Ich gehe nicht wählen

[Kinnaree]

ich bin 89 für freie Wahlen auf die Strasse gegangen und weiss was eine unfreie wahl ist, so dass ich nicht verstehen kann, dass man so tut als wären die freien wahlen in diesem land keine freie wahlen...

Dieses erscheint mir wesentlich.

Ich bin ein Kind der österreichischen Demokratie, habe es nie persönlich erlebt, wie es sich anfühlt, in einer echten Diktatur zu leben, und bin darüber sehr froh.

Mir geht unsere SPÖVP auch gelegentlich gegen den Strich, aber mit ein bisschen gutem Willen und Aufmerksamkeit sind da wohl noch Profile zu sehen. Solange kein besseres System am Markt ist, spiele ich mit in dem jetzigen. Es gewährleistet immerhin ein gewisses Maß an Meinungsfreiheit.

Wenn ich mich schmollend zurückziehe, hat niemand was davon, denke ich. Im Gegenteil, ich würde damit gar nicht wünschenswerte Strömungen stärken. Denn. Je niedriger die Wahlbeteiligung, desto größer die Gefahr, dass wer auf die fatale Idee kommt, na wenn das Volk eh nicht wählen will, lassmas und machma gleich wieder Diktatur.

Nein danke, sag ich.

 

[0bst]

Mir ging es eher um Verzicht auf das Ritual Zur-Wahl-gehen...
Man kann in Urlaub fahren oder zum Picknick im Grünen oder zum Kaffeetrinken bei Verwandten - tolle Sache.

Deshalb gehe ich da nicht hin, Briefwahl kostet ja nichts extra wenn man den Umschlag bei der Gemeinde abgibt. Da trifft man auch diesen oder jenen und kann sogar eine Rolle gelbe Säcke mitnehmen.

 

[magdalena]

Das ist einfach so, ich mag mich nicht der einmal alle vier Jahre auftretenden Wanderbewegung ins nächste Wahllokal anschließen. Schlipsträger, bedeutsame Blicke, sich zeigen, rituelle Ausweiskontrolle, gemächliches Bewegen zur nächsten Sperrholzbude, wo (immer mit altem Bindfaden festgebunden) ein Kugelschreiber wartet... Nein.

Wenn schon, dann Briefwahl.

ich hätte da eine frage obst.
war es die intention deines eingangsposts über die sinnhaftigkeit des wählens und die wähl- oder nicht wählbarkeit von politischen vertretern zu diskutieren -
oder ging es dir nur um die form des wahlvorgangs an sich?

es gäbe da nämlich ein paar beiträge, denen ich gerne zustimmen würde -
aber ich bin mir nicht sicher, ob nicht alles hier geschriebene OT ist.

 

[magdalena]

Mir ging es eher um Verzicht auf das Ritual Zur-Wahl-gehen...
Man kann in Urlaub fahren oder zum Picknick im Grünen oder zum Kaffeetrinken bei Verwandten - tolle Sache.

Deshalb gehe ich da nicht hin, Briefwahl kostet ja nichts extra wenn man den Umschlag bei der Gemeinde abgibt. Da trifft man auch diesen oder jenen und kann sogar eine Rolle gelbe Säcke mitnehmen.

lach - ich sehe unsere posts haben sich überschnitten.

 

[Loop]

Es gibt auch kleine Parteien mit guten Ideen, die man wählen kann, auch wenn sie vielleicht nicht so viele Chancen haben, aber wenn jeder so denkt und sie nur deswegen nicht wählt, dann ändert sich ja nichts.

Bei der Wahl voriges Jahr hab ich die EU-Austrittspartei wegen TTIP und WienAndas genommen, beide sind zwar nicht sehr weit gekommen, aber vielleicht beim nächsten mal, und auf jeden Fall kann so keine andere Partei dann meine Stimme als stumme Zustimmung benutzen.

Leider wählen viele die Parteien, die sie immer gewählt haben und oft schon die Eltern und Großeltern gewählt haben. Hab mal eine Interessante Reportage gesehen, wo Leute so einen Test gemacht haben, welche Partei zu ihnen und ihren Zielen am besten passt, bei den meisten sind ganz andere Parteien rausgekommen als was sie normalerweise wählen. Die Leute waren überrascht, aber wie man sie dann gefragt hat, ob sie jetzt ihr Wahlverhalten ändern und lieber die Partei wählen, die sie wirklich vertritt, haben doch die meisten Nein gesagt.

 

[Loop]

Mir ging es eher um Verzicht auf das Ritual Zur-Wahl-gehen...
Man kann in Urlaub fahren oder zum Picknick im Grünen oder zum Kaffeetrinken bei Verwandten - tolle Sache.

Deshalb gehe ich da nicht hin, Briefwahl kostet ja nichts extra wenn man den Umschlag bei der Gemeinde abgibt. Da trifft man auch diesen oder jenen und kann sogar eine Rolle gelbe Säcke mitnehmen.

Ach so, dann hab ich es falsch verstanden.

 

[Kinnaree]

Mir ging es eher um Verzicht auf das Ritual Zur-Wahl-gehen...
Man kann in Urlaub fahren oder zum Picknick im Grünen oder zum Kaffeetrinken bei Verwandten - tolle Sache.

Deshalb gehe ich da nicht hin, Briefwahl kostet ja nichts extra wenn man den Umschlag bei der Gemeinde abgibt. Da trifft man auch diesen oder jenen und kann sogar eine Rolle gelbe Säcke mitnehmen.

Warum nicht, da es diese Möglichkeit ja gibt... Aber wie sich zeigt, wird die Möglichkeit, weder Brief noch Ritual in Anspruch zu nehmen, durchaus erwogen. Daher meine Gedanken dazu...

 

[judasishkeriot]

wird zeit, dass auch per mausklick gewählt werden kann.

So eine Art "Gefällt mir-Button"?

das setzt voraus, daß es mindestens eine Partei gibt, von der der Wähler meint, sie würde ihn vertreten.

aber was soll man machen, wenn keine der Parteien einem wählbar erscheint?
wenn man von vornherein bereits davon ausgeht, daß einem -egal was bei der Wahl herauskommt-
die Regierung nicht passen wird, wie kann man sich dann (erfolgreich) vormachen, man hätte eine Wahl?

ich hab da auch so meine Schwierigkeiten und weiß noch nicht, ob ich zur "Wahl" gehe.

Die Schwierigkeiten habe ich schon auch. Nichtwählen kommt nicht in Frage

Wir sollten/ könnten eine einzigartige zukunftorientierte ESO- Partei gründen
(Länderübergreifend zum Wohle der Erde, Menschen, Tiere & Natur)

Wenn, dann eine ESO/LEGO-Partei.

was für ein dolles Wahlrecht soll das denn sein, wenn man in Wirklichkeit gar keine Wahl hat?
die IDEE der Demokratie ist gut, unbestritten, doch ich seh da nix von Demokratie.
ich sehe ein Kasperltheater und einen Haufen Lügen, das kann ich mir nicht wegromantisieren
mit netten Zitaten übers Miteinander. für ein Miteinander bräuchte es zuallererst mal Ehrlichkeit.

ich bin überzeugt davon, daß es gutmeinende engagierte Einzelne in der Politik gibt,
gute Menschen, die bereit sind sich einzubringen. das will ich ihnen gar nicht absprechen.
das System als solches aber läßt sie an Grenzen stoßen, und dann nützt ihnen ihr Gutes im Sinn haben auch nix mehr.
und nein, ich weiß auch keine Lösung für dieses Dilemma, aber ich mag mir wenigstens nix vormachen.

JA! Aber Nichtwählen ist auch nix.
JiK

 

[magdalena]

Mir ging es eher um Verzicht auf das Ritual Zur-Wahl-gehen...
Man kann in Urlaub fahren oder zum Picknick im Grünen oder zum Kaffeetrinken bei Verwandten - tolle Sache.

Deshalb gehe ich da nicht hin, Briefwahl kostet ja nichts extra wenn man den Umschlag bei der Gemeinde abgibt. Da trifft man auch diesen oder jenen und kann sogar eine Rolle gelbe Säcke mitnehmen.

ich sehe da eher den personal und verwaltungsaufwand.
ein entsprechendes computerprogramm inklusive eindeutiger identifizierung aller wahlberechtigten wäre entschieden kostengünstiger.
allerdings, du könntest diesen und jenen auf der gemeinde nur noch beim abholen der gelben säcke treffen.
menschen ohne pc müsste natürlich die möglichkeit der briefwahl weiterhin offen stehen.

ich find' das wählen gehen auch nicht so wahsinnig prickelnd.
bei mir findet das in einem schlecht gelüfteten anbau eines gemeindebaus statt, inklusive der spagattstifte.

 

[Colombi]

Es gibt auch kleine Parteien mit guten Ideen, die man wählen kann

So ist es.

auch wenn sie vielleicht nicht so viele Chancen haben

aber wenn jeder so denkt und sie nur deswegen nicht wählt, dann ändert sich ja nichts.

So ist es auch, leider.