In Würde sterben dürfen

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Warum nicht vorher schon mit Kindern, Eltern,Geschwistern, Freunden darüber reden können?
Warum nicht Beerdigungen und Erbschaftsfragen schon vor dem Tod aus dem Weg schaffen können?

Und vor allen Dingen ist es auch wichtig rechtzeitig Lebewohl sagen zu können, Ich liebe dich, Bitte verzeih mir.

Ein sehr wichtiges Thema, finde ich!

Ich hab zwar meinen Mann und auch meinen Sohn total unerwartet verloren, dennoch hat es mir dann sehr geholfen, dass wir gerade die Zeit davor (ohne es zu wissen) mit sehr intensiven und innigen Gesprächen verbracht haben.

Es war alles gesagt und ich wusste auch, wie sie begraben werden wollen.

Zwischen mir und meinen Kindern ist diesbezüglich auch alles geklärt. :)

lg Sunny
 
Ich glaube du wohl eher nicht.

Guck's dir mal an:


und das hier -
beides nach wahren Begebenheiten und beide können nichts mehr bewegen, außer noch was im Kopfbereich:


Ich hatte Schmetterling und Taucherglocke schon gesehen. Er ist Tetraplegiker kein Querschnittsgelähmter!!!!!


Ich kenne Einen Querschnittsgelämten der in Depressionen versinkt. Verheiratet mit Kind. Darf er. Er war vorher Extremsportler.

Die anderen vier die ich persönlich privat kenne, zum Teil mit aufgewachsen bind, sind Kämpfernaturen und verheiratet. Gehen in Urlaub, haben gut bezahlte Jobs.

Es kommt immer auf den Einzelfall darauf an, aber es kann wohl niemand verallgemeinern..ja... weil ich dies und jenes habe ist es besser Tod zu sein.

DESHALB ist Sterbehilfe verboten. Es kann sich jemand nicht äußern, die anderen haben Mitleid, sagen och das ist doch kein Leben, der leidet doch nur..komm erlösen wir ihn..na super.
Kann sich jemand äußern kann es sein, dass er deshalb den Freitod wählt, weil er meint in der Gesellschaft nicht geduldet zu sein.

Ich denke die Gesetzt gelten für alle, wo willst du als Gesetzgeber unterscheiden, ob es ehrlicher Todeswunsch ist oder ein Depression, oder Angehörige haben Stress wegen dir und du möchtest deshalb weg sein, oder ,oder, du hast eben wirklich solche Schmerzen dass der Tod eine Erlösung darstellt.

Ich denke dass die enge Gesetzgebung aus der Geschichte heraus entstanden ist,(drittes Reich) und es deshalb so schwer ist mit HIlfe anderer den Tod zu finden.


@Flugzeug
Ich versteh dich gut. Es wäre der Optimalzustand zu Hause sterben zu können, für einige.

Doch aus der sehr nahen Erfahrung die ich speziell in den letzten Wochen machen durfte, wollen und können Angehörige dies nicht leisten.
Stell dir vor du hast Metstasen im Kopf und bekommst Schaum vor den Mund, hast heftige Epileptische Anfälle...wie reagierst du als Angehöriger?
Du stehst auf, und dein Uterus plumpts aus dir heraus als stinkendes Geschwür.
Deine Bauchnaht geht auf und daraus quillt der Stuhlgang. Alles platz auf, immer mehr...

Verzweifetl? Kräftezehrend? Stressgeplagt?


Wie willst du deine Mutter, deiner Frau, deinem Kind helfen?
Hospiz fängt einen da auf. Die verlängern das Leben deshalb nicht. Es wird nur das gemacht was ausgemacht ist.



Aber oft ist es ja möglich zu Hause zu bleiben. Es gibt inzwischen so viele die ambulante Schmerzbetreuung machen.
Auch mit Wundversorgung klappt es ganz gut dank speziell ausgebildeter Leute.

Aber ich möchte mal während des Essens sterben. Zack weg. Hab ich mal gesehn:)

Lg
Lumen
 
Du missverstehst.
Mir geht es nur darum selber den Todeszeitpunkt entscheiden zu können, nicht um eine ethische Wertigkeit wer nun lieber sterben sollte.
Wenn ich nicht mehr selbstständig atmen kann, mich nicht mehr selbstständig ernähren kann möchte ich selber nicht mehr am Leben erhalten werden, weil das einfach kein Leben mehr ist.

Sollte die Politik solche Fragen entscheiden dürfen und wenn ja mit welchem Recht?

Es gibt zu viele Menschen, deren Leben fast ausschliesslich nur noch aus Leid besteht, ob nun körperlicher oder seelischer Schmerz und solange man ihnen nicht helfen kann,sollte man sie einfach in Frieden gehen lassen.
Natürlich kann man auch die Angehörigen entscheiden lassen, doch möchte ich denen die Entscheidung sicher nicht zumuten und mich im Zweifelsfall auch nicht bevormunden lassen.

Patientenverfügungen finde ich gut, habe aber schon von mehreren Fällen gehört, wo dem nicht stattgegeben wurde.

Ich verstehe schon, was du meinst. Das alte Problem, keiner möchte leiden und 5 Jahre dahin vegetieren. Ich auch nicht, möchte am liebsten dann einen schnellen Tod, einen richtigen Herzinfarkt und aus ist. Aber der hat bitte noch Zeit zu haben ..... so 40 Jahre, minimum. :D

Nur, das sind Wunschvorstellungen. Es kann auch so passieren, dass man ein Schlaganfall nach dem anderen bekommt, schon nach dem ersten nicht mehr selbstständig agieren kann. Hilfe braucht, immer wieder trotzdem kämpft. Ich hatte mal so einen Fall, übernahm ihn mit dem 9. Schlaganfall, wir haben noch bis zum 18. mitgezählt und mehrmals sagte er, warum war es nicht der Letzte. Aber auch zugleich ein Lebensmut dahinter, immer wieder zu wollen.

Der versuchte immer wieder, mit vollem Elan, was dann wieder zum nächsten Schlaganfall unweigerlich führte. 3 Jahre nach dem ersten Schlaganfall, hatte ich ihn wieder soweit, dass er Finger einer Hand bewegen konnte, wir zählten damals den 12. Schlaganfall. Er wollte mit der Hand wieder selbst ein Brot schmieren können, so etwas ganz banales, denn dafür braucht man zwei Hände. Er hat es geschafft ........ nicht im Endeffekt zu überleben. Dafür waren es nachher zu viele Schlaganfälle, aber er hatte noch ein paar Jahre, stolzes Alter jenseits der 80 erreicht.

Was will ich damit sagen, genau den Punkt, wer es überhaupt beurteilen will, was lebenswert ist. Ich hatte den Herrn, zwei Jahre nach dem ersten Schlaganfall übernommen, beim 9. Schlaganfall und keiner hat sich vorher darum gekümmert, was dieser Herr wollte, ganz banal ein Butterbrot wieder selbst bestreichen können. Man meinte, er könne den Arm sowieso nicht mehr bewegen, also lassen wir es.

Und das ist diese Selbstherrlichkeit, die dann entscheidet, ob lebenswert, oder nicht. Eine Beurteilung von außen. Wehe, wenn solche Leute noch die Staatsmacht dazu erhalten, zu entscheiden, ob lebenswert oder nicht. Abschiebung ins Heim zum weg vegetieren.

In etwa so, habe ich das mit meinen Vater hinter mir, nur noch schlimmer, der wurde fast tot operiert, von einem Arzt, der nie die Operation nach einem Schlaganfall hätte durchführen dürfen. Das sagte uns hinterher die kassenärztliche Abrechnungsstelle! Diese kam nur darauf, da mein Vater als Notfall mit Helikopter in eine Spezialklinik verlegt wurde und die Ärzte dort sofort einen ärztlichen Fehler meldeten. In dieser Klinik lag er dann 3 Monate auf Intensiv und wurde fast täglich bis zu 3 mal operiert.

Er kam nach diesen 3 Monaten wieder zurück in die Ausgangsklinik ....... zum Grauen aller ..... aber die haben ihr Recht, die Ausgangsklinik, auch wenn sie Murks bauen. Und oh wunder, mein Vater hatte sein Bewusstsein und in diesem Klinikum wollte man ihn sofort in die Geriatrie abschieben.

Kam erst hinterher raus, die Spezialklinik attestierte damals eine Überlebenschance von einer Woche, stationär eventuell ein Monat, durch den Murks der Ausgangsklinik.

Und dann war was los, Chef der Ausgangsklinik, nein, ihr Vater kommt hier auf die Geriatrie und ich, neeee, der kommt nach Hause. Mein Vater sagte damals noch selbst, das schafft ihr nicht zu Hause. Der Chef der Klinik, sehen sie, das schaffen sie nicht, ganz hochnäsig.

Nur wir hatten schon innerhalb eines Tages alles in die Wege geleitet, befreundetes Sanitätshaus lieferte sofort die ganze Ausrüstung. Mein damaliger Chef übernahm sofort die physikalische Therapie und rotes Kreuz die klinische Betreuung.
Da stand dann auf einmal der Chef des Klinikums ganz richtig dumm da, Wusste nicht mehr was er machen sollte.

Mein Vater überlebte zu Hause noch 3 knapp 4 Monate, also nicht nur eine Woche. Übrigens unter vollem Bewusstsein, bis er sich verabschieden konnte. Wie ich schon woanders geschrieben habe, ich habe die Nacht zu vor das erstemal real gebetet und darum gebeten, wenn er es nicht schaffen sollte, möge man ihn erlösen. Am nächsten Morgen war es und ich wusste es beim runtergehen, bin nur rein zu ihm, sah es schon, einmal Puls gefühlt und gleich meiner Mutter damals gesagt, Arzt anrufen.

So, und schon bei der Totenscheinausstellung sagte der Arzt, nicht der behandelnde Arzt, nach unserer Schilderung schon, wollt ihr Strafanzeige erstellen. Haben wir abgelehnt, weil dann der Leichnam nicht beerdigt werden kann.
3 bis 4 Wochen danach rief bei mir die ärztliche Abrechnungsstelle an und fragte nochmals an, ob wir Strafanzeige erstellen wollten, oder schon haben. Nach der Verneinung, sagte mir der Herr, dass sie dann agieren werden, weil eben durch den Heli-Einsatz bei denen Fragen aufgetaucht seien der Notwendigkeit, dazu die Mitteilungen der Spezialklinik und sie somit zumindest dem Operateur die Befähigung entziehen müssten, wenn nicht sogar die Approbation als Arzt in Frage stände und derjenige noch froh sein könne, dass die Betroffenen keine Anzeige erstellen würden.

Was ich weiß, der Chefarzttitel wurde diesem Herren aberkannt. Das weiß ich sicher.


Und nun Fluggetier, ähhhmmm Flugzeug, willst du wirklich eine Beurteilung zu lebenswert an den Staat abgeben, oder anderen abgeben ?

Ernsthaft ???? Mein Vater hatte innerhalb der 3 Monate meiner Rechnung zufolge 120 OPs, laut der kassenärztlichen Abrechnungsstelle 159 OP-Eingriffe.
Übersteht das ein Mensch ? Ja, mein Vater hat es überstanden gehabt, für was ..........

Und nun nochmals, lebenswert, die Beurteilung an jemand anderes abgeben, womöglich noch an den Staat. ?????????
 
Wer in Würde sterben will, der halte sich an Gott.

Wer vor dem Sterben durch die Hölle gehen will,
der klammere sich fest an Ärzte und Krankenhäuser.
 
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