Liebe, Gnade und Verzeihen

Im SEIN oder nicht im SEIN sein.

Das macht für den Betrachter wohl den Unterschied.

Die Haltung vom SEIN aus, erscheint mir "logisch". Dem kann ich mich jetzt leider nur theoretisch nähern.
Im SEIN versteh ich mal als die Liebe selbst sein und es liebt einfach.

Vom nicht im SEIN aus:
Die Idee war, dass vom Ich aus eine Annäherung ans SEIN erfolgen kann, über ein bewusstes Auseinandersetzen, Nicht-Werten, Einfühlen, und Verstehen, um dann zum Verzeihen und hin zur Liebe zu kommen.
Dieser Prozess scheint wohl für jeden Fall neu bewusst durchgearbeitet werden zu müssen. Dürfte "etwas" länger dauern, müsste aber auch zielführend sein.
 
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Hallo zusammen,

Hm...... Liebe ist wirklich nichts eins.... aber auch nicht zwei.... Liebe ist vielfältig - solange der Mensch darüber nachsinnen will......

Alle Menschen sind gleich.... heißt es irgendwo.
Leider trifft dies nie zu. Weder bei politischen Staatssystemen - noch in der Spiritualität! Jeder Mensch ist bei letzterem auf einer gewissen Stufe - die meisten eben auf verschiedenen.
Und so gibt es eben auch verschiedene Verständnisse der Liebe des Menschen.
Und wenn es verschiedene "Liebes-Verständnisse" gibt - dann gibt es auch verschiedene "Verzeihens - Verständnisse".

Gerade das macht das Leben und Lieben der Menschen oft so schwer.
Manche wissen selbst nicht, wie sie ihre Liebe definieren sollen - und sind bei der Liebe des Partners oft überfordert, weil sie diese erst recht nicht verstehen (können?).

Und dann: Täter/Opfer. Können wir Menschen mit absoluter Gewissheit wirklich sagen, wer wirklich Täter und wer wirklich Opfer ist? Solange wir das nicht können, sollten wir uns nicht wertend oder verurteilend einmischen. Mag es noch so schwer sein, weil wir vielleicht selbst betroffen sind.....

Doch das alles ist wirklich schwer zu realisieren - auch wenn man Selbst bewußt ist.
Ist man im SEIN - so denke ich mir - sind solche Überlegungen nicht nötig!
Denn wirkliche, wahre Liebe ist eine ganz andere Geschichte....

Liebe Grüße
Woherwig
 
Lieber echt jetzt,
seh ich komplett anders!!!! totaler realitätsverlust und ICH-Verlust ist das und genau durch sowas wird man erst zum Mörder. Da wir SEIN wollen und nicht Nicht-SEIN entsteht ein innerer depressiver Konflikt, der sich auf den Körper festsetzt.

LG
ich finde es interessant daß du SEIN willst und Nicht-SEIN nicht willst und was du daraus für Konflikte entstehen läßt.

ich habe keine solchen Ambitionen und auch keine solche Konflikte. Aber das kommt auch daher, weil ich das SEIN und das Nicht-SEIN weit jenseits irgendwelches Wollens von Ich-Kräften empfinde...
 
seh ich komplett anders!!!! totaler realitätsverlust und ICH-Verlust ist das und genau durch sowas wird man erst zum Mörder. Da wir SEIN wollen und nicht Nicht-SEIN entsteht ein innerer depressiver Konflikt, der sich auf den Körper festsetzt.

LG

Du gehst davon aus, dass Mörder ein Gewissen haben. Doch weisst du nicht, ob sie es benutzen.
Ein reines Gewissen kannst im Gegenzug bloss haben, wenn du es nicht benutzt.;)
Mangelnde Reflektion ist oft scheinbare Ursache für die Dinge, die schief laufen im Leben. Ich gehe indes davon aus, dass Seelen sich so verabredet haben (ich weiss, wie das klingt;))... und doch kann ich nicht anders, als es so zu sagen.
Ein Opfer ist kein Opfer, sondern hat bereits vor der Tat *zugestimmt*. Es ist ein Liebesdienst an der Seele des anderen, die genau dies erfahren möchte.
Nun werden mir all jene nicht zustimmen (können und wollen!), deren Herz voll Leid ist. Wohlgemerkt, ich schreibe von Seele, nicht von Herz. Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe.
Erst ein glückliches (weil dann durchlässiges) Herz darf fühlen, was die Seele möchte. Vielleicht ein Anreiz für so manch einen, dies zu lesen- vielleicht auch nicht.
Man mag mir zustimmen oder nicht, ich kann mit beidem leben.
Sayalla :)
 
Hallo @ all 

Erst mal Danke für Eure Antworten.

Ich hab mal aus verschiedenen Beiträgen zusammengetragen, als Versuch einer Annäherung:

Sternatemzug schreibt: … es kommt so wie ich es kann …
Versteh ich als nix wollen, sondern zulassen, wie es grad geht bzw. wozu ich schon bereit bin.

HarryPotter sagt: Das geht als "durschnitts-Mensch" doch gar nicht. (…)Dazu muss man entweder erleuchtet sein oder..
Also eine Frage, wo man steht.

Maria45: "ich" kann sowas nicht.
Nur ER in mir ist fähig dazu.
ES braucht auch keine Anstrengung.
Wenn ES da ist, ist ES da und fließt von alleine durch mich.
Solange man über Liebe nachdenkt, ist man nicht in Liebe.
Es ist eine Überraschung, sich darin zu befinden. (…)

Wie entsteht ES in mir?
Indem ich mich hingebe. Ich trete zur Seite, mache Platz, damit ER mich erfüllen kann. "ich" werde leer und strecke mich nach IHM aus, im Vertrauen darauf, daß ER sich mir schenkt, daß ER und ich nicht zwei sein sollen, sondern in eins, ineinander.

es gibt keine Technik dafür. Es gibt nur die Sehnsucht im Herzen, die die Tore zur Ewigkeit, zu IHM, öffnet. ER steht vor der Tür und klopft schon. Nur die Sehnsucht kann öffnen.

Kennst Du den Satz: Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht. Fällt mir grad ein, wenn ich das lese. Könnte dann Sucht eine nach außen verlagerte Suche sein, das Sehnen nach dem SEIN in anderer Richtung? Denn sie wissen nicht, wo und wie sie suchen sollen. Führt dann die Wegnahme der Hilfsmittel zurück zur wahren Sehnsucht? Gedankenspiel.

Magst Du noch was zu den sieben Stufen schreiben, die du im andern Thread angesprochen hast?

Bibo schreibt: Ehrlich sein, (…). Wenn keine Liebe da ist nicht so tun als wäre sie da, (…) Sich selber nichts vormachen. Und schauen, was passiert. Aber das geschieht bereits.
Ehrlichkeit, sich selbst nicht täuschen. Geduld und schon ist man mittendrin. Heißt wohl auch, nichts machen, SEIN lassen. Ähnlich schreibt es ja auch Sayalla.

Sayalla: *Liebe haben*. Das funktioniert nicht. (…) Sie ist ein Seinszustand.
man (…) verhindert gerade durch die Anstrengung das Sein.
(…) ergibt sich von selbst, indem man anfängt ehrlich zu sich zu sein. Je mehr einem das gelingt, um so näher gelangt man in den einfachen Zustand des Seins. (…)
Erst ein glückliches (weil dann durchlässiges) Herz darf fühlen, was die Seele möchte.
Du meinst also nichts machen. Mit Wollen nicht zu erreichen. Klingt nach der meditativen Grundhaltung ;).
Eine Annäherung, ein Hin zum SEIN beginnt auch für Dich mit Ehrlichkeit zu sich selbst.

Sind Seele und SEIN für dich das gleiche?

bluebody sagt: Der Schlüssel liegt darin, sich selbst zu lieben.
Zu verstehen als (?): Wenn Du dich selbst liebst, du auch alles andere liebst?

Woherwig: Liebe ist vielfältig (…) Spiritualität! Jeder Mensch ist (…) auf einer gewissen Stufe - die meisten eben auf verschiedenen.
Und so gibt es eben auch verschiedene Verständnisse der Liebe des Menschen.
Und wenn es verschiedene "Liebes-Verständnisse" gibt - dann gibt es auch verschiedene "Verzeihens - Verständnisse".

Doch das alles ist wirklich schwer zu realisieren - auch wenn man Selbst bewußt ist.
Ist man im SEIN - so denke ich mir - sind solche Überlegungen nicht nötig!
Heißt das für Dich, dass es nicht nur im SEIN sein und nicht im SEIN sein gibt, in der Art, dass die individuelle Spiritualität und deren Entwicklung eine Annäherung an das SEIN ist. Im Sine von, je weiter das Ich auf dem spirituellen Weg kommt, desto weniger empfindet es sich als Ich, sondern als SEIN (?).

Liebe Grüße,

YinundYang
 
Sind Seele und SEIN für dich das gleiche?



Liebe Grüße,

YinundYang

Ja und nein. Das Sein ist eine Teilmenge der Seele. Seele ist für mich all- umfassend... während das Sein evtl. sogar eingeschränkt wahrgenommen werden kann.
Es gibt da sog. "Wartefristen", ich nenne es mal so, in denen man das Sein unter Beweis stellen darf... bevor es wieder weiter geht.
Erstaunlich ist, es geht immer weiter. :)
 
Liebe YinundYang,
Kennst Du den Satz: Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht. Fällt mir grad ein, wenn ich das lese. Könnte dann Sucht eine nach außen verlagerte Suche sein, das Sehnen nach dem SEIN in anderer Richtung? Denn sie wissen nicht, wo und wie sie suchen sollen. Führt dann die Wegnahme der Hilfsmittel zurück zur wahren Sehnsucht? Gedankenspiel.
ja, den Satz kenne ich und habe ihn auch so erlebt. Es gibt in jedem Menschen eine Suchtstruktur. Sie ist das, was uns aufbrechen läßt zu neuen Ufern, die Suche, die uns im positiven Sinne vorantreibt. Ich hab es mal für mich so formuliert, daß ich ein Gott-Junkie bin oder ein Liebes-Junkie. Ich bekenne, vollkommen abhängig von Gott zu sein und es ist die schönste Abhängigkeit die es gibt.
Das ist die innere Suche, die innere Abhängigkeit, die davon nie genug bekommt. Selbst wenn man gefunden hat, geht es weiter. Hat man es gesehn,sucht man dennoch weiter, noch mehr zu sehen.

Magst Du noch was zu den sieben Stufen schreiben, die du im andern Thread angesprochen hast?
ja, ich kann sie gerne weiter erläutern. Das "Programm" hatte ich schon geschrieben, zur einfacheren Übersicht hier noch einmal, durchnumeriert:

0. Wahres Verzeihen ist ein Schweigen,
1. ein Verlöschen des Schmerzes, als wäre er nie gewesen,
2. ein neuer Sonnenaufgang im Herzen,
3. ein Zusammenwachsen des vorher Getrennten,
4. ein Sterben der Wut,
5. ein Mitfließen in Barmherzigkeit,
6. ein Verstehen das keine Worte mehr braucht,
7. ein stiller Dank an die unaussprechliche Gnade, die mir geschenkt wurde - ja, durch das, was mich leiden und wachsen ließ.

Es gibt diese schöne Geschichte in der jüdischen Überlieferung, die stets zu Passah erzählt wird, die Geschichte vom Lämmchen:

0. es war einmal ein Vater, der kaufte für seinen Sohn ein Lamm für zwei Sus,
1. da kam eine Katze und fraß das Lamm,
2. da kam ein Hund und biß die Katze, die das Lamm gefressen hatte,
3. da kam ein Stock und schlug den Hund, ...
4. da kam Feuer und brannte den Stock, ...
5. da kam Wasser und löschte das Feuer, ...
6. da kam ein Ochse und trank das Wasser, ...
7. dann kam ein Schlächter und schlachtete den Ochsen, ...
8. dann kam der Todesengel und tötete den Schlächter, ...
9. dann kam Gott und tötete den Todesengel, der den Schlächter getötet hatte, der den Ochsen geschlachtet hatte, der das Wasser getrunken hatte, das das Feuer gelöscht hatte, das den Stock gebrannt hatte, der den Hund geschlagen hatte, der die Katze gebissen hatte, die das Lamm gefressen hatte, das der Vater dem Sohn für zwei Sus gekauft hatte.

Diese Geschichte kennt 9 bzw. 10 Stufen, doch die Stufen, die ich hier zuerst besprechen möchte, sind die Stufen von 1 bis 7, die sichtbar werden. Der Rest spielt sich im Verborgenen ab...

Diese Passahgeschichte ist zwar einerseits eine Leidensgeschichte, weil immer der, der kommt, von dem, der hinterher kommt, eins drauf kriegt, andererseits ist es eine Geschichte der Transformation. Ge-schichte, das ist etwas, das Schicht auf Schicht passiert. Deshalb ist es eine rekursive Geschichte, also eine, die immer wieder bis zum Anfang zurückgeht, weil die Vergangenheit auch immer noch da ist und weiter wirkt, solange bis alles aufgelöst ist.

Nun die einzelnen Stufen:
Das Lämmchen ist ein Bild der Unschuld. So wie der Mensch im Zustand der Unschuld ist, bis ihm etwas zustößt oder durch ihn jemand anderem etwas zustößt.

0. Wahres Verzeihen ist ein Schweigen
Die nullte Stufe des wahren Verzeihens ist die Wiederherstellung der Unschuld. Es bedeutet, daß ich dem Anderen wieder gegenübertreten kann und ihm in die Augen schauen kann und wir beide wissen, daß nie etwas geschehen ist zwischen uns. Die nullte Stufe ist allerdings keine sichtbare und keine erreichbare, erarbeitbare Stufe. Selbst wenn ich für mich alles durcharbeite, weiß ich nicht, ob andere das auch so sehen. Es gibt keine Garantie dafür. Wenn ich der "Täter" war, kann ich so reumütig sein wie ich will, Wiedergutmachung leisten soviel ich will, der andere kann trotzdem sehn Herz verhärten und mir nicht verzeihen. Wenn ich "Opfer" war, gibt es ebenfalls keine Garantie dafür, daß der andere sich ändert. Ich kann völlig reinen Herzens sein, doch der andere könnte noch an seiner "Schuld" nagen und wenn wir uns begegnen, ist es wieder so eine beklommene Situation. Er hat noch etwas in sich aufzulösen. Ich kann dies nicht, kann es nur soweit, wie es meinen Anteil betrifft. Es gehört große Demut dazu, anzuerkennen, daß der Andere sich nicht ändern muß, seinen Anteil nicht aufarbeiten muß. Und trotzdem - auch in vollendeter Demut kann es sein, daß noch etwas von der Seite des Anderen zwischen uns steht. Er selbst kann sich eventuell noch nicht verzeihen.
Die nullte Stufe wird nur geschenkt in Gnade. Es ist große Gnade, wenn beide Seiten wieder einen neuen Anfang machen können, als wenn nie etwas passiert wäre. Die Herzen sind wieder völlig frei, sich aufeinander zuzubewegen.

Die erste Stufe ist die Katze. Sie frißt das Lämmchen. Katzen haben diese unschuldige Natur, und trotzdem töten sie, spielen sogar mit dem Tod. Das Lamm ist wirklich unschuldig, die Katze kann auch unschuldig sein, sie kann aber auch das Unschuldslamm spielen.
Es ist der Schreck und das Verleugnen dessen was geschehen ist. Am liebsten würde man es ungeschehen machen. Man tut am besten so als wenn nichts wäre. Egal ob man selbst etwas verschuldet hat oder einem etwas zugestoßen ist. Die allererste, ganz natürliche Reaktion im Menschen ist die Abwehr, die Verdrängung. Es soll doch bittschön alles wieder so sein wie vorher.

1. ein Verlöschen des Schmerzes, als wäre er nie gewesen
Die erste Stufe des wahren Verzeihens ist ein Anerkennen dessen was geschehen ist. Es ist nun mal passiert. Es ist nicht änderbar, nichts kann es ungeschehen machen. Man nimmt den Schmerz an, und im Bejahen des Schmerzes ist der erste Schritt, ihn aufzulösen. Es ist ein paradoxer Schritt. Nur weil ich wirklich nichts ändern will, ändert sich der Schmerz. Nur weil ich ihn bedingungslos anerkenne, bejahe, nur deshalb ändert er sich wirklich. Wenn ich versuche, durch irgendeine Technik ihn zu lösen, ist es immer nur ein Versuch. Die wirkliche Heilung geschieht im bedingungslosen "JA, es ist passiert." Ich habe die Vermutung, daß es der schwerste Schritt ist. Und eigentlich steckt in ihm schon alles drin, alle weiteren Schritte ergeben sich einfach daraus. Trotzdem müssen sie durchlaufen werden.

Wenn ich hier von Schritten und Stufen spreche, dann erscheint das völlig linear, so der Reihe nach. Es ist aber nicht so linear. Das zeigt schon die Geschichte vom Lämmchen. Immer wieder arbeitet man alle bisherigen Stufen durch und noch eine neue. Man könnte denken, nun ist doch gut, nun habe ich drei Stufen abgearbeitet, das Thema muß doch nun langsam durch sein. Doch es ist erst durch, wenn es mich überhaupt nicht mehr beschäftigt, wenn die Unschuld wiedergewonnen ist.

Die zweite Stufe ist der Hund. Der Hund ist ein Symbol des Denkens, das Folgerungen anstellt, das Folgen berechnet. Der Hund ist ein treues Tier, das gerne folgt... und der Hundanteil im Menschen folgert gerne. Hier taucht die große Frage der Schuld auf. Ursache - Wirkung. Warum konnte das geschehen? Was sind die Ursachen dafür? Wer ist der "Schuldige", wer ist der "Unschuldige", wer ist Opfer, wer ist Täter?
Hier geht es nicht mehr wie in der Stufe der Katze darum, vornehm so zu tun als hätte man es nicht gesehen. Nein, hier wird ganz genau hingeschaut. Bei Krankheiten will man nun wissen, wie man denn erkranken konnte.

Die Illusion auf dieser Stufe ist, daß man denkt, wenn man die Ursache kennt, daß man auch die Wirkung damit praktisch schon aufgehoben hat. Dann ist der Fall klar, gelöst. Doch leider ist mit einer Schuldzuweisung oder einem Schuldeingeständnis noch längst nicht alles klar. Es bleiben Zweifel zurück. Vielleicht hätte ich mich doch besser vorsehen können? Vielleicht habe ich doch ein bißchen mit Schuld?

2. ein neuer Sonnenaufgang im Herzen
Die zweite Stufe des wahren Verzeihens gelingt, wenn ein "neuer Tag" anbricht. Der "Schuldige" hat alles gestanden und nun bemüht er sich, sich zu bessern und daß es nicht wieder vorkommt. Die Strafe ist bezahlt, die Tage im Gefängnis sind vorüber. Aber soll das schon alles sein?

Das Herz braucht einen neuen Sonnenaufgang. Wie kann der aussehen? Durch das, was geschehen ist, hat man die Unschuld verloren. Man schaut nicht mehr kindlich voller Vertrauen in die Welt. Es ist ein Element dazugekommen, die Angst.

Der neue Sonnenaufgang ist etwas, wo ein neuer Tag im Herzen anbricht. Neues Licht scheint, neues Vertrauen kommt. Das andere ist Schnee von gestern. Naja, noch nicht ganz. Der erste Sonnentag nach einem Winter taut noch nicht allen Schnee. Aber man hört die glucksenden Geräusche der kleinen Schmelzwasserbäche. Die "Eiszeit" des Herzens ist vorüber.

Die dritte Stufe ist der Stock. Er schlägt den Hund. Es ist eigentlich völlig egal, wer Schuld ist. Eben noch wollte ich ganz genau wissen, wer nun eigentlich Schuld ist. Doch letztlich - für das Leben - ist es egal. Das Leben geht weiter. Es ist der Blick nach vorne. Wie kann es nun weitergehen? Ist alles zerbrochen? Die Scherben zusammensammeln und schauen, was zu kleben und was wegzuwerfen ist. Der Neuanfang wird konkret. Der andere oder ich selbst - einer von beiden oder sogar beide haben sich geändert. Doch man merkt immer noch, daß man in alte Muster zurückfallen könnte. Der Stock kann pieken. Man kann dem anderen noch Vorhaltungen machen. "Ja, du hast ja damals..." Die Geschichte, eigentlich längst vorbei, ist noch nicht vorbei. Der Stock kommt ja vom Baum. Wer weiß, wie der andere sich wirklich entwickelt. Wir bleiben lieber vorsichtig und schauen genau hin. Der Baum hat ja eine Narbe.

3. ein Zusammenwachsen des vorher Getrennten
Wahres Verzeihen kennt diese Wunden nicht mehr. Es bedeutet, daß die Riesenwunde nun zu einer kleinen Fleischwunde geworden ist. Sie mußte möglicherweise genäht werden, sie hat eine Narbe hinterlassen. Im wirklichen Verzeihen tut diese Narbe aber nicht mehr weh. Sie ist eine Erinnerung an das, was passieren konnte, eine Ermahnung. Aber kein Schmerz mehr in dem Sinne. Man könnte sogar Witze machen darüber. Es hat sich relativiert. Ich bin ja kein besserer Mensch als der andere. Jeder macht Fehler. Kleine Fehler, aber auch große Fehler.
Der Bruch, der entstanden war, heilt. Man ist schon wieder unterwegs, wenn auch auf Krücken, eine humpelige Phase des Umgangs mit dem Schmerz. Und wenn die Krücken weg sind und der Gips weg ist, dann ist doch alles wieder in Butter. Rein menschlich betrachtet stimmt das auch.

erstmal bis hierhin.
 
Ich sehe es so :

werde Liebe(lebe dein Herz) ...ziehe den Verstand(schalte dein Wissen...) dazu...
so lebst/erfährst du Verständnis ...und bleib in der Wahrheit...

wisse , das jeder Mensch , Mensch ist wie du ...
und in jedem Menschen , auch in dir , alle Abläufe/Möglichkeiten vorhanden sind ...manche erlebst du bewusst , manche schlummern ...aber auch wenn sie schlummern sind sie vorhanden ...manches förderst du ...je nach Entwicklungsphase und Anforderung...

hast du dies verstanden und deinem Herzen einverleibt , kannst du verzeihen ...denn das balancieren der vielen Facetten Mensch ist Mühe für jeden ...

so kann jeder , der nicht mordet (warum auch immer ) dankbar sein , das er nicht gemordet hat (warum auch immer )...in Liebe und Frieden ...


mfg die Fee:)
 
Werbung:
Du gehst davon aus, dass Mörder ein Gewissen haben. Doch weisst du nicht, ob sie es benutzen.
Ein reines Gewissen kannst im Gegenzug bloss haben, wenn du es nicht benutzt.;)
Mangelnde Reflektion ist oft scheinbare Ursache für die Dinge, die schief laufen im Leben. Ich gehe indes davon aus, dass Seelen sich so verabredet haben (ich weiss, wie das klingt;))... und doch kann ich nicht anders, als es so zu sagen.
Ein Opfer ist kein Opfer, sondern hat bereits vor der Tat *zugestimmt*. Es ist ein Liebesdienst an der Seele des anderen, die genau dies erfahren möchte.
Nun werden mir all jene nicht zustimmen (können und wollen!), deren Herz voll Leid ist. Wohlgemerkt, ich schreibe von Seele, nicht von Herz. Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe.
Erst ein glückliches (weil dann durchlässiges) Herz darf fühlen, was die Seele möchte. Vielleicht ein Anreiz für so manch einen, dies zu lesen- vielleicht auch nicht.
Man mag mir zustimmen oder nicht, ich kann mit beidem leben.
Sayalla :)

das ist eins der krankesten sachen die ich gelesen habe xD gut das ich dich nicht persönlich kenne *lol*

stelle mir grad die irren in den anstalten vor die grad "träumen" und so ihre taten rechtfertigen HAHA

@Maria
klar und wieso willst du dann der mörder sein? LOL!
 
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