lebe, liebe, selbst/fremdbestimmt ...

Hamied

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Uguc
ich sah soeben eine doku über indien.
es ging um den kontrast: bollywood zum real life.
hauptsächlich um die eheschließlung, die zum großteil noch immer traditionell arangiert und durch die eltern fremdbestimmt wird.

in einem ausschnitt zeigten sie eine hochzeitsfeier.
sehr pompös, eindrucksvoll und schön.
irgendwann sagte die braut, dass sie ihren bräutigam erst einmal zuvor sah und da sich die eltern gut verstehen hätte sie und er eingewilligt.

wahnsinn.

anschließend ging es um eine familie, niedere kaste, wenig geld.
beide, sowohl vater als auch mutter arbeiteten hart für die mitgift der tochter (gerade mal 4 jahre alt).
der vater meinte, sobald sie 16 jahre alt wäre würde er sie hergeben.
so lange würden sie auf ihren wuchs und ihre keuschheit acht geben und wenn sie eines tages käme um ihm zu sagen, dass sie sich verliebt hätte würde er sie erschiessen.
dies hätte niemand in der familie getan und wird auch in zukunft niemand tun.
dieses trara um bollywood würde er verachten, es sei nicht sittlich aus unterschiedlichen kasten zusammen zu kommen und sich aufzulehnen.
usw usw.

dies geschieht leider in weiten teilen dieser welt...noch immer, selbst heute.


es ist wahres glück frei entscheiden zu können mit wem man seine zeit verbringen mag und dieses empfinden "dürfen" ist etwas wunderbares.
gefühle zulassen und ausleben zu können, egal wem sie gelten...ohne rechtfertigung, ohne kampf, ohne sich verstecken oder dafür schämen zu müssen.
eigentlich etwas selbstverständliches, doch für viele menschen etwas das hart erkämpft werden muss und oftmals nie gelebt werden kann.
das merkwürdige ist ja...wir sind frei in dieser hinsicht und doch sind wir es nicht...
man hält sich oftmals selbst zurück, aus den verschiedensten gründen.
dabei sollte man es ausleben, voll und ganz....mit vollstem bewusstsein und einstehen für das was wir empfinden, da wir es dürfen, können und es uns schuldig sind, so wie all jenen die vor uns den kampf kämpften und dafür einstanden damit wir heute diese möglichkeit haben.
vielleicht werden wir verletzt, aber wir werden niemals so tief verwundet sein, wie wenn wir im ungewissen geblieben wären.
nie erfahren hätten was geschehen wäre wenn wir unsere gefühle unterdrückt hätten.
insgeheim lassen wir uns hier und da noch immer fremdbestimmen...von unseren ängsten, zweifeln oder der vergangenheit.
dabei haben wir die freiheit.

so genug geschimpft :D

gracias.... :D .... musste grade nur mal gesagt werden.
 
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Hi,


du hast recht !:)

wir nehmen all zu oft auf die Anderen rücksicht,
oder meinen Rücksicht nehmen zu müssen.
Aber das ist keine Wahl für ein glückliches Leben......
Warum sind wir gerade bei unseren eigenen Gefühlen so...kalt?

Tja, das frag ich mich zur Zeit.....:)



lg
 
Mir hat die Einsicht sehr geholfen, dass es dem anderen auch nicht gut tut, wenn ich etwas tue, von dem ich meine, ich sollte es tun- dem anderen zuliebe- der es mit größter Wahrscheinlichkeit auch nur unbewusst zu Manipulationszwecken tut und es nicht merkt.

Also gerade, wenn ich mich gezwungen fühle, etwas zu tun, das mir nicht gut tut, ist sinnvoll, den anderen darauf hinzuweisen, dass er da wohl gerade Macht ausübt und es nicht merkt. Bloß der richtige Ton ist dabei wichtig...wenn's als Vorwurf rüberkommt, bin ich dann auch nicht besser.

Aus Macht und Manipulation auszusteigen ist meiner Ansicht nach unser Lernziel hier und ein paar hundert Inkarnationen schätzungsweise braucht das schon.
Ein verkauftes Mädchen in Indien zieht das an, wo sie steht- sie ist halt einfach jünger.

Mehr Freiheit könnte sie noch nicht verkraften, weil das auch bedeutet, mehr Verantwortung für sich zu übernehmen und Wahrheit zu empfinden.

Ich rede nicht von Wert. Alle Menschen sind gleich viel wert, ich rede von Entwicklung.

Ein Schüler aus der elften Klasse ist ja auch nicht mehr wert als einer aus der ersten.
 
Hi,Sadira

wir nehmen all zu oft auf die Anderen rücksicht,
oder meinen Rücksicht nehmen zu müssen.
Aber das ist keine Wahl für ein glückliches Leben......
Warum sind wir gerade bei unseren eigenen Gefühlen so...kalt?

Ich denke, weil wir ja auch unsere Programmierungen haben, die Erziehung, das Umfeld, das was uns die Eltern vorleben, prägt uns ja.....besonders Frauen.

Das muss man dann erst einmal tlw. ablegen, wenn es nicht stimmig ist. Dazu kommen dann auch oft innere Konflikte usw.....bis wir dann dort angelangt sind, unseren Gefühle, unser Selbst zu leben.

Lg violet



lg[/QUOTE]
 
vielleicht werden wir verletzt, aber wir werden niemals so tief verwundet sein, wie wenn wir im ungewissen geblieben wären.

Das versteh ich nicht ganz.
Oder du hast es einfach nur "übertrieben" formuliert?!

Man muss nicht allem nachgeben und nicht alles ausleben, denn oft schützt gerade das Ungewisse vor Enttäuschung.
 
Das versteh ich nicht ganz.
Oder du hast es einfach nur "übertrieben" formuliert?!

Man muss nicht allem nachgeben und nicht alles ausleben, denn oft schützt gerade das Ungewisse vor Enttäuschung.

in gewissen situationen sehe ich die ungewissheit als etwas verwerflicheres an, als die tatsache gewissen dingen nachgegeben zu haben und dadurch erfahrung und erkenntnis gewonnen zu haben.
genau darum gehts im leben nämlich.
wie etwas ausgeht kanns das kannst du vorher nie wissen, du musst gewisse dinge einfach riskieren und das ist gut so....leben ist ein fluss, sowie gefühle sprich emotionen ein fluss sind...liegt ihnen allein vom wortstamm schon im grunde...bewegung.
dies ist also handlung, nicht stagnation.
wir sind dazu da zu fühlen, zu erfahren...egal was am ende raus kommt, das einzig (ich spreche hier für mich) wirklich schlimme wäre sich gegen diese innere stimme und das damit verbundene empfinden zu stellen.
etwas zu unterlassen, weil der verstand malt, der da tausend gründe hat etwas zu unterlassen.
ängste, zweifel, weil man etwas eben anders macht, weils alle anders machen etc...
der verstand ist nicht unwichtig, sogar mehr al swichtig aber in manchen momenten und hinsichten hat er nichts verloren.
damit verwundet man sich selbst.

enttäuschungen sind ja nichts schlimmes.
der mensch macht sie zu etwas tragischem, in dem er zuvor den verstand malen lässt und den ausgang schon plant bzw ihn gänzlich ausklammert und sich gewisse verläufe ausgestaltet...aber sie haben ihren eigenen lauf...das ist es...das ist enttäuschung..--> festzustellen, dass man nicht im hier und jetzt war
 
Hi,


du hast recht !:)

wir nehmen all zu oft auf die Anderen rücksicht,
oder meinen Rücksicht nehmen zu müssen.
Aber das ist keine Wahl für ein glückliches Leben......
Warum sind wir gerade bei unseren eigenen Gefühlen so...kalt?

Tja, das frag ich mich zur Zeit.....:)



lg


hallo sadira,

ja genau das ist es.
sache des verstandes.
der verstand sagt: lass es, sonst... / das kannst du nicht, weil.... / wenn du das tust, wird... / usw usf
dabei weiß man insgeheim ja gar nicht was geschieht, man nimmt es an.

im grunde alles implantierte dinge.
man übernimmt so muster, werte, eigenschaften und handlungsweisen die gar nicht zu einem gehören oder für die eigene person in ihrer ganzheit (körper, seele, geist) nicht im geringsten förderlich sondern krank machend sind.
wir richten unser leben nach anderen aus, um liebe zu erhalten.
so lange wir mit-spielen ist es okay, wehe wenn wir aber nach uns gehen...
das ist quatsch.
trauriger quatsch.
jedenfalls keine liebe.

um dich zu rezitieren "das ist keine wahl für ein glückliches leben".
nein das ist es wirklich nicht.

und ich denke, wie es hier schon beschrieben wurde, wir sind kalt bzw halten uns oft selbst zurück weil wir es so kennenlernten.
es sind die muster der erziehung, der gesellschaft, prägungen eines systems dass keinen raum für individualisten besitzt.
hinzu kommt die ein oder andere "schlechte" erfahrung (die es in dieser form nicht gibt, aber ich nenne sie nun bewusst schlecht) und dieses erneute "öffnen" könnte uns ja ebenfalls eine solche "schlechte" erfahrung bringen.
also bleiben wir lieber zu, verschließen uns, wagen es nicht.
auch das ist quatsch.
ein eben solch trauriger quatsch wie dieser dort oben.
ich kenne es selbst, habe jahre mit diesen unbegründeten ängsten gekämpft...es ist sinnlos.
heute weiß ich das oder ich spürs (wie gesagt ich spreche für mich).
soll mich verletzen und enttäuschen wer will, ich lebe lieber mit dieser gewissheit als mit ungewissheit.
denn so verpasse ich im gegenzug auch keine chancen genau die andere seite zu erleben, nämlich durch gewisse risiken und entscheidungen glücklich zu sein/werden.


:umarmen:
 
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