Gemäss dem Horoskop sind wir als Kinder nur für bestimmte Signale aus der Umgebung empfänglich. Wenn die Empfänglichkeit nicht gegeben ist, dann entwickeln wir auch keine Überlebensstragegien in dem Bereich. Und wenn du nun ein besonderes Talent fürs Flirten hast, dann ist das eigentlich weder gut noch schlecht, sondern erst einmal einfach eine Anlage. Die Frage ist doch dann, was du damit tust.
(In den Fischen kann ich mir übrigens schon vorstellen, dass man zum Flirt wie die Jungfrau zum Kind kommt. Es scheint einfach so zu passieren, als ob man dazu gar nichts tut.)
Im übrigen halte ich "Flirt" auch für eine Form von Liebe. Flirten hat ja etwas Spielerisches, Leichtes. Warum soll das keine Liebe sein? Das Problem mit dem Casanova-Aspekt ist eher, dass die Menschen, die ihn haben, in der Regel gelangweilt werden, wenn es mal nicht grad prickelnd ist. Da sind dann eben andere Beziehungsqualitäten wünschenswert, und das ist dann halt auch die übliche Beziehungsarbeit, die da nötig ist.
Bei Fische-Venus habe ich auch immer etwas den Verdacht, dass hier jemand (besonders Frauen, wie ich sagen muss) romantische, unrealistische Vorstellungen von Liebe haben. Ihre Liebe ist so gross und uneigennützig - zumindest in der Selbstwahrnehmung - dass sie einen echten Menschen, der ihren Vorstellungen nicht genügt, gar nicht wirklich lieben können. Quasi jemand, der die Menschheit liebt, aber den einzelnen Menschen zu lieben, da hapert's ein wenig.
Ich würde sehr gerne mal eine Untersuchung machen, wieviele Yoga-Lehrerinnen genau diese Venus-Fische (oder Venus/Neptun oder ähnlich) Verbindung haben, irgendwann im Marketing gearbeitet haben, und in ihrer Freizeit "irgendwas mit nachhaltiger Mode, selbstgemachter Seife und Instagram" machen. Jene Art von überbelichteten, licht-luftigen Fotos, auf denen sie in stylish-wallenden Kleidern irgendeine Tanz- oder Yoga-Pose auf einem Holzsteg vor einem See oder dem Meer einnehmen. Alles Venus/Fische-Themen.