Das sehe ich auch so.
Reicht aber nicht, allgemein zu wissen, dass man welche hat.
Wie gehst du vor, wenn du erkennen möchtest, welche individuellen Filter du hast?
Ich unterscheide in zwei Filter-Arten:
Biologische und psychologische Filter.
Die biologischen Filter sind die Sinnesorgane. Sie sind für alle Menschen ähnlich mit gewissen Unterschieden. Ein Farbenblinder wird manche Dinge nicht sehen können, und ein Hörgeschädigter hört nicht das, was andere hören. Aber im Prinzip sind diese biologischen Filter für alle gleich.
Dann gibt es noch die psychologischen Filter und die sind viel interessanter. Sie werden im Verlauf des Lebens von jedem Menschen zusätzlich selbst erschaffen.
Beispiel für psychologische Filter:
Drei Personen gehen durch eine Stadt. Der Erste sieht nur die Mädchen, die er aufreißen will. Der Zweite sieht nur Gebäude, weil ihn Architektur interessiert. Und der Dritte sieht nur Autos. Es sind tausende von Dingen da, die wir wahrnehmen könnten. Doch wir picken uns nur einen Bruchteil heraus. Und wir picken das heraus, was in unsere Vorstellungen/Überzeugungen (Denkschablonen) passt. Den Rest blenden wir aus.
Anderes Beispiel für psychologische Filter:
Viele Leute behaupten, sie hätten kein Sprachtalent. Wenn das wahr wäre, dass diese Leute alle Recht haben, dann würde das bedeuten, dass der liebe Gott alle Menschen mit Sprachtalenten in die Benelux-Länder geschickt hat. Da muss ein Nest sein.
Das heißt, wir Nicht-Beneluxer, haben die Vorstellung, die Überzeugung, den Filter, dass wir kein Sprachtalent haben. Und unser Verstand möchte immer Recht haben. Lieber bewahrheiten wir etwas Falsches und Schlechtes, als dass wir unseren Horizont erweitern. Und jedes Mal, wenn so jemand wieder einen Versuch startet, eine Sprache zu erlernen, wird ihn sein Filter daran hindern. Dann sagt er solche Sätze wie ”Ja, das ist alles so schwer“ und ”Ich kann mir das alles nicht merken“. Und jedes mal, wenn er wieder einen Ansatz macht, wird er seine Vorstellungen bewahrheiten, denkt aber, dass das die Realität sei, die er erlebt, die mit seinen Vorstellungen ja gar nichts zu tun hat, sondern für ihn ist es Fakt, das heißt, dann blockiert uns die Vorstellung, und wir müssen gemäß dieser Vorstellung handeln.
Wie man solche Filter los wird:
Das funktioniert genauso wie die Erschaffung der Filter funktioniert hat. Statt zu sagen ”Das ist ein Problem für mich“, so dass einem die Filter bestätigen werden, warum es ein Problem ist, könnte man sagen ”Das ist aber eine Herausforderung“ oder ”Das ist ja faszinierend“. In dem Moment wird das sogenannte Problem zu einer faszinierenden Aufgabe, zu einer Herausforderung, zu einer Lernaufgabe, was kann es mich lehren. Und dann denkt man vollkommen anders darüber nach und empfindet auch ganz anders darüber. Das heißt, ich ändere meine Welt allein durch die Formulierung. Der blockierende Filter verschwindet. Sofort.