ältere Dame mit Plastikblümchen im Haar ihr ganz persönliches Fest feiernd, der Junge, der sich so über sein neues grosses China-Plastikauto freute und es immer wieder eine Rampe herunter fahren ließ bis es zerbrach...
(und zuhause wird er es kleben und es wieder solange irgendwo runter fahren lassen bis es erneut zerbrechen wird).

Wie sind die Menschen in Portugal?
Was ist anders an ihnen?

Mein Mann, der auch ständig auf Reisen ist, mag die Russen so gerne.
Er sagt, sie lassen ihre Gefühle offen heraus. Wenn sie traurig sind weinen sie herzzerreissend, auf der Strasse, im Bus, in der Flughafenhalle, im Geschäft, egal, wo sie sind und wenn sie glücklich sind, dann lachen sie laut, singen und tanzen auf der Strasse, im Bus; egal, wo sie sind.
Sie haben keine Masken. Sie sind wie sie sind.


Wünsche Dir alles Liebe,

Yvonne
 
Hallo liebe Ali!

Deine Geschichte hat mich sehr berührt!
Hast Du tatsächlich in Köln gelebt?
Das Bayerwerk in Leverkusen empfinde ich auch als eine sehr herbe Gegend...; Arbeit regiert diese Welt.
Das Grau der Menschen, die aufgesetzte Freundlichkeit; ich empfinde es mal so mal so; oft wundere ich mich warum die Menschen so grau wirken, selbst wenn sie offenkundig alles haben, was sie zum Leben brauchen. Aber ich freue mich über jedes Strahlen, jeden Lebensglanz.

Heute war ich in Porz im Jugendzentrum Engelshof auf einem Flohmarkt. Da war ich früher immer feiern; Outsider, Junkies, Individualisten, Alternative fanden und finden sich hier ein. Obschon alles neu saniert ist, flirrt immer noch der Flair der früheren Zeiten dort herum. Und dort kommt es noch auf jeden Euro an, den man mit alten Ramsch hofft sich zu verdienen!
Habe einigen Gesprächen gelauscht...; "die Gesellschaft versteht einen nicht", "die Reichen werden immer nur reicher", "es kümmert sich doch kein Schwein um einen", "wir werden immer nur verarscht"...
Es hat sich nicht viel geändert.
Und dennoch "der rheinische Frohsinn"; auch und gerade(!) dort; der Punkpapi feixend mit seiner Punktochter, die ältere Dame mit Plastikblümchen im Haar ihr ganz persönliches Fest feiernd, der Junge, der sich so über sein neues grosses China-Plastikauto freute und es immer wieder eine Rampe herunter fahren ließ bis es zerbrach...
(und zuhause wird er es kleben und es wieder solange irgendwo runter fahren lassen bis es erneut zerbrechen wird).

Wie sind die Menschen in Portugal?
Was ist anders an ihnen?

Mein Mann, der auch ständig auf Reisen ist, mag die Russen so gerne.
Er sagt, sie lassen ihre Gefühle offen heraus. Wenn sie traurig sind weinen sie herzzerreissend, auf der Strasse, im Bus, in der Flughafenhalle, im Geschäft, egal, wo sie sind und wenn sie glücklich sind, dann lachen sie laut, singen und tanzen auf der Strasse, im Bus; egal, wo sie sind.
Sie haben keine Masken. Sie sind wie sie sind.


Wünsche Dir alles Liebe,

Yvonne




liebe Yvonne,


in Leverkusen lebte ich vier Jahre
mein Mann hat zwanzig Jahre bei Bayer gearbeitete
dann haben wir uns von dem Sog dieses Multiriesen befreit
und zogen mit Sack und Pack, und drei Kindern nach Portugal


bei dem Workshop kommentierten wir
unsere Deutschlandbesuche
und erstaunt hörte ich, dass es den anderen
so gehe, dass eine Schwermut und Müdigkeit
über sie in Deutschland käme
vor allem im Ruhrgebiet

nun, in Leverkusen ging es mir auch so
wenn ich dort meine Freundin besuchte
ich dachte immer, dass sei wegen dem Essen


als ich aber im Januar bei meiner Tochter war
sie lebt auf dem Land, zwischen Bremen und Hamburg
da hatte ich diese Müdigkeit nicht
nur die Grosstätte, die ermüden mich

ich freue mich aber immer
nach Deutschland zu kommen:)





Ali
:liebe1:
 
Werbung:






Blick von der Alfama​


In der Alfama war alles geschmückt für die Fussballeuropameisterschaft
heute, nach einem Monat, wo ich diese Zeilen schreibe, sehe ich wie kurzlebig so manches ist.







Bairro Alto​

So steige ich erneut in mein Taxi, an der Kathedrale da Sé vorbei, führt die enge Strasse hinunter zum Rossío.
Praça do Rossío, das Herz von Lissabon. Hier nehme ich die Rua Augusta, es ist die mittlere der Prachtstrassen, die vom Rossío nach dem Tejo führen.



Praça do Rossío und die alte Strassenbahn, man kann mit ihr durch ganz Lissabon fahren - aber es gibt auch Metro und moderne Strassenbahnen






typische Konditorei auf der Rua Augusta















Ein paar Eindrücke halte ich fest, von Tabacarias, das ist ein Tabakwarengeschäft, Kiosken, Pastelearias, ein Konditor, und Strassencafés. Dann kehre ich zurück zum Rossío und setzte mich in die berühmte Pastelaria Suiça.



Ali:liebe1:
 
Zurück
Oben