diese spiegelsache

na gut, sonntag, gewitter am horizont, spargel im bauch... ich könnt auch ein nickerchen machen, aber wann konnte ich schon je einer solchen versuchung widerstehen...

ich? eine sammlung von erinnerungen an erfahrungen, die ich mit "ich" tituliert habe. eine vorstellung davon, dass aus der summe all dessen das resultieren könnte, was ich als "ich" begreife.

begriffe. begriffe sind leistungen, die das "ich" erbringt. etwas aus etwas wird be-zeichnet, um es wiedererkennen zu können - was ich wiedererkenne, ist aber lediglich der begriff, eine identität, die durch den begriff erst konstituiert wird. angewandte lebenshilfe, praktische krücke ... wie könnte ich ohne solche begriffe leben?

spiegel ist dann kein problem mehr. wenn ich den begriff erst mal habe - oder meinetwegen eine vorstellung -, dann konstituiert der auch etwas in etwas, das ich als gegenüber wahrnehme, etwas, das mit dem ich viel begriffliches gemeinsam hat.

vorstellung ... eine vorstellung vom ich ... ich stell das ich vor mich hin (oder mich im halbkreis auf) ... gestatten? => ich. <= ich. und weil ich dazu tendiere, nur dinge ernst zu nehmen, über die ich auch lachen kann, habe ich auch noch den begriff des selbst zur hand (aber bislang noch keine vorstellung davon), und das selbst lächelt milde ob solcher sonntagsgymnastik des gehirns.

der spargel war sehr gut, ich werde wohl doch noch ein paar schritte in den wald machen und die milde frühlingsluft genießen... im sein sein, was immer das sein mag - schön isses :)

alles liebe, jake
 
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das ist der punkt, wyrm: anerkennen, dass paradoxes nicht nur möglich, sondern ganz normal ist :)

alles liebe, jake
 
Es spiegelt sich nur das äussere Abbild, das innere bleibt weiterhin bei dem, der in den Spiegel schaut und das Spiegelbild ist ohne innerem Sein.
 
also ernsthaft,

ich geh mal in den zoo und frage jenen affen, der sich an der stirn kratzt, weil er im spiegelbild genau an dieser stelle einen weißen fleck sieht. vielleicht hat er eine innere einstellung und ein verständnis zur hand, das er mir dann vermitteln kann.

eulenspiegeleien...

lg mira

ps:
noch ernsthafter - was bringt es mir?

@ jake
ich darf deine bemerkung klauen..
wenn ich mit mir selbst in den wald gehe, hab ich selbst etwas davon. war sicher sehr schön. hätte ich auch etwas davon, wenn mir die begriffe wald und bäume fehlten? :rolleyes:
 
Wyrm schrieb:
was hat das ich mit ich tituliert? das ich ? hehe

/wave fckw :danke:
Wir sind noch lange nicht fertig. Es gibt noch viele Fragen zu klären, und es ist wichtig, dass diese Dinge allesamt geklärt sind.

1. Hat das, was nicht durch Denken gefasst werden kann, eine Persönlichkeit oder ist es ganz und gar unpersönlich? Oder ist es etwa überpersönlich?

2. Kann man sagen, es sei in Zeit und/oder Raum lokalisierbar? Besitzt es eine physische Ausdehnung?

3. War dieses "es" vor der Geburt der eigenen Ich-Persönlichkeit? Wird es dann auch noch sein, wenn "ich" gestorben bin?

All diese Fragen haben ihre Berechtigung.

@Reisender:
Es geht nicht um die Antworten, sondern um die Entidentifizierung. Darum löst der Zen-Schüler nicht EIN Koan, sondern VIELE Koans.

Es freut mich ungemein, dass momentan grade drei (!) clevere Seelen hinter die Wahrheit zu blicken begonnen haben. Muss wohl irgendwas mit Schwingung, LK oder Astrologie zu tun haben, ich habe echt keine Ahnung.
 
Miramoni schrieb:
ps: noch ernsthafter - was bringt es mir?

gute Frage: nichts - es bringt dir überhaupt nichts. Doch - eines bringt es dir: Wenn du weißt, dass du es niemals wirklich wissen wirst, dann kannst du die Suche getrost hinter dir lassen und zu einem stinknormalen Leben zurückkehren.
Das ist doch auch etwas, nicht wahr?
 
...Endlich wieder mal wieder eine handfeste Diskussion. Allemal besser, als über Papa Ratzis oder Engel zu diskutieren... :)
 
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hi divo,

die suche - ich suche sehr wohl. ich mag mich auch auseinander setzen mit inhalten, bin sogar ganz wild darauf aus. aber ich will nicht ohne sinn suchen, den such ich nämlich!

wenn etwas sinn ergibt, ist es erlebbar und umsetzbar. ohne das - will ich es nicht. es geht mir nicht um anhäufung von nutzlosem wissen, ich will lebendiges wissen.

ich will an diesen ort wieder zurück und ich will ihn sehen können.

lg moni
 
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