So zum Beispiel betrachte ich das Leben wie ein riesiges Mikado-Spiel. Wir müssen den Zug so geschickt einfädeln, dass nichts wackelt oder kaputt geht. Die Regeln bei einem Mikado-Spiel kennt jeder.
Wenn ich mein Leben wie ein Mikado-Spiel betrachtete, käme ich aus dem Zögern und Abwägen nicht mehr heraus. Ich würde vorschlagen, mit Absicht zu verlieren. Wirf die Stäbchen über den Haufen, dann musst Du nicht mehr drüber stolpern.
Vertrauen ist zum Beispiel, seine Fädeltaktiken so verbergen zu können, dass die anderen es erahnen müssen, wie du die Dinge einfädelst.
Das erlebe ich anders. Vertrauen ist, das Fädeln sein zu lassen. Es ist möglich, dem Faden zu folgen ohne ihn selbst in der Hand zu halten, quasi. Folge Deiner Neugier, falls Du weißt, was ich meine. Vertraue Dir selbst, Deiner Seele, sie führt Dich da hin, wo es richtig für Dich ist - wenn Du sie lässt.
Es gibt ja aktuell das Lied "Treat you better" in den Charts. Treat bedeutet so viel wie Faden. Und sagt aus, dass wir Menschen wie ein Band, ein Faden sind, mit dem wir das Leben einfädeln sollen.
Nicht ganz. "treat you better" bedeutet "behandele dich besser", "thread" bedeutet Faden.
Und wie werde ich das Los, das ich für andere ne Belastung bin? Ich würde so gern Leichtigkeit vermitteln.
Das ist genau der Widerspruch, Leichtigkeit kann man nicht vermitteln. Erst wenn Du aufhörst vermitteln zu wollen, kann (!) Leichtigkeit da sein. Ich stimme
@Roti zu, vertraue dem Lauf der Dinge, also dem Göttlichen.
Es ist vergleichbar mit Ordnung und Chaos. Chaos ist unvermeidlich, es kann höchstens auf ein Minimum reduziert werden. Chaos ist nicht absolut, in jedem Chaos steckt auch Ordnung. Je mehr wir Chaos ausschließen wollen, desto mehr Kraft kostet es. Je mehr Frieden wir mit einem gewissen Maß an Chaos schließen, desto leichter wird es damit umzugehen. Ordnung ist langweilig und sicher, Chaos ist spannend und gefährlich, eins ohne das andere gibt es nicht. Das passende eigene Maß zu finden ist wichtig.
LG,
the_pilgrim