H
Hierophantumar
Guest
In der Physik wird Leistung beschrieben als arbeit bzw. Energie pro Zeit.
Also je mehr Dinge ich herstelle, je mehr ich in einer bestimmten zeit produziere, desto mehr leiste ich. Je mehr Autos ich in einer Stunde fabriziere, je mehr Menschen ich in einer Stunde behandle, desto "besser" bin ich.
Und dann versuche ich natürlich, mich noch mehr zu steigern, indem ich bis zum menschenmöglichen alles tue, um meine Leistung zu maximieren.
Und da ist auch schon das Problem: Was ist mit den Menschen, die einem kreativen Beruf nachgehen? einem Maler kann ich nicht sagen: >male 5 Bilder pro Tag, und dann hast du etwas geleistet.< Oder einem Autor sagen, dass sein Buch in 1 Jahr fertig sein muss, damit es sich auch für den Verlag lohnt.
Kreativität kommt von innen heraus und ich kann damit keine Leistung vollbringen. Unter Druck geht es nicht. Denn heute bin ich voller Energie und male bis in die tiefe Nacht hinein, ein anderes Mal bin ich träge und ideenlos und schaffe keinen einzigen Farbklecks auf die Leinwand zu bringen.
so ein Merkmal - also die Leistung ist auch mehr ein männliches Verhalten, wohin gegen die Kreativität mehr dem weiblichen zugeschrieben wird.
Das bedeutet doch, das "unsere Gesellschaft", die von "uns" mehr EInsatz und Leistung verlangt mehr männliches Denken beinhaltet.
Und wenn ich so die STrukturen der Geschlechter Vergleiche, ist es kein Wunder, dass der Mann mehr Wert auf Leistung legt.
Sein System ist hierarchisch aufgebaut. einer an der Spitze, die Mehrheit steht unter ihm. Und wenn ich jetzt nach oben will, muss ich zwangsläufig mehr leisten, als meine Konkurrenten.
die Frauen habens einfacher - ihr System ist ein Netzwerk. Machtspiele sind weniger vorherrschend und auch nicht zwingend erforderlich. hier geht es mehr um ein miteinander, als ein gegeneinander.
So, und mein Problem ist jetzt dieses Spiel! zumal ich nicht einsehe, dass ich 100% auf Leistung aus sein muss, um mitzuhalten. Wenn ich Sport mache, muss ich da unbedingt immer 1. werden, um glücklich zu sein? sollte ich in der Schule/Beruf immer soviel leisten, damit der Chef abends zufrieden ist und ich eine Leistungssteigerung von ca. 2,1% geschafft habe?
Ich habe freude an der Sache an sich und nicht am Ergebniss. Das ich Sport mache, ist ein tolles Gefühl. das ich mich mit anderen "messen" lassen muss, ist mir ein Graul.
nachfolgend eine Geschichte:
Der Einheimische und der Tourist
Es war einmal in einem kleinen Fischerdorf irgendwo in Italien. Ein Tourist kam vorbei und sah einen Mann, der seelenruhig am Hafenkai saß und aufs Meer blickte.
Der Tourist ging zu dem Mann und sagte: "Entschuldigung, ich möchte Sie etwas fragen: Warum arbeiten Sie eigentlich nicht? Sie könnten sich z.B. ein Fischerboot kaufen und hinaus aufs Meer fahren."
"Aber, warum soll ich denn arbeiten?" fragte der Mann. "Ich habe alles, was ich brauche – genug zu leben und zufrieden bin ich auch."
"Aber wenn Sie arbeiten würden, können Sie viel Geld verdienen, das Geld sparen und es zinsbringend anlegen!" sagte der Tourist.
"Warum," fragte der Mann, " soll ich Geld verdienen und sparen?"
"Wenn Sie gut verdienen, können Sie von den Zinsen leben und dann brauchen nicht mehr zu arbeiten!"
Der Mann schaute den Tourist an und schüttelte langsam den Kopf. Dann ging sein Blick wieder hinauf auf das Meer.
Wie sähe ein Gesellschaft aus, die 50% Leistung verlangt, und 50% kreativität?
Die mehr wert darauf legt, nicht wieviel, sondern 1. DAS und 2. WAS derjenige geschaffen hat. Also Qualität anstatt von Quantität.
Denn sich zu steigern und immer mehr zu leisten als die andern geht bei biologischen Wesen nicht lange gut. Die Gesundheit leidet darunter.
Ein Beispiel was die Prozentsteigerung ausmacht:
Tag 1: Ein Huhn legt ein Ei. Seine Leistung ist 100%
Tag 2: Das Huhn legt 2 Eier. WOW! Eine Steigerung um 100%.
Tag 3: Jetzt müsste das Huhn mind. 4 Eier legen um bei einer gleichen Leistungsteigerung zu bleiben. Aber vielleicht legt es nur 3 Eier. Das macht lediglich eine Steigerung um 66 % aus. (oder waren das nur 50 %? *grübel*)
Tag 4: Legt das Huhn kein Ei - Verlust von 100%. (Leistung: - 100%)
Wie kann ich ein Huhn dazu optimieren, gleichbleibend oder gar ab und zu mehr Eier zu legen?
Das geht kaum. Zumal jedes biologische Wesen neben der Aktiven Zeit auch eine passive Phase braucht, um sich zu erholen.
Ärzte/Krankenschwestern/Pfleger, die 18 Stunden am Tag im Krankenhaus zubringen und das 5x die Woche;
Krankengymnasten, die in der STunde 3 Menschen behandeln sollten, weils so von der Krankenkasse vorgeschrieben ist;
Angestellte, die die selbe Arbeit machen müssen, und das mit weniger Personal;
Ich finde, dieses System sollte bald wie möglich zusammenbrechen. Ich mache schon liebend gerne den Anfang und nehme mir Zeit, die ich glaube zu brauchen und nicht, weil andere von mir Leitung sehen wollen.
Nur sowas wird manchmal gerne als träge und faul und "Schmarotzer" gesehen. Obwohl er/sie genauso wie andere etwas zustande bringt, nur eben mit mehr Zeit.
würde so ein neues System erfolgreicher sein?
würde diese Art zu denken, eher weniger an materiellen Dingen erschaffen, als wenn ein gewisser Zeitdruck dahinter steht?
Würden die Menschen, dies akzeptieren wollen oder fühlen sich die Männer gekränkt und missachtet, wenn sie nichts leisten "dürfen"?
viele fragen und keine Antwort in Sicht....
Souldancer
Also je mehr Dinge ich herstelle, je mehr ich in einer bestimmten zeit produziere, desto mehr leiste ich. Je mehr Autos ich in einer Stunde fabriziere, je mehr Menschen ich in einer Stunde behandle, desto "besser" bin ich.
Und dann versuche ich natürlich, mich noch mehr zu steigern, indem ich bis zum menschenmöglichen alles tue, um meine Leistung zu maximieren.
Und da ist auch schon das Problem: Was ist mit den Menschen, die einem kreativen Beruf nachgehen? einem Maler kann ich nicht sagen: >male 5 Bilder pro Tag, und dann hast du etwas geleistet.< Oder einem Autor sagen, dass sein Buch in 1 Jahr fertig sein muss, damit es sich auch für den Verlag lohnt.
Kreativität kommt von innen heraus und ich kann damit keine Leistung vollbringen. Unter Druck geht es nicht. Denn heute bin ich voller Energie und male bis in die tiefe Nacht hinein, ein anderes Mal bin ich träge und ideenlos und schaffe keinen einzigen Farbklecks auf die Leinwand zu bringen.
so ein Merkmal - also die Leistung ist auch mehr ein männliches Verhalten, wohin gegen die Kreativität mehr dem weiblichen zugeschrieben wird.
Das bedeutet doch, das "unsere Gesellschaft", die von "uns" mehr EInsatz und Leistung verlangt mehr männliches Denken beinhaltet.
Und wenn ich so die STrukturen der Geschlechter Vergleiche, ist es kein Wunder, dass der Mann mehr Wert auf Leistung legt.
Sein System ist hierarchisch aufgebaut. einer an der Spitze, die Mehrheit steht unter ihm. Und wenn ich jetzt nach oben will, muss ich zwangsläufig mehr leisten, als meine Konkurrenten.
die Frauen habens einfacher - ihr System ist ein Netzwerk. Machtspiele sind weniger vorherrschend und auch nicht zwingend erforderlich. hier geht es mehr um ein miteinander, als ein gegeneinander.
So, und mein Problem ist jetzt dieses Spiel! zumal ich nicht einsehe, dass ich 100% auf Leistung aus sein muss, um mitzuhalten. Wenn ich Sport mache, muss ich da unbedingt immer 1. werden, um glücklich zu sein? sollte ich in der Schule/Beruf immer soviel leisten, damit der Chef abends zufrieden ist und ich eine Leistungssteigerung von ca. 2,1% geschafft habe?
Ich habe freude an der Sache an sich und nicht am Ergebniss. Das ich Sport mache, ist ein tolles Gefühl. das ich mich mit anderen "messen" lassen muss, ist mir ein Graul.
nachfolgend eine Geschichte:
Der Einheimische und der Tourist
Es war einmal in einem kleinen Fischerdorf irgendwo in Italien. Ein Tourist kam vorbei und sah einen Mann, der seelenruhig am Hafenkai saß und aufs Meer blickte.
Der Tourist ging zu dem Mann und sagte: "Entschuldigung, ich möchte Sie etwas fragen: Warum arbeiten Sie eigentlich nicht? Sie könnten sich z.B. ein Fischerboot kaufen und hinaus aufs Meer fahren."
"Aber, warum soll ich denn arbeiten?" fragte der Mann. "Ich habe alles, was ich brauche – genug zu leben und zufrieden bin ich auch."
"Aber wenn Sie arbeiten würden, können Sie viel Geld verdienen, das Geld sparen und es zinsbringend anlegen!" sagte der Tourist.
"Warum," fragte der Mann, " soll ich Geld verdienen und sparen?"
"Wenn Sie gut verdienen, können Sie von den Zinsen leben und dann brauchen nicht mehr zu arbeiten!"
Der Mann schaute den Tourist an und schüttelte langsam den Kopf. Dann ging sein Blick wieder hinauf auf das Meer.
Wie sähe ein Gesellschaft aus, die 50% Leistung verlangt, und 50% kreativität?
Die mehr wert darauf legt, nicht wieviel, sondern 1. DAS und 2. WAS derjenige geschaffen hat. Also Qualität anstatt von Quantität.
Denn sich zu steigern und immer mehr zu leisten als die andern geht bei biologischen Wesen nicht lange gut. Die Gesundheit leidet darunter.
Ein Beispiel was die Prozentsteigerung ausmacht:
Tag 1: Ein Huhn legt ein Ei. Seine Leistung ist 100%
Tag 2: Das Huhn legt 2 Eier. WOW! Eine Steigerung um 100%.
Tag 3: Jetzt müsste das Huhn mind. 4 Eier legen um bei einer gleichen Leistungsteigerung zu bleiben. Aber vielleicht legt es nur 3 Eier. Das macht lediglich eine Steigerung um 66 % aus. (oder waren das nur 50 %? *grübel*)
Tag 4: Legt das Huhn kein Ei - Verlust von 100%. (Leistung: - 100%)
Wie kann ich ein Huhn dazu optimieren, gleichbleibend oder gar ab und zu mehr Eier zu legen?
Das geht kaum. Zumal jedes biologische Wesen neben der Aktiven Zeit auch eine passive Phase braucht, um sich zu erholen.
Ärzte/Krankenschwestern/Pfleger, die 18 Stunden am Tag im Krankenhaus zubringen und das 5x die Woche;
Krankengymnasten, die in der STunde 3 Menschen behandeln sollten, weils so von der Krankenkasse vorgeschrieben ist;
Angestellte, die die selbe Arbeit machen müssen, und das mit weniger Personal;
Ich finde, dieses System sollte bald wie möglich zusammenbrechen. Ich mache schon liebend gerne den Anfang und nehme mir Zeit, die ich glaube zu brauchen und nicht, weil andere von mir Leitung sehen wollen.
Nur sowas wird manchmal gerne als träge und faul und "Schmarotzer" gesehen. Obwohl er/sie genauso wie andere etwas zustande bringt, nur eben mit mehr Zeit.
würde so ein neues System erfolgreicher sein?
würde diese Art zu denken, eher weniger an materiellen Dingen erschaffen, als wenn ein gewisser Zeitdruck dahinter steht?
Würden die Menschen, dies akzeptieren wollen oder fühlen sich die Männer gekränkt und missachtet, wenn sie nichts leisten "dürfen"?
viele fragen und keine Antwort in Sicht....
Souldancer