Vegan werden Vegan Leben

zadorra125

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Ich bin in einer fleischessenden Gesellschaft groß geworden. Habe auch nie über etwas anderes nachgedacht, weil ich nichts anderes kannte. Ich kannte keinen Menschen die vegan lebten, oder vegetarisch lebten. Ich sah die Tierzucht mit traurigen Augen. Wenn ich Schreie der Tiere hörte hasste ich das, wollte nur weg. Musste ich an einem Transporter vorbei fahren, schaute ich die kleinen Rüssel nach, die sich frische Luft durch Schlitze zu verschaffen versuchten. Sah ich Anhänger wo ich den Kopf des Rinds oben raus schauen sah, segnete ich das Tier mit traurigen Augen. Aber ich stellte bis zu dem Tag an dem ich meinen Mut zusammen nah und das lebte was ich war, keine Verbindung zu der Scheibe Schinken auf meinem Brot zu diesen Tieren. Ich hatte gelernt das zu ignorieren und zu unterteilen, das muss wohl sein wenn man essen muss.

Der Tag kam. Ich weinte um meinen Kater Micky der sterben sollte, ich flehte sogar bei Gott um ihn. Ich roch das Fleisch aus der Pfanne in der Küche und dachte mir, hier flehst du um eine Katze, dort unten in der Pfanne liegt auch ein Tierchen, welches flehte und weinte, was nie eine Chance auf ein gutes Leben hatte.

Seit diesem Tag 2009 konnte ich nur noch selten tierisches essen, geschweige denn mit Genuss.

Ich habe mich schon einige Jahre mit gesunder Kost oder Ernährung beschäftigt. Ich habe Fleisch reduziert, teilweise ganz gelassen. So lebte ich einigermaßen vegetarisch aus gesundheitichen Gründen. Doch die ständigen Hass zwischen Vegetarier oder Fleischesser und die ständigen Gefechte und Diskussionen zwischen Vegetarier oder Fleischesser, welche ich immer mit einem bitteren Beigeschmack las, irritierten mich, schreckten mich ab, diesen Schritt dann doch zu tun. Ich schaute mir die Menschen an die Vegetarier waren, die man verurteilt, diskriminierte, nein so wollte ich nicht werden, den Mut hatte ich nicht. Ich wollte diesen Mensch in Birkenstock und selbstgestrickten Strümpfen nicht sein.

Doch das ganze Wissen über Gesundheit, Tierhaltung, Umweltschutz. was ich mir anlas, drängte mich förmlichst in diese Richtung, doch noch einmal darüber nachzudenken. Natürlich wusste ich nicht was man ausser Obst und Gemüse oder auch Getreideprodukte sonst essen konnte. Aber ich ließ mich darauf ein. Ich wollte das versuchen was andere so begeisternd empfahlen, denn hier lernte ich auch ganz normale Menschen kennen, die aus ihrer Ernährung keine Religion machten und nicht andere Menschen verurteilen die Fleisch essen. Ich stellte mir und meiner Familie ein zeitlich begrenzter Zeitraum von 4 Wochen auf, um mich und die anderen zu beruhigen, denn ich wurde bereits öfters über Risiken und Mangel dieser Ernährungsweise verunsichert, was mich zum Abbruch motivierte. So ließ mein Umfeld mich erst einmal in Ruhe vegan leben.

So begann ich mit meiner Ernährungsumstellung auf vegane Lebensweise für 4 Wochen. Nun begann ich mich in einigen Veganen Foren über diese Art der Ernährung umzuschauen und nach zufragen. Ich lernte Schritt für Schritt worauf ich achten muss, wo ich bestimmte Lebensmittel kaufen kann, was es überhaupt leckeres im Bereich Seitan, Tofu und Soja gab.

Ich hatte in den ersten 2 Wochen läuferisch ein kleines Energietief. Natürlich schloss ich dieses auf die vegane Ernährungsweise zurück, was mir etwas Angst machte. Wieder holte ich mir Infos aus den Foren oder aus dem Internet. Ich staunte nicht schlecht, weil es sehr viele Menschen gab die vegetarisch aber auch vegan, Leistungssport oder Sport betrieben. Aber auch unter den Schauspieler Politiker oder Moderatoren gaben es sehr viele Menschen die so dachten wie ich. Mit diesem veganen modernen Menschenbild konnte ich mich identifizieren, so konnte ich sein ohne mich zu verbiegen, denn verbiegen wollte ich mich nicht, ich wollte ich sein, darauf legte ich großen Wert!

Nach diesen anfänglichen 2 Wochen Leistungstief stieg meine Leistung nicht nur im Sport sehr schnell hoch, sondern auch im Alltag. Ich war schneller als je zu vor. Ich brauchte weniger Schlaf, bin mehr und stärker belastbar. Ich lernte wie ich die ersten 4 Wochen gut überstehen konnte.

Nach der dritten Woche verlängerte ich meine Herausforderung um weitere 4 Wochen. Mittlerweile sagt mein Umfeld nichts mehr. Ich habe mir vegane Lebensmittel eingekauft. Es gibt für mich Pizza vegan, für die anderen mit Fleisch. Es gibt für mich vegane Würste, vegane Frikadellen, es mangelt mir an nichts.

Ich lasse mein Umfeld leben wie es möchte und nehme mir das gleiche Recht heraus.

Bei meiner Freundin Klaudia die noch nicht ganz vegetarisch lebt, lernte ich Sojajogurt kennen. Auch dieser findet einen Platz in meinem Kühlschrank. Wieder ein Produkt was mir das vegane eben leichter und schmackhafter macht!

Nun ist diese Lebensweise heute 8 Wochen alt und ich müsste wieder verlängern, was ich ohne einen Augenblick Zögern auch gern tue. Aber dieses mal werde ich mir keinen Zeitrahmen stecken, sondern es in der Zukunft offen lassen!
 
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Das freut mich sehr, dass es dir damit sehr gut geht!
Ich denke mal, dass diese ''anfänglichen Ürobleme'' eh jeder hat...ich lebe nun seit dem 01.01.2010 vegan und ich hatte es mir aber schon ein paar Wochen vorher überlegt unbedingt vegan leben zu wollen, nur wusste ich überhaupt nicht, wie ich das meinen Eltern beibringen sollte:rolleyes:
Naja, mittlerweile akzeptieren sie das GsD einigermaßen:D

Für mich hat es meiner Meinung nach nur Vorteile gebracht...ich habe nämlich seit 2002 Diabetes und durch die vegane Ernährung sind meine BZ Werte viel besser...damals brauchte ich noch morgens und abends die doppelte Menge Insulin:D


Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg:)
 
Ich danke dir für deine Geschichte. Du bestättigst mit deinem Tun mein Denken, denn auch ich sage, man kann viel erreichen mit seiner Ernährung!

Alles liebe Pia
 
hallo pia,
was mich konkret bei dir interessiert ist, ob du auch hinsichtlich spiritualität etwas bemerkst? du hast ja immer schon eine "ahnung" gehabt (ich denke an meinen kater und deine hilfe damals), wie schaut das jetzt aus, wird das noch klarer?

lg, domaris
 
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Hallo Domaris :trost:

Ich bin seit 2008 mit meinem Leben zu gange, ich stellte bereits da schon um, trank bis heute keinen Tropfen Alkohol mehr, begann das walken joggen, da merkte ich schon einen Unterschied. 2009 hörte ich das rauchen auf, 2010 lebte ich Zuckerfrei, fast vegetarisch, jetzt der Feinschliff. Hier möchte ich sagen, bevor die Menschheit aufstönt, ich tat das weil es meiner inneren Überzeugung entsprach, ich kasteie mich nicht, auch wenn es manchmal der Schweinehund Lena gibt. Ich tue das weil ich das so erst bin!

Ja ich merke nun einen Energieschub meines Körpers, aber auch geistig. Ob ich besser geworden bin, ob ich das so werten kann, weiß ich nicht, ist aber auch nicht mein Gedanke. Mein Ziel ist es den Menschen zu helfen und diese Hilfe ist ja immer die richtige in dieser Moment.

Schön von dir zu lesen!!

Alles liebe Pia
 
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