Liebe Titijana,
aus diesen Gründen wäre es mir wichtig, sich bei den Engeln auf ihr ursprüngliches Wesen zu besinnen. Wir berauben den Engeln ihrer Rolle als Mittler zwischen den Welten, wenn wir sie als Götter verstehen. Ein Mittler sollte jedoch immer eine gewisse neutrale Position einnehmen, er darf also in diesem Fall weder Mensch noch Gott sein.
Als Sendboten des Guten beginnt ihre Sorge um das Seelenheil eines Menschen auch nicht erst mit dessen Tod, sondern im Hier und Jetzt. Dieses Heil verkörpert also nicht einen Lohn, der nach einem sorgsamen Leben ausbezahlt wird. Wie der Körper eines Menschen, so muss auch dessen Seele an jedem Tag aufs Neue umsorgt werden, um nicht krank zu werden und genau dabei können uns die Engel selbstlose Begleiter sein.
Wir brauchen uns deshalb aber nicht als Diener oder Knecht vor ihnen kleinmachen, denn sie fordern als selbstlose Wesen für ihre Begleitung und Sorge keinen Preis oder Lohn. Sicherlich endet ihre Sorge um unsere Seele nicht mit unserem Tod, aber das ist nicht das eigentliche Ziel. Wir sollten nicht vergessen, dass es im Jenseits keine Bedürfnisse, Sorge, Leid und Elend mehr gibt an dem unsere Seele zu Schaden kommen kann.
Engel sind nicht Sendboten der Finsternis und Kälte, sondern des Lichtes, an dem wir unsere Seele wärmen können. Es liegt also ganz bei uns, ob wir uns in die Sonne oder in den Schatten stellen wollen.
Merlin