Hund

ich lege jetzt mal Deine Worte zugrunde.

Merci :)

Den östlichen Lehren (Veden) zufolge müssen wir nicht unbedingt wieder als Menschen inkarnieren, wir können auch absteigen. Sehr tief absteigen, wenn wir allzuviel schlechtes Karma auf uns laden.

No, Ma´m!

Wäre sinn-. zweck und witzlos. Was du als Mensch noch(!) nicht kapiert hast, wirst du als etwas mit geringerem Bewusstsein erst recht nicht kapieren. Entwicklung, auch die geistige, kennt keine Rückschritte.
Selbstverständlich DARFST du als Stein inkarnieren, wenn dir das sinnig erscheint, da macht dir keiner Vorschriften - aber bitte, warum solltest du so was wollen?

DEIN Wille geschieht - kein Karma verfügt über dich. Denn dein freier Wille hört ganz sicher nicht da auf, wo es um die Planung des kommenden Lebens geht. Und Karma straft doch auch nicht - Karma ist ein liebevoller Schubs deines eigenen Selbst in die Richtung, die du selber gehen WILLST.

Was diese Ansicht angeht, die du oben vertrittst, so entspricht das im Hinduismus dem, was wir bei uns hier den schlichten Volksglauben nennen, der leider nicht totzukriegen ist.... in der Gita fand ich der derart Unsinniges nie und auch nicht bei meinen sehr vielen Gesprächen in Indien mit denen, die die Gita wirklich studierten.

Gutes und schlechtes Karma.. aha :banane:
Dafür sollten menschliche Maßstaäbe zuständig sein?? Alles erfüllt Sinn und Zweck, auch das, was wir schlecht oder böse nennen - und im Geistigen gibt es diese Bewertungen nicht. Alles ist immer nur das, was wir selber IN UNS daraus machen. Im übrigen ist es im wahrsten Sinne des Wortes gleich-gültig.
Es gilt gleich.


Lieben Gruß,
RitaMaria
 
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... so fragte einmal ein Mönch den berühmten Zen-Meister Dscho-Dschu :


“Hat ein Hund Buddha-Natur ?”


“Nein, nichts!”, antwortete Dscho-Dschu.


Diese Antwort musste dem Praktizierenden sehr zweifelhaft erscheinen, denn sie stand in deutlichem Gegensatz zu der Aussage des Buddha, dass allen Lebewesen die Buddha-Natur innewohne. Der Kern des Zweifels in diesem Gong-An liegt also in der Frage, warum Zen-Meister Dscho-Dschu, der selbst ein Schüler des Buddha war, das Gegenteil behauptete.

Natürlich hat die Antwort eines Zen-Meisters für Zen-Praktizierende große Gültigkeit, ebenso wie die Worte des Buddha. Der Praktizierende gerät hier also gewissermaßen in die Klemme zwischen Dscho-Dschu und Buddha. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die Haltung des sich Anlehnens an vorgegebene Lehrsätze aufzugeben und den Sinn von Dscho-Dschu's Worten aus eigener Kraft zu ergründen. Warum hat Dscho-Dschu gesagt, der Hund habe keine Buddha-Natur? Indem er sich diese Frage stellt, tritt der Praktizierende in die Welt des Zweifels ein. Ein solcher innerer Zweifel wird Gong-An genannt.

Die Gong-An's sind so beschaffen, dass sie niemals auf intellektuellem Wege durch weltliches Wissen oder mit gesundem Menschenverstand gelöst werden können. Das zu versuchen wäre so, als ob jemand auf einer Kuh reitend überall in der Welt nach jener Kuh sucht, auf der er die ganze Zeit reitet.

Das Gong-An zu erforschen bedeutet also alle Vernunft, alle Logik und alles bisherige Wissen aufzugeben, um sich ganz und gar auf den großen Zweifel des Gong-An's einzulassen.

Warum hat Dscho-Dschu gesagt, ein Hund habe keine Buddha-Natur? Die Praktizierenden sollten diese Frage ununterbrochen und konsequent aufrechterhalten. Die Antwort darauf können sie weder durch den Rat eines anderen, noch durch das Lesen von Büchern finden. Nur durch Selbsterkenntnis kann das Gong-An durchbrochen werden.

Hat ein Schüler eine Antwort auf die Gong-An-Frage gefunden, so sollte er oder sie unbedingt zu einem Zen-Meister gehen, um sich die Richtigkeit der Lösung bestätigen zu lassen.

Die Welt, in der wir leben, ist voller Rätsel. Wer bin ich ? Woher kam ich bevor ich geboren wurde? Wohin werde ich nach meinem Tod gehen? Wie ist das Universum entstanden und was hat es mit mir zu tun? Warum lebe ich überhaupt? Warum sterbe ich? All diese Fragen sind kontinuierlicher Zweifel.

Wir Menschen sind gefangen im Schleier dieser für uns scheinbar unlösbaren Geheimnisse, und dabei wagen wir es in der Regel nicht einmal uns solche Fragen überhaupt zu stellen.

Nach buddhistischer Auffassung sind aber die Umstände unserer Existenz etwas, das wir selbst erzeugen. Die großen Rätsel unseres Lebens können daher nur in uns selbst erlebt und gelöst werden. Wenn das Gong-An durch intensive Zen-Praxis durchbrochen wird, lösen sich alle Rätsel und Fragen auf, so wie sich Rauch verzieht. Dann kommt das Selbst in seinem reinen Sosein klar zum Vorschein.

Dieser Vorgang wird wachgerufen und in Gang gehalten durch einen fragenden, suchenden Geisteszustand. Deswegen ist es für die Seon-Praxis von so großer Bedeutung, sich die essentiellen Fragen des eigenen Lebens auch wirklich zu stellen. Für Praktizierende, die keinen Zweifel haben, gibt es keine Motivation und letztlich auch keinen Fortschritt.


Das Gong-An ist die treibende Kraft zur Erleuchtung. Die Arbeit mit dem Gong-An setzt einen Prozess in Gang, in dem die umherwandernden Gedanken in einer wesentlichen Frage aufgelöst werden. Auf diese Weise können die Rastlosigkeit des Verstandes, alles Leiden und alle Ängste überwunden werden.

Wer mit einem Gong-An arbeiten möchte, muss zu aller erst einen Zen-Meister aufsuchen. Von diesem wird er ein passendes Gong-An erhalten. Danach sollte er mit aller Kraft versuchen einen Zweifel über die Gong-An-Frage zu erzeugen und diesen ununterbrochen wach zu halten. Das Gong-An sollte für den Praktizierenden zu einer Art Lebensquelle werden. Wenn ein Schüler dagegen sein Gong-An aus den Augen verliert, bedeutet dies, dass sein Geist unkonzentriert und unruhig ist.

Das Seon im Sitzen ist besonders gut geeignet konstante Aufmerksamkeit zu entwickeln. Darüber hinaus geht es in der Gong-An-Seon-Praxis aber darum, die korrekte geistige Haltung fortwährend, in jeder Situation zu bewahren; sei es beim Seon im Sitzen, bei der Arbeit, in der Pause, in Leid und Einsamkeit oder wann auch immer. Auf diese Weise können sich die Seon-Praktizierenden letzten Endes von allem Leiden und sogar von Leben und Tod selbst befreien.
 
vielen dank für den ausführlichen beitrag ! :)

sowas, sollte hier mal stehen .

liebe grüße :umarmen:
 
Niemand schrieb:
und wie siehst Du nun dieses Koan ? Hatte Dscho-Dschu mit seiner Antwort recht oder unrecht oder recht und unrecht oder weder - noch ?

wenn man diese antwort in worte fassen könnte, würde ich sagen, er hatte recht und unrecht und er hatte weder recht noch unrecht.


es ist wie die torlose schranke, wenn du durch bist merkst du, dass sie gar nicht da war.
 
muka schrieb:
wenn man diese antwort in worte fassen könnte, würde ich sagen, er hatte recht und unrecht und er hatte weder recht noch unrecht.


es ist wie die torlose schranke, wenn du durch bist merkst du, dass sie gar nicht da war.

Also ganz nach dem Motto: Ob er recht hat oder nicht, sagt Dir nur das Licht ? Sein "Mu" war also keine Antwort, die in irgendeinem Bezug zu der Frage stand, sondern lediglich ein Wink, dies selbst in der Meditation zu ergründen und zu prüfen ? :)
 
Niemand schrieb:
Also ganz nach dem Motto: Ob er recht hat oder nicht, sagt Dir nur das Licht ? Sein "Mu" war also keine Antwort, die in irgendeinem Bezug zu der Frage stand, sondern lediglich ein Wink, dies selbst in der Meditation zu ergründen und zu prüfen ? :)

sozusagen, er hätte genauso gut sagen können, 'wer fragt' ?
 
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