Ist kein Platz für Introvertierte in unserer Gesellschaft?

Die Intoleranz gegenüber Andersartigen schließt natürlich auch die Introvertierten mit ein. Solange die Menschen nicht lernen, dass ich so bin wie ich bin und du bist wie du bist und das auch akzeptieren, wird es das ins Out schieben geben.
 
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Introvertiertheit kann sowohl aus Ängstlichkeit,
nicht mithalten zu können mit der Meute,
also aus Unsicherheit entstehen das ein in sich Zurückziehen zur Folge hat,
als auch durch Ausgrenzung, wenn man nicht dem allgemeinen Bild der Meute entspricht.
Daß natürlich diese Unsicherheit, nicht zu entsprechen, meist durch das Umfeld, also Elternhaus entsteht wäre für mich eine Erklärung.

Hi.

Erfahrungen in meinem Umfeld mit Thema Introvertiertheit zeigen, daß diese Persönlichkeitseigenschaft nicht allen, aber doch sehr vielen Kreativen eigen sei, ein begleitender Umstand quasi bei schöpferischen Prozessen. Zeitgeist von Heute schreibt Offenheit, offensive Kommunikationsbereitschaft vor als non plus ultra des modernen Menschen. Facebook, Twitter, Xing u.a. sind Ausdruck dafür.

Bewerbungsvorgaben für Jobs mit hohem Kreativitätpotenzial, bei denen Hauptaugenmerk auf lockeres Plaudern gerichtet wird - von Mitarbeitern der Personalabteilungen, die den Begriff Kreativität nicht mal richtig buchstabieren können - sind ein weiteres Übel.
 
Hi.


Bewerbungsvorgaben für Jobs mit hohem Kreativitätpotenzial, bei denen Hauptaugenmerk auf lockeres Plaudern gerichtet wird - von Mitarbeitern der Personalabteilungen, die den Begriff Kreativität nicht mal richtig buchstabieren können - sind ein weiteres Übel.

Das stimmt, es wird das sich Präsentieren bewertet und nicht das Können. Es wird geglaubt, wer sich toll präsentiert muß auch toll im Job sein.
 
Introvertiertheit kann sowohl aus Ängstlichkeit,
nicht mithalten zu können mit der Meute,
also aus Unsicherheit entstehen das ein in sich Zurückziehen zur Folge hat,
als auch durch Ausgrenzung, wenn man nicht dem allgemeinen Bild der Meute entspricht.
Daß natürlich diese Unsicherheit, nicht zu entsprechen, meist durch das Umfeld, also Elternhaus entsteht wäre für mich eine Erklärung.
dazu muss man aber extrovertiertheit als Norm sehen...wird es zwar gerne weil manche damit nicht umgehen können...gibt es aber nicht.
Introvertierheit ist genau wie extro nur ein Wesenszug...doch keine Krankheit und auch keine Schüchternheit...
Ihre Distanz resultiert einfach daraus das sie den extrovertierten wenig anziehend wirken, wie auch umgekehrt....aber in unserer verformten Gesellschaft wird der Intro gerne als ungewöhnlich gesehen...nur weil er vieles anders sieht als es die Konsumwelt gerne vorgaukelt...
 
Introvertiertheit ist ein charckterzug und gehört zu den fünf grundimensionen der persöhnlichkeit, den sogenannten big-five. in der wissenschaft, geht man davon aus, dass diese fünf eigenschaften ausreichen um unterschiede zwischen menschen darzustellen. (introversion/extraversion, neurotizismus, verträglichkeit, gewissenhaftigkeit, offenheit für neues)

übertriebene schüchternheit dagegen ist eine persöhnlichkeitsstörung, die hauptsächlich aus minderweitigkeitsklomplexen hervor geht. (hierzu kann ich leider nichts genaueres sagen) ein gewisses grad an schüchternheit ist normal.

ich werde im folgenden einige stellen aus dem Magazin Psychologie Heute Ausgabe Januar 2011 zitieren.
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"Oberflächlich gesehen wirken introvertierte Menschen schüchtern. Aber der Schein trügt. Schüchterne Menschen wünschen sich soziale Kontakte, fürchten aber, den Begegneungen mit anderen nicht gewachsen zu sein. Sie haben Angst, den Ansprüchen ihrer Mitmenschen nicht genügen zu können, sich danebenzubenehmen, etwas Falsches zu sagen. Schüchterne beobachten sich selbst mit Argusaugen, wenn sie in der Öffentlichkeit sind- und kommen dabei im eigenen Urteil schlecht weg. Soziale Kontakte sind daher für sie anstrengend und angbesetzt. Introvertierte dagegen kennen solche Ängste nicht. Sie sind gerne mit (wenigen) anderen zusammen, sie besuchen ohne Scheu größere gesellschaftliche Ereignisse. Dort stehen sie aber selten im Mittelpunkt, sonderen eher am Rande. Das aber macht ihnen 9im Unterschied zu schüchternen Menschen) nichts aus. Sie halten sich gerne abseits und beobachten das geschehen."
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"die stillen im lande
sie wirken schüchtern, gehemmt, manchmal auch arrogant: introvertierte Menschen, die leiber mit sich allein als mit vielen anderen sind, stoßen in unserer auf geselligkeit und "fun" programierten gesellschaft häufig auf unverständnis. Der Grund: es gibt noch zu viele vorurteile und unwissen über die intrversion."


Feedback:
"ich als erwiesener introvertierte person konnte mich in vielen aspekten des artikels wiederfinden. wir leben heute in einer gesellschaft, die extraversion nicht nur belohnt, sondern auch als "richtig" und "erstrebenswert" proklamiert. an dieser stelle hätte man noch anfügen können, dass die stillen kinder schon in der schule umerzogen werden. mündliche noten werden dem wesen introvertierter kinder in keiner weise gerecht, setzen sie sogar unter druck zeigen ihnen mit jedem zeugnis, dass sie nicht ins system passen. vielleicht sind introvertierte wirklich besser im schriftlichen bereich. ich habe jedoch die erfahrung gemacht, dass für die letzendliche note die gesamtwirkung zählt - und dort schneiden extrvertierte einfach besser ab."

Andrea Mähner
 
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Wenn schon, würde ich es eher umgekehrt sehen.

Introvertiertheit, entsteht ja gerade aus der Abspaltung, von der Gesellschaft,
in der man sich und sein Individuum nicht findet, in der Gesellschaft, in
der man untergeht, wenn nicht uniform gedacht und gehandelt wird.

Ein Rückzugsgebiet, um wenigstens etwas bei sich zu bleiben.

Es ist eben nicht jeder, ein Herdentier, und rennt gern mit der Meute.

Dieser Meinung bin ich auch!
Der Lexikonauszug ist viel zu Schwaz-weiß! Reine into- oder extrovertierte Charaktere gibt es meiner Meinung nicht. Es kommt rein auf das Umfeld an, passen die persönlichen Gedanken und Einstellungen nicht zu dem momentan befindlichen Umfeld, so verhält man sich eher introvertiert, weil man weiß, dass es sehr schwer is seinen Standpunkt klar zu machen, weil er nicht verstanden wird, zumindest nicht in ein paar Sätzen. Befindet man sich aber in einer Gruppe von gleichgesinnten, kann man durchaus sehr extrovertiert sein!
Ich bin zum Beispiel ein Fisch, zusätzlich mit Mond im Fisch. Ich brauche von Zeit zu Zeit meine intovertierte Phasen, um wieder klar im Kopf zu werden, um zu sortieren, welche Meinung teile ich, welche lehne ich ab. Dann gibt es wieder Phasen, wo ich richtig aufblühe und quassle wie ein Wasserfall, das ist aber meist nur in einen 4-äugigen Gespräch möglich, weil sonst immer wer dazwischen funkt, der einen Standpunkt nicht vertreten kann.
Der Grund, warum intelligente Personen eher introvertiert in Gruppen sind, liegt daran, finde ich, weil sie von zu vielen Fehlmeinungen bzw. -informationen attackiert werden, denen sie nur schwer in wenigen Sätzen kontern und klarstellen können, weil man nie dazu kommt, es vollständig zu erklären ohne das man von Jemanden gestört und abgelenkt wird... Da würde man übermorgen auch noch da Stehen und es erklären versuchen und man ist immer noch nicht fertig.
Leider haben viel zu viele Menschen einen zu kleinen Aufnahmefilter, sie glauben vieles viel zu schnell und geben es 1:1 weiter, weil irgendetwas plausibel klingt, aber nicht stimmen muss!

Liebe Grüße in die Runde,
Matthias
 
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