hochkultur - deutschland

Hi,

Es gab eine Zeit, in der ein Deutscher keine Probleme hatte einen Franzosen zu verstehen.
Die deutsche Sprache entwickelte sich erst ziemlich spät, denn die meisten Germanischen Stämme, welche heute in Deutschland leben, waren unter fränkischen Königen und Kaisern.
Die Amtsprache war sogar unter den Karolingern immer noch Latein.
Eine Art deutscher Nationalgedanke entstand überhaupt erst unter dem Kaisergeschlecht der Ottonen.

Und wenn man sich Namensgebungen oder Begriffe der Wissenschaft/Religion ansieht, entdeckt man auch heute Latein und Griechisch.
Selbst bei so gängigen Worten wie Television sieht man woher die deutsche Sprache ihre Einflüsse hat.

Im Grossen und ganzen ist Deutsch zwar immer noch eine germanische Sprache, ohne Latein und Griechisch wäre sie jedoch ziemlich begrenzt.

lg
 
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@autumnheart

ich würde mich einmal mit dem begriff völkerwandlung und integration beschäftigen. außerdem mit dem aufbau der sorbischen sprache.

wenn du glaubst die geschichte der deutschen hat ursprung im germanischen, so würde ich das schulbuch zur seite legen und selbst nachforschen.

ich habe nichts gegen nationalisten - kritisches denken und forschen ist trotzdem sehr wichtig - will man die wahrheit sehen - vorausgesetzt man will sie sehen.
 
whiterabbit schrieb:
ich komme selbst aus österreich und sehe zwischem österreichern und deutschen keinen großen unterschied.
Hi Whiterabbit,

Ich sehe auch keinen grossen.

In Vorarlberg und Tirol waren Allemannen (auch in Deutschland).
In Nord und Ost zogen Bajovaren (Bayern, natürlich auch in Deutschland)
Im Süden sitzen Chrowaten und Sorben (Slavische Völker gibt es auch in Deutschland)

Sogar die Überfälle der Magyaren und die Regentschaft der Habsburger haben beide gemeinsam überstanden.

lg
 
bin regelmaessig erstaunt, wie dehnbar die grenzen des erlaubten in diesem forum nicht sind...

ob das thema fuer den verfasser wirklich ein anliegen darstellt, oder ob nur wieder mal jemand um aufmerksamkeit heischt, sei dahingestellt. es hat allerdings mit der tatsache nichts zu tun, dass der thread, in der form wie er besteht und geduldet wird, zumindest die grenzen des guten geschmacks ueberschreitet.

fuer mich ist, was hier betrieben wird allerdings ganz eindeutig rechte propaganda. und keinen menschen stoerts. nein...es faellt euch nicht mal auf !

ich weiss inzwischen: dummheit ist leider nicht strafbar.
 
Die deutsche Sprache entwickelte sich erst ziemlich spät, denn die meisten Germanischen Stämme, welche heute in Deutschland leben, waren unter fränkischen Königen und Kaisern.

Ich würde nicht sagen, dass sich das Deutsche später als beispielsweise das Holländische oder andere germanische Sprachen entwickelt hat. Ich würde sogar sagen, dass sie sich durch die zweite Lautverschiebung ziemlich parallel entwickelt haben. Fränkisch ist übrigens nichts anderes als ein deutscher Dialekt.

Die Amtsprache war sogar unter den Karolingern immer noch Latein.
Das stimmt, aber das bedeutet nicht, dass kein Deutsch gesprochen wurde. Es wurde nur bis etwa ins 8. Jh. nichts auf Deutsch verschriftlicht (zumindest wurde bis jetzt nichts gefunden). Trotzdem sprach die Mehrheit deutsch. Übrigens blieb Latein noch weitaus länger die Amtssprache, wenn mich nicht alles täuscht, sogar bis etwa zum Dreißigjährigen Krieg.

Im Grossen und ganzen ist Deutsch zwar immer noch eine germanische Sprache, ohne Latein und Griechisch wäre sie jedoch ziemlich begrenzt.
Das würde ich so auch nicht sagen. Wie in allen Sprachen werden immer wieder Teile von anderen übernommen. Das kann aus geographischen Gründen so passieren oder auch schlicht aus Gründen des Prestiges. Das hat nichts mit der 'Stärke' oder 'Schwäche' der ursprünglichen Sprache zu tun sondern ist eine natürliche Entwicklung.
Im Übrigen bezeichnet der Überbegriff 'Germanische Sprache' eigentlich nur die Wurzeln der Sprache, nicht den gegenwärtigen Status. Im Französischen lässt sich wohl auch nur noch wenig Latein finden - trotzdem ist's eine romanische Sprache.
 
ich würde mich einmal mit dem begriff völkerwandlung und integration beschäftigen. außerdem mit dem aufbau der sorbischen sprache.

wenn du glaubst die geschichte der deutschen hat ursprung im germanischen, so würde ich das schulbuch zur seite legen und selbst nachforschen.

Gerade weil ich mich sehr gerne mit Sprachen beschäftige, denke ich doch, dass ich etwas Einblick in die Materie habe.
Das Sorbische ist genau so eine Indoeuropäische Sprache, Tatsache bleibt aber, dass sie sich aus dem Slawischen entwickelt hat und übrigens weitaus weniger lange belegt ist als das Deutsche. Also falls mir ein besseres Argument bringen kannst, nur her damit.
 
Hi AutumnHeart,

Sicher hast Du recht.

Wie Du schon sagst müssen sich Sprachen entwickeln um nicht zu sterben.
Das übernehmen von Begriffen aus fremden Sprachen gehört da mit dazu.

Ich versuchte nur zu zeigen ab wann man ungefähr von einer deutschen Sprache reden kann, sonst müsste man auch von angelsächsischem oder von normannischem reden und nicht von Englisch.

lg

PS.: wahrscheinlich meinte Whiterabbit die Sueben.
 
Hi whiterabbit,

"wenn du glaubst die geschichte der deutschen hat ursprung im germanischen, so würde ich das schulbuch zur seite legen und selbst nachforschen."

Eins würde mich ja wirklich mal interessieren.
Wie forscht du denn über die Ursprünge der deutschen Sprache ohne Schulbücher?
Wen fragst du da?
Es gibt nichts anders als Bücher (oder Aufgeschriebenes oder Aufgezeichnetes in anderer Form) um die Vergangenheit zu erforschen, denn es ist keiner mehr da, der dir Auskunft geben könnte.
Das einzige, was man tun kann, ist die Struktur sämtlicher Sprachen miteinander zu vergleichen um herauszufinden, wo Gemeinsamkeiten liegen könnten, wo gemeinsame Ursprünge sein könnten. Das tun Sprachwissenschaftler sehr lange schon und sehr präzise. Ihre Erkenntnisse schreiben sie in die "Schulbücher".

Ist dir eigentlich nciht bewusst, dass sich Sprachen in einem fort immer weiter entwickeln? Gerade in unserer Zeit geht das besonders schnell. Die Welt wächst zusammen und das sieht man den Sprachen an, das ist gut so, und alles andere wäre unmöglich.
Schau dir die Geschichte an. Die Völkerwanderung, jede andere "Völkerwanderung", Invasionen, Eroberungen, kulturelle Zusammenlegungen - alles bewirkt ein Verändern jeder Sprache und ein Zusammenwachsen. Nimm die griechischen, romanischen, slawischen und alle anderen Einflüsse aus unserer Sprache heraus und sie wird dir ziemlich arm erscheinen.
Natürlcih hat das Sorbische, auch wenn es (und da kannst du dich auf den Kopf stellen) dem Slawischen entstammt, viele Ähnlichkeiten mit dem Deutschen. Der Grund liegt auf der Hand und ist geographischer Natur. Aber hier hat nicht das Sorbische das Deutsche beeinflusst - nicht David den Goliath - sondern umgekehrt wird ein Schuh draus.
Auch mit dem Slawischen an sich hat natürlich das Deutsche Gemeinsamkeiten - immerhin haben wir gemeinsame Grenzen. Ich rede jetzt vom "deutschsprachigen Raum" ohne in irgendeiner Weise Nationalistisch sein zu wollen. Österreich ist Österreich und alle anderen Länder sind das was sie sind und sollen es bleiben.

Zu deiner Hypothese mit der Hochkultur.

Bevor du mit Begriffen um dich schmeißt, definiere sie bitte.
Was bitte, ist eine Hochkultur in deinen Begriffen?
Dann können wir darüber diskutieren, ob Deutschland eine ist.
Ob die deutsche Sprache nun das Highlight der sprachlichen Entwicklung ist, steht auf einem anderen Blatt. Sie ist hart, zweifellos. Wir hören uns für andere Völker an wie Orks oder Klingonen. Na toll. eine harte Befehlssprache. Bestehend (oder scheinbar bestehend, rein akustisch gedeutet) aus Imperativen.
Sind wir deswegen groß oder hoch? Weil wir eine brutale Sprache, einen zwingenden, aggressiven Sprachton haben?
Mächtig?
Lass es dir nochmal durch den Kopf gehen.
Überleg dir, im Mikrokosmos, in der Familie. Was ist Macht? Was ist Stärke?
Der Vater, brutal, energisch, kommandierend, knapp, soldatisch: Tu das!
Ist das Stärke, ist das Macht?

Vielleicht irgendwie, auf einer oberflächlichen Ebene, die von Furcht und primitven Gefühlen beherrscht wird. Von Kampf und Leid, von Sorge und Angst.

Was ist wirkliche Macht?

Was macht dich anders, was ändert dich? Der Befehl?
Oder eher etwas anderes?

Das Deutsche kennt auch andere Töne und deutsch(sprachige) Künstler haben sich immer bemüht, diese anderen Töne zu finden. Gerade in der Moderne wurde die Suche danach zum Programm. Ein Weg, auf Deutsch nicht hart zu sein, sondern, in Ermangelung anderer Worte nenne ich es mal "Gefühlvoll".


Die deutsche Kultur ist sicherlich keine unbedeutende. Sie enthält den Kulturschatz und die Erinnerung vieler Kulturen und vieler Äonen, so wie nahezu alle europäischen Kulturen. Sicherlich kann man sie nciht beiseite schieben (in ihrer Grundsubstanz, nicht in der Ausformung 2005) und als unbedeutend abshreiben.

ABER:

Drei Sachen.
Erstens ist die deutsche Sprache ncihts besonderes, es gibt wesentlich nettere, entwickeltere, zur Kunst geeignetere Sprachen und zweitens hat die deutsche Kulutr heute, im "Kometenschweif" Amerikas doch sehr an Bedeutung verloren. Wir zehren von der Veragngenheit, im Wesentlichen. Und wo es einen neuen guten Künstler in Deutschland gibt, verschwindet der aufgrund eklatanten Desinteresses schnell in der Versenkung oder für 20 Euro pro Taschenbuch bei Hanser, was keiner kauft.
Drittens gilt was für Deutschland gilt und was ich darüber gesagt habe, für viele Nationen und Kulturen, nicht zuletzt fast ebenso, fast identisch für Gesamteuropa.

Gruß
Mamalia
 
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*g* Danke Mamalia, du hast alles gesagt, wofür mir die Worte fehlten ;)

Hallo Intrabilis,
auch auf die Gefahr hin, besserwisserisch zu wirken: ich glaube, bei dieser Aussage liegt ein Denkfehler vor:
Ich versuchte nur zu zeigen ab wann man ungefähr von einer deutschen Sprache reden kann, sonst müsste man auch von angelsächsischem oder von normannischem reden und nicht von Englisch.
Das Althochdeutsche hat sich, wie gesagt, durch die zweite Lautverschiebung aus dem Germanischen entwickelt. Gleichzeitig entstand daraus das Angelsächsische, das nichts anderes ist als das englische Pendant zum Althochdeutschen. Du kannst also sagen, dass es sowohl das Deutsche als auch das Englische seit etwa 1500 Jahren gibt, auch wenn es sich im Laufe der Zeit logischerweise verändert hat.

Dass er die Sueben meinte, kann ich mir nicht so recht vorstellen, sonst hätte er ja nicht so vehement dementiert, dass das Deutsche aus dem Germanischen kommt. Aber irgendwie wirkt er ja so, als ob er selber nicht so wirklich wüsste, was er meint :rolleyes:
 
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