Hi whiterabbit,
"wenn du glaubst die geschichte der deutschen hat ursprung im germanischen, so würde ich das schulbuch zur seite legen und selbst nachforschen."
Eins würde mich ja wirklich mal interessieren.
Wie forscht du denn über die Ursprünge der deutschen Sprache ohne Schulbücher?
Wen fragst du da?
Es gibt nichts anders als Bücher (oder Aufgeschriebenes oder Aufgezeichnetes in anderer Form) um die Vergangenheit zu erforschen, denn es ist keiner mehr da, der dir Auskunft geben könnte.
Das einzige, was man tun kann, ist die Struktur sämtlicher Sprachen miteinander zu vergleichen um herauszufinden, wo Gemeinsamkeiten liegen könnten, wo gemeinsame Ursprünge sein könnten. Das tun Sprachwissenschaftler sehr lange schon und sehr präzise. Ihre Erkenntnisse schreiben sie in die "Schulbücher".
Ist dir eigentlich nciht bewusst, dass sich Sprachen in einem fort immer weiter entwickeln? Gerade in unserer Zeit geht das besonders schnell. Die Welt wächst zusammen und das sieht man den Sprachen an, das ist gut so, und alles andere wäre unmöglich.
Schau dir die Geschichte an. Die Völkerwanderung, jede andere "Völkerwanderung", Invasionen, Eroberungen, kulturelle Zusammenlegungen - alles bewirkt ein Verändern jeder Sprache und ein Zusammenwachsen. Nimm die griechischen, romanischen, slawischen und alle anderen Einflüsse aus unserer Sprache heraus und sie wird dir ziemlich arm erscheinen.
Natürlcih hat das Sorbische, auch wenn es (und da kannst du dich auf den Kopf stellen) dem Slawischen entstammt, viele Ähnlichkeiten mit dem Deutschen. Der Grund liegt auf der Hand und ist geographischer Natur. Aber hier hat nicht das Sorbische das Deutsche beeinflusst - nicht David den Goliath - sondern umgekehrt wird ein Schuh draus.
Auch mit dem Slawischen an sich hat natürlich das Deutsche Gemeinsamkeiten - immerhin haben wir gemeinsame Grenzen. Ich rede jetzt vom "deutschsprachigen Raum" ohne in irgendeiner Weise Nationalistisch sein zu wollen. Österreich ist Österreich und alle anderen Länder sind das was sie sind und sollen es bleiben.
Zu deiner Hypothese mit der Hochkultur.
Bevor du mit Begriffen um dich schmeißt, definiere sie bitte.
Was bitte, ist eine Hochkultur in deinen Begriffen?
Dann können wir darüber diskutieren, ob Deutschland eine ist.
Ob die deutsche Sprache nun das Highlight der sprachlichen Entwicklung ist, steht auf einem anderen Blatt. Sie ist hart, zweifellos. Wir hören uns für andere Völker an wie Orks oder Klingonen. Na toll. eine harte Befehlssprache. Bestehend (oder scheinbar bestehend, rein akustisch gedeutet) aus Imperativen.
Sind wir deswegen groß oder hoch? Weil wir eine brutale Sprache, einen zwingenden, aggressiven Sprachton haben?
Mächtig?
Lass es dir nochmal durch den Kopf gehen.
Überleg dir, im Mikrokosmos, in der Familie. Was ist Macht? Was ist Stärke?
Der Vater, brutal, energisch, kommandierend, knapp, soldatisch: Tu das!
Ist das Stärke, ist das Macht?
Vielleicht irgendwie, auf einer oberflächlichen Ebene, die von Furcht und primitven Gefühlen beherrscht wird. Von Kampf und Leid, von Sorge und Angst.
Was ist wirkliche Macht?
Was macht dich anders, was ändert dich? Der Befehl?
Oder eher etwas anderes?
Das Deutsche kennt auch andere Töne und deutsch(sprachige) Künstler haben sich immer bemüht, diese anderen Töne zu finden. Gerade in der Moderne wurde die Suche danach zum Programm. Ein Weg, auf Deutsch nicht hart zu sein, sondern, in Ermangelung anderer Worte nenne ich es mal "Gefühlvoll".
Die deutsche Kultur ist sicherlich keine unbedeutende. Sie enthält den Kulturschatz und die Erinnerung vieler Kulturen und vieler Äonen, so wie nahezu alle europäischen Kulturen. Sicherlich kann man sie nciht beiseite schieben (in ihrer Grundsubstanz, nicht in der Ausformung 2005) und als unbedeutend abshreiben.
ABER:
Drei Sachen.
Erstens ist die deutsche Sprache ncihts besonderes, es gibt wesentlich nettere, entwickeltere, zur Kunst geeignetere Sprachen und zweitens hat die deutsche Kulutr heute, im "Kometenschweif" Amerikas doch sehr an Bedeutung verloren. Wir zehren von der Veragngenheit, im Wesentlichen. Und wo es einen neuen guten Künstler in Deutschland gibt, verschwindet der aufgrund eklatanten Desinteresses schnell in der Versenkung oder für 20 Euro pro Taschenbuch bei Hanser, was keiner kauft.
Drittens gilt was für Deutschland gilt und was ich darüber gesagt habe, für viele Nationen und Kulturen, nicht zuletzt fast ebenso, fast identisch für Gesamteuropa.
Gruß
Mamalia