"Erleuchtung", das Erwachen im Traum und das Multiversum der Realitäten

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Am Ende stehen wir dort, wo wir gestartet sind und waren immer schon am Ziel. Es gibt nichts zu erreichen, ausser eben jener Erkenntnis... und diese macht frei.

Hi Planewalker, also ich fand das jetzt wirklich interessant zu lesen, thx.

Könntest du vielleicht dein Ende nochmals genauer ausführen?

Wovon zb. sind wir dann frei? :danke:
 
Nein. Wenn du mit (offenbar) buddhistisch geschultem Willen zur Genauigkeit vorgehst, dann ist dies keineswegs klar. Es kann sein - aber es muß nicht. Sie sagte, es "gäbe zu erreichen" - nicht "sie wolle" erreichen. Damit kann sie ja auch genau das meinen, was du anschließend ausführst: daß dieses nicht durch Anstrengung zu erreichen sei. Daß diese Art von "Erreichen" sozusagen ein absichtsloses "Nebenprodukt" des beharrlichen Gehens auf dem Pfad sein könnte. Daß man sozusagen erreicht, ohne zu ahnen, daß überhaupt...

Es muß dieses also keineswegs zwangsläufig eine Intentionsbekundung sein.

Gruß
Kinny

Wenn Du schon so viel Wert auf Genauigkeit legst und das unbedingt ausdiskutieren möchtest, dann zitiere wenigstens korrekt. Sie schrieb nicht, es "gäbe zu erreichen", wie Du es unterstellst, sondern wortwörtlich "Doch, es gibt etwas zu erreichen. Den Diamantleib.". Kein Konjunktiv, also keine Möglichkeitsform. Das "Doch" widerspricht zunächst meiner Aussage, dass es nichts zu erreichen gäbe (hier Konjunktiv für indirekte Rede). Sie stellt demnach dar, dass sie die Aussage "es gibt nichts zu erreichen", nicht teilt. Der Rückschluss ist also, dass sie der Meinung ist, dass es durchaus etwas zu erreichen gäbe (ebenfalls indirekte Rede) und nennt sogar ein sehr konkretes Beispiel dafür: "Den Diamantleib." Der Begriff "erreichen" ist ein aktives Verb und enthält seiner Natur nach stets eine Intention. Im Wiktionary ist es wie folgt beschrieben:

Bedeutungen:
1. zu jemandem oder zu etwas hingelangen 2. zu einem Ziel gelangen; seine Wünsche durchsetzen 3. eine Verbindung zu jemandem herstellen

Synonyme:
1. erlangen 2. ausrichten, durchsetzen, erwirken, bewirken, bewerkstelligen 3. gelangen

Das zeigt wohl ziemlich deutlich die enge Bindung zwischen Erreichen und Absicht.

Sicherlich ist nach wie vor jeder Verständnisversuch von Sprache eine Interpretation, ich gehe jedoch auf Basis meiner Begründung davon aus, dass meine Auffassung der Aussage dem Sprachkonsens am ehesten entspricht.
 
Sicherlich ist nach wie vor jeder Verständnisversuch von Sprache eine Interpretation, ich gehe jedoch auf Basis meiner Begründung davon aus, dass meine Auffassung der Aussage dem Sprachkonsens am ehesten entspricht.



Sehr enttäuschend, wieder einer der die Wahrheit für sich gepachtet zu haben scheint

...und darüber hinaus auch noch falsch, denn aus der der einfachen Feststellung, dass sie doch etwas sehr konkretes sieht, dass es zu erreichen gibt (abgesehen davon, ob sie nun recht hat oder nicht) kann du ihr nun mal keien Willen unterstellen, dies auch zu erreichen.

Die Art, wie du hier versuchst, die Tatsache zu verdrehen, wirkt sich auf deinen Eingangstext nicht unbedingt aus, nur auf die Frage, ob es wohl sinnvoll ist, mit dir darüber zu diskutieren.
 
Wovon zb. sind wir dann frei? :danke:

Davon, etwas erreichen zu wollen oder zu meinen, dass man etwas erreichen müsse, was wiederum weitreichende Konsequenzen hat.

Stell Dir einmal vor, Du würdest träumen, aber es wäre Dir bewusst, dass du träumst und Du handelst dementsprechend. Ebenso wäre es Dir bewusst, dass Du früher oder später aufwachen wirst und Du nichts Gegenständliches aus dem Traum mitnehmen kannst. Was würdest Du nun tun? Ein Haus bauen? Arbeiten? Profit erwirtschaften? Geld anhäufen? Kinder zeugen? Eine Altersvorsorge schaffen?

Ich gehe mal (stark) davon aus, dass deine Antwort dazu "Nein" lautet. Du könntest zwar im Rahmen des Traumes Deine Zeit darauf verwenden, irgendwelche Traumgüter anzuhäufen, da Du aber weisst, dass nichts davon Bestand hat, würdest Du Deine verbleibende Traumzeit sicherlich für Dinge aufwenden, die Dir sinnvoller erscheinen. Es wäre Dir auch völlig egal, ob man Dir Deine Traumgüter wegnimmt oder versucht, Dich zu manipulieren, indem man damit droht, dass man sie Dir wegnimmt. Auch wäre es wohl nicht allzu bedeutend, ob Du nun einige Zeit früher oder erst später aufwachst. Man könnte Dir also auch nicht damit drohen, dass man Deinen Traum vorzeitig beendet. Die anderen Traumcharaktere haben praktisch keinen Hebel, um Macht auf Dich auszuüben und damit Leid zu verursachen. Diese Erkenntnis macht Dich frei.

Was sind nun aber sinnvolle Dinge, die man mit der Traumzeit anfangen könnte? Es lassen sich zwar keine Güter mitnehmen, wenn man erwacht, aber dafür bleibende Eindrücke und Erfahrungen. Je nachdem, wie diese ausfallen, üben sie zudem einen entsprechenden Effekt auf Dich aus, beeinflussen also Deine Persönlichkeit. Nun bist Du zwar frei von der Willkür anderer, aber Du kannst Dir immer noch selbst schaden, indem Du Deinen Fokus auf negative Dinge lenkst. "Negativ" ist natürlich ein sehr subjektiver Begriff und schmerzvolle Erfahrungen können durchaus eine positive Veränderung in Dir hervorrufen, aber ich gehe mal davon aus, dass Du Erfahrungen vermeiden würdest, die Dir Deiner Meinung nach schaden könnten. Das liegt natürlich ganz in Deiner Hand.

Jetzt übertrage einmal dieses Konzept auf Dein jetziges Leben. Stelle Dir einmal vor, dass Du auch aus dieser Wirklichkeitsebene erwacht wärest, vielleicht einmal, vielleicht mehrmals. Wie ich im Eingangsposting bereits schrieb, dauert es sicherlich einige Zeit, bis man diese Erfahrung integriert hat, die ja allem widerspricht, von dem man stets ausgegangen ist. Ist die Botschaft jedoch erstmal tief in Dein Bewusstsein eingesickert, beinhaltet sie dann nicht die gleichen Konsequenzen, wie ich sie oben auf den Traum bezogen habe?

Der Sexualforscher Havelock Ellis, der sich besonders mit Träumen auseinandersetzte, hat es einmal hervorragend formuliert: "Träume sind wirklich, solange sie andauern. Können wir vom Leben etwas anderes behaupten?"
 
Sehr enttäuschend, wieder einer der die Wahrheit für sich gepachtet zu haben scheint

...und darüber hinaus auch noch falsch, denn aus der der einfachen Feststellung, dass sie doch etwas sehr konkretes sieht, dass es zu erreichen gibt (abgesehen davon, ob sie nun recht hat oder nicht) kann du ihr nun mal keien Willen unterstellen, dies auch zu erreichen.

Die Art, wie du hier versuchst, die Tatsache zu verdrehen, wirkt sich auf deinen Eingangstext nicht unbedingt aus, nur auf die Frage, ob es wohl sinnvoll ist, mit dir darüber zu diskutieren.

Wie ich sehe, ist Deine Wahrheit wahrer. ;)
 
Wie ich sehe, ist Deine Wahrheit wahrer. ;)



Bei der Wahrheit gibt`s keinen Kompromiss

Also wenn fünf + fünf zehn ist

und du sagst, es sei aber acht, so wäre doch neun ein schlechter Kompromiss, oder?

Ja, einer von uns sagt die Wahrheit und eine verdreht sie, eine Mittelweg gibt es nicht

was ich damit sagen will, auch wenn ich es möchte, könnte ich deine Unterstellung so nicht stehen lassen. Ist ja auch nicht sooo gravierend (wird`s ja erst, durch dein Leugnen)

Hätt`st das einfach zur Kenntnis genommen....
 
Liebe(r) Planewalker,

ich bin mehr ein fühlendes als ein philosophierendes Wesen, aber was du schreibst, ist sehr interessant für mich. :)

LG Mondin
 
Stell Dir einmal vor, Du würdest träumen, aber es wäre Dir bewusst, dass du träumst und Du handelst dementsprechend. Ebenso wäre es Dir bewusst, dass Du früher oder später aufwachen wirst und Du nichts Gegenständliches aus dem Traum mitnehmen kannst. Was würdest Du nun tun? Ein Haus bauen? Arbeiten? Profit erwirtschaften? Geld anhäufen? Kinder zeugen? Eine Altersvorsorge schaffen?

"

Also so lappsig kann man das nicht sehen, denn wenn ich aus der statistischen Wahrscheinlichkeit heraus ableiten kann, dass mein Traum nun mal 80 Jahre dauern wird (unabhängig davon, ob ich diese Zeit nur subjektiv empfinde) so sorge ich schon vor.
Wenn sich die Träume meiner Kinder dann noch mit meinem überschneiden und ich muss davon ausgehen, dass Ihre Träume weit über meinen hinaus reichen, so sorge ich für sie

Ich gehe mal (stark) davon aus, dass deine Antwort dazu "Nein" lautet. Du könntest zwar im Rahmen des Traumes Deine Zeit darauf verwenden, irgendwelche Traumgüter anzuhäufen, da Du aber weisst, dass nichts davon Bestand hat, würdest Du Deine verbleibende Traumzeit sicherlich für Dinge aufwenden, die Dir sinnvoller erscheinen.

Aber auch meine Traumzeit muss ich doch durchleben, so ist es auch dort sinnvoll, für den gewissen Rahmen zu sorgen, auch dieser Zeit eine Erfüllung zu geben.
Ob etwas Bestand hat, ist doch so nicht zu stellen. Wichtig in diesem Traum ist doch aber, dass etwas den ganzen Traum über bestand hat und wie gesagt, siehe oben.
Die Frage, was sinnvoll erscheint, kann sich doch auch in diesem Traum stellen, auch hier kann der Traum verschiedene Qualitäten haben.
Es macht wohl einen Unterschied, ob ich einen Alptraum erleben oder einen "feuchten"

aber ich gehe mal davon aus, dass Du Erfahrungen vermeiden würdest, die Dir Deiner Meinung nach schaden könnten. Das liegt natürlich ganz in Deiner Hand.

Ach tut es das, liegt es in unserer Macht, schmerzvolle Erfahrungen immer zu vermeiden.
wie passt das denn zu der Eingangsaussage "es gibt nichts zu erreichen"
Wie ist es dann mit dem Ziel, negative Erfahrungen zu vermeiden?

Jetzt übertrage einmal dieses Konzept auf Dein jetziges Leben. Stelle Dir einmal vor, dass Du auch aus dieser Wirklichkeitsebene erwacht wärest, vielleicht einmal, vielleicht mehrmals. Wie ich im Eingangsposting bereits schrieb, dauert es sicherlich einige Zeit, bis man diese Erfahrung integriert hat, die ja allem widerspricht, von dem man stets ausgegangen ist. Ist die Botschaft jedoch erstmal tief in Dein Bewusstsein eingesickert, beinhaltet sie dann nicht die gleichen Konsequenzen, wie ich sie oben auf den Traum bezogen habe?

Und besonders, wenn ich dieses Konzept auf mein Leben übertrage, stehe ich vor den gleichen Problemen des Überlebens mit allen Konsequenzen!

Der Sexualforscher Havelock Ellis, der sich besonders mit Träumen auseinandersetzte, hat es einmal hervorragend formuliert: "Träume sind wirklich, solange sie andauern. Können wir vom Leben etwas anderes behaupten?

Der Umkehrschluß sollte aber auch zugelassen werden, was wenn unser Leben doch kein Traum ist.

Was macht es anders, dieser Traum hier scheint schon Jahrtausende zu gehen.

Eine andere Frage ist, ob und wie man in die Lage versezt wird, die Realität, wie sie ist, wirklich zu erkennen.
 
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der ist gut :D

Ich blicke auf zahlreiche Erfahrungen zurück: Klarträume, Astralprojektionen, bzw. ausserkörperliche Zustände, Wachhalluzinationen, Hypnagogische/Hypnopompe Halluzinationen, Entheogenerfahrungen, Egotode, meditative Versenkungszustänge etc. und es ist mir mittlerweile unmöglich, eine Realität als vergleichsweise "realer" zu betrachten, ohne mir etwas vormachen zu wollen. Ist die scheinbar hohe Kohärenz des ordinären Lebens ein Argument dafür, dieses den anderen Seinsformen vorzuziehen? Wohl kaum. Stellt die vertiefte Wahrnehmung (alle Sinne inbegriffen) eines Klartraumes/einer Astralprojektion ein ultimatives Argument dar? Ebenso wenig. Die kompromisslose Realität der Entheogenerfahrung? Auch nicht. Was ist mit der Leere, der Einheit mit allem, der Auflösung der Egobegrenzung? So unbegreiflich dieser Zustand von hier aus gesehen auch sein mag, es ist eine Realität unter vielen. Was bleibt, ist ein Multiversum unterschiedlichster Eindrücke. Illusion und Realität sind identisch. Beide sind Seiten derselben Münze. Es macht keinen Unterschied, ob etwas "echt" ist. Am Ende stehen wir dort, wo wir gestartet sind und waren immer schon am Ziel. Es gibt nichts zu erreichen, ausser eben jener Erkenntnis... und diese macht frei.

Es geht meiner Meinung nach nicht darum, die "richtige Realität" zu finden, sondern alle möglichen Realitäten gleichsam zu integrieren; Von der primitivsten Egobezogenheit bis zur transpersönlichen Wirklichkeitsebene. Beim Voranschreiten in die nächst höhere Stufe (klingt toll, nicht.. :rolleyes:) tritt oft die Tendenz der Einseitigkeit auf - sodass alles menschliche und sowieso weltliche als illusorisch, überflüssig und sogar schädigend betrachtet wird. Aber auch ein Dalai Lama darf sich mal einen von der Palme wedeln.
 
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