dasp schrieb:
Hallo ihr lieben!
Könnt ihr mir Tipps geben, wir ich meditieren lerne? Ich schaffe es einfach nicht - wenn ich versuche an nichts zu denken, schwirrt mir immer der Gedanke im Kopf herum, dass ich nichts denken darf und dann schweife ich schon wieder ab!
Ich würde gerne öfter zur Stille kommen, einfach um Energie zu tanken und mich zu stärken bzw. negative Ereignisse vom Tag einfach "loszulassen".
Tja, vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, es wäre echt super!
DANKE
Ich habe gerade gelesen, was Buddha den Menschen empfahl, wenn sie Schwierigkeiten bei der Meditation hatten:
Wenn z. B. einer in der Absicht, die erste Vertiefung zu erreichen, eine der hierfür geeigneten Betrachtungen, z. B. die Leichenbetrachtung, übt, dabei aber sein Geist unstet und unzufrieden hin und her schweift, genau wie ein ungebändigter Stier hin und her rennt’, so möge er vorerst von dieser Übung abstehen und über die weltlichen und überweltlichen Tugenden eines Buddha nachsinnen. Dadurch nämlich erheitert sich sein Geist und wird und wird nach und nach von den die Erreichung der rechten Sammlung unmöglich machenden fünf Hemmungen (nívarana: Sinnenlust, Groll, Starrheit und Mattheit, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe, Zweifelsucht) frei. Ist auf diese Weise der Geist zur Ruhe gekommen, so mag er die anfängliche Übung (Leichenbetrachtung usw.) zum gewünschten Ziele führen.
Buddha sprach in diesem Zusammenhang tatsächlich von Leichenbetrachtungen. Ich muss sagen, ich halte dieses nicht unbedingt für den besten Meditationsgegenstand. Insgesamt sprach Buddha von vierzig Übungsobjekten für die Entfaltung der Gemütsruhe:
I. Die zehn Kasinas oder „Allheiten": 1. Erd-Kasina, 2. Wasser-Kasina, 3. Feuer-Kasina, 4. Wind-Kasina, 5. Blau-, 6. Gelb-, 7. Rot-, 8. Weiß-Kasina, 9. Licht-Kasina, 10. Raum-Kasina
Die Kasina-Übungen sind ein rein äußerliches Verfahren, die Sammlung und die vier Vertiefungen herbeizuführen. Sie bestehen darin, daß man seine volle, ungeteilte Aufmerksamkeit auf einen der oben gegebenen Gegenstände konzentriert, etwa auf eine bunte Scheibe (Blau-, Gelb-, Rot-, Weiß-Kasina), einen Fleck Erde (Erd-Kasina), einen Teich (Wasser-Kasina) u. ä., bis man schließlich einen geistigen Reflex sowohl bei offenen als auch bei geschlossenen Augen wahrnimmt, das sogenannte ,aufgefaßte Bild’. Indem man nun fortfährt, seine konzentrierte Achtsamkeit darauf gerichtet zu halten, entsteht das klare, unbewegliche ,Gegenbild’ und damit ist die angrenzende Sammlung erreicht. Indem man aber seine volle Aufmerksamkeit noch immer auf das geistige Objekt gerichtet hält, erreicht man schließlich einen Zustand, wo alle Sinnentätigkeit ausgeschaltet ist, wo es kein Sehen und Hören, keine körperlichen Eindrücke mehr gibt, nämlich den Zustand der ersten Vertiefung.
II. Die zehn Unreinheiten: 1. Eine aufgedunsene Leiche, 2. eine blauverfärbte Leiche, 3. eine eiternde Leiche, 4. eine aufgespaltene Leiche, 5. eine angenagte Leiche, 6. eine umhergestreute Leiche, 7. eine zerstückelte und umhergestreute Leiche, 8. eine blutige Leiche, 9. eine mit Würmern bedeckte Leiche, 10. ein Knochengerippe.
III. Die zehn Betrachtungen: 1. über den Buddha, 2. die Lehre, 3. die Jüngerschaft, 4. die Sittlichkeit, 5. die Freigebigkeit, 6. die Himmelswesen, 7. den Tod, 8. die Körperbetrachtung, 9. Ein- und Ausatmung, 10. den Frieden.
IV. Die göttlichen Verweilungszustände: Güte, Mitleid, Mitfreude, Gleichmut.
V. Die vier unkörperlichen Gebiete: 1. Raumunendlichkeitsgebiet, 2. Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet, 3. Nichtheitsgebiet, 4. Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung.
VI. Die Vorstellung von der Widerlichkeit der Nahrung
VII. Die Analyse der vier Elemente. (Wird wohl als eine Betrachtung angesehen: Gemeint sind damit wahrscheinlich. Feuer, Wasser, Luft und Erde)
Der Weg zur Erlösung (Zweiter Hauptteil Sammlung - Zweite Reinheitsstufe: Reinheit des Geistes)