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SammyJo
Guest
..... Menschen, die es allmählich satt haben, sich den Sprachverdrehungen á la Orwell zu unterwerfen, wonach Verteidigung mit Angriffskrieg und Freiheit mit Machtmissbrauch gleichgesetzt werden. Wie wir sehen, ist Krieg nicht das Gegenteil von Terrorismus. Sir Peter Ustinov hat noch kurz vor seinem Tod festgestellt: „Der Terrorismus ist der Krieg der Armen gegen die Reichen, der Krieg aber ist der Terrorismus der Reichen gegen die Armen.“ Und Richard Rorty, der amerikanische Philosoph, hat nach dem Überfall auf den Irak erklärt, der Krieg gegen den Terrorismus sei inzwischen schon gefährlicher als dieser selbst. So spiegelt sich jede Seite in ihrem Feindbild wider. Deshalb sprechen Analytiker angesichts der kreisförmigen Selbstverstärkung dieser Dynamik bereits von einer unbewussten Komplizenschaft des Hasses und des Leidens.
Nur kurz werde ich rekapitulieren, wie die USA neuerdings selbst daran mitgewirkt haben, in den islamischen Ländern antiamerikanischen Hass aufzubauen. Daran werde ich die Frage anschließen, ob von der islamischen Region, wie behauptet, eine reale Weltgefahr ausgehe, werde dann jedoch davor warnen, der Ablenkung von den vordringlichen globalen Aufgaben zu erliegen, das sind der Kampf gegen Hunger, Armut und Aids in den Elendsgebieten, gegen nukleare und sonstige Rüstung, und nun ist es die Aufgabe aller, den überlebenden Opfern des Südostasien-Infernos beizustehen.
Die gegenwärtige Situation der Friedensbewegung ähnelt in gewisser Hinsicht derjenigen des Waffeninspekteurs Blix im Irak, dessen vergebliches Suchen nach verbotenen Waffen den Frieden zu erhalten schien, während wir uns in der Hoffnung wiegen könnten, mit der Relativierung des Feindbildes Islamismus eine erwünschte Beruhigung zu schaffen. Indessen müssen wir uns darüber klar sein: Wer gegen den Islamismus weiter aufrüsten und noch mehr Überwachungsstaat will, dem kann das Böse gar nicht böse genug sein, um die Fortsetzung der eigenen Kriegsstrategie moralisch abzusichern. Wenn laufend vorhergesagte Anschläge ausbleiben, so erfüllen die Vorwarnungen wenigstens den Zweck, die Angst wachzuhalten. Die Angst erlaubt, weiter zu rüsten und noch mehr zu überwachen. Und sie hat Präsident Bush zum erneuten Wahlsieg verholfen, weil er sich das Image verschafft hat, mit dem Zuschlagen nicht lange zu fackeln, wenn Gefahr zu drohen scheint. Noch sehen die USA ihre moralische Führerschaft abhängig von der Überzeugungskraft ihrer Botschaft, die Welt werde vom Bösen verfolgt und könne nur in williger Unterordnung unter ein stetig erstarkendes Amerika der Hölle entkommen. Mit der Schwächung oder mit dem Verlust des Bösen entfiele das Notwehrargument, das im Falle des Irak gerade noch halbwegs funktionierte, um die partielle Duldung eines vermeintlich präventiven Angriffskrieges durchzusetzen.
Momentan stehen die USA vor der Wahl: Entweder sie heizen den militanten Islamismus neu an, indem sie auf eine Bombardierung des Iran zusteuern, oder sie brächten es tatsächlich fertig, sich mit dem Iran zu arrangieren, gleichzeitig erfolgreich auf einen lebensfähigen Palästinenserstaat hinzuwirken, um dem Terrorismus eine wichtige Antriebsquelle zu entziehen. Aber das hieße, sich selbst neu definieren zu müssen. Denn ohne das Böse könnte sich der eigene Herrschaftswille nicht mehr als Erlösungsanspruch nach dem Drachentöter-Muster verkleiden. Es ginge nicht mehr um Siegen und um Freiheit als Machtwillkür, sondern um die nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit eingeschränkte Freiheit innerhalb der Gemeinschaft unter Gleichen, wie es die UN-Charta vorsieht. Aber soeben hat die neue Außenministerin Condolezza Rice die Welt wieder in die Richtigen und die Falschen eingeteilt und im Iran einen Regierungswechsel verlangt. Das sind genau die gleichen Drohungen wie vor dem Irak-Krieg. (...)
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Sicherheitskonferenz/2005-richter.html
Dieser Thread kann und sollte beliebig mit Informationen bestückt werden, vor allem wäre es wichtig, ihn und die enthaltenen links aufmerksam zu lesen, wollte man sich ein Bild über den Zustand dieser Welt und deren Machthaber, zumindest die, die an den Knöpfen der Macht sitzen, zu machen.
Es gibt noch eine gerne verwendete Strategie und zwar die der Ablenkung: Es werden leichte kleine Strohfeuer an vielen Stellen entfacht, um an den wirklich wichtigen (Kriegs-)Schauplätzen möglichst ungestört wirken zu können. So ist es auch heute ........
Des weiteren empfehle ich die Lektüre meiner beiden Threads über die "Suche nach der Wahrheitsdroge ..." und den fast zeitgleichen etwas davor, den ich noch umbenennen lassen werde. Es geht dort u.a. um NS-Wissenschaftler und Kriegsverbrecher im Sold den USA, welche direkt nach Ende des zweiten Weltkriegs geheim in die USA gebracht wurden, um ihre grausam erworbenen Kenntnisse für militärische Zwecke nun der USA zur Verfügung zu stellen und zu erweitern, ja zu erweitern durch illegal durchgeführte Menschenversuche, die nach dem Zweiten Weltkrieg nicht geendet haben und vieles, vieles anderes mehr.