Hi eva-maria
Was du schreibst ist sehr interessant. Du schreibst, wenn man genug Mitgefühl entwickelt hat, begreift man, dass man selbst ein Mörder ist.
Doch das sehe ich nicht so, ich finde, dass wenn man seine Lüste, Instinkte, Triebe genau analysiert und ihnen auf den Grund geht, feststellt, dass ganz tief unten mörderische Triebe leben und überhaupt die schlimmstes Gedanken/Vorstellungen die man nicht einmal sich zu denken traut.. doch sie sind da.., obwohl man die ja "nie" ausleben würde.. hier kommt meiner Meinung nach die Erkenntis vom eigenen Mörder.
Sehr interessant finde ich deine Ansicht vom Mitgefühl, das wie du schon geschrieben hast, bei der letzten Stufe alle Mörder umfassen soll.
Komischerweise ist meine Ansicht die, dass ich nur dann "Ruhe" finde(nehmen wir an mein Vater/Mutter wurde ermordet.. schlechtes Beispiel, aber nur so kann ich versuchen mich in die Situation hineinzuversetzten), wenn ich die Motive und Beweggründe des Mörders "durchlebe"..
das bloße Erkennen des Eignen Mörders in mir und das Verständnis, dass ich mich nicht von anderen Mördern unterscheide, gibt mir aber nicht die absolute Begründung, warum der Mörder i
n diesem bestimmten Fall so handelte.. für mich bleibt da eine Verständnislücke.. was letztendlich der entscheidene Funke war, warum der Mord begangen wurde.. ich hoffe du verstehst was ich sagen will? Und diese Verständnislücke kann sehr gut eine Wunde symbolisieren.
Aber ich befürchte du sagst schon, "benutzte nicht deinen Verstand" - davor hab ich angst, weil für mich
Verstehen zu einer Erkenntnis dazugehört
hi Loop,
Ich meine nicht "Verstehen", sondern das "Auflösen" des eigenen Ichs im Mörder. Gegen Verstehen habe ich nichts, das ist wichtig.
Was ich mich aber frage, hier ist immer nur vom Mörder die Rede, ihn verstehen, lieben, die eigenen Mörderanteile ansehen, aber was ist mit dem Opfer?
Das kommt in der Diskussion nicht vor, das Opfer verstehen, die eigenen Opferanteile sehen, die Gefühle von ihm.
Ist es, weil man sich besser und erhabener vorkommt, wenn man einem Mörder verzeihen kann? Oder ist es, weil man sich lieber mit dem Mörder beschäftigt, um die eigene Angst in den Griff zu bekommen und sie mit eigenen Mördergefühlen zu beschwichtigen?
Sich mit den Gefühlen des Opfers, der Ohnmacht, der Angst und der Wut zu beschäftigen, das anzunehmen, das ist schwieriger. Schließlich ist es nicht die "starke" Seite.
Ich nehme mal an, das Opfer in meinem Beispiel bin ich. Wieso ist es dann "schwach" sich mit den Beweggründen des Mörders zu beschäftigen?
Stell dir vor, ich lebe ein schönes Leben und eines Tages wird mein Elternteil umgebracht.. ich suche nach Antworten.. ich kann mir sagen es ist mein Schicksal, es ist eine Lektion die ich durchleben muss, aber macht es das Ganze leichter?
Und ab hier fängt schon meine Antwort zu eva-marias post an, deshalb warte ich hier auf ihre Antwort.
@ echt jetzt
Kenne zwar Paul Atreides nicht, aber vielleicht kennt er ja die Antworten auf alle Fragen : D
lg