Im Jahre 1954 veröffentlichte Abraham Maslow sein epochemachendes Werk Motivation und Persönlichkeit, das zu einem Klassiker der Humanistischen Psychologie werden sollte.
Hierbei geht es darum, wodurch der Mensch motiviert wird, bzw. welche seiner Bedürfnisse erfüllt sein müssen, damit er eine entsprechende Motivation erfahren kann.
Berühmtheit und Popularität erlangte die darin zum ersten Mal erwähnte Pyramide menschlicher Grundbedürfnisse und Antriebe (Motivationen), welche auch relativ rasch Eingang in die betriebspsychologischen und wirtschaftliche Seminare und Lehrbücher fand.
Maslow geht davon aus, dass sich die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen in Form einer Pyramide darstellen lassen, deren Basis die physischen Bedürfnisse bilden.
Wenn also die grundlegenden körperlichen Bedürfnisse, wie zum Beispiel Essen, Trinken, Schlafen, Fortpflanzung, Kleidung, Unterkunft gegeben sind, kann erst die nächste Stufe der Pyramide in Angriff genommen werden.
Es können auch keine Stufen übersprungen werden. Ohne Sicherheit kann es zu keinen sozialen Beziehungen kommen und ohne denen nicht zu einer entsprechenden Anerkennung.
Weiters ist noch wichtig zu beachten, dass die ersten vier Bedürfnisse aus einem Defizit resultieren, sie motivieren uns dazu, etwas zu erlangen, damit ein Defizit in unserem Leben ausgeglichen werden kann.
Erst beim fünften, manchmal auch schon beim vierten, Bedürfnisschritt kommt es dann zu einem bewussten Wachstum, sprich, wir agieren nicht mehr aus einem Mangel, sondern können von der Fülle des Lebens profitieren und uns mit unseren Zielen und Träumen beschäftigen, was in den unteren vier Ebenen relativ schwierig ist.
Noch eine ganz wichtige Anmerkung: Unsere Bedürfnisse unterliegen einem ständigen Wandel, je nach Lebenssituation und Lebensalter, wir können durchaus auch wieder auf eine niedrigere Stufe zurück fallen.
Der Unterschied ist, dass wir, solange wir noch nicht weiter fortgeschritten waren, meist auch nicht nachvollziehen können, warum andere Menschen durchwegs auch andere Bedürfnisse haben als wir selbst.
Wenn wir schon mal auf einer "höheren" Stufe der Pyramide waren, wir auch eine Idee davon haben, wie es anderen Menschen in anderen Stufen gehen kann.
Ausdrücklich betonen möchte ich an dieser Stelle wieder einmal, dass die Stufen keinerlei Wertung unterworfen sind. Auch, wenn eine Stufe über der anderen dargestellt ist, ist sie dennoch jetzt weder besser noch schlechter als die anderen.
In unserer linearen Welt ist es leider nicht gleich wertig darstellbar, wie Mensch sich weiter entwickelt und auch seine Bedürfnisse immer weiter fort schreiten.
Es kann übrigens auch passieren, dass jemand, der eigentlich "ums Überleben kämpft", dies allerdings nicht wahrhaben möchte und glaubt, sich Achtung seiner Umwelt "erschleichen" zu können.
Dies kann zwar kurzfristig funktionieren, jedoch nie auf Dauer. Im langläufigen Sinne sind das die sogenannten "Hochstapler" oder auch "Blender", welche sich Prestigeobjekte zulegen, ohne jedoch das eigene Überleben absichern zu können.
1970 hat Maslow seine ursprüngliche Pyramide noch um einen weiteren Schritt ergänzt. Seither bildet die Spitze der Pyramide das Streben nach Selbsttranszendenz.