Ich kann nur für mich schreiben, taftan, wie ich es wahrnehme.
Müssen tut keiner etwas.
Mit
werden zu meine ich eigentlich eine verwandlung auf der bewusstseinsebene, eine sichtweise, die deinen fokus weitet, wo alles möglich ist und wird. Man kann sich von etwas oder jemandem derart berühren lassen, dass man 'von aussen' den eindruck bekommt, mit diesem eins zu werden. In wahrheit ist es mit der berührung schon vollbracht, es gibt nichts (mehr) zu tun. Es ist, als ob man von einem zuauberstab berührt würde.
Man kann das auch ignorieren, keine frage, sich selbst suchen und verwirklichen (wie du schriebst). Mit der betonung der 'einmaligkeit', der 'eigenen energie' oder 'selbst-verwirklichung' beginnt bereits die begrenzung, obwohl ich sicher bin, dass du eigentlich das gegenteil meinst.
Am 'ende' steht m.e. die einheit, sie interessiert sich nicht für den weg, den wir zu ihr zurücklegen, denn sie verlässt uns nicht. Mal ist man sich dessen mehr bewusst, mal weniger.
Wenn man also bsp.weise zu Jesus Christus wird, heisst es nicht, jemanden zu imitieren oder diesem nachzueifern, sondern sich ein wenig von seiner privaten einmaligkeit zu trennen, ein wenig von diesem
selbst zu opfern, um den blick aufs ganze zu bekommen.
In
Identi
fikation steckt
der gleiche (das gleiche) und facere (machen) drin, was dem
werden zu ähnlich ist. Dennoch spüre ich einen unterschied: Während m.e. die identifikation einer annäherung entspricht, sehe ich im
werden zu, eine verwandlung, die in fleisch und blut übergeht und jede distanz aufhebt.
Ich hoffe, dass das verständlicher ist.
Gute nacht