Fehlgeburt verstehen

Es ist gar nicht so einfach, nicht über das Warum oder Weshalb nachzudenken. Klar, ich könnte mich darauf verlassen, dass es rein biologischer Natur war. Aber irgendwas in mir möchte es genau wissen und analysiert jedes bisschen. Bin eben der totale Kopfarbeiter. Nur komme ich auf kein wirkliches Ergebnis. Es arbeitet in mir.

Also nich unbedingt organischer Natur, vielleicht psychologischer oder die Natur des Karmas. Vielleicht soll ich mich mit dem Thema Tod nochmal intensiver Auseinander setzen oder mit Loslassen. Oder was weiß ich. Es gibt Frauen, die viele Kinder gebären und keine Fehlgeburt erleiden. Klar, es gibt auch Frauen, die haben ständig Fehlgeburten ohne, dass ein Arzt eine Ursache findet.
Aber für mich hat das Ereignis irgendwie eine Bedeutung. Ich weiß nicht warum oder kann es nicht in Worte fassen.

Deswegen muss es doch auch eine Bedeutung haben, dass ich eine Fehlgeburt hatte.

Muss es eben nicht, in meinem Freundeskreis hatten 8 von 10 Frauen (mich eingeschlossen) eine Fehlgeburt. Wie du siehst, kommt das recht häufig vor, aber ich glaube du möchtest nur Antworten die deiner Überzeugung entsprechen und in diese Richtung hilfreich sind. :)
 
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Ich glaube auch, dass Krankheiten einen höheren Sinn haben. .



So wie dein Gewicht einen speziellen Sinn oder Wert hat?


Wirklich, besprich diese Themen und Ideen mit deiner Therapeutin. Das reininterpretieren von Sinn und Wert in Dinge kann krankhaft werden. Und da du ja schon eine Historie mit einer Essstörung hast bist du besonders empfänglich für solche destruktiven Gedankenstrukturen.
 
Hallo ihr,

Meine psychische Verfassung ist ganz stabil. Das merke ich immer zuerst am Essen. Und dem geht es seit Monaten gut, ich esse und behalte es drin.
Die vorgeschlagene Intenetseite werde ich erst mal nicht anschauen. Ich ahne in etwa was da stehen könnte und wahrscheinlich wird das mir wirklich nicht so gut tun.
Es kann schon sein, dass ich gedanklich in alte Muster verfallen bin und alles bis ins kleinste Detail durchdenken will, nur um unterm Bruchstrich doch als Schuldige dazustehen.
Ich werde es auf jeden Fall mal mit der Therapeutin besprechen, warum ich das machen muss. Vielleicht liegt da der Schlüssel drin.
Aber ihr habt recht, immer alles perfekt und richtig machen erzeugt oft Stress. Momentan fühle ich mich noch nicht gestresst.
Um die Sache mit der Familienaufstellung werde ich mich kümmern.

Werde aber jetzt nicht mehr so oft Mr. Google besuchen. Jedenfalls nicht, wenn es nicht sein muss, sondern nur den Kopf mit Ansichten und Meinungen oder Statistiken füttern würde. Das macht ja wieder Kopfkino und führt nur zu Angst.
Ich hoffe, ich kann das auch so durchziehen.
 
Hallo ihr,

Meine psychische Verfassung ist ganz stabil. Das merke ich immer zuerst am Essen. Und dem geht es seit Monaten gut, ich esse und behalte es drin.


Kann es dann sein dass es eine Symptomverschiebung ist? Dass sich deine kreisenden Gedanken also von dem Essen, hin zu der verlorenen Schwangerschaft "verlagert" haben und sich nun da ausleben.

Ich kenne das von mir, dass meine ängstlichen Gedanken sich alle Weile mal auf ein neues Objekt stürzen wollen. Das alte objekt ist für eine Weile "out", ein neues ist vorübergehend interessanter (das alte kommt meistens irgenwann mal wieder wenn das neue zum alten geworden und dem Geist quasi "langweilig" geworden ist)

Wie gesagt, besprich diese Gedankengänge mit deiner Therapeutin. Und ich würde schon empfehlen da auch mal intensiver ein tiefenpsychologisches Auge auf die Hintergründe zu werfen die das Gesamtproblem bei dir hat.

Evtl steckt hinter der Essstörung und diesen Grübelneigungen ja etwas tieferes, das die ganze Sache am kochen hält.
 
Hallo Garfield,

Das kann gut möglich sein, dass es wieder eine Symptomverschiebung ist. Dann fing das aber schon im Februar an. Blöderweise kann ich das ad hoc nicht abstellen.
Jetzt habe ich natürlich den Drang, das Thema sofort zu bearbeiten. Also mit der Therapeutin um da vorwärts zu kommen. Aber ich habe noch 2 Wochen zu warten.

Klar, ich hätte gerne hier im Forum gehört, das hat diese und jene Bedeutung und daran musst du jetzt arbeiten, damit alles wieder gut wird. Diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Ist wahrscheinlich auch gut so. Den Weg muss ich eben selber gehen.

Muss nochmal meinen Partner befragen, wie er das macht. Für ihn scheint das irgendwie erledigt zu sein. Seine Einstellung ist, dass die Natur das halt geregelt hat, weil was nicht mit dem Baby stimmte. Er hat mir nie die Schuld gegeben. Und er ist total zuversichtlich, dass das schon klappen wird.
 
Das kann gut möglich sein, dass es wieder eine Symptomverschiebung ist. Dann fing das aber schon im Februar an. Blöderweise kann ich das ad hoc nicht abstellen.
Jetzt habe ich natürlich den Drang, das Thema sofort zu bearbeiten. Also mit der Therapeutin um da vorwärts zu kommen. Aber ich habe noch 2 Wochen zu warten..


Hast du nicht jede Woche regelmässig einen Termin?

Das wäre in einer Situation wie deiner schon sehr anzuraten.
 
Muss nochmal meinen Partner befragen, wie er das macht. Für ihn scheint das irgendwie erledigt zu sein. Seine Einstellung ist, dass die Natur das halt geregelt hat, weil was nicht mit dem Baby stimmte. Er hat mir nie die Schuld gegeben. Und er ist total zuversichtlich, dass das schon klappen wird.

Es ist schlicht und ergreifend die logischste Antwort auf deine Fragen. Und auch die wahrscheinlichste Variante. Dinge passieren, sie können uns traurig machen oder wütend oder verzweifeln lassen, klar. Aber nachdem das Tal emotional durchschritten ist, macht es Sinn wieder den Kopf zu heben und nach vorne zu schauen.

Und die Frage nach Schuld halte ich für äusserst destruktiv.

Manchmal ist es mit der Trauer auch so, dass sie in Schüben kommt und einen ab und an wieder einholt, oft nur kurz. Und ich denke, dich da an deinen Partner zu wenden und dich von ihm trösten zu lassen ist nicht der schlechteste Weg. Er scheint mir ein sehr lebensfroher und starker Mensch zu sein. :)

LG
Any
 
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Zum Thema "Fehlgeburten". Ist eine "Fehlgeburt" nun eine Geburt, bei der etwas fehlt, in diesem Fall das Kind, oder ist es eher so, das der Mutter oder dem (zukünftigen) Vater etwas fehlt, in diesem Fall auch ein Kind?
Jedes Kind sucht sich im "Vorfeld" für`s "nächste Leben die "richtigen" Eltern aus und die Eltern das "richtige" Kind. So, alles abgemacht. Im sogenannten "richtigen" Leben hat aber eher das Ichbewusstsein oder das Ego das sagen, bedeutet, alles vergessen, was "vorher" ausgemacht war.
Alles hat seine wichtigen Gründe, ein Kind, das tot geboren wird, obwohl man(n) und Frau sich sooooooooo gefreut haben und das "nichtgesunde" Kind, auf das sich die Eltern sicherlich nicht gefreut haben.
In diesem Sinne,
JiK
 
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