Erpreßung von Selbstmordgefährdeten

Hallo Elke

Ich weiss, Du meinst es nur gut. Aber ich bin nun mal ein Mensch, der möglichst niemandem weh tun will (wie ich "wirke", ist mir egal). Ganz zu Anfang hab ich versucht, meine Schwester dazu zu bringen, aber sie wollte keine Hilfe von Behörden, Psychologen, Hilfsgruppen etc. annehmen. So nahm ich ihr notgedrungen den Jungen ab. Doch wenn sie wieder ein Kind bekommen sollte, würde ich es nicht mehr tun, das hab ich ihr gesagt.

Wenn der Junge nicht wäre, würde ich schon lange weg sein und mein eigenes Leben führen. Das ist auch mein Ziel. Wenn es mit meinem Ex geklappt hätte, wäre ich sogar später in ein anderes Land gezogen und regelmässig zu meinem Neffen gependelt. Mein Neffe wird bald 12. Wenn es mit seiner Ma nicht funktioniert und er leidet, werde ich versuchen, meine Schwester zu überreden, ihn bei mir zu lassen. Mit 14 könnte er notfalls selbst entscheiden. Bei meinem Bruder war es auch so, dass die Kinder viel früher zu ihm konnten als gedacht.

Behörden einzuschalten ist immer riskant, sie könnten ja auch gegen den Wunsch des Kindes entscheiden. Der Junge will bei mir bleiben, aber ich habe im Moment nicht die finanzielle Grundlage dafür. Heim oder Pflegefamilie, also die Trennung von seiner Familie, die er liebt (auch meine Schwester) würde ihm ganz sicher viel mehr schaden.

Ich kann ihn nun mal nicht in einer Glasglocke grossziehen, wäre ja auch nicht das Wahre. Mein Neffe sagt mir oft, er habe eine Menge gelernt, er kann gut reden, weiss, wie mit seiner Mutter umgehen, wie ein kleiner Psychologe. Diese erlernte Fähigkeit hilft ihm auch in der Schule und wird ihn sicherlich auch beruflich weiter bringen. Natürlich wäre es schöner, wenn er ein ideales Leben hätte, doch gibt es keine besseren Alternativen.

Ich selbst hab als Jugendliche auch Psychologen aufgesucht, sogar Rechtsanwälte, doch halfen sie mir nicht wirklich. Von daher versuche ich, das Bestmögliche aus der Situation zu machen. Meine Mutter ist auch noch da. Ich bin also nicht allein.

Aber wie Du und andere auch dazu stehen mögen, ich bitte euch, es damit gut sein zu lassen. Mein Neffe hat diese und nächste Woche wichtige Prüfungen zu bestehen. Da muss ich fit für ihn sein. Gutgemeinte Ratschläge sind okay, aber es ist mir ehrlich gesagt zu viel. Es ist auch nicht mein Thread hier, meine Postings waren mehr an Doppelmama gerichtet. Ich sehe, ich war wieder mal zu offen, was mein Privatleben betrifft. Ich möchte nicht, dass Ihr weiter mein Leben analysiert. Es ist meine Sache. Bitte respektiert das. Trotzdem danke für eure Anregungen, ich werde auch darüber nachdenken, versprochen. Vielleicht inspirieren sie mich zu neuen Lösungen. Alles Liebe.
 
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Sunny,du wertest Menschen, die mutter ab und vereinnahmst den Jungen gegen seine Mutter. Du macht dich zur 'one and only' und das schafft emotianale abhängigkeit. du brauchst den jungen für dich.

du benutzt ihn genauso wie die mutter du bist nicht ein deut besser.
der junge ist zu 100% seine mutter und zu 100% sein vater. er ist wie sie, er trägt ihre gene und der bindung durch geburt kann er niemals entgehen oder entkomen in dem man wurzeln ablehnt oder leugnet. er kann die mütterlichen und väterlichen anteile nicht leugnen, dennder komt genau durch diese beiden menschen, und trägt anteile von ihnen in sich.

wenn du die mutter ablehnst und abwertest, muss er letztlich sich selbstverleugnen. anteile von utter und vater muss er verdrängen, kann sie nicht leben, gestalten, bewältigen. wichtige teile seiner persönlichkeit kann er nicht entfalten.
er muss sie unterdrücken, denn was wäre, würde er sich verhalten wie vater und mutter, er würde von dir abgelehnt werden. er kann nicht er selber sein bei dir.

biographie, hypotheken der eigenen familie kann mann nur bewältigen.

du separierst ihn von seinen wurzeln, entwurzelst ihn, ihm fließt keine kraft zu. du mischst dich gnadenlos ein.nimmst der mutter das kind weg, die sieht das ganz richtig !, nimst ihn für dich.das ist beutezug. das kind und die bindungen sind nicht gesehen und nicht geachtet.

ein kind ist lebensnotwendig abhängig von seinen bezugspersonen, es kann nicht nein sagen, weil er abhängig ist, in seiner abhängigkeit läßt es alles mit sich machen.

die ich-grenzen verschwimmen.

es sieht aus als als hättest du die sucht, gebraucht zu werden.

http://www.franz-ruppert.de/Suchtskriptum.doc
 
Ich glaube Dagmar, sie hat das begriffen....auch wenn es noch eine Weile dauern wird bis es erfahren wird.
LG
Elke
 
Liebe Dagmar
Liebe Elke

Ich wäre wirklich froh, wenn Ihr beide endlich aufhört, mir ständig Dinge zu unterstellen. Wenn ich meine Schwester nicht lieben würde, wäre ich nicht für sie da gewesen und hätte ihr nicht geholfen, ihren Sohn aufzuziehen und eine Bindung zu ihm aufzubauen. Mein tiefster sehnlichster Wunsch ist es, wenn die beiden miteinander glücklich sind, meine Schwester erkennt, was sie an ihrem Sohn hat, der sie trotzalledem innig liebt. Nichts würde mich glücklicher machen als die Aussicht, von den beiden nicht mehr gebraucht zu werden, denn ich habe ein eigenes Leben, das ich nebenher bewältigen muss.

Bitte lasst es jetzt sein. Ich unterstelle euch ja auch nicht selbstsüchtige Motive, also behandelt mich so, wie Ihr es für euch von anderen erwarten würdet.
 
Zum Thema Selbstmordgefährdete und andere Kranke, um die es ja hier geht, möchte ich weiter noch folgendes schreiben. Das Schlimmste was solchen Menschen passieren kann ist wenn im Umfeld Menschen sind, die entmündigend wirksam werden. Die Verantwortung für das Leben und das Leben dass sie geboren haben obliegt dem Kranken selber. Er ist erwachsen und damit so zu betrachten wie jeder andere Mensch.
Das Gesetz und meiner Meinung nach auch die Menschlichkeit sieht vor, dass wenn jemand diese Verantwortung nicht ragen will, dann muss er/sie die Konsequenz daraus tragen. Das kann auch bedeuten, dass diesem Menschen sein Kind für eine Weile genommen wird. Dieser Druck und der Verlust motiviert einen Kranken meistens erst sich Hilfe für sich zu holen.
Jeder der dieses Spüren von Eigenverantwortlichkeit unterbindet macht sich mit verantwortlich für das Verbleiben in der Krankheit. Jeder der darum weiß und sich in seiner Co- Abhängigkeit nicht helfen lässt, ist um keinen Deut besser als der Kranke selber. Der Co- Abhängige hat aber einen Grund, warum er/sie diesen Schritt nicht tut. Sein Leben wäre sehr leer ohne die ständigen Verpflichtungen, die er sich auferlegt hat.
Das mag hart klingen, ist aber heute meine Überzeugung.
In einer Familie voller Suchtkranken gibt es immer mindestens einen, der das System stützt mit seiner Co- Abhängigkeit. In einer Familie mit Suchtkranken sind ALLE krank, jeder auf seine Weise.

LG
Elke
 
ChrisTina schrieb:
Nur, wenn du dich in der Opferrolle wohl fühlst - in der Rolle, nicht das tun zu dürfen, was du gerne tun würdest.

Ja, das ist der Punkt - ich will eben nicht das Opfer sein. Ich habe nur Angst, das sie sich umbringt, wenn ich ihr liebe- und respektvoll meine Wahrheit der Dinge sage....... und das ich dann mit dieser Schuld nicht leben kann.

Aber ich bin froh über den Satz. Ich möchte meine Mutter weder retten, noch will ich ihr "böser Täter " sein, noch ihr Opfer........

Bloß das WIE ist nicht klar genug für mich - aber ich komm noch drauf :banane:
 
P.S. Doppelmama ist deshalb, weil ich Zwillinge habe, aber Du hast Recht - ich überprüfe, ob der Name noch paßt.....
 
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Doppelmama schrieb:
Ja, das ist der Punkt - ich will eben nicht das Opfer sein. Ich habe nur Angst, das sie sich umbringt, wenn ich ihr liebe- und respektvoll meine Wahrheit der Dinge sage....... und das ich dann mit dieser Schuld nicht leben kann.

Aber ich bin froh über den Satz. Ich möchte meine Mutter weder retten, noch will ich ihr "böser Täter " sein, noch ihr Opfer........

Bloß das WIE ist nicht klar genug für mich - aber ich komm noch drauf :banane:
Hallo du,
ich knuddel dir jetzt mal ganz einfach und ganz viel.

Wie gut kann ich mich noch erinnern, als ich es nicht wagte, jemanden zu sagen, was ich von bestimmten Sachen halte - oder es nicht für möglich hielt, dass ich jemals sagen würde - wennst glaubst, dass du dich umbringen musst - ich halte dich sicher nicht auf.

Ich habe Jahre gebraucht, bis ich endlich wirklich *egositisch* genug war, mir zu überlegen, warum ich für mich Selbstverantwortlichkeit als selbstverständlich erachte - sie aber nicht jedem anderen Menschen genauso zugestehe.

Bei mir waren es viele Dinge, die zusammen spielten - und es dauerte fast 5 Jahre aktivem Erlebens immer wieder der gleichen Thematiken - also das bewusst damit beschäftigen, warum mich dieses Thema immer wieder *einholt*.

Mein erstes Aha-Erleebnis war das Erkennen, dass ich eigentlich meinem Bruder nachfolgen wollte - im wahrsten Sinne des Wortes - und danach 1999 der Entschluss, endlich wirklich leben zu wollen - was mein komplettes Sein auf den Kopf stellte.

Und dann kamen trotzdem weitere Menschen, die mit Selbstmord drohten - und die unterschiedlichsten Re-Aktionen auf meine Bemühungen - bis ich dann bei Hellinger in einem Weiterbildungsseminar für Aufsteller erlebte, wie er einer Therapeutin sagte - deine armen Klienten.

Da kam dann das zweite grosse Aha-Erlebnis - nämlich die, mit der Selbstverantwortung - dass sie entweder für niemanden gelten kann - oder für alle - dadurch konnte ich dann mein persönliches Helfersyndrom transformieren.

Seitdem bin ich halt ein kaltherziger Egoist - für viele, die meine Beiträge lesen - aber ich mach mich zumindest selbst nicht mehr fertig, indem ich glaube, die Welt retten zu müssen - auf meine ureigensten Kosten.

Ich bin mirs seit geraumer Zeit wert, mich selbst retten zu dürfen - und wenn ich auf meine nächste Zwiebelschicht stosse, mir eine Auszeit zu gönnen, um diese auf zu lösen - und dann wieder weiter zu gehen.

In diesem Sinne - wenn du an Reinkarantion glaubst - es wird einen Sinn haben, dass dir genau das passiert - wenn du nicht an Reinkarnation glaubst - du hast nur dieses eine - dein - Leben - und solltest es leben.

Wenn jeder mit und in sich selbt zu-frieden wäre, würde auch die Welt an sich Frieden finden können.

:kiss4:
 
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