Deine Antwort hat mich besonders zum Nachdenken gebracht! Ich habe das noch nie so herum gesehen! Aber eigentlich trifft es auch den Punkt: es ist ein Teufelskreis! Irgendwann kippte eine Sache und als eine gigantische Kettenreaktion wurden all die anderen Probleme geboren. Das macht Sinn! Bloß wieso eine so derartig fein gestricktes Selbstbild (was ja zu der "Vorgeschichte" nicht passt, denn eigentlich müßte meine Persönlichkeit ja stark sein.). Wieso kippte mein Selbstbild soo dermaßen, dass ich da nicht mehr heraus kann? Eben genau diesen Wendepunkt, bzw den grund dafür suche ich. In der Hoffnung Einiges zu beheben.
Du hast bis vor kurzem studiert, hast ganz allein bestimmt wo es lang geht. Da konntest du ausweichen wie es dir vllt. beliebte (du musstest zwar Vorlesungen besuchen wegen deinem Studium, aber den Rest an Interaktion gestaltetest du selbst). Diese Situationen hattest du großteils im Griff, sie sind/waren dir bekannt.
Jetzt bist du in einer dir unbekannten Situation, in der Arbeitswelt, eine Situation die du nicht so gut kennst und hast das Gefühl, dass dir alles entgleitet und dass du da nicht so souverän damit umgehen kannst, was auch logisch ist, da du damit wenig bis keine Erfahrungen hast. Da ist ganz viel Interaktion mit anderen Individuen.
Übrigens hast Du gar nicht mal so unrecht mit der Umgebung! Denn die verschlimmert es. Momentan habe ich wenig positive Resources und bin umgeben von Egomanen. Aber auch das müsste mich eigentlich kalt lassen!
Genauso ist es. Siehe Oben.
Du hast den Eindruck keine Resourcen zu haben, da du sie nicht hast. Logisch, wenn du bedenkst, dass du 0 Erfahrung in dieser Situation hast. Ist natürlich neu für dich und sehr verunsichernd für jemanden, der es gewöhnt war mit allem (das bekannt war) klar zu kommen.
Eine starke Persönlichkeit ist man aber erst dann, wenn man mit neuen Herausforderungen klar kommt und flexibel ist, seinen Fokus verschieben kann.
Du dachtest, Aufgrund deiner Ausbildung (und auch bisherigen Interagierens in dir bekannter Situation), du bist Meister. Jetzt kommst du drauf, dass du doch nicht alles kannst. Bist verwirrt und verzweifelt, zweifelst an dir selbst. Auch bin ich mir ziemlich sicher, dass du dir ein Glasschloß gebaut hast in dessen vermeintlicher Sicherheit du alles betachten kannst und doch ist da eine Glaswand zwischen dir und der Welt.
ihr habt alle Recht! Und das ist ja auch das Gemeine an der Situation: es kann wirklich ALLES sein! Es ist einfach zum Verzweifeln.
Ich will doch einfach nur wieder Herr meiner Sinne sein und normal funktionieren. Mehr will ich gar nicht. Es ist zum Verzweifeln! :-(
Ich weiß nicht, ob das so gut wäre. Was ist schon funktionieren und für wen? Kennst du dich selber, dass du überhaupt weißt, wo du stehst?
Akzeptiere vorerst mal, dass du nicht alles kannst und doch nicht so souverän, felxibel, autonom, allwissend, etc. bist, wie du dachtest (das ist nicht schlimm, denn jeder lernt erst in neuen Situationen zurechtzukommen und da gehört auch Fehler machen dazu).
Steig runter vom hohen Ross (nicht wertend gemeint, sondern: von Oben läßt sich schwer Inmitten sein) und zieh den Lehrlingsschurz wieder an. Versuche deinen Fokus zu verschieben und aus deinem Glasschloß hinauszutreten.
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Job, den du jetzt hast, ziemlich anspruchsvoll ist. Da ist es ganz normal, dass da Kollegen sind, die darin souverän sind (langjährige Mitarbeiter, "Alte Hasen" sozusagen-die sich in ihrer Welt bestens auskennen) und dir deshalb als Egomanen vorkommen. Vllt. sind sie es auch, kann sein, aber: dann ist es so in dieser Welt in der du jetzt auch deinen Job machst. Vllt. kommt es dir aber nur so vor, da du da wenig Erfahrung hast. Du kannst dir ja überlegen in einen weniger anspruchsvollen Job zu wechseln, um erst Erfahrungen zu sammeln in der Interaktion mit anderen Individuen.