Vüle haben ja des Drama mit der Mama mitkriagt, die Jahre, wo i mit ihr allanich daham war, bis ich sie dann 2010 endlich ins Pflegeheim übersiedelt und der professionellen Pflege überlassen hab.
Mittlerweile is scho gsturb'n. Am 21. Juni, genau a Woch'n vua ihr'n 98igsten hat sie sich von dera Wöd verabschiedet. Leider hab i ned von der Arbeit weg kenna und wia i um Sechse ins Heim kumm is scho da gegen, in ihr'n Bett, friedlich und stü.
I hab's ja scho Ende Mai, Anfang Juni gsegn, dass nimma all zu lang dauern wird. Von sechs Jahr Rollstuhlsitzen wund, nur no liegen, kaum no essen und dann die Lungenentzündung, des gibt im vorliegenden Fall a schlechte Prognose. Und so war i halt des ganzen Juni über ziemlich ruhig und auf endgültigen Abschied eingstellt. Vorgezogene Trauer kennt ma sagen, wäu dass no amoi in'd Höh kummt, war ned wirklich zu erwarten.
Da sagt auf amoi auf der Straß'n der Stascheisser Karl zu mir: "Du hast ja gar kan Grund zu trauern... bist ja selber schuld, hast sie ja selber ins Heim abgeschoben. Und dann fahrst sechs Jahr lang jede Woch'n eine, um dei schlechtes Gewissen zu beruhigen."
I hör des und mit an Schlag is totenstill in mir, ka Wort mehr und ned amoi a Gedanke kreist durch mei Hirn. Dann hab i mi ganz langsam, dass i ja ned die Kontrolle über mein Körper verlier, umdraht und bin weg gangen. In dem Moment hab i instinktiv gwusst, des is des anzige, was i tuan kann... nix mehr reden, afoch nur geh.
Des is natürlich a vollkommener Bledsinn, was der schwindliche Stascheisser daher red, wäu des war des anzig Richtige im Juli 2010, die Mutter ins Heim zu geben. So hat's wenigstens no sechs Jahr, schwer dement zwar, aber immer gut gelaunt und gut versorgt Leben kenna. I hab da kan Zweifel, des Pflegeheim war die einzig sinnvolle Option, aber mit an Stocktrottel drüber diskutieren, da fehlt mir der Geist und die Geduld dafia.
Und glernt hab i: je weida ma si von an Damischen entfernt, um so weniger stört an sei Existenz.