introvertiert

[pluto]

also, ich habe die Planeten in den Freude-Häusern gefunden:

Sonne 9. Haus
Mond 3. Haus
Merkur 1. Haus
Venus 5. Haus
Mars 6. Haus
Jupiter 11. Haus
Saturn 12. Haus


ist denn die Zuordnung, die ich einst gelernt habe, falsch?
Sonne 5. haus
Mond 4. Haus
Merkur 3. und 6. Haus
Venus 2. und 7. Haus
Mars 1 Haus
Jupiter 9. Haus
Saturn 10. Haus
Dort sind sie die Herrscher.

so wie es mir vorkommt, gelten bei den Häusern ganz andere Regeln als bei den Zeichen. Welche Planeten erfreuen sich dann in den Häusern 2, 4, 7, 8 und 10?

nochmals Pluto

 

[Ayukas]

Hier noch wie gewünscht eine kurze Auflistung der Häuserzuordnungen (ist nicht erschöpfend):

1. Haus: Körperliche Erscheinungsform, körperliche/seelische/geistige Anlagen, angeborene Neigungen, primäre Motivation, grundlegendes Temperament, Talente usw.

2. Haus: Lebensunterhalt, bewegliches Eigentum, materielle/finanzielle Angelegenheiten, Erwerbssinn, enge Unterstützung durch andere (Assistenten, enge Berater) >> das 2. Haus hat traditionell nichts mit dem Selbst- oder Eigenwertgefühl zu tun und wie bereits erwähnt, stellt es nicht den Körper selbst dar.

3. Haus: Geschwister, nahe Angehörige, Kommunikation im weitesten Sinne (Sprache, Schreiben, Beratung usw.), kurze Reisen, Transport, Verträge, Ausbildung/Schulbildung

4. Haus: Herkunft, Wurzeln, Ahnen, Eltern (insbesondere der Vater), Heim/Haus/Wohnung, unbeweglicher Besitz (Immobilien, Ländereien), Einflüsse der Kindheit, Landwirtschaft, verborgene Dinge, Lebensende/Altersumstände, Erbschaften, mystische Angelegenheiten >> das 4. Haus stellt nicht unsere Gefühle oder unsere Empfindungen oder unsere Emotionen dar.

5. Haus: Kinder, Freude/Vergnügen, Romanzen/Affären, Sexualität, geistige und geschäftliche Spekulationen, Feiern/Feste, soziale Anlässe aber auch Diplomaten und Botschafter

6. Haus: Krankheit und Arbeit im Zusammenhang damit, schwere/mühevolle Arbeit, Dienstleistungen, Untergebene/Angestellte, fremde/oft nicht hilfreiche Bedingungen, Feindseligkeiten durch andere, kleine Tiere >> das 6. Haus ist nicht das Haus der Gesundheit, sondern der Krankheit. Für die Gesundheit ist u.a. das 1. Haus zuständig. Eine Katzen z.B. gehört zum 6. und nicht zum 5. Haus, auch wenn sie als Kind-Ersatz (5) gesehen wird.

7. Haus: Partnerschaften, Beziehungen, Ehe als vertragliche/feste Bindung, offene Gegner/Feindschaften, Streitigkeiten/Prozesse/rechtliche Angelegenheiten, Verbindungen zur Öffentlichkeit

8. Haus: Tod und alles, was damit zusammenhängt (u.a. Hinterlassenschaften), Verluste, Krisen, Furcht/Angst, Schmerz/Trauer, Geld der anderen, finanzielle Verpflichtungen >> das 8. Haus hat nichts mit Sexualität (5) zu tun. Es ist auch nicht das Haus der Ehe bzw. der festen Bindungen (7).

9. Haus: alles was mit dem Ausland zu tun hat, Reisen, höhere Bildung, Religion/Philosophie (auch Astrologie) und Spiritualität, mystische Angelegenheiten, Träume, Visionen und deren Deutung, Forschung im Allgemeinen, Publikationen (Verbreitung von Wissen), Juristen, Anwälte, das Lehren

10. Haus: Taten/Handlungen, für die man bekannt ist/wird und die einem einen bestimmten Ruf einbringen (in diesem Sinne auch Schicksal), Beruf/Berufung, Ansehen, Ehre, alle Formen der Autorität, öffentliche Bestrebungen

11. Haus: Freunde, soziales Milieu/Leben, Gleichgesinnte, Wünsche/Ambitionen, Hoffnungen und Bestrebungen, Verbände/Organisationen, Unterstützer, Förderer, Mäzen, günstige Gelegenheiten/günstiges Schicksal

12. Haus: Anonymität, verborgene Aktivitäten, geheime Feinde (oft eigene Persönlichkeitsanteile), selbstschädigendes Verhalten, Verluste/Mängel, Isolation (freiwillig oder erzwungen), Prüfungen und Belastungen/Überforderungen, versteckte Laster, Neider, Betrüger, Anstalten (Krankenhäuser, Heime, Gefängnisse usw.), große Tiere >> das 12. Haus ist nicht das Haus der Spiritualität – das ist das 9. Haus. Aber in sehr vielen Fällen führen die Erfahrungen des 12. Hauses zu spiritueller Betätigung, sie sind also fast immer der Grund, um die Erfahrungen des 12. Hauses zu verarbeiten.

Wichtig ist es, sich im Hinterkopf zu behalten, dass die Häuser ihre Bedeutungen nachweislich ursprünglich nicht von den Zeichen und den entsprechenden Herrscherplaneten erhalten haben, d.h. das 4. Haus hat seine Zuordnungen nicht vom Krebs oder vom Mond, das 5. nicht vom Löwen und der Sonne, das 8. nicht vom Skorpion und vom Pluto oder das 12. von den Fischen und von Neptun usw. Es bestehen gewisse Analogien zwischen diesen Faktoren, aber man kann sie nicht eins-zu-eins übertragen.

Zwei einfache Beispiele: Löwe wurde früher als unfruchtbar angesehen und die Sonne (alleine) galt als Verweigerer für Kinder – warum hätten die Alten dem 5. Haus die Hauptbedeutung „Kinder“ geben sollen? Das passt nicht zusammen. Das 7. Haus hat neben Partnerschaften schon immer mit Feindschaften, Streitigkeiten, Konflikten, kriegerischen Auseinandersetzungen und Prozessen zu tun – sind das typische Waage- oder Venuseigenschaften? Eher nicht.

Je mehr Quellentexte zugänglich und übersetzt werden, umso deutlicher wird sichtbar wo, was und wie heute viele grundlegende astrologische Prinzipien verändert und verzerrt wurden. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig und reichen von Unwissenheit und persönlichem Geltungsstreben/Profilierungssucht bis zu dem Drang bzw. Zwang, die Astrologie in den Augen der modernen Wissenschaft/Gesellschaft zu etablieren, indem man sie immer weiter psychologisiert.
Damit will ich nicht sagen, dass sich Psychologie und Astrologie ausschließen – im Gegenteil: Sie können sich hervorragend ergänzen und man wird dadurch vielen heutigen Fragestellungen der Menschen gerecht. Aber in manchen Bereichen wurde m.E. sicher ein wenig übertrieben.

LG
Jogi

Hi Jogi,

Ich persönlich kenne auch einige Texte,die z.B. besagen,dass die Bedeutung des 5.Hauses durch Venus kam oder Venus hier ihre Freude hatte,wie der Mond im 3.Haus usw.
Aber dennoch kann man auf deiner Liste sehen,dass sich die Themen der Häuser eindeutig mit den 12 Sternzeichen in Verbindung bringen lassen.
Außerdem sind die Themen,die du aufführst größtenteils immer noch aktuell.

Auch wenn die Zuordnung nicht der Ursprung sein sollte.
Die Verbindung ist mehr als offensichtlich.
Daher finde ich die Zuordnung auch passend und gerechtfertigt.

Teilweise klammerst du Themen aus,die zur Analogie passend sind.
Krankheit hat z.B. sehr stark mit Gesundheit zu tun.
Ich finde,dass Gesundheit auf jeden Fall der Ausgangspunkt sein sollte.

Ich persönlich bin der Meinung,dass die klassische Astrologie den Grundstein für die moderne Astrologie gelegt hat und die Astrologie wird sich auch in Zukunft zusammen mit der Menschheit weiterentwickeln,denke ich.
Aber letztendlich hat die klassische Astrologie für mich noch eine zu rohe,zu determistische Energie.Sie war/ist eben für mich eine Art Vorstufe,die natürlich immer ein Teil der aktuellen Astrologie bleibt.


Alles Liebe,
Ayukas

 

[jogi64]

Hi Pluto,

Welche Planeten erfreuen sich dann in den Häusern 2, 4, 7, 8 und 10?

Da gibt es keine. Die Freuden sind ja auch nur ein Faktor von mehreren, auf denen die Hausbedeutungen basieren.



Hallo Ayukas,

dass sich die Themen der Häuser eindeutig mit den 12 Sternzeichen in Verbindung bringen lassen.

Naja, ganz so eindeutig ist das bei manchen nicht und auch nicht bei allen Zuordnungen. Z.B. Waage und 7. Haus (Konflikte, Prozesse usw.), Krebs und 4. Haus (Vater, Immobilien, Grundbesitz), Fische und 12. Haus (Leid, Krankheit, Isolation, geheime Feinde usw.). Ich habe ja auch geschrieben, dass es Analogien gibt, Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten - aber die gehen nicht so weit, dass das 4. Haus ausnahmslos die selbe Bedeutung wie das Zeichen Krebs oder der Mond hat oder gar das 10. Haus wie der Steinbock und der Saturn usw.

Außerdem sind die Themen,die du aufführst größtenteils immer noch aktuell.

Ich habe auch nie das Gegenteil behauptet! Ich behaupte aber, dass sie teilweise (nicht vollständig) verzerrt wurden, womit ich mit Robert Hand in guter Gesellschaft bin.

Krankheit hat z.B. sehr stark mit Gesundheit zu tun. Ich finde,dass Gesundheit auf jeden Fall der Ausgangspunkt sein sollte.

Gesundheit ist eine Angelegenheit des 1. Hauses, Krankheit ist das Gegenteil von Gesundheit und ist eine Angelegenheit des 6. Hauses, das in Aversion zum AC steht. Ebenso eine Mit-Angelegenheit des 8. und des 12. Hauses.

und die Astrologie wird sich auch in Zukunft zusammen mit der Menschheit weiterentwickeln,denke ich.

Das denke ich auch. Wobei man auch sehen muss, dass nicht alle Weiterentwicklungen letztlich vorteilhaft, gesund oder positiv sind.

Aber letztendlich hat die klassische Astrologie für mich noch eine zu rohe,zu determistische Energie

Die klassischen Aphorismen haben sicher eine deterministische Note und es ging den Autoren i.d.R. nicht um psychologisches Einfühlungsvermögen, was nicht heißt, dass es in der Klassik keine Ansätze zu einer psychologischen Deutung gab - die gab es durchaus. Aber sie stand zugegebenermaßen nicht im Vordergrund. Die Kurzdeutungen der Klassik gaben meist ein Extrem wieder, hinter dem ein bestimmtes Prinzip steckte. Die Autoren haben aber dieses Prinzip nicht erklärt, weil die Bücher damals für Gelehrte geschrieben wurden und man die Grundlagen voraussetzte.

Aber auch das heißt nicht, dass die traditionelle Astrologie "roh" ist. im Gegenteil, die Methoden und die Deutungsschritte sind in der Klassik um ein vielfaches komplexer, strukturierter, umfassender und vielschichtiger. Sie ist daher auch nicht so schnell mit Pauschaldeutungen - außer natürlich bei den "Kochbuchdeutungen" bzw. den Aphorismen. Aber die gibt es heute noch genauso. Und wenn man sich manche moderne Pauschaldeutungen durchliest, kann einem auch dabei Angst und Bang werden.

Sie war/ist eben für mich eine Art Vorstufe,die natürlich immer ein Teil der aktuellen Astrologie bleibt.

Du arbeitest auch heute noch mit mindestens 80-90% dieser Vorstufe .

LG
Jogi

 

[pluto]

Hallo,

könnte man sagen, dass ein Planet z.b. Mond in Haus 3, in der Freude sich in diesem Haus wohler fühlt als wie ich bisher angenommen in Haus 4?

lg Pluto
(ich weiß jetzt nicht, ob ich mich so ausgedrückt habe, dass ich verstanden werde??)

 

[Ayukas]

Hallo Ayukas,
Naja, ganz so eindeutig ist das bei manchen nicht und auch nicht bei allen Zuordnungen. Z.B. Waage und 7. Haus (Konflikte, Prozesse usw.), Krebs und 4. Haus (Vater, Immobilien, Grundbesitz), Fische und 12. Haus (Leid, Krankheit, Isolation, geheime Feinde usw.). Ich habe ja auch geschrieben, dass es Analogien gibt, Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten - aber die gehen nicht so weit, dass das 4. Haus ausnahmslos die selbe Bedeutung wie das Zeichen Krebs oder der Mond hat oder gar das 10. Haus wie der Steinbock und der Saturn usw.

Also Konflikte passen zur Waage,wegen dem Ausgleich und auch die Isolation und das Leid passt zu den Fischen.

Gesundheit ist eine Angelegenheit des 1. Hauses, Krankheit ist das Gegenteil von Gesundheit und ist eine Angelegenheit des 6. Hauses, das in Aversion zum AC steht. Ebenso eine Mit-Angelegenheit des 8. und des 12. Hauses.

Ja,aber einem Haus hauptsächlich Krankheit zuzuordnen finde ich nicht richtig.
Die anderen Stichwörter,die du aufgezählt hast,ergaben zusammen die vorsichtige und reinigende Jungfrau-Energie im positiven Sinne,bei einer Störung kommt dann die Krankheit ins Spiel.

Das denke ich auch. Wobei man auch sehen muss, dass nicht alle Weiterentwicklungen letztlich vorteilhaft, gesund oder positiv sind.

Die Wahrheit liegt in der Mitte.
D.h. in der Verbindung der Vergangenheit und der Zukunft.
Das schafft m.M.n. die moderne Astrologie,wenn mit ihr "richtig" gearbeitet wird.
Aber bestimmt gibt es immer Dinge,die man noch neu oder auch aus der klassischen Astrologie einbringen kann.

Aber auch das heißt nicht, dass die traditionelle Astrologie "roh" ist. im Gegenteil, die Methoden und die Deutungsschritte sind in der Klassik um ein vielfaches komplexer, strukturierter, umfassender und vielschichtiger. Sie ist daher auch nicht so schnell mit Pauschaldeutungen - außer natürlich bei den "Kochbuchdeutungen" bzw. den Aphorismen. Aber die gibt es heute noch genauso. Und wenn man sich manche moderne Pauschaldeutungen durchliest, kann einem auch dabei Angst und Bang werden.

Mit "roh" meine ich rau,hart (wegen der negativen,deterministischen Note) aber auch weil sie sich manchmal so trocken,so psychologisch unvollendet anhört.
Dann ist sie wieder teilweise zu kompliziert,zu vielschitig (für mich) mit den ganzen Nach-und Tagherrschen,Graden und Fixsternen u.ä.
Wie gesagt- es war m.M.n. wichtig als Grundstein und man kann sich einiges an Wissen aneignen,aber vielleicht ist eseinfach nicht so praktisch.
Zumindest für mich.

Du arbeitest auch heute noch mit mindestens 80-90% dieser Vorstufe .

Ja,wie gesagt-sie bleibt immer ein Teil,aber das Gesamtpaket hat sich für mich positiv weiterentwickelt.
Die heutige Astrologie empfinde ich als einfühlsamer,einfacher,aber dennoch strukturiert und generell aufgeschlossener und optimistischer.
Irgendwie auch klarer,reiner und vollendeter,wobei noch nicht ganz vollendet (nach meinem Empfinden).
Aber das ist meine persönliche Meinung.
Ich kam immer sehr gut mit der modernen Astrologie zurecht und fand die gängigen Deutungen oft sehr stimmig bis auf kleine Ausnahmen.

Ich bin einfach ein Gefühlsmensch,der Astrologie weniger kalkuliert und mehr erfühlt.
Jeder hat eben seinen eigenen Zugang, würde ich sagen.


Liebe Grüße,
Ayukas

 

[Christel]

Hallo Jogi,

Ja, das wurde mir auch so beigebracht. Aber das ist eine moderne "Erfindung" und ich konnte mittlerweile selbst nachforschen/nachlesen, dass das von den Begründern unserer Kunst nie so gesehen und gehandhabt wurde.

Die moderne “Erfindung” hätte sich wohl kaum durchgesetzt, wenn sie nicht zu guten Deutungsergebnissen käme.
Ich hätte die Astrologie - so wie ich sie gelernt habe - schon längst aufgegeben, wenn ich von ihr nicht größtenteils überzeugt wäre.

Dies scheint wohl in dem allgemeinen Trend begründet zu sein, dass man vergisst, dass Venus vor allen Dingen das Symbol der Liebe, der Zuneigung und der Kunst ist."

Als Venus Libentina war sie die Göttin der sinnlichen Lust, als Venus Libitina die Leichengöttin.

Tja, und so hat man heute leider auch noch viele andere Planetenzuordnungen vergessen.

Um die Planeten ranken sich viele Mythologien, in denen sie als Götter verehrt wurden.
Dieser Kult des Vielgötterglaubens passt nicht in die moderne Zeit.
Außerdem können wir die Existenz und den Einfluss der transsaturnischen Planeten nicht leugnen.

Die Sonne hatte ihre Freude im 9. Haus, das Haus des "Sun God", "Tempel der Sonne". Sie ist das Symbol für das Licht der Erkenntnis, die Wahrheitssuche, die höhere Weisheit, welche durch Philosophie, Religion und spirituelles Streben erlangt werden wollen/können. Sonne ist Signifikator für den Geist (spiritus), was sich in dem Begriff Spiritualität wiederfindet.

Über Philosophie und Religion, Wahrheit und Weisheit kann man ganz unterschiedliche Meinungen vertreten.
In der Astrologie ist einzig ausschlaggebend, dass sie dem 9. Haus zugeordnet werden.
Aber die Beschaffenheit der Sonne, Licht und Wärme zu spenden, gehört für mich nicht dazu.

Warum hat man sie dann nicht auch dem 2. Haus zugeordnet?

Sag Du mir, warum man die Venus dem 5. Haus zuordnen soll.

Im Großen und Ganzen würde ich das auch so sehen. Aber unter gewissen Umständen kann auch Venus zu einer "Übeltäterin" werden. Genauso wie Saturn oder Mars zu "Wohltätern" werden können.

Ja, wenn der Schmerz nachlässt, hat man wieder mehr Freude am Leben.

LG, Christel

 

[jogi64]

Hallo Ayukas ,

Ja,aber einem Haus hauptsächlich Krankheit zuzuordnen finde ich nicht richtig.

Deshalb habe ich das 8. und das 12. auch dazu geschrieben, die ebenfalls Krankheitsbezug hatten. Daneben muss man immer den AC, den AC-Herrscher, den Mond und die Sonne betrachten.

Mit "roh" meine ich rau,hart (wegen der negativen,deterministischen Note) aber auch weil sie sich manchmal so trocken,so psychologisch unvollendet anhört. Die heutige Astrologie empfinde ich als einfühlsamer,einfacher,aber dennoch strukturiert und generell aufgeschlossener und optimistischer.

Die Deutung und Interpretation der Konstellationen ist eine Sache - die verbale Vermittlung eine andere. Moderne astrologische Deutungen können absolut deterministisch kommuniziert werden (dafür findet man ebenfalls Beispiele) und klassische Deutungen können genauso gut durch einfühlsame Sprache und auf lösungsorientierte Weise vermittelt werden. Das liegt am Astrologen und nicht an der Astrologie, egal ob Klassik oder modern.

Natürlich hatte man früher einen anderen Sprach- und Schreibstil, den hat beinahe jede Generation. Aber ich bin nicht an diesen alten Stil gebunden, ich kann ihn in meine Sprache umsetzen/übersetzen und meinen und den Bedürfnissen meiner Klienten anpassen. Das macht aber am Anfang erst mal mehr Arbeit, weil man erst verstehen muss, was die alten Herren einem da verklickern wollen.

Die Astrologie ist ein Werkzeug, ein Mittel und es hängt ganz stark davon ab, wer dieses Mittel wie und für welchen Zweck benutzt. Ein bestimmter Astrologe/-in kann die moderne Astrologie missbrauchen und er/sie kann die klassische Astrologie sensibel, bewusst und situationsadäquat einsetzen. Du kannst in feinster Manier mit Messer und Gabel dinieren – du kannst aber auch jemanden damit abstechen.

Dann ist sie wieder teilweise zu kompliziert,zu vielschitig

Das ist allerdings wahr. Und das ist eben auch einer der Gründe, warum sich viele davon abgeschreckt fühlen - neben den festlegenden Kurzdeutungen, hinter deren Prinzipien man eben erst kommen muss. Man kann vieles sicher nicht eins-zu-eins anwenden, manche Methoden muss man den heutigen Verhältnissen und Bedürfnissen anpassen und manche verwirft man ganz. Kein moderner Astrologe arbeitet mit dem gesamten, ihm zur Verfügung stehenden Spektrum an Methoden – und kein klassischer Astrologe arbeitet mit allen bestehenden Methoden. Man trifft immer eine bestimmte Auswahl.

Man kann die Grundlagen und das Wissen der klassischen Astrologie nicht in ein paar Wochen erlernen. Da braucht es schon viele Monate bis Jahre dazu und nur wenige machen sich diese Mühe.

vielleicht ist eseinfach nicht so praktisch.

Das weiß man erst, wenn sich damit beschäftigt hat und versucht es anzuwenden. Aber das ist ja bei allem so.

Irgendwie auch klarer,reiner und vollendeter…

Klarer und reiner keinesfalls – sonst würde die Klassik nicht so einen Run erleben. Fast alle klassisch orientierte Astrologen kommen von der psychologischen Astrologie und der Hauptgrund dafür ist gerade der Mangel an Struktur und Klarheit.

Dazu zitiere ich wieder einen meiner Lieblingsastrologen, Robert Hand, aus einem Vortrag, den er 2005 auf einer Astro-Konferenz gehalten hat: „Die Sprache der Astrologie des 20. Jhdts. als solche tendiert dazu, unpräzise, vage, unartikuliert und unklar zu sein. Aber die Ziele der Astrologie des 20. Jhdts. sind absolut lobenswert.“

Jeder hat eben seinen eigenen Zugang, würde ich sagen.

Und das ist im Prinzip ja auch gut so.

LG
Jogi

 

[Ayukas]

Klarer und reiner keinesfalls – sonst würde die Klassik nicht so einen Run erleben. Fast alle klassisch orientierte Astrologen kommen von der psychologischen Astrologie und der Hauptgrund dafür ist gerade der Mangel an Struktur und Klarheit.

Dazu zitiere ich wieder einen meiner Lieblingsastrologen, Robert Hand, aus einem Vortrag, den er 2005 auf einer Astro-Konferenz gehalten hat: „Die Sprache der Astrologie des 20. Jhdts. als solche tendiert dazu, unpräzise, vage, unartikuliert und unklar zu sein. Aber die Ziele der Astrologie des 20. Jhdts. sind absolut lobenswert.“

Hallo Jogi,

Also ich finde doch,dass die Prinzipien reiner beschrieben werden,allein ducrh die zusätzlichen Herrscher wird mehr differenziert.
Z.B.das Zeichen Wassermann kommt besser durch Uranus zur Geltung als mit Saturn.
Ich kenne deine Meinung zu dem Thema,aber ich empfinde den losgelösten Uranus zum luftigen Wassermann viel passender als der ernste,erdenschwere Saturn,der für mich jetzt Nebenherrscher ist.

LG,
Ayukas

 

[jogi64]

Hi Christel ,

Die moderne “Erfindung” hätte sich wohl kaum durchgesetzt, wenn sie nicht zu guten Deutungsergebnissen käme. Ich hätte die Astrologie - so wie ich sie gelernt habe - schon längst aufgegeben, wenn ich von ihr nicht größtenteils überzeugt wäre.

Man muss die moderne, psychologisch orientierte Astrologie ja nicht aufgeben, wenn man sich mit der traditionellen beschäftigt. Das habe ich auch nicht getan - ich bin kein Purist oder kein klassischer Astrologe. Ich würde mich schlicht als Astrologe bezeichnen, ohne Betonung auf modern oder klassisch.

Es geht auch nicht darum, ob eine der beiden Richtungen besser oder schlechter ist. Jede hat ihre Vorzüge und ihre Mängel. Mir geht es darum, aus beiden das Brauchbarste und das Passende herauszuholen. Im Übrigen ist die "moderne" Astrologie noch nicht sehr alt und es gab neben ihr auch keine traditionelle Astrologie (das meiste Wissen war verschüttet und es gab keine Übersetzungen wichtiger Quellentexte). Sie war also quasi "konkurrenzlos". Hätte das Wissen, das man heute wieder über die Klassik erarbeitet hat damals auch bestanden - wer weiß, wie es dann ausgegangen wäre.

Als Venus Libentina war sie die Göttin der sinnlichen Lust, als Venus Libitina die Leichengöttin.

Sie hatte meines Wissens auch noch andere Beinamen und Funktionen. Aber diese wurden selbst von den griechischen Autoren nicht erwähnt. Aphrodite/Venus war in erster Linie die Göttin der Lust, der Liebe, der Kunst, der Freundschaft, der Feste/des Feierns und der Fruchtbarkeit. Darauf baut die griechische Geburtsastrologie auf und weder sie selbst (als Göttin oder als Planet) noch Stier oder Waage wurden mit den Themen Tod, Leichen, Krieg, Waffen, Kampf, Zerstörung usw. in unmittelbaren Zusammenhang gebracht.

Um die Planeten ranken sich viele Mythologien, in denen sie als Götter verehrt wurden. Dieser Kult des Vielgötterglaubens passt nicht in die moderne Zeit.

Dann dürften sich moderne Astrologen nicht auf die Mythologien im Zusammenhang mit ihren Planetendeutungen berufen - das tun sie aber teilweise noch in großem Maße.
Aber das habe ich nicht gemeint. Ich meinte eher, dass viele Planeten von einigen ihrer essentiellen Bedeutungen und Eigenschaften abgeschnitten wurden. So manches wurde verharmlost, abgemildert oder einfach ganz weggelassen - entweder aus Unkenntnis oder absichtlich.

Außerdem können wir die Existenz und den Einfluss der transsaturnischen Planeten nicht leugnen.

Das tue ich auch nicht. Ich benutze sie weiterhin. Aber bewusster und sparsamer, denn es hat sich gezeigt, dass vieles durch die Transsaturnier "nur" bestätigt wird, was durch die 7 alten Himmelskörper erkennbar ist. Aber man stellt immer wieder fest, dass moderne Deutungen oft mit den Transsaturniern beginnen und bei den Mondknoten enden, wobei man ab und zu mal einen anderen Faktor (Sonne oder AC) einstreut. Das ist nicht bei allen so, aber ich lese das wirklich ganz häufig.

Aber die Beschaffenheit der Sonne, Licht und Wärme zu spenden, gehört für mich nicht dazu.

Von Wärme hatte ich auch nichts gesagt . Es ging um das Licht als Symbol für das Bewusstsein und die Erkenntnis, die das Dunkle (die Unkenntnis, das Unbewusste) erhellt und somit zu geistiger Klarheit und Weisheit führen kann.

Sag Du mir, warum man die Venus dem 5. Haus zuordnen soll.

Hab' ich schon . Siehe Beitrag # 39.

Ja, wenn der Schmerz nachlässt, hat man wieder mehr Freude am Leben.

Oh wie wahr!

LG
Jogi

 

[jogi64]

Hallo Jogi,Ich kenne deine Meinung zu dem Thema,aber ich empfinde den losgelösten Uranus zum luftigen Wassermann viel passender als der ernste,erdenschwere Saturn,der für mich jetzt Nebenherrscher ist.

Das ist überhaupt kein Problem für mich . Ich will dir das auch gar nicht nehmen.


Aber ich möchte noch mal folgendes betonen:
Ich will hier niemanden von der traditionellen Astrologie überzeugen oder gar zu etwas überreden. Man kann anderen nicht die eigene Meinung oder die eigenen Anschauungen aufzwingen, schon der Versuch ist sinnlos - wenn nicht gar strafbar .

Ich kann hier lediglich informieren, Dinge gegenüber stellen und Fragen beantworten (sofern es meine Zeit erlaubt und ich auch etwas dazu weiß - ich bin aber sicher nicht allwissend). Wer dabei Interesse verspürt, sich näher mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen wird das tun. Wer das nicht möchte, wird es eben sein lassen. Jeder sucht sich das, was ihm am besten liegt, mit dem er am besten zurecht kommt - und manchmal wird man vielleicht auch von etwas gefunden .

LG
Jogi