dieses Beispiel sollte ja auch nur illustrieren, dass Skandale im inneren eines Konzerns besser zu entdecken sind, als wenn man nur von außen schaut ...
Ich weiß, ich wollte das nur dazusagen.
Meine Erfahrung, seitdem ich persönlichen Kontakt mit der Industrie hab ist, dass ich viel differenzierter in der Kritik geworden bin. Es ist nämlich praktisch niemals so, dass böse Männer mit grauen Bärten an einem runden Tisch zusammensitzen und laut lachen, während sie irgendwelche Pläne zur Vernichtung der Menschheit aushecken.
Die meisten "Skandale" haben nämlich auch ne Kehrseite, über die man halt niemals informiert wird. Um nochmal auf die Pneumokokkenimpfung zurückzukommen: Warum gibt Pfizer nicht einfach die Patentrechte in Indien an das Unternehmen ab, das sie angeblich viel günstiger herstellen könnte? (so die Frage) zB deswegen, weil es schwierig wäre festzustellen, an wen diese Firma dann die Impfung abgibt. Wieso sollten die denn nicht auch Europäer damit versorgen, die das Fünfzigfache zahlen würden? Das indische Patentamt ist teilweise wirklich kriminell nachlässig - da gibt es die wüstesten Geschichten, zB wie irgendwelche Maschinenbauer Arzneimittelpatente bewerten, für die sie eigentlich völlig unqualifiziert sind.
Oder die Sache mit den me-too-Drugs. Warum forschen Pharmafirmen denn an so überflüssigen Medikamenten, die eigentlich kein Mensch braucht? Die Antwort könnte sein: in den letzten Jahrzehnten ist die Regulierung des Arzneimittelmarktes immer strenger geworden. Das hat glücklicherweise dazu geführt, dass es immer weniger Skandale (also schlechte oder gefährliche neue Medikamente) gibt - gleichzeitig erhöht das aber das Risiko für die Firmen. Denn wenn ein Medikament im Endstadium rausfliegt, gehen viele hundert Millionen einfach so flöten. Die Firmen haben also keinen starken marktwirtschaftlichen Anreiz, komplett irre spannende neue Produkte zu erforschen - denn wenn sie bestehende Produkte auch nur ein kleines bisschen verbessern, kriegen sie die sicherer zugelassen und besser in die Erstattung. Kaum eine Branche ist so kompetitiv wie die Pharmabranche - oft forschen drei Hersteller an einem fast identischen Produkt gleichzeitig, und wer als erstes fertig ist verdient sich eine goldene Nase, die anderen zwei schauen in die Röhre. Wenn ich Unternehmer wäre und für mehrere tausend Mitarbeiter verantwortlich wäre, würde ich mir auch überlegen, was die bessere Entscheidung ist. Natürlich ist das nicht wünschenswert, aber wenn wir uns darüber beschweren, sollte uns klar sein, dass die Ursache dafür eben das so engmaschig gewordene Arzneimittelrecht ist.
Kurzum: es gibt immer zwei Seiten der Medaille, und fast nie machen Pharmafirmen etwas, weil sie "böse" sind. Nur die Darstellung in den Medien ist halt immer extrem verkürzt.
vermutlich stimmt das sogar halbwegs ... lassen wir ihm doch einfach den Spass ... vielleicht fällt ja darüber hinaus auch noch ein wenig mehr für ihn dabei ab ...
Tut es tatsächlich. Ich glaube, meine Fähigkeit zu argumentieren und zu schreiben hat sich in der Zeit, in der ich hier aktiv bin, deutlich verbessert. Das ist auch beruflich nützlich für mich, ganz abseits vom Spaßfaktor.
wäre es ...
es wäre aber auch extrem dumm, in Abgasanlagen von PKWs Abschaltvorrichtungen einzubauen ...
und noch dümmer wäre es, PKWs mit diesen Abgasanlagen anschließend in den USA zu verscherbeln ...
wie sagte doch Albert Einstein so treffend:
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
artor
Klar, es gibt immer wieder Leute, die dumme Entscheidungen treffen. Deswegen kann ich auch nicht sagen "das war sicher nicht so!!". Ich glaube aber auch nicht, wie
@Anevay das andeutet, dass das mit den Hundefängern eine gängige Praxis ist - oder
noch ist.