Hallo,
um wieder eine rege und produktive Diskussion anzufeuern, möchte ich mal auf ein sehr interessantes Thema eingehen, dem Karma.
Das betrifft uns ja alle, da alles, was wir tun (oder unterlassen) Karma verursacht.
Im Sanskrit wird das Wort Karma als "Ursache" übersetzt, was aber nur ein kleiner Teil des Systems ist, nämlich dem ersten Teil. Die Folgen werden nicht angesprochen.
Choa hat immer gemeint, das man negatives Karma durch positives Karma ausgleichen könne, also die "Goldene Regel" anwenden kann, um sozusagen das Konto auszugleichen. Manche sagen, das Choa nicht nur Gott gedient hat, sondern auch der "negativen" Seite...
Ich habe aus verschiedenen Quellen im Laufe der Zeit eine andere Meinung gehört, die sich für mich als Wahrer anfühlt, nämlich das auch Positives Karma, also alle "Guten Taten", nicht aus dem Rad des Lebens, dem Inkarnationskreislauf, befreien, sondern im Gegenteil, auch Positives Karma muß neutralisiert werden, um letztlich wieder zu Gott zurückkehren zu können!
Hier wären wir wieder bei der Lehre der Elementale, jede Art von Karma hat Energie, positives oder negatives Karma, je nachdem wie stark man selbst dieses Karmaelemental auflädt, und man daher an der Erde gebunden bleibt, weil jedes Karma aufgelöst werden muß, und man Karma von Inkarnation zu Inkarnation weiter mitnimmt.
Deine Bedenken in dieser Sache sind durchaus angebracht. Schon Krishna, der in Indien als Avatar und Inkarnation Vishnus (= erhaltende Kraft) gesehen wird hat gesagt: Negatives Karma bedeutet Ketten aus Eisen. Positives Karma bedeutet jedoch Ketten aus Gold. Lustig nicht wahr, denn in beiden Fällen muss die Seele wieder inkarnieren, um die Früchte ihrer Taten, Worte und Handlungen zu ernten. Was spricht dann noch dafür sich überhaupt positives Karma zu schaffen, da es die Seele ja auch bindet? Und da sagen die Meister, dass positives Karma viel leichter zu ertragen ist und dadurch Leid vermindert wird. Daneben heisst es, dass ein tugendhaftes & ethisches Leben das Sprungbrett jeder echten Spiritualität darstellt. Ist ja klar, dass jemand der in seinen Taten unrein ist oder unreine Gedanken hegt, weit vom Göttlichen entfernt sein muss das nur die Liebe und Selbstlosigkeit kennt.
Wenn man sowieso an alle Taten, 'positive' und 'negative', gebunden ist, wie entkommt man dann dem Rad der Wiedergeburten? Eine berechtigte Frage
Aber ist es nicht so, dass viele ja gar nicht entkommen wollen und sich mit dem materiellen Leben auf Basis der 5 Sinne begnügen? Alles ist sehr heimtückisch und verlogen und die Seele hat sich selbst vergessen. Der Mensch ist immer dort wo sein Herz ist ... und wie es in der Bibel heißt, kann der Mensch nicht Diener zweier Herren sein. Damit besiegelt er sein eigenes Schicksal. Das ist damit gemeint, denn das Göttliche zwingt den Menschen zu nichts. So ist auch der freie Wille die Ursache unseres "Abfalls von Gott" und die Ursache all unserer Leiden und Probleme ... aber eben auch die Ursache unserer Heimkehr.
Der Mensch hängt seit Äonen von Zeitaltern in diesem Kreislauf der Wiedergeburten fest und hat vergessen wer er wirklich ist. So erleben wir uns heute lediglich als Intellekt (Persönlichkeit) + Körper ... beides ist genaugenommen materiell, sogar die Persönlichkeit. Diese Reduzierung hat schwerwiegende Folgen, denn das Materielle, also alles über die 5 Sinne Erfahrbare wird zur einzigen Wichtigkeit, während die über allem stehende Kraft der Seele in allen Belangen vernachlässigt wird ... viel stärker noch als wir uns vorstellen können. Leider verabsäumt es der Mensch noch während des Lebens die notwendigen Akzente für sein spirituelles Voranschreiten zu setzen. Stattdessen hofft er, trotz seiner lebenslangen Untätigkeit, alleine durch den Umstandes seines physischen Todes auf eine bessere Zukunft. Dabei sind die Seelen auch nach dem Tode völlig an das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma) gebunden, dass die Himmel der Astralebene ebenso durchdringt wie die physische Welt. Wenn der Mensch doch nur wüßte, dass er diesen Tempel des physischen Körper aufgrund äußerst positiver Verdienste als Geschenk erhalten hat ... mit dem Auftrag sich selbst zu erkennen ... denn in jedem Tempel verweilt Gott höchstpersönlich. Nur im menschlichen Körper ist es möglich sich selbst zu erkennen.
Solange der Mensch nicht den ersten Schritt macht und auf das Göttliche zugeht, gibt es für ihn keine Möglichkeit aus dem Schlamassel der äußeren Verhaftungen herauszukommen. Liest man die Schriften der Heiligen, wie z.B. von Theresa von Avila, dann merkt man in welch aussichtsloser Position sich der Mensch doch befindet und wie sehr er sich im Gestrick des Materiellen mit all seinen Verlockungen verfangen hat. Und so klagen die Heiligen über ihre eigene Unwürdigkeit und weite Entfernung vom Göttlichen. Niemand kann diese Tragödie besser erkennen, als ein Mensch, der das Aufkeimen der Nähe und göttlichen Liebe erfährt. Wie konnte sich der Mensch nur so weit entfernen? Wie konnte er nur ohne diese Liebe leben?
Das Prinzip des Karmas ist auch das Prinzip des alten Testamentes, wo es so ausgedrückt wird: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Es ist das Prinzip der Gerechtigkeit, denn jeder Mensch schafft sich aufgrund seiner eigenen Wünsche und Verlangen seine eigene Zukunft. Und was uns heute ausmacht (unsere Persönlichkeit) ist das Endprodukt einer langen Reihe von Wünschen und Erfahrungen. Die verschiedenen Karmas binden den Menschen an die äußeren Ebenen und der einzige Weg sie auszugleichen ist sie abzutragen. Man kann sie vielleicht zeitlich hinauszögern oder man kann das Karma eines anderen Menschen (aus welchen Motiven auch immer) selber abtragen, jedoch gibt es keine äußere Kraft die sich dem karmischen Gesetz widersetzen könnte. Sogar die Götter und Avatare sind daran gebunden ... niemand kann sich vorstellen über welche Kräfte und Mächte sie verfügen ... und sogar sie können sich nicht über dieses Gesetz stellen und es umformen. Es ist also in höchstem Maße lächerlich, wenn jemand daherkommt und meint Karma neutralisieren zu können ... denn es muss ausnahmslos über einen physischen Körper abgetragen werden.
Ein Mensch der nach Befreiung und Heimkehr strebt ... ein Mensch den das Leiden des Lebens dahin führt einen Schritt auf Gott zuzugehen ... ein Mensch der aus der Tiefe seines Verlangen ... aus der Tiefe seines Herzens nach Gott schreit, wird diese Hilfe auch erhalten. Denn neben dem Prinzip des Karmas gibt es ein Prinzip der Gnade, das alle Seinsebenen durchdringt und bis in die physische Ebene reicht. Es heißt nicht umsonst: Wenn du einen Schritt auf Gott zugehst, kommt er dir tausend entgegen. Wichtig ist dieses Verlangen nach ihm, denn nur wo dieses Verlangen nach Liebe und Heimkehr vorhanden ist wird er entsprechend darauf reagieren. Dann wird er alle Schritte in die Wege leiten, damit die Seele zurückkehren kann ... es ist ein fortwährender Kampf gegen das eigene Ich. Ohne Seine Hilfe wäre alles verloren. Seine Gnade wird in solchem Ausmaß zunehmen, dass die Seele in ihre wahre Kraft zurückgeführt wird und das Ego und alle Illusionen zurückgedrängt werden.
Man bekommt mächtige Hilfe das Karmaproblem zu lösen. Man könnte das selber nie und nimmer schaffen, da die Lagerhäuser aufgrund vergangener Leben dermaßen voll sind ... und wir auch in dieser Inkarnation fortwährend Karma schaffen und eine Unmenge davon produzieren, weil wir normalerweise nicht im höchsten Zustand der Meditation verweilen und in Gott versunken sind
Kaum jemand schafft es gedankenlos oder wunschlos zu sein (wie Buddha ja schon geraten hat: Seid wunschlos!). Wenn ER es will und die Zeit gekommen ist, dann macht die Seele aber Riesenschritte vorwärts. Und bäumen sich die äußeren Wirkungskräfte auch noch so auf, um die Seele in ihrem Wirkungsbereich festzuhalten, wird ER sie mit seinem unwiderstehlichen Duft und großer Sanftheit an sich ziehen. ER macht all die Arbeit und der Mensch erfährt in zunehmendem Maße was das Wort Liebe und Glückseligkeit überhaupt bedeutet.
lg
Topper