Meine Reisen, meine Länder...

Danke liebe Aphrodite für´s lesen und Bilder angucken können

konnte die Kälte und diese Sonne spüren und wie beschwerlich dieser Aufstieg... - nix für mich - zieh den Hut vor Euch

aber zur Osterinsel... - hmmm - würd ich nicht NEIN sagen :)

lg von MoRa



liebe Mora,


danke dir
ja... das war noch eine Zeit
als viel Schnee auf dem Kili oben lag

auf einem der neuen Fotos sieht man den Unterschied
ausserdem war noch kein Massentourismus so wie heute
inzwischen sind bei der Horombo HÜtte, zich Hütten dazugebaut worden


und kalt ja! Auf jener Hochebene waren es unter Null Grad
und nachts zehn Minus



Groovy:)
das ist keine Insel sondern ein Berg
ich glaube du bist doch Alpha-Lemuria tauglich



Ali:liebe1:
 
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hast du denn nicht verstanden?
Looge fragt ob es auch Christliche Jugendherbergen
auf dem Kilimandscharo gibt:banane:


es könnte aber auch heissen: You make my day





Ali:confused:
 



Aufstieg zum Gipfel


Der letzte Teil des Auffstiegs erfolgt nachts, damit man es zeitmäβig schafft, hinaufzukommen, wenn die Sonne im Osten über dem Mawenzi kurz vor sechs aufgeht. Auβerdem muss man den Weg dann zurück bis zur ersten Hütte schaffen, damit sich der Körper erneut erholen kann.

Nachts um halb zwei kamen die Führer um uns zu wecken. Es war bitterkalt und ich lag im Schlafsack, mit allen mir zur Verfügung stehenden Kleidungsstücken, wie Anorak, Hose und Balaklava an.
Meine Kopfschmerzen waren während des Schlafes Gott sei Dank vorüber, aber mein Mann meinte, ich solle besser nicht gehen. Unsere Hütte war total überfüllt. Einige lagen sogar am Boden, da die drei Turmbetten alle belegt waren. Mindestens die Hälfte blieb.
Mein Mann zog mit Siara los und kehrte um vier Uhr morgens zurück. Die Kälte machte ihm zu schaffen und zusätzlich eine Darmgrippe zwangen ihn zur Umkehr. Er kam bis zur Schneegrenze, etwas hinter der Höhle. (ein Kilimandscharo Profi weiβ sofort wo die Höhle liegt, und zwar auf halbem Weg zwischen Hütte und Gipfel), dort kehrte er um.
Als er kam, war er überhaupt nicht richtig da und sagte ständig: „It’s allright“, das sagte er immer wieder vor sich hin, bis er todmüde in seine Koje fiel und einschlief.




Kibo Hütte am nächsten Morgen​

Am nächsten Tag um halb sieben ging es wieder bergab. Der Kibo erstrahlte in der Morgensonne und der Himmel tief Dunkelblau und wolkenlos.

Nachmittags wurde zwischen der zweiten und ersten Hütte wurde das Wetter schlecht. Wir wanderten buchstäblich in den Wolken und es regnete, denn immerhin waren wir immer noch auf 4000 Meter.

Von den Bergführern hatten wir einen Troststrauβ geflochten aus Kilimandscharo Blumen, erhalten. Wir waren nicht traurig, der Gipfel soll eine ungeheure Strapaze sein und alles andere war genauso schön. Auβerdem dachten wir, dass wir wiederkommen würden…

Als wir nach fünf Tagen endlich im Hotel ankamen, waren wir 100 Kilometer gewandert, und davon 50 Kilometer bergauf!
Als erstes ein Bad in der vorsintflutlichen Wanne. Das Wasser wurde schwarz, wir rochen nach Feuer und sonst was, womöglich rochen wir inzwischen nach afrikanischen Groβwildtieren. Aber die hatten wir anschlieβend vor, zu besuchen: im Ngorongoro Krater. Dort, wo auch Gritzmecks Sohn mit dem Flugzeug verunglückte.

Nach dem Bad erst mal saubere Sachen anziehen und ab in den Speisesaal, wo uns oppulentes Essen erwartete. Am nächsten Tag brachen wir auf nach dem Ngorongoro Krater...




Ali:liebe1:
 


Ngorongorokrater ist ein erloschener Krater mit einem Durchmesser von 40 Km
er ist neben Serengetti¨und Lake Manyara, der schönste Nationalpark
von Tanzania







als Abschluss von Afrika
eine meiner Geschichten:


Und sie wusste von ihren Träumen...




Ich habe Angst vor meiner Tochter dachte die alte Dame und versuchte beschwichtigend zu sich selbst zu lächeln, aber es blieb dieses ungute Gefühl. War es Kälte? Distanz....
Sie blickte hinab in das Tal und beobachtete die Farben im späten Nachmittagslicht.
Die Herbstsonne hatte die Weinberge goldgelb, dann rot und schließlich rostbraun gefärbt.
Ja, sie hatte viel Zeit, die alte Dame. Ihre Tochter brachte sie mit dem Rollstuhl hierher unter den großen Kirschbaum und hier sass sie wenn das Wetter es zuließ viele Stunden allein mit sich selbst.
Unten im Tal begann bereits die Dämmerung, hellgrauer Nebel der langsam den Weinberg hinaufkroch, dunkler wurde und das Weinlaub mit einer durchsichtigen grauen Schicht überzog, fast unbemerkt, doch schließlich unwiderruflich nach geraumer Zeit, den ganzen
Berg mit dunklen Schatten bedeckte.
Das war der Zeitpunkt, wenn ihre Tochter kam und sie ins Haus rollte. Die alte Dame wollte es so, sie wollte es mit ansehen, wenn die Farben verblassen und langsam das Licht
starb.
Wir werden jetzt ins Haus gehen und Dich ein wenig frisch machen, wurde sie jedes mal von ihr begrüßt.
Es war beängstigend, mit welcher Präzision alles ablief. Ihre Fürsorge und Pflege, die ihr mit beispielhafter Zuwendung es an nichts fehlen ließ.
Im Haus angekommen, brachte sie ihre Mutter ins Badezimmer. Dort wurde sie gewaschen, gewindelt und ordentlich angezogen.
Dann kam ihr Schwiegersohn und es gab Abendessen in der gemütlichen großen Küche, wo sie von ihrer Tochter gefüttert wurde, während sie sich dabei mit ihrem Mann unterhielt.
Meistens hörte die alte Dame ein wenig den Gesprächen der beiden zu, bis ihr Kopf langsam nach vorne kippte und sie ein nickte.
Dann holten sie die Träume und sie war wieder jung und sie waren zusammen...

Es war ein langer Tag gewesen, der Wildhüter steuerte den Landrover durch die Savanne, die golden in der untergehenden Sonne aufglühte. Der Wind war noch immer lau und blies zu beiden Fenstern herein. Sie hatten herrliche Fotos geschossen. Löwen, Nashörner und Giraffen. Bei einem Wasserloch waren Nilpferde, die sich träge im Schlamm wälzten. Zebras und Elefantenherden.
Und jetzt fuhren sie an einer großen Herde Gnus vorbei, Impala Antilopen sprangen hie und da vor ihnen davon... der Himmel färbte sich zu einem kräftigen Orangerot, weit in der Ferne, hoch über den Wolken, sah man den Gipfel des Kilimandjaro.
"Ich habe großen Hunger", meinte ihr Mann. "Du auch?"







Der Wildhüter hielt den Jeep vor ihrem Bungalow der Lodge des Ambosseli Parks.
"Erst unter die Dusche!", rief sie ausgelassen warf ihre Lederstiefel in eine Ecke und streifte rasch ihre verschwitzten Kleider ab. "Komm zu mir..."

Und er kam und es war schön, wie sie nach dem Duschen sich auf den weißen frischen Laken hin und her rollten. Er war kräftig, sie fühlte seinen athletischen Körper. Ihre Liebe war stark und sie waren noch so jung, so jung und fühlten sich unbesiegbar.

Inzwischen war es dunkel geworden, sie setzte sich auf die Terrasse, er mixte zwei Whisky Soda und kam zu ihr hinaus. Sie schauten beide in die Nacht, hörten die Tiere irgendwo da drauβen. In der Ferne das Trommeln der Massai vor ihren Eingeborenhütten.

"Was werden wir in unserem Leben alles erleben?", fragte sie leise, gedankenverloren. "Das Leben ist aufregend.

"Wir werden Kinder bekommen, wenn wir zurück in Europa sind", antwortete er. "Darauf freue ich mich besonders." Er leerte sein Glas und stand auf. "Lass uns essen gehen."

Sie hatte sich ein langes Kleid aus geblümten Baumwollstoff angezogen. Auf dem Weg zum Hauptgebäude, dachte sie an Europa, an Deutschland, an den Rhein, das Ruhrgebiet, Düsseldorf... die Bahnfahrten über Bottrop nach Marl, die sie jede Woche zu ihm machte, die Zechen und Stahlwerke und der Ruß, aber sie wardann bei ihm. Sie dachte an die Menschen dort, an die Chemischen Werke Hüls, mit seinen riesigen Schornsteinen und an den Geruch nach Chemie, wenn der Wind von Westen kam und er kam meistens von Westen. Dort würde sie erst einmal eine Zeit mit ihm verbringen, nach zwei Jahren Afrika eine große Umstellung... und sie blickte zu den Affenbrotbäumen und den Akazien, der Mond hatte feine silberne Linien auf die Konturen der Bäume gezeichnet und oben, hoch oben schimmerte der Schnee des Kilimandscharo... und sie dachte sich Namen für ihr Kind aus, Kerstin sollte ihre Tochter heißen, sie würde sie im Kinderwagen durch Recklinghausen schieben und am Wochenende durch die Hard, so hieß der Wald, der an das Münsterland grenzte...

„Unsere Tochter soll Kerstin heißen“, sprach sie und er drückte ihre Hand.



Als die alte Dame erwachte, spielte ein Lächeln um ihre Lippen. Ihre Tochter brachte sie zusammen mit ihrem Schwiegersohn vorsichtig zu Bett, deckte sie fürsorglich zu.
Die alte Dame lächelte noch immer und schlief ein.

Sie träumte von Afrika, sie waren wieder zusammen, der Wind brachte den Geruch einer nahen Feuerstelle der Eingeborenenhütten zu ihnen herüber. Hier oben im Hochland war die Luft morgens noch kühl. Sie fuhren wieder mit ihrem Mietwagen, die Strasse führte einen Berg hinunter, vor ihnen die Savanne im Morgennebel. Durchsichtig, schwebend über den Akazien.
Sie sah zu ihm herüber, er lächelte.
„Es ist nicht mehr weit bis zur Grenze nach Tansania.“
Ja dachte sie, bald sind wir da...



Heute war Mittwoch, da kamen zwei Pfleger vom Malteser Hilfswerk zu ihr um sie zu versorgen.
Die beiden jungen Männer halfen ihr aus dem Bett, und brachten sie mit Hilfe von Krücken unter die Dusche, wuschen sie und rieben ihr kräftig den Rücken ab. Sie wurde mit dem Handtuch abgetrocknet, gewickelt und erst einmal zu Bett gebracht. „Dann bis Freitag“. verabschiedeten sie sich fröhlich und verschwanden durch die Tür.
Ihre Tochter kam mit dem Frühstück und fütterte sie, aber sie hatte kaum Appetit und aß nur wenige Bissen, trank den Tee und schlief, müde vor Anstrengung ein.

Es war bereits November, die ersten Schneeflocken schwebten lautlos vom bleiernem Himmel, auf die vom Ruß gefärbten, dunklen Häuserfassaden der Recklinghauser Straße herunter, tanzten um sie herum, schienen aus dem Nichts zu kommen und legten sich gütig über die hässlichen Häuser, die hässlichen grauen Menschen, verwandelten Marl- Hüls in
eine Märchenlandschaf., Sogar die Zeche Auguste Victoria mit ihren Fördertürmen war schön in dem ganzen Schneeflockentreiben..
Sie wusste nun dass sie schwanger war, das war ein neues unbekanntes Gefühl, sie wusste nicht einmal ob sie glücklich war oder nicht. Sie wusste es nicht, aber sie würde es herausfinden und sie würde ihn gleich anrufen von einer Telefonzelle und ihn bitten mittags nach Hause zu kommen und dann würde sie es ihm sagen.
Er kam gleich nach Hause und war überglücklich, so glücklich war er noch nie, sagte er und umarmte sie zärtlich...


Die alte Dame erwachte, ihre Tochter kam nach ihr schauen, zog die Vorhänge auf und sie sah drauβen die Weinberge, der Himmel von klarem Blau und wolkenlos, aber es war diese Stille zwischen ihnen, die sie frösteln ließ. Sie war teilweise gelähmt und konnte nicht mehr sprechen... aber sie konnte alles betrachten und nachdenken. Längst stellte sie nicht mehr jene Fragen nach dem Sinn des Lebens, woher wir kommen und wohin wir gehen. Sie war ganz hier, im jetzt, da gab es auβer in ihren Träumen, keine Vergangenheit und keine Zukunft. So beobachtete sie die Natur und die Dinge um sie herum, aber sie vermisste etwas, das war die
Herzensliebe von Seiten ihrer Tochter und das machte ihr Angst.
„Möchtest du etwas essen Mama?“, fragend sah sie zu ihr hinab, erntete nur ein leichtes Kopfschütteln. – „Dann lasse ich dich noch ein Weilchen alleine. Ruh dich aus.“ Und sie ging aus dem Zimmer.

Die alte Dame schlief gleich wieder ein und träumte von den langen Spaziergängen im Wald, in der Hard die sie an den Wochenenden machten, von den Fahrten durch das Münsterland, vorbei an Bauernhöfen mit Fachwerkhäusern, an flachen Feldern und Wiesen. Sie sprachen über ihr Kind, welches im Juni zur Welt kommen sollte und freuten sich. Sie freuten sich sehr.
Er wusste inzwischen, dass er im August wieder ins Ausland kommen würde, nach Brasilien, da wäre ihr Kind gerade zwei Monate alt, sie freuten sich darüber aber ihr war ein wenig bange, da kam wieder eine Riesenumstellung in ihrem Leben...
„Alles wird gut!“, er streichelte beruhigend ihre Hand. –„Ich liebe dich und werde dich immer lieben...

Kerstin wuchs die ersten drei Jahre in São Paulo auf, eine Steinwüste, wo Luxus und Elend so stark kontrastieren, wie Tag und Nacht. Dort waren die ersten Krisen ihrer Ehe, hässlich wie diese Stadt selbst, aber sie fanden immer wieder zueinander, egal was passierte.
Kerstin war krank, immer wieder krank. Sie hatte chronische Verdauungsbeschwerden und wurde von ihr gepflegt. Sie fütterte sie, windelte sie und erzählte ihr Geschichten. Bastelte Spielzeug, da war der Heihawagen mit den rosa Rüschen und der Stoffpuppe, sie hieß Maia. Kerstin wurde geheilt. Es war ein Spezialist bei Bonn, dort brachten sie ihre Tochter hin.
Sie lächelte und träumte weiter von Brasilien. Von Rio de Janeiro, wo sie dann hinzogen und wo Kerstin in den deutschen Kindergarten kam.
Was für ein verrücktes Leben in Rio... dann, nach vier Jahren, wieder zurück nach Deutschland, nach Leverkusen. Fabrikschornsteine. Diese waren besonders hoch und das groβe Bayer Kreuz und die Siedlungen für die Angestellten und die Arbeiter, die Häuser wieder grau, die Menschen grau und alles so trostlos.
Er fuhr mit ihr nach Köln Mühlheim, sie überquerten den Rhein über die Deutzer Brücke.
Der Dom überragte hoch die übrigen Häuser und da war der Gürzenich und sie war besänftigt, schloss Frieden mit ihrem Schicksal.
Kerstin war in der ersten Klasse der Waldorfschule in Köln. Das war einmal eine alte Kirche, die hatte man als Schulgebäude umgebaut und es gab Elternabende und Theateraufführungen der Schulklassen. Es gab Weihnachtsbazare, aber dann war Kerstin wieder krank, sie war mager und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Sie brachten sie nach Bornheim bei Bonn, der Arzt machte sie wieder gesund.
Das Leben wurde zu einem langen Tunnel, durch den man durch musste, mit zwei weiteren Kindern, ein Mädchen und ein Junge, die strahlendes Licht brachten. Aber es gab auch die Dunkelheit, die Verantwortung, die Pflichten und das völlige Angebundensein.
Ihr Mann war inzwischen Produkt Manager und arbeitete bei der Task Force. Reiste durch ganz Europa und war mehr weg als zu Hause. Sie hatte drei Kinder und einen Haushalt zu versorgen und litt unter den Trennungen und dem grauem Alltag. Abends wenn die Kinder schliefen, holte sie ihre Malsachen aus dem Keller und malte, Bilder in leuchtenden Farben, Afrika mit seinen Savannen und Affenbrotbäumen Afrika mit seiner Kraft, seiner animalischen erdgebundenen Kraft und seiner Magie...
Dunkle Frauen in bunten bedruckten Baumwollkleidern auf dem Markt, wo sie ihre Waren darboten...
Zá,zá boba...!!
Zá boba makoko mawaba
Makoko mawaba
Vinde cá...!!
Cocos bons, cocos bons..!!
Und sie malte in kräftigen Farben, malte gegen das Grau an, wo sie lebte, malte gegen die Kälte der Menschen an, mit ihrer oberflächlichen Freundlichkeit, die sie krank zu machen drohte.
Oya sala makamba
Sala Yatamema...muzonge
Wambote matema...!!
Oya sala, sala yatema.
Olha o sarrabulho amigos
Sarrabulho quente... molho
Bom quente!
Olha o sarrabulho.
Die Kitandeiras, die Marktfrauen von Luanda trugen ihre Ware in einem großen Korb auf dem Kopf und ihr kleines Kind hinten auf dem Rücken gebunden. Diese Kinder kannten keine Einsamkeit und keine Kälte.


„Du hast lange geschlafen“, hörte sie die Stimme ihrer Tochter. „Geht es dir auch gut?“ fragte sie besorgt.
Die alte Dame lächelte. Es dämmerte bereits, heute würde sie im Bett ihr Abendessen einnehmen, die jungen Leute brauchten auch ihre Zeit für sich. Drauβen war es neblig und der Himmel mit dichten Wolken bezogen.
„Wir werden schlechtes Wetter bekommen“, sagte ihre Tochter und fütterte ihre Mutter, aber sie wollte nichts essen, nur trinken. – „Es gab Sturmwarnung für Baden Würtenberg“, erläuterte sie, während sie ihr die Windel für die Nacht wechselte. – „So, jetzt wirst du gut schlafen.“ Sie kurbelte das Kopfteil vom Bett herunter und ging.

Der Sturm erreichte sie sogar bis in ihre Träume, es tobte ein Sturm in ihrem Herzen als ihr Mann starb.
Sie war allein, die Kinder waren erwachsen und aus dem Haus. Und dann wurde es still, ganz still in ihr drin...
Sie kamen alle drei zur Beerdigung und luden sie nachher zu sich nach Hause ein. Kümmerten sich rührend um sie, aber sie war allein.
Der Schlaganfall, kam plötzlich eines morgens und sie fühlte den Schmerz in ihrem linken Kopf, es brannte wie ein Feuer... wenn die Feuerfront auf der Savanne angerast kommt, dann brennt Afrika... Tiere die überstürzt versuchen zu fliehen und der Himmel schwarz vor Rauch. Dann die Dunkelheit.



 



An diesem Tag konnte die alte Dame nicht aus dem Haus gebracht werden und auch die nächsten Tage nicht. Drauβen regnete es und ihre Tochter hatte sie im Rollstuhl nahe ans Fenster geschoben. Sie schaute hinaus in die trostlose Herbstlandschaft, die den kommenden Winter schon ankündigte.
Ich habe Angst vor meiner Tochter, dachte sie wieder. Vor ihrer unnahbaren Freundlichkeit
und sie war unglücklich darüber und fühlte sich abhängig, wertlos und als eine Last für ihr Kind.
Aber dann kam wieder die Sonne heraus und trocknete die Pfützen, der Wind war gewichen und am Nachmittag konnte sie hinaus zu ihren Lieblingsplatz gefahren werden. Es war merklich abgekühlt, ihre Tochter stellte sie nicht mehr unter den Kirschbaum. Es war in seinem Schatten zu kalt geworden. So hielt sie den Rollstuhl auf dem Weg und legte ihr noch eine zusätzliche Decke über die Schultern.
„Bis später Mama“, verabschiedete sie sich und ging ins Haus zurück.

Der Himmel war heute anders, da war nicht mehr dieses strahlende Blau, wie noch vor einigen Tagen, auch das Herbstlaub wurde braun und die Weinberge leuchteten nicht mehr.
Dieser Himmel wird bald Schnee bringen, dachte sie, das sind die Zyklen der Jahreszeiten, sie machen Sinn, so wie das stirb und werde...
Der Weg, auf dem sie mit ihrem Rollstuhl stand, führte vom Haus den Berg hinunter zur Strasse. Langsam und mit aller ihrer Kraftanstrengung beugte sie sich vor und löste die Bremsen ihres Rollstuhls. Es war nicht einfach, sie schaffte es endlich. Dann begann sie hin und her zu wippen und langsam, ganz langsam bewegte sich der Wagen .Erst zögernd, dann aber mit immer größerer Bestimmtheit, rollte er hinunter, seinem Ziel entgegen.

Sie war wieder bei ihm. Sie überquerten nun die Grenze von Kenia nach Tansania und fuhren nach Arusha, dann weiter nach Moshi. Dort bogen sie links ab und fuhren hinauf zum Kibo Hotel.
„Jambo“, begrüßt sie Siara, ihr Führer und sie und begannen den Aufstieg zum Kilimandjaro.
Der Weg führte hinauf durch dichten Regenwald bis zur Bismarkhütte. Am nächsten Tag weiter und weiter und weiter über hügeliges mit Gras bewachsenes Gelände. Rechts der Gipfel des Mawenzi, links der Kibo.
Weiter hinauf, vorbei an der letzten Wasserstelle über staubige Lava Felder bis zur Gilmans Point Hütte, auf 5.500 Meter Höhe, dort rasteten sie.
Nachts um ein Uhr morgens weckte sie Siara. Gemeinsam kletterten sie an den steilen Hängen des Vulkankegels hinauf.
Der Aufstieg war anstrengend, sie mussten immer wieder anhalten. Es war bitterkalt. Die Temperatur war weit unter Null Grad. Ihr Mann hielt ihre Hand und redete ihr gut zu.

Um sechs Uhr morgens waren sie endlich oben. Die Sonne ging gerade über dem Schnee des Kilimandcharo auf.
„Ich bin so glücklich hier“, sagt sie. –„Hier oben über den Wolken.“
Er legte seinen Arm um sie.
„Ich werde jetzt immer bei dir bleiben und dich ewig lieben. Wir sind angekommen.“






Ali:liebe1:
 
Liebe Aphrodite

hab ja einiges verpasst zu lesen - hab ich aber gleich nachgeholt.
Ein schönes Buch - ich meine wunderbare Geschichten - die eben DAS Leben und darum so schööön. Wenn Du es fertig haben - isch möchten eins haben - kann man so schön ein - ab - untertauchen.

ein Buch für alle Taucher
Taucher bleibt Taucher - egal welche Tiefe er oder sie erreichen

:danke: Aphrodite und lass Dich :umarmen: von mir - ist so lieb von Dir - das Du uns mit "lunschen" :) lässt

PS.
"lunschen" - ist sächsisch und heißt mit - anschauen - ansehen - angucken dürfen
 
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danke dir Mora und Wolfsfrau,


nach einem Päuschen
denn nächste Woche nehmeich an einem Schreibworkshop von der EU
organisiert mit einer Dozentin aus Brüssel teil
und so habe ich noch jede Menge Texte zu lesen bis dahin...:confused::rolleyes:;)


werde ich demnächst über Lissabon berichten



Ali
:liebe1:
 

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