Meine Tochter isst seit sie 11 Jahre alt ist kein Fleisch und keinen Fisch mehr.
Da sie schon immer schlank, zart, blass, dünnhäutig und eher träge war, kann ich nicht sagen, ob es ihr nach 9 Jahren vegetarischer Ernährung gesundheitlich besser oder schlechter geht.
Machte mir damals große Sorgen bezüglich Mängel und ließ sie gründlich durchchecken. Alles im Durchschnittsbereich. Mittlerweile weiß ich auch, dass ihre Dünnhäutigkeit und Trägheit andere Ursachen haben.
Sie kann es sich nachwievor nicht vorstellen je wieder Fleisch zu essen und fühlt sich selbst körperlich sehr gut.
Wir haben zu Hause wiederum den umgekehrten Fall.
Ich überlege ein od zwei vegane Tage in der Woche einzulegen, da ich feststellte, dass mir Obst-und Gemüsetage sehr sehr gut tun. Meine Tochter ist strikt dagegen und versucht mir das auszureden.
Ich besuche eine 95jährige Dame. Sie ist leidenschaftliche Fleischesserin.
Naja, jetzt eher weniger, da sie seit einem halben Jahr immer mehr die Kraft in den Beinen verlässt und mit dem Selbstkochen aufhörte. Sie lässt sich das Essen nun vom Hilfswerk liefern. Und zu ihrem Entsetzen sind das Fleisch und der Fisch püriert. "Wenn man das Fleisch nicht richtig zerbeißen und kauen kann, wo bleibt dann da der Spaß", sagt sie immer.
Interessant ist jedoch, dass sie immer wieder betont und 100%ig davon überzeugt ist, dass sie und ihre Geschwister ihr langes und gesundes Leben der jahrelangen vegetarischen Ernährung in der Kindheit zu verdanken haben, da sie sehr sehr arm waren und sich Fleisch nicht leisten konnten.