Ja das sollte man, das sehe ich auch so.
Aber dazu gehört eben auch sich der eigenen *hineingeborenen* Gruppen-Konditionierung bewußt zu werden. Davon kann sich niemand freisprechen.
Und sich in keiner Gruppe sehen ist da relativ, da solches auch schon wieder eine Gruppe werden kann. Sehr subtil und unbemerkt. Man hat einfach entsprechende Gruppen-Verhaltensmechanismen (kulturell-religiös) anerzogen bekommen, wenn man die nicht mal tiefgreifend hinterfragt und entsprechend neutralisiert, wendet man sie unbewußt einfach immer wieder an - auch wenn man meint sich aus Gruppen gelöst zu haben.
Schau dir einfach mal all die *esoterischen* Grüppchen in ihren Verhaltensweisen an. Dort werden die gleichen Mechanismen verwendet, die einem durch Er-*Ziehung* aufgeprägt worden sind.
Die Art und Weise ist völlig identisch, nur in der Anwendung wird es ideologisch auf etwas anderes projeziert, in dem Glauben man hätte sich befreit.
Die religiöse Apokalypse wird dann z.B. in einen *Aufstieg* umfunktioniert.
Die einen steigen auf in die 5. Dimension, die anderen bleiben hier oder was auch immer. Wo liegt da der Unterschied zwischen Himmel und Hölle ???
Die Definitionen und Bezugspunkte haben sich zwar geändert, aber prinzipiell ist alles noch genauso wie vorher.
Das kannst du auf jedes andere x-beliebige Beispiel anwenden :
Eine Müllkippe, wird zum Entsorgungspark usw.
Bin ganz deiner Meinung Sat.
Gerade DAS ist ja die Tragik, daß man häufig nur
vom Regen in die Traufe kommt, und das nicht merkt.
Die erste Konditionierungsebene, auf die man aufmerksam werden sollte, ist die FAMILIE.
Dort mal genau durchchecken, wie gewisse Dynamiken laufen, wer welche Rolle spielt, welche Machtinstrumente angewandt werden (z.B. offen erkennbare wie
physische Gewalt, oder eher subliminale, wie z.B. emotionale Erpressung?)
Religiöse Konditionierung ist ja heutzutage schon zur Seltenheit geworden - das war bis vor 20-30 Jahren was ganz anderes.
Persönlich hatte ich das Glück, in einer nicht-bigotten Familie aufzuwachsen.
Glaube war zwar präsent, aber irgendwie mehr eine persönliche Neigung als auforktruierte Sache.
Irgendwann gingen wir als Jugendliche nicht mehr in den Gottesdienst, und es entstand kein größeres Problem dadurch.
Aber gerade dieser "Freigeistigkeit" (und anderen "unkonventionellen" Aspekte, z.B. in Hinblick auf "typische Rollenmuster" wie Frau, Mann, Mutter, Vater...) denke ich, meinen relativ unvoreingonemmenen Blick auf all diese Dynamiken zu verdanken.
Ich stecke in keiner selber wirklich drin - dadurch aber "spüre" ich erst die anderen.
Neuerdings kommen zu den "traditionellen" Sekten (mit Gott als Mittelpunkt) die sog.
Psychosekten hinzu, in denen das Ego stark betont wird, und häufig die "Effizienz" und die "Erfolgsquote" als Zeichen der gelungenen Schulung betrachtet werden.
Dabei wird das Individuum zum göttlichen Instrument erhöht.
Mit besonders großem Nachdruck wird die eigene "
Wissenschaftlichkeit" betont, mittels derer das "
Humanpotential" zur Entfaltung gebracht werden soll.
Auch hier kann es zu
symbiontischen Beziehungen zwischen "Guru" und Anhängern kommen; kleinere Gruppierungen sind dabei die gefährlicheren.
Häufig kann man eher von einem "Kult" als von einer wirklichen Sekte sprechen, in dessen Mittelpunkt die Betreiber und deren Geltungsbedürfnis stehen.
Vordergründig geht es natürlich immer um "spirituelles".
Ps.: ich kann mich gut erinnern, wie während meiner Kindheit über die
langhaarigen Penner geschimpft wurde...