Hallo Celida
Ich glaube nicht,daß "Himmel" oder "Hölle" Orte sind. Ich glaube aber auch nicht, daß sie einfach nur Zustände in uns selbst sind.
Was glaube ich denn nu? (*lach*)
Ich glaube, daß alles, was wir tun, logische Konsequenzen hat, d.h. das, was wir tun und denken wird sich in "der Unendlichkeit" ver-unendlichen.
Beispiel Himmel:
Was ist Himmel für ein Zustand?
Laut solchen Schriften wie der Bibel ist der Himmel das, daß man in der Nähe Gottes ist, d.h. es geht hier um eine Gemeinschaft in Extremform. Definiert man "Gott" als die Lebensenergie schlechthin, so bedeutet dies, daß "der Himmel" der Ort (nu ja... der Zustand) ist, aus dem alles Leben entstand und der ständig neues Leben produziert. Außerdem wird dort Gemeinschaft ausge- und erlebt.
Beispiel Hölle:
Da muss ich ein wenig weiter ausholen...
Was ist der Ansatzpunkt, egoistisch zu leben?
Der Ansatzpunkt, egoistisch zu leben ist der, daß man ganz allein bestimmen will, nach welchen Gesetzmäßigkeiten man sich selbst richten will. Dies heißt, daß man selbst bestimmt, ob die Gesetze der Natur auf einen zutreffen sollen oder nicht. Bei einigen der Gesetze (z.B. das Gesetz der Schwerkraft) schaltet sich der Verstand zwischen und lässt eine Änderung gar nicht zu, bei anderen Gesetzen jedoch (z.B. Gesetz der Schwingung Bsp: Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus) kann man sich absolut weigern, diese zu akzeptieren. ein weiteres wichtiges Gesetz ist, daß nur die Liebe (unabhängig von Selbst oder Nächsten) aufbauend wirkt. Fehlt die Liebe, so wirkt dies abbauend bzw. destruktiv. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, wo jemand meint, daß "sein" Werk aufbauend und vor allem für die Ewigkeit bestimmt ist.
Damit kommen wir zum zweiten Punkt:
Man selbst allein will bestimmen, wie sich die Natur zu verhalten hat (Natur im weiteren Sinne). Die Natur wird "gezwungen", Dinge, die eigendlich zerfallen müssten, ewig standhaft zu machen (z.B.das Dritte Reich, der realexistierende Sozialismus). Die Sichtweise des Betreffenden ist also, daß die person das Recht hat, Gottes Platz einzunehmen (ich klassifiziere jetzt Gott mal als Person, obgleich ich ihn so nicht sehe), d.h. der Egoist hat das Recht, Gott von seinem Stuhl zu schieben und sich selbst raufzusetzen. Damit übernimmt der Egoist selbst die Natur und bestimmt die Naturgesetze nach seinem eigenen Willen.
Dritter Punkt: All dies läßt Gott zu!
Ja, ich bin der Meinung, daß "Gott" dies alles zuläßt, ja sogar noch erweitert. Von unserem menschlichen Denken her wäre es sinnvoll, wenn Gott da einfach die Klappe fallen ließe und den Egoisten rausschmeißen würde. Tut er aber nicht, denn er will, daß wir Menschen irgendwann selbst zu der Erkenntnis kommen, daß alles, so wie er es geplant hat, sinnvoll und richtig ist. Nur... Egoisten steht gar nicht der Sinn danach...
Aber weiter...
Vierter Punkt: Die Folge
Erweitern wir nun das Erkannte ins Unendliche, so bedeutet dies folgendes:
Der Egoist möchte zwar die Naturgesetze sprich die Natur selbst erschaffen, aber im Grunde schafft er es nur, abzubauen - zu negieren. Darüber hinaus erkennt er nur sich selbst als höchste Instanz an. Gott oder auch die Meinung und Bedürfnisse und Wünsche Anderer sind ihm egal. Er selbst bestimmt alles. Er ist Gott. Das heißt, wenn man dies weiterverfolgt, daß er allein ist mit allem, was er sich erschafft. Und DAS ist der Wesenszug der Hölle!
Versucht euch vorzustellen, ihr seid ganz allein auf der Welt. Wie würde sie aussehen?
- Andere Menschen? Gibt es irgendwann nicht mehr, denn die anderen Menschen definieren sich über eigene Meinungen und Wünsche, die der Egoist ja nicht zulässt. Damit negiert er andere Menschen. (Schon allein der Gedanke, der einzige Mensch auf der Erde zu sein dürfte ziemlich höllisch sein).
- Tiere? Tiere sind Opfer. Irgendwann sind alle Tier weg, denn in der Ewigkeit gibt es keinen Zeugungsvorgang. Es entsteht ja nichts Neues mehr, wenn die aufbauende Lebenskraft fehlt bzw. nur aus dem egoisten kommen kann, und da der Egoist selbst diese Lebenskraft geben müsste, aber viel mehr daran interessiert ist, Leben aus allem herauszusaugen, um sich selbst zu stärken, gibt es irgendwann keine Lebenskraft mehr außer die in ihm. Immerhin will sich der Egoist ja nu wie im Schlaraffenland ernähren: Essen und genießen ohne zu arbeiten (dies ist ein Wesenszug des Menschen: Faulheit).
- Pflanzen? Denen geht es ebenso wie den Tieren. Irgendwann verschwinden sie.
Es gibt dann für den Egoisten nur noch kahle Erde, trübes Wasser und einen leeren Himmel. Überall, wo der Egoist hinkommt, hinterlässt er eine Schneise der Verwüstung... und irgendwann ist eben alles verwüstet.
Verletzt er sich, so heilen die Verletzungen im zustand der Ewigkeit nicht mehr. Und obgleich jede Verletzung "tödlich" ist, stirbt er nicht, denn er ist ja schon "tot". Das wiederum heißt: Jeder kleine Schnitt wird bis ins Unendliche weh tun, bluten und rumsuppen.
Das Einzige, was es irgendwann nur noch an Bewegungen geben wird (außer der Eingenen) sind Wind, Wellen und Eruptivbewegungen. Die Welt, die der Egoist irgendwann erleben wird, wird öde, trostlos und vor allem einsam sein, denn er wollte ja über alles allein bestimmen. Da er aber nichts erschaffen kann, wird eben alles irgendwann vergehen.
... und dieser Zustand ist Hölle!
Die Hölle ist - ebenso wie der Himmel - die logische Weiterführung einer Existenz. Du, Celida, hast geschrieben, daß Himmel und Hölle in uns seien. Im Grunde sind sie es tatsächlich, da die Realität selbst in uns ist. Und doch werden Himmel und Hölle auch außerhalb von uns sein, denn wir transportieren ständig unser Inneres nach außen (entsprechend dem hermetischen Gesetz Wieinnen, so auch außen und verändern auf diese Art un Weise die Realität um uns herum. Himmel und Hölle sind meiner Meinung nach die Extremisierungen unserer eigenen Einstellungen, die sich irgendwann zum Zeitpunkt, da die Zeit selbst aufhört zu existieren, im Überall und in der Ewigkeit ausdrücken.
Himmel ist Gemeinschaft mit allem Lebendigen
Hölle ist Egoismus; die Entscheidung, alles allein bestimmen zu dürfen, aber (dummerweise) auch die Folgen dieser Entscheidungen selbst zu tragen.
(p.S. Ich weiß, daß mein Beitrag nicht gut formuliert ist, und bitte um Entschuldigung. Wer mal interessiert an diesem Szenario hat, der sollte "Die Legenden der Drachenlanze" von Tracy Hickman und Margaret Weis lesen. Ein sehr guter Fantasy-Zyklus in 6 Bänden [Goldmann-Verlag]. Ebenfalls lohnenswert ist der Film "Hinter dem Horizont", der meiner Meinung nach sehr "realistisch" Himmel und Hölle beschreibt.)
Rawir